Frage im Expertenforum Babyschlaf an Dr. med. Daniela Dotzauer:

Baby 10 Monate wacht nachts oft auf und schreit panisch

Dr. med. Daniela Dotzauer

Dr. med. Daniela Dotzauer
Ärztin, Integrative Eltern-Säuglings-/Kleinkind­beraterin

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Frage: Baby 10 Monate wacht nachts oft auf und schreit panisch

RhaBarbara

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Liebe Frau Dr. Dotzauer,  ich hoffe, Sie können mir weiterhelfen.  Unser Sohn ist aktuell 10 Monate alt und war grundsätzlich noch nie ein guter Schläfer. Er schläft bei uns im Familienbett in seinem Beistellbett (zumindest schläft er dort ein). Bis vor gut 6 Wochen habe ich ihn auch immer Einschlafgestillt, was aber dazu geführt hatte, dass er dies nachts bei jedem Aufwachen auch eingefordert hat. Das war für mich dann irgendwann nicht mehr tragbar und wir haben ihm das Mitte Dezember abgewöhnt. Und schwupps hat er plötzlich seine 4-5 Stunden am Stück geschlafen, ist kurz aufgewacht, wenn er Hunger hatte und ist wieder eingeschlafen. Rund zwei Wochen später hatte er aber plötzlich nachts panische Schreiattacken, bei denen wir ihn kaum beruhigen konnten. Wir dachten, er hätte Schmerzen wegen dem Zahnen, aber Schmerzzäpfchen haben keinen Erfolg gebracht. Da er bis dahin noch 3 Schläfchen gemacht hat, haben wir auf 2 umgestellt, weil wir dachten, dass könnte helfen. Doch leider wurde es dadurch eher schlimmer. Er ging somit früher ins Bett, wachte aber von Tag zu Tag nach immer kürzerer Zeit wieder auf und hatte fast jede Nacht panische Schreiattacken. Zudem klebt er nachts förmlich an mir und kann nicht mehr ohne Körperkontakt sein. Dabei achten wir auf einen gleichbleibenden zeitlichen Rhythmus zwischen Wach- und Schlafenszeiten, auf Reizminimierung und er bekommt ausreichend Körperkontakt, da die Tagschläfchen in der Trage stattfinden.  Was kann das denn sein und was können wir noch tun? Vielen Dank für Ihre Antwort 


Dr. Dotzauer

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Guten Abend, Mit zehn Monaten kann ihr Sohn gut mit zwei Schlafphasen über den Tag kommen. Das wäre meine Empfehlung. Zum Beispiel 20:00 Uhr Bett gehen, 7:00 Uhr aufstehen erster Tag Schlaf um 10:00 Uhr zweiter Tag Schlaf um 14:30 Uhr. Wenn er nachts aufwacht und sich an die Eltern adressiert (schreit) braucht er Beruhigung und eine Weiterschlafhilfe. Er schafft es noch nicht selber die Schlafphasen zu verbinden,  das braucht seine Zeit, aber er kann das im Laufe der Zeit lernen.  Viele verschiedene Faktoren können zum Erwachen mit Schreien führen. Auf jeden Fall zeigt es grundsätzlich, dass er nicht so gut einschlafen kann. Ich würde das Einschlafen am ersten Tagschlaf üben und nicht immer mit der Trage (in der gehts sowieso) umgehen. Denn viele Bausteine sind nötig, um aus der Ruhe und Entspannung heraus einzuschlafen. Das satte, müde (morgens 3 Wachstunden) und ruhige Kind sollte so nah an den Schlaf herangeführt werden, dass er keine Lust mehr auf Bewegung, Aufstehen, Rumräubern hat. Das kömnnten sie am 1. Tagschlaf üben und natürlich auch abends beim Einschlafen. Nachts wird gestuft beruhigt: Stimme  schschsch, Hand auflegen, Popo klopfen, "bitte wenden" von einer Seite auf die andere drehen, noch mal zurück, hochnehmen, bisschen bewegung auf dem Arm, wenn das alles nicht hilft kann man immer noch stillen. Allerdings wäre 2x Stillen pro Nacht genug, ansonsten würde ich versuchen ihn gestuft zu beruhigen. Es geht auch nicht nur um den Körperkontakt im Sinne von enger Körperberührung in der Trage, sondern es geht darum in wie weit sie iher Kind erreichen, also sich verbinden, er lauscht auf ihre Stimme und ist "online", dann ist es viel leichter zB am Tag ihn zu erreichen, das ist klar, als wenn er nachts sofort losbrüllt. Trotzdem gibt es für nachts viele Ursachen, er ist auch schlichtweg äter geworden, entwickelt seinen eigenen Willen und lernt auch je lauter er sich meldet, desto schnell gibts ne Antwort. Das ist normal...trotzdem würde ich nachts Ruhe bewahren und es als desorientierte Situationen deuten, ihm helfen aber möglichst nur so viel wie nötig und so wenig wie möglich. Alles Gute dabei Daniela Dotzauer


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