Elternforum Zehn bis Dreizehn

Mit Hauptschule das Abi machen

Mit Hauptschule das Abi machen

MrsNapi

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Hallo, ich habe mal eine Frage an Erfahrenen oder an die, die sich ein wenig auskennen. Meine Tochter (12, 7 Kl.) besucht derzeit eine Hauptschule. Sie ist eine sehr gute Schülerin dort, hat seit der 5 Klasse immer ein 1er und 2er Zeugnis. Die Lehrerin motivierte bislang meine Tochter eventuell die Schule zu wechseln und es mit der Realschule auszuprobieren, für meine Tochter war dies aber schon immer ein unangenehmer Schritt. So blieb sie bis jetzt auf dieser Schule. Wie sieht es eigentlich aus, wenn meine Tochter das Abitur machen möchte, welche Hürden kommen auf sie zu? Also mit wechseln der Schule tut sie sich unendlich schwer und zwingen möchte ich sie auf keinen Fall. Das sie die Fachoberschulreife bekommt ist auch auf jeden Fall klar. Liebe Grüße MrsN.


Reni+Lena

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Antwort auf Beitrag von MrsNapi

naja, wenn sie die FOS reife bekommt dann braucht sie nach dem Fachabi nur noch ein Jahr weiter bleiben und hat dann das allgemeine Abi. Voraussetzung für das allg. Abi ist allerdings eine zweite Fremdsprache..das kann sie dann in der FOS nachholen. Lg reni


anico

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Antwort auf Beitrag von Reni+Lena

Es geht sicher, aber nicht auf direktem Weg und nur mit zweiter Fremdsprache. Ich würde, wenn sie schulisch gute Leistungen zeigt, erstmal Mittlere Reife anstreben und dann weitersehen. Um welches Bundesland geht es überhaupt? Lässt sich nicht pauschalisieren.


MrsNapi

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Antwort auf Beitrag von anico

Wir leben in NRW Liebe Grüße


Reni+Lena

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Antwort auf Beitrag von anico

M-Zug der Hauptschule..Abschluss nach der 10ten ist die mittlere reife. Damit in die Fos wechseln. ..2 jahre Fos---)..Fachabitur, ..noch ein Jahr mehr-----) Allg Abitur. evtl müssen M-zügler im Gegensatz zu Realschülern die 10ten in einer Fos Auffangklasse nochmal machen...das ist aber individuell von der Fos abhängig. Ansonsten müssen halt die Noten passen..


Lucky_

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Antwort auf Beitrag von Reni+Lena

... ich habe selbst (leider) nur einen Hauptschulabschluss nach Klasse 10 und damals war es so, dass man sich eher um einen Ausbildungsplatz bemüht hat, als weiter Schule zu machen. (Ich wuchs in einer Arbeiterfamilie auf.) Ich habe eine Verkäuferlehre gemacht und bin bis heute, als diese tätig. Möchte aber, da meine Mädels die Realschule besuchen, dass sie es mal besser haben. Vielleicht erklärt es mir auch jemand. LG Lucky


Reni+Lena

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Antwort auf Beitrag von Lucky_

nach gutem Realschulabschluss kann man (zumindest hier in Bayern) auf die Fachoberschule (FOS) wechseln. Das geht übrigens auch nach dem M-Zug der Mittelschule. Da hat man einen gleichwertigen Abschluss. Die Fos dauert 2 jahre bis zum Fachabitur, oder 3 jahre bis zum allg. Abitur. Mit Fachabitur kann man an der Fachhochschule studieren. Nach abgeschlossenem Fachhochschulstudium hat man auch die Berechtigung an der Uni zu studieren. macht dein Kind erst eine Ausbildung, nach der Realschule kann es danach immer noch auf die FOS bzw heisst sie dann anders nämlich BOS (Berufsoberschule). Die Schulen sind meist kombiniert im gleichen Gebäude. Dauert (glaube ich) ein Jahr länger..führt aber auch zum Fachabi bzw zum allg Abi. Macht das Kind "nur" normalen Hauptschulabschluss, dann eine Ausbildung und besteht die Abschlussprüfung mit 2,5 oder besser (oder es war 2,0 ???) hat es automatisch AUCH den mittleren Schulabschluss und darf auf die BOS. In Bayern ist theoretisch alles möglich...ob das allerdings so einfach ist wie es klingt wage ich zu bezweifeln. Aber möglich ist es durchaus. Das Nachbarsmädel hat erst M-Zug gemacht..gerade den durchschnitt in der Prüfung für die FOS geschafft (mit Nachhilfe etcetc.) ging dann auf die FOS, erst in die 10te Auffangklasse und hat dann in 3 jahren ihr Abi gebastelt. jetzt studiert sie Lehramt Gymnasium:)))) Alles möglich!


