Judokar
Hallo,
mein Sohn hat eher spät mit seinem Leistungssport angefangen, wurde als " Quereinsteiger" direkt in die Sichtung und in die erste Mannschaft einsortiert und war mega stolz. Dort hat er eine Saison gespielt und in der nächst höheren Jungend dann in der 2. Mannschaft eine Saison gespielt. 4-5 x die Woche Training plus Spiele/Sondertraining am Wochenende findet er toll und wir unterstützen ihn auch. Schule läuft gut. Nun wurden aber ( Jg 2010-2008) aus weiter umliegenden Vereinen einige Kids abgeworben, der neue Trainer möchte Konkurenz schaffen. Das merkt man auch beim Training, der Ton und der Umgang ist deutliche rauher/agressiver, da kann mein Sohnemann ( noch ? ) nicht so gut mit umgehen und hat sich etwas zurück genommen. Sein Trainer hat ihm aber trotzdem gesagt, er käme in dieser Saison dann wieder in die 1. Mannschaft. Söhnchen hat sich gefreut, obwohl im klar war, das er da nicht zu den TopBoys gehört, also auf seiner Position nicht der erste Mann ist. War ihm egal.
So, nund wurden die Manschaften bekannt gegeben und er ist in der 2. Mannschaft. Für uns genauso gut, da er da zu den Top-Akteuren gehört mit viel Einsatz/Verantwortung. Er ist aber Enttäsucht und auch beim Training, seiner Meinung nach, dort unterfordert.
Würdet Ihr erstmal abwarten? Oder als Eltern ein Gespräch mit dem Trainer suchen? oder besser, Kind soll Trainer selbst ansprechen? ( würde ihm sehr schwer fallen ).
Uns ist klar, das es seim Leistungssport auch dazu gehört, mit Enttäuschungen umzugehen, aber wie können wir ihm helfen? Ihm die 2. Mannschft schön zu reden ist nach hinten los gegangen
Danke
Judokar
Der Junge ist um die 13 Jahre alt und betreibt Leistungssport, richtig? Dann wird er auch verstehen, dass Leistungssport kein Breitensport ist. Es geht um ständige Konkurrenz, ständiges Sich-Messen mit den anderen und bewertet werden durch den Trainer und die Zuschauer. Bei diesem Spiel muss es definitionsgemäß immer Gewinner und Verlierer geben. Gäbe es keinen Verlierer, könnte es auch keinen Gewinner geben. Das ist das System, in dem ihr euch bewegt. Was willst du machen: Willst du dich beim Trainer beschweren, dass dein Sohn gerade "verliert"? Dass also innerhalb des Systems genau das passiert, was passieren muss: Ein Kind wird abgewertet, runtergestuft, für nicht top befunden. Damit ein anderer eben aufsteigen kann - sonst ginge das ja nicht. Wenn er einfach nur spielen will, Freunde haben, etwas zusammen mit diesen tun - ohne Bewertung - dann ist er jetzt gerade im falschen Verein. Alles Gute.
Hallo! Wir leben in England und mein inzwischen 13jähriger Sohn hat 6 Jahre in einer Fußball-Akademie für Stoke City im Tor gestanden. Mit jeder neuen Saison gab es einen neuen Trainer, mal wurde er, mal sein Torwartkollege "bevorzugt". Wir haben ihm beigebracht eine "jetzt erst recht" Mentalität zu entwickeln wenn er auf der Bank starten musste. Quasi dem Trainer beweisen dass er falsch liegt. Damit sind wir immer gut gefahren. Aufgeben und nicht mehr Vollgas geben zeigt dem Trainer nur dass er die richtige Entscheidung getroffen hat. Voraussetzung ist natürlich, dass dein Sohn den Leistungssport weiter mit Spaß betreibt. Viele Grüße aus England!
Hallo, in diesem Fall würde ich den Trainer tatsächlich sofort ansprechen. Denn es gab eine Zusage für die 1. Mannschaft, und es sollte geklärt werden, warum es nun doch die zweite geworden ist. Es könnte entweder sein, dass der Trainer seine Zusage schlichtweg