Frage im Expertenforum Babyschlaf an Mechthild Hoehl:

Baby 9 Monate alle 1,5 Std. wach

Mechthild Hoehl

 Mechthild Hoehl
Familien-Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin (FGKiKP), familien­orientierter Baby­schlaf­coach, Marte-Meo-Therapeutin
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Frage: Baby 9 Monate alle 1,5 Std. wach

Mukki91

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Liebe Frau Hoehl, Mein Sohn ist gerade 9 Monate alt geworden und unsere Nächt werden immer schlimmer. Ich kann es an einer Hand abzählen wie oft er 3 Stunden am Stück geschlafen hat und das war im Alter von 2 Monaten. Ab dem 4. Monat ging es mit dem Schlaf konstant bergab. Mittlerweile ist es so, dass er spätestens alle zwei Stunden wach wird und die Brust zum einschlafen braucht. Mal aus Hunger,Nähebedürfnis o Bauchweh. Nur selten gelingt es mir, ihn anders zu beruhigen und das wenn überhaupt nur wenn ich ihn herumtrage. Er wiegt10kg und mein Rücken macht das nicht mehr mit. Ihn Schreien lassen kommt für mich nicht Infrage. Es geht mir mittlerweile an die Substanz und zudem mache ich mir Sorgen, dass die Gesundheit meines Kindes unter der Schlafsituation leidet. Einfach nur neben ihm liegen, streicheln oder singen klappt nicht. Irgendwann schreit er sich in Rage.  Vor etwa 1. Monat hat er gelernt zu krabbeln, zu sitzen und sich an Gegenständen hochzuziehen. Natürlich hat er da viel zu verarbeiten. Da die Nächte aber noch nie wirklich besser waren fällt es mir schwer, die Schlafsituation nur darauf zu schieben. Was jedoch offensichtlich ist, ist dass er seit er Krabbeln kann abends nicht mehr zur Ruhe kommt. Nach dem Einschlafritual, Stillen Etc., tobt er sich im Bett aus. Er krabbelt etc und das obwohl er todmüde ist. Diese Prozedur kann schon mal eine bis anderthalb Stunden dauern. Am Ende zwinge ich ihn schon fast dazu an der Brust einzuschlafen oder mein Mann trägt ihn in den Schlaf. Ich weiß nicht mehr weiter! Danke für Ihre Tipps!!


M. Hoehl

M. Hoehl

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Hallo, Ihr Sohn hat bislang immer in kritischen Situationen, sowie zum Beruhigen die Brust angeboten bekommen und hat daher bislang noch keine anderen Strategien entwickelt. Da Sie es nicht nur "nicht mehr genießen" können, sondern es auch Ihnen sehr an die Substanz geht, sollten Sie mit dem Kind andere Strategien erarbeiten. Das  gelingt nicht von allein. Arbeiten Sie zum Einen daran, kleinere tägliche Ereignisse mit Präsenz ohne Brustangebot zu beantworten, um ihm zu signailsieren, dass er selbst Lösungsstrategien entwickeln kann. Für andere Einschlafstrategien beginnen Sie mit der ersten Tagesmahlzeit. Stillen Sie ihn nur kurz, sobald er beginnt nur noch zu nuckeln, nehmen Sie ihn ab und halten ihn liebevoll auf dem Arm und streicheln ihn. Es kann ein wenig Überzeugungsarbeit benötigen, dass Ihr Kind merkt, dass Sie auch für ihn da sind, wenn Sie nicht die Brust auspacken, aber dem Kind passiert nichts,  wenn Sie es dabei begleiten. Der Vorteil ist, dass Sie es Ihrem Kind längerfristig ermöglichen selbst besser zur Ruhe zu finden und Lösungsstrategien zu finden, sowie auch einmal von anderen vertrauten Personen, die nicht stillen können, zu Bett gebracht werden kann. Zunächst muss Ihr Kind lernen, ohne Brust auf dem Arm einzuschlafen, wenn dieses gelingt kommt der nächste Schritt. Dann muss er lernen im Bett mit Körperkontakt einzuschlafen und danach im Bett ohne Körperkontakt. Wenn Ihr Kind weniger Hilfe zum Einschlafen benötigt, kann er auch bei nächtlichem Aufwachen leichter wieder einschlafen. LG, M.Hoehl


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