bea+Michelle

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Antwort auf Beitrag von Reni+Lena

Meine Große hat 2011 nach der 10. Realschule aufs Gym gewechselt, sie mußte da das 10. schuljahr (heißt hier EF)noch mal machen. . sie hatte auf der Realschule Französisch gehabt, aber auf dem Gym dann spanisch genommen Alles ganz unkompliziert


Reni+Lena

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Antwort auf Beitrag von bea+Michelle

ja, das geht auch..nur leider bieten diesen Weg noch nicht alle Gymnasien an. Viele machen sog Auffangklassen für die Realschüler. Die machen dann die 10te in dieser Auffangklasse und gehen danach dann mit den anderen "normalen" Gymnasiasten in die Q11. Lg reni


IngeA

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Antwort auf Beitrag von Reni+Lena

Hauptschulabschluss Lehre (je nach Beruf 2 - 3,5 Jahre) BOS (fachgebundene Hochschulreife, mit 2. Fremdsprache allgem. Hochschulreife) Auf der FOS bekommt man die Fachhochschulreife mit der kann man an der FH studieren. Mit der fachgebundenen Hochschulreife auch an der Uni, allerdings gibt es Fächer die die allgem. Hochschulreife brauchen (Medizin, Jura etc...) LG Inge


3wildehühner

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Antwort auf Beitrag von MrsNapi

Hallo! In NRW stehen deiner Tochter theoretisch alle Türen offen. Wichtig ist, dass sie nicht nur die Fachoberschulreife bekommt (das ist umgangssprachlich der Realschulabschluss), sondern auch die Qualifikation zur gymnasialen Oberstufe erlangt. Dazu muss sie natürlich weiterhin eine gute Schülerin sein-ob es so bleibt, wird sich zeigen. Mit dem Quali kann sie in Anschluss an die Hauptschulzeit dann verschiedene Wege zum Abi einschlagen: 1. Sie geht auf ein normales Gymnasium mit G8; dort muss sie die 10. Klasse dann wiederholen, da durch die verkürzte Schulzeit die Oberstufe bereits in der 10. Klasse beginnt. 2. Sie wechselt zur Gesamtschule und steigt dort direkt in die 11. Klasse ein. 3. Sie geht auf ein berufliches Gymnasium z.B. Wirtschaftsgymnasium Es ist wahrscheinlich, dass sie als Hauptschülerin dennoch immer eine Klasse wiederholen muss, da das Niveau doch deutlich unter dem des Gymnasiums liegt. Zu meiner Schulzeit haben von den ca. 25 Haupt-und Realschülern, die zu uns in die Oberstufe kamen, lediglich 5 gemeinsam mit mir Abitur gemacht. 1 davon war von der Hauptschule. 5 Schüler sind nach der 11. Klasse zur Gesamtschule gewechselt. 5 haben bei uns die 11. Klasse wiederholt(ich weiß aber nicht, ob die dann tatsächlich Abi gemacht haben) und der Rest hat aufgegeben. Man braucht halt Sitzfleisch und sollte sehr fleißig sein, da sehr viel aufzuholen ist. Gerade die 2. Fremdsprache ist nicht zu unterschätzen und auch in Deutsch hatten besonders die Hauptschüler massive Defizite. LG 3wildehühner


KKM

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Antwort auf Beitrag von 3wildehühner

Vor 20 Jahren hat es in meinem Jahrgang einer versucht.. Er kam mit lauter 1 und 2 zu uns in die Jahrgangstufe und hat nach 6 Monaten mit lauter 5 und 6 aufgegeben... Mein Favorit wäre, jetzt schon zur Realschule zu wechseln und zu wiederholen Bin auch aus NRW


Tai

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Antwort auf Beitrag von MrsNapi

Hallo, hier, auch NRW, war vor einigen Jahren ein sehr ermutigender Bericht über eine junge Frau im regionalen Wochenblatt. Sie war mit einer Hauptschulempfehlung zuerst bis zum Abschluss auf der Hauptschule, konnte dann an derselben Schule den Realschulabschluss machen, wechselte in die Oberstufe einer Gesamtschule und machte dort das drittbeste Abitur. Da an Gesamtschulen die Gymnasialzeit 9 Jahre dauert, steigen neu Hinzugekommene in die 11. Klasse ein. An Gymnasien muss die 10.Klasse, die EF, wiederholt werden, was sicher sinnvoll ist, allein schon, um noch drei Jahre für die zweite Fremdsprache zu haben. Du siehst, alles ist möglich. Alles Gute Tai


bobfahrer

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http://www.swp.de/heidenheim/lokales/giengen/Vom-Hauptschueler-zum-Ingenieur;art1168894,2398499


