Frage im Expertenforum Babyschlaf an Margit Holtschlag:

Baby schläft tagsüber viel besser als Nachts

Margit Holtschlag

 Margit Holtschlag
Fachkinder­krankenschwester und Ausbilderin zum Familien­orientierten Baby­schlaf­coaching, Kursleitung Baby­massage
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Frage: Baby schläft tagsüber viel besser als Nachts

AntoniaMaximilian

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Hallo, meine Tochter, 11 Monate, steht morgens gegen 6 Uhr auf.  Gegen halb neun schläft sie auf mir beim stillen ein. Ich darf sie dabei nicht ablegen, kann aber mittlerweile abdocken, wenn sie schläft. Sie schläft ca. 30 Minuten. Nach dem Mittagessen stille ich sie gegen 12:30 Uhr und lege sie, wenn sie schläft, in die Federwiege. Dort schläft sie dann, meistens ohne Unterbrechung ca. 2,-3,5 Stunden. Abends fangen wir gegen 19:30 Uhr mit dem Abendritual an und gegen 20:00 Uhr wird wieder gestillt und in die Federwiege gelegt. Ab da bricht dann die Hölle los. Oft wacht sie bereits nach 45 Minuten auf und möchte nochmal gestillt werden. Mein Mann und ich gehen zwischen 21:30 und 22:30 Uhr ins Bett. Ab da dauert es dann maximal 20 Minuten bis sie wach wird und wieder gestillt werden möchte. Wir dachten schon, sie hört uns und haben sie deshalb vor einer Woche in ihr eigenes Zimmer ausquartiert, aber keine Veränderung. Ich hole sie also dann zu uns ins Bett, stille sie und wir schlafen zusammen im Bett weiter. In guten Nächten kommt sie zwischen 23:00 Uhr und 06:00 Uhr 4x (das ist leider die Ausnahme), in schlechten Nächten kommt sie in der selben Zeit bis zu 10x. Das einzige was sie beruhigt ist stillen.  Zu meiner Frage: was können wir tun, damit sie nachts auch mal 2-3 Stunden am Stück schläft? Tagsüber schafft sie das ja auch. Wir haben es schon mit weniger Schlaf am Tag versucht, aber dann ist sie richtig mies gelaunt und schläft nachts eher schlechter als besser. Vielleicht haben Sie ja einen guten Rat für uns. Dankeschön


M. Holtschlag

M. Holtschlag

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Liebe Antonia, für ein Kind, was schon fast laufen kann, benötigt die Kleine noch eine maximale Unterstüzung an Einschlafhilfe und auch eine, die nicht mehr altersgerecht ist. Kinder, die elterngesteuert einschlafen, können aber Studien zufolge nicht so tief und erholsam schlafen. Für die Kleine wäre schon fast ein Schlaf am Tage ausreichend. Ich habe heute schon eine Antwort auf die Federwiege gegeben, ich möchte Sie bitten, diese zu lesen. Ich denke auch, dass Sie gucken sollten, dass die Kleine langsam lernt, dass es im Leben auch mal Krisen gibt und wie man von netten Menschen dadurch begleitet wird. Krisensicherheit und Affektregulation sind sehr wichtige Entwicklungsaufgaben. Werden diese nicht zeitgemäß bearbeitet, werden es am Ende immer mehr und man kommt all den Aufgaben nicht mehr nach. Was junge Menschen machen, die Krisensicherheit nicht erlernt haben, wissen wir doch nur allzu gut. Für Sie ist nun wichtig, dass Sie in der Interaktion mit der Kleinen liebevoll und kosequent sind. Ich beruhige ein weinendes Kind auch auf dem Arm, mache aber dann auch klar, dass ich es dann wieder an den Ort bringe, den ich als Erwachene für richtig halte. So, wie Sie die Situation beschreiben, lernt die Kleine nur, dass sie, wenn sie nur laut genug ist, alles bekommt, was sie vermeintlich will. So ein kleiner Mensch weiss aber gar nicht, was gut für ihn ist und es ist unsere Aufgabe, da größer, klüger und weiser auf zu treten. Ihr Problem sollte grundsätzlich gelöst, werden, mit einem Perspektivwechsel. Ich wünschee Ihnen viele gute Gedanken dazu und stehe für eine weiterführende Beratung gerne zur Verfügung, Margit Holtschlag


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