Frage im Expertenforum Babyschlaf an Mechthild Hoehl:

Baby, 25 Wochen, wacht stündlich auf um zu trinken

Mechthild Hoehl

 Mechthild Hoehl
Familien-Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin (FGKiKP), familien­orientierter Baby­schlaf­coach, Marte-Meo-Therapeutin
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Frage: Baby, 25 Wochen, wacht stündlich auf um zu trinken

Lara Stein

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Guten Abend, meine Tochter hat bis zur 16. Lebenswoche nachts 6-7 Stunden am Stück geschlafen. Seit der 16. Woche geht es nur noch bergab. Anfangs wachte sie alle 2-3 Std. auf, nun ist es stündlich. Sie lässt sich nur durch das Trinken aus der Flasche beruhigen (60ml), nichts anderes hilft, keine Spieluhr, kein Kraulen, kein Schnuller. Wenn sie keine Milch bekommt wird ihr Weinen immer lauter.  Seit drei Tagen bekommt sie einige Löffelchen Karottenbrei.  Sie trinkt tagsüber selten mehr als 60 ml auf einmal, dafür aber alle 1,5-2 Std. Wenn es mal etwas mehr als 60 ml werden, kommt gleich die Hälfte wieder hoch. Ich habe versucht sie abzulenken, wenn sie Hunger hat, um den Zeitraum zwischen den Milchmahlzeiten zu vergrößern, leider vergebens, da sie dann sehr unruhig wird.  Haben Sie einen Rat, wie meine kleine zumindest einige Stunden durchschlafen könnte? Wie könnte ich ihr das nächtliche Trinken abgewöhnen? Ich würde sie gerne in ein paar Wochen in ihrem eigenen Zimmer schlafen lassen. Noch schläft sie im Beistellbett im Elternschlafzimmer. Wie lange habe ich noch Zeit dafür, im Hinblick auf Trennungsängste. Ich habe gelesen, dass man erst dem Baby das nächtliche Trinken abgewöhnen muss bevor es ins eigene Schlafzimmer umzieht.    Vielen Dank im Voraus   


M. Hoehl

M. Hoehl

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Hallo, es ist auf die Entfernung schwer abzuschätzen, was mit Ihrem Kind los ist. Um den 4. Lebensmonat herum haben die Kinder einen Wachstumsschub, der allerdings nicht Monate andauert. Gleichzeitig bewegen sie sich mehr, wodurch ggf. ein leichter Reflux, Zurückfließen von Nahrung verstärkt werden kann. Insgesamt wäre es nicht für Ihre Schlafhygiene, sondern auch für das Kind vorteilhaft, wenn es seine Nahrungsaufnahme am Tage gestalten würde und in der Nacht längere Zeit schlafen könnte. Lassen Sie bitte beim Kinderarzt abklären, ob bei Ihrem Kind ein sogenannter Reflux vorliegt, dann könnte man die Nahrung in Absprache evtl leicht andicken, bei schlimmen Fällen könnte sogar ein Säureblocker ärztlich verordnet werden. Geben Sie dem Kind tagsüber Essen nach Bedarf und gehen Sie mit dem Beikostaufbau weiter vorran. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind ausreichend Ruhephasen am Tage hat (3 Tagschlafphasen, maximal 2-2,5 Stunden Wachphasen, damit es die Mahlzeiten am Tage konzentriert zu sich nehmen und verdauen kann. Trennen Sie Schlafen und Trinken, geben Sie die Mahlzeiten unmittelbar nach dem Aufwachen und bringen Sie Ihr Kind ohne Milchangebot zum Schlaf, so dass es beim nächtlichen Aufwachen auch ohne Milchangebot weiter schlafen kann. Reduzieren Sie die Nachtmilch, indem Sie die Nachtflaschen immer weniger befüllen. Schauen Sie, ob in der Nacht, wenn Körperkontakt zum Wiedereinschlafen nicht ausreicht evtl. auch Wasser ausreicht. Liebe Grüße, Mechthild Hoehl


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