Celle007
Hallo Fr. Dr. Dotzauer, Ich hoffe Sie können mir einen Rat geben. Unsere Tochter schläft wahnsinnig schlecht seit Monaten und es wird immer schlimmer. Sie ist nachts stündlich wach und mittlerweile hat sie auch eine nächtliche Wachphase von 1-2 Stunden. Ich weiß wirklich nicht mehr weiter. Tagsüber schläft sie entweder 2x 30 bis 40 Minuten und 1x eine Stunde in der Trage oder 2x täglich ca. 1h. Das kommt immer darauf an wie früh sie aufwacht. Kann ich irgendwas unternehmen dass sie nachts besser schläft? Vielen Dank schon mal.
Guten Abend, Mit 9 Monaten schläft sie altersgemäß, wenn sie ca 2x /Tag schläft. 6.00 Uhr aufstehen dann um 9.00 Uhr 1. Tagschlaf dann 2. Tagschlaf ca. um 13.30 Uhr und dann Schlafenszeit 19.00 Uhr. Die letzte Wachphase kann 4 Std. betragen in diesem Alter. Sie profitieren von 2 Tagschläfchen, dann hat sie zur Einschlafszeit auch entsprechend Schlafdruck. Nun zum eigentlichen Problem: Das nächtliche Erwachen ist ein normales Phänomen. Die mit Ihnen verbundene Weiterschlafhilfe und das nicht selbstständige Verbinden der Schlafphasen ist ein häufiges Problem. Ihre Tochter wird wahrscheinlich elterngesteuert einschlafen ( Stillen, trinken, Körperkontakt, tragen, etc) und beim nächtlichen Erwachen den elterlichen Weiterschlafservice einfordern. Regt sie sich sehr auf, dann läßt sie gleich eine ganze Schlafphase aus und ist 2 Std. wach. Lösung: 1. selbststeuerbare Einschlafhilfen (Kuscheltier, Schnuller) etablieren, mit Bedeutung aufladen und eigenständiges Handling lehren 2. Die elterliche Einschlafhilfe vom Einschlafen trennen. ZB Stillen/Flasche vorverlegen, dann ruhige Schoßzeit mit Objekte gucken, dann Licht aus, nur kurz tragen "runterkuscheln" und mit immer weniger Elternhilfe zum Einschlafen führen... wegschauen, wegschlafen, wegdrehen, wegrücken, weggehen. Wenn ihr Kind gelernt hat selbstständiger einzuschlafen, fällt das Wiedereinschlafen in der Nacht leichter. Aber es muss trotzdem von den Eltern gelehrt werden, es kommt nicht von alleine. Also nachts nicht essen oder trinken oder rumtragen, sondern Weiterschlafen lehren. "alles gut"..., dreh dich um, such die Kuschel und den Schnuller. Das ist das Ziel. Vorerst wird Ihr Kind die gewohnten Einschlafhilfen allerdings einfordern und Sie müssen sich um den "Kummer der nicht erfüllten Erwartung" kümmern. Wie? Etwas aushalten, etwas ablenken und gut zureden. Oft ist es hilfreich, wenn die Väter unterstützen und Sie sich die Nacht aufteilen. Es tut mir leid, dass ich so anstrengende Botschaften für Sie habe. Aber dieses Umlernen des nächtlichen Verhaltens ist nicht einfach, es geht nicht schnell und ist anstrengend. Aber es lohnt sich und kommt sowieso irgendwann auf Sie zu. Wählen Sie einen klugen Zeitraum und wechseln sich ab, dann geht es am besten. Alles Gute Daniela Dotzauer
Celle007
Was ich noch dazu sagen muss, sie steht zwischen 6 und halb 7 auf und geht ins Bett um ca. 19 Uhr. Die letzte Wachphase ist ca. 3,5 bis 3,75 Stunden lang.