Häckse

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Antwort auf Beitrag von MrsNapi

ist die einzige formale Hürde, dass, wenn sie jetzt zunächst an der Hauptschule bleibt, sie die Fachhochschulreife mit Qualifikation schaffen muss, sprich die Abschlussnoten müssen stimmen. Nach der zehnten Klassen wird sie dann halt die Schule wechseln müssen, in die Oberstufe eines Gymnasiums oder einer Gesamtschule oder auch zu einem Berufskolleg. Sie kommt dann aber in ein Umfeld, in welchem die meisten aufgrund des bisherigen Unterrichts anders auf die Anforderungen der Oberstufe vorbereitet sind als sie es sein wird. Sie muss wissen, dass es großen Aufwand für sie bedeuten wird, auf diesem Weg das Abitur zu machen und sich darüber klar sein, ob sie das dann wirklich möchte. Ihr solltet euch dann, wenn es soweit ist, genau erkundigen, welche Schulen welche konkreten Unterstützungsangebote für Schulwechsler bereit halten. Das kann sehr unterschiedlich sein. Und sie sollte sich darauf einstellen, dass es nicht unwahrscheinlich ist, dass sie für die Oberstufe ein Jahr länger brauchen wird (so erging es jedenfalls damals bei uns einem Großteil der vormaligen Real- und Hauptschüler und soweit ich weiß, ist das immer noch so, Umstellungsphase halt), auch wenn sie sehr fleißig ist. Die formalen Hürden sind nicht so hoch. Die tatsächliche Erlangung der Allgemeinen Hochschulreife ist da bedeutend schwieriger, aber machbar ist es, dafür gibt es ja genug Beispiele.


Henni

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Antwort auf Beitrag von MrsNapi

eigetnlich kein Problem..und die kann man j ad ann auch gut noch in der Oberstufe lernen ODER wenn sie doch so gut ist soll sie JETZT schon nebenbei französisch oder so lernen!


kati

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Antwort auf Beitrag von MrsNapi

Hallo, ich habe das damals so gemacht! Hauptschule, Abschluß mit Quali und dann noch 3 Jahre - ABI in der Tasche! Auf der HS mußte ich nicht so viel üben, ist mir recht leicht gefallen, die drei Jahre im Anschluß mußte ich schon mehr dafür machen. Ich WOLLTE und war MOTIVIERT, so hat alles gut geklappt ;-) Es geht alles! Alles Gute für Euch, nur Mut!


Strudelteigteilchen

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Antwort auf Beitrag von MrsNapi

Das große Kind war auf der Realschule und macht jetzt an der FOS die Fachhochschulreife, danach möchte sie das Abi machen. Zum einen - was Reni nicht so richtig erwähnt hat: Man braucht immer einen sehr guten Schnitt, um weitermachen zu können. Während auf dem Gymnasium nur das Klassenziel erreicht werden muß - gerne auch mal mit Hängen und Würgen - müssen beim Weg über die Realschule alle Noten ab der 9. Klasse wirklich gut sein. Eine 4 kann man sich dann nicht mehr leisten, schon eine durchgängige 3 in einem Fach ist gefährlich. Und diesen Standard muß man dann auch über 5 Jahre halten. Ab der 9. Klasse gehen die Noten in die MR-Note ein, in der 10. Klasse findet dann die eigentliche MR statt, in der 11. muß man die Probezeit auf der FOS überstehen, in der 12. kommt das Fach-Abi, das man wiederum mit mindestens 2,4 bestehen muß, um die 13. Klasse und damit das Voll-Abi machen zu können. Wenn man von der HS kommt ist das ja eher länger als kürzer, weil man einen bestimmten Schnitt braucht, um für die MR weitermachen zu können. KindGroß war in der RS auch immer gut, so daß die Lehrer mehrfach einen Wechsel ans Gymnasium vorgeschlagen haben. Das Kind wollte immer nicht, deswegen haben wir es bleiben lassen. Ich bin gerade an einem Punkt angelangt, wo ich mich frage, ob das die richtige Entscheidung war. Das Kind quält sich seit drei Jahren von einer Prüfung zur nächsten und hat noch knapp eineinhalb Jahre im Dauerstreßmodus vor sich. Sie besteht alle Prüfungen mit Bravour, das ist es nicht, aber aus dem Stand schafft das sicher keiner, sie muß schon was dafür tun. Derzeit würde sie am liebsten alles hinschmeißen - und ich bin im dauerhaften Kind-Aufbau-Modus. Da frage ich mich dann schon, ob ich sie nicht zum leichteren Weg hätte überreden sollen. Wenn sie z.B. nach der 6. gewechselt hätte, dann hätte sie nach maximal einem harten Jahr, in dem sie den Wechsel hätte verarbeiten müssen, noch 4 entspannte Jahre gehabt. Zwei mehr als in Summe an der Realschule.