Frage im Expertenforum Babyschlaf an Mechthild Hoehl:

Schlechter Schlaf Kleinkind 21 Monate

Mechthild Hoehl

 Mechthild Hoehl
Familien-Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin (FGKiKP), familien­orientierter Baby­schlaf­coach, Marte-Meo-Therapeutin
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Frage: Schlechter Schlaf Kleinkind 21 Monate

Aprilbabymama

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Guten Abend! Unser Sohn ist 21 Monate alt und war noch nie ein guter Schläfer. Die ersten Mon hat er alle 2h gestillt. Dann wurde es stetig weniger, bis es mit 4 Monaten wieder schwierig wurde. Und immer schwieriger, sodass er schließlich 3 Monate lang alle 30-60min an die Brust wollte (ca9-12 Monate alt). Ab dem 1. Geburtstag wurde es etwas besser, bis wir endlich wieder bei alle 2h waren. Vor Weihnachten hatten wir allerdings einige Wochen mit ca2h Wachzeit in jeder Nacht. Ich versteh zwar gar nicht, wie ich das überhaupt aushalten konnte bisher, aber ich sehne mich wirklich sehr nach Besserung. Unser Sohn hängt nachts buchstäblich an mir. Mein Mann hat da keine Chance. Einschlafen geht tagsüber nur in der Trage (die er seit zwei Wochen leider verweigert, damit entfällt jetzt auch noch der Mittagsschlaf) und eben beim Stillen (trockenes Nuckeln). Ich hab bereits sehr viel versucht, um das Stillen vom Schlafen zu trennen. Es funktioniert einfach nicht. Ich bin auf extremen Protest eingestellt, mir meiner Sache sicher, aber unser Versuch vor Kurzem war Wahnsinn: er hat kaum noch Luft bekommen vor lauter Brüllen und war wirklich total verzweifelt, obwohl ich natürlich ganz für ihn da war. So kann ich ihn nicht abstillen. Alle sanften Strategien brachten bisher nichts. Schnuller und Flasche werden verweigert.  Unsere Tage sind entspannt - daheim und am Spielplatz, Einschlafritual und Rhythmus. Ändert alles nichts..  Haben Sie irgendeine Idee? Ich wäre Ihnen sehr dankbar!! LG! 


M. Hoehl

M. Hoehl

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Hallo, leider wird das Einüben neuer Schlafrituale nicht wirklich einfacher, wenn das Kind älter wird, denn Sie müssen mit ca einer Stunde pro Lebensjahr rechnen, die das Kind benötigt, um etwas Neues zu lernen. Am besten Sie beginnen am Tage damit, neue Schlafrituale einzuführen, nämlich, dass das Kind zum Mittagsschlaf weder getragen noch gestillt wird. Stattdessen bieten Sie ihm Körperkontakt an, z.B. indem Sie auf der Bettkante sitzen und Ihr Kind streicheln. Seien sie hierbei liebevoll aber sehr klar mit Ihrem Kind. "Die Milchbar ist geschlossen, aber ich biete Dir an Dich zu streicheln". Sicherlich wird Ihr Kind auch protestieren, weil es gerade in der Autonomiephase ist und bislang nichts anderes gelernt hat. Aber Sie sich ja die ganze Zeit bei ihm. Wenn es ganz wütend wird, nehmen Sie es kurz auf den Arm, verlieren Ihr Ziel jedoch nicht aus den Augen, legen das Kind nach 2 Minuten wieder hin und bieten weiter Ihren Kontakt an. Wichtig ist, dass Sie Ihr Kind in diesem Frust nicht allein lassen. Da die Situation bei Ihrem Kind bereits sehr verfestigt ist, könnte Ihnen eine persönliche Beratung z.B. per zoom helfen, Liebe Grüße, Mechthild Hoehl


Aprilbabymama

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Danke! Mein Kind will momentan weder durch Tragen noch Stillen tagsüber schlafen. Wenn ich ihn hinlege, ist er natürlich nach spätestens 10 Sekunden wieder aufgestanden. Das funktioniert also nicht annähernd. Trotz Klarheit meinerseits. Vielleicht sollten sich die Experten in diesem Forum auch ein wenig absprechen. Vor wenigen Monaten wurde ich nur dazu ermutigt, das Einschlafstillen weiter zu praktizieren und es wurde fast ein bisschen schlechtes Gewissen gemacht, früher abzustillen, da das eindeutig das einzig richtige sei. Schade!  Danke trotzdem für die Antwort! Freundliche Grüße und schönes Wochenende! 


M. Hoehl

M. Hoehl

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Hallo, wenn Sie immer die gleichen Meinungen hören möchten, dann sollten Sie auch immer die gleichen Experten fragen. Die "Öffnungszeiten" der Experten sind hinterlegt. Wenn sie sich jedoch mit einer Anfrage an mich beschweren, dass Ihr Kind "nur" mit der Brust beruhigen lässt und das auch nachts beim Wiedereinschlafen, was z.T. zu 30-60 minütigem Stillen geführt hat, niemand anderes das Kind zum Schlafen legen kann und Sie das belastend finden, dann führt kein Weg daran vorbei, dass Ihr Kind lernt, auch ohne Brust zur Ruhe kommen zu können. Lernen können Kinder jedoch besser am Tage als in der Nacht, daher meine Empfehlung, dass Sie Ihrem Kind am Tage liebevoll beibringen, dass es auch anders zur Ruhe kommen kann. Aus Ihrer Antwort höre ich heraus, dass Ihr Kind am Tage gar nicht mehr schläft. Das bedeutet, dass Ihr Kind massiv übermüdet ist und dann kann es nachts auch deswegen nicht entspannt schlafen. Sie befinden sich aktuell in einem kleinen Teufelskreis. Ihr Kind und Sie sind massiv übermüdet und daher beide völlig unentspannt. Eine Ablösung für Sie ist jedoch nicht möglich, weil Ihr Kind nur an der Brust einschläft. Diese Problematik ist in einem Forum nicht wirklich zu klären. Hier benötigen Sie eine individuelle Beratung, die die Situation Ihres Kindes und Ihrer Familie genau anschaut, was genau Ihre Ziele sind, was evtl. Ihr Kind oder Ihre Familie daran hindert, eine Schlafsituation so zu gestalten, dass das Kind entspannt zur Ruhe kommt, ein- und weiterschlafen kann. Ein Kind hat in diesem Alter ein Bedürfnis nach Nähe (Sie müssen ja auch nicht abstillen, sondern auch andere Einschlafstrategien einüben), es hat aber auch ein Bedürfnis nach Entspannung und ausreichend Schlaf und auch Sie haben ein berechtigtes Bedürfnis danach selbst einmal wieder entspannt und ausgeschlafen zu sein. Liebe Grüße, Mechthild Hoehl  


Aprilbabymama

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Wie gesagt: freundliche Grüße und vielen Dank! 


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