Frage im Expertenforum Babyschlaf an Margit Holtschlag:

REM-Schlaf + Umstellung auf 3 Tagschläfchen

Margit Holtschlag

 Margit Holtschlag
Fachkinder­krankenschwester und Ausbilderin zum Familien­orientierten Baby­schlaf­coaching, Kursleitung Baby­massage
Weitere Kurs- und Beratungsangebote

zur Vita

Frage: REM-Schlaf + Umstellung auf 3 Tagschläfchen

rock-n-romi

Beitrag melden

Guten Tag,   ich habe hier schon gelernt, dass man nicht von einer "Schlafregression" sprechen soll, deshalb drücke ich es so aus: Meine Tochter (genau 4 Monate alt) lernt seit guten drei Wochen den REM-Schlaf kennen. Sie hat in diesen Phasen die Augen leicht geöffnet und ist extrem unruhig. Tagsüber wird sie spätestens alle 45 Minuten wach, nachts alle 1-2 Stunden. Sie ist dann auch nur sehr schwer zu beruhigen: Früher hat es gereicht, ihr für ca. 5 Minuten die Hand aufzulegen oder "sch sch" zu sagen. Inzwischen muss ich für eine halbe Stunde, heute Nacht sogar eine komplette Stunde lang, wach neben ihr liegen und sicherstellen, dass sie den Schnuller im Mund behält. Sobald dieser herausfällt oder auch nur ein leises Geräusch ertönt (z. B. wenn ich mich im Bett umdrehe oder mein Magen knurrt) reißt sie die Augen auf und fuchtelt wild mit den Armen herum. Gibt es Erfahrungswerte, ab wann Babys besser mit dem REM-Schlaf zurecht kommen? Oder kann ich in irgendeiner Form unterstützen? Ohne Schnuller einschlafen funktioniert leider nicht, ich verzeichne es schon als Erfolg, dass wir mittlerweile auf Anraten von Fr. Dotzauer vom Einschlafstillen weg gekommen sind. Ich wiege meine Tochter auf dem Arm in den Schlaf und sie bekommt den Schnuller dazu.   Außerdem habe ich gelesen, dass mit 4 Monaten die Umstellung auf 3 Tagschläfchen sinnvoll ist. Aktuell schläft meine Tochter ca. von 21/22 Uhr bis 6/7 Uhr, am frühen Vormittag für ca. 45 Minuten, mittags 2-2,5 h und dann noch am Nachmittag und Abend kurz für 20-45 Minuten.  Wenn wir das letzte Schläfchen schon als "Start" für den Nachtschlaf nutzen, müsste ich sie schon gegen 18 Uhr ins Bett bringen. Allerdings weiß ich nicht, wie ich das mit meinem Alltag vereinbaren soll - mein Mann wird frühestens um 18 Uhr mit der Arbeit fertig und kann mich erst dann unterstützen, damit ich kochen/essen oder auch mal duschen gehen kann. Und nach deim Einschlafen noch einmal aus dem Schlafzimmer herausgehen ist nicht möglich, da meine Tochter wie gesagt gerade wahnsinnig viel Unterstützung beim Weiterschlafen braucht... Gibt es eine Möglichkeit, auf 3 Schläfchen umzustellen, allerdings die Uhrzeiten etwas anzupassen?   Vielen Dank im Voraus für Ihre Tipps!


M. Holtschlag

M. Holtschlag

Beitrag melden

Liebe Rock n Romi, ja, natürlich kann man versuchen, auf 3 Tagschläfchen um zu stellen. Am besten gelingt das mit dem Führen eines Schlafprotokolls, denn da kann man gut sehen, was der Ist-Zustand ist und wo man hin möchte. Wichtig ist es darauf zu achten, dass die Wachphasen zwischen den einzelnen Schlafphasen nicht zu lange sind, gut wären 1,5-2 Stunden. Damit die Kinder den Schlafphasenwechsel souverän schaffen und dabei nicht direkt hellwach werden, ist es gut, sie vor dem Schlafenlegen auf dem Arm  schon etwas herunter zu fahren. Das gelingt mit sanftem Schaukeln, sch-Lauten und saugen. Manchmal nehme ich den Schnuller auch noch mal kurz vor dem Ablegen heraus, um zu gucken, ob ich das Kind wirklich gut heruntergefahren habe oder ob es nur beruhigt anstatt getröstet habe, es sozusagen nur auf  "Standby" ist. Sollte es dann weinen, begleite ich es wieder liebevoll. Wenn man die Kleine dann ablegt, sollte sie dieses mit bekommen, wenn sie dabei anfangen sollte zu weinen, dieses Weinen noch mal genau begleiten. Wie ich die einzelnen Schritte zum Ablegen mit den Kinder gehe, finden Sie auf meiner Website unter Schafberartung beschrieben. Man sollte die Kinder darin unterstützen, dass sie den Schlafphasenwechsel gut schaffen. Das gelingt zum einen durch ein bewusstes herunterfahren und ablegen, zum anderen aber auch durch das von Ihnen durchgeführte Hand auflegen. Hier braucht es Geduld, dann wird es damit auch wieder klappen. Wenn die Kinder dabei erst einmal weinen, tun sie das weil sie die Orientierung verloren haben und weil sie einfach nicht wissen, was ihnen fehlt. Dieses weinen sollte liebevoll begleitet werden. Kinder können sich neben den vielen  Signalen, die sie uns frühzeitig senden, fast nur durch weinen äussern. Babys kommen dann mit den Schlafphasenwechseln besser zurecht, wenn ihr Gehirn gelernt hat, diese Wechsel zu überschreiben.  Ich wünsche Ihnen viel Geduld und Erfolg und stehe für weitere Fragen gerne zur Verfügung. Herzliche Grüße und bis bald, Margit Holtschlag        


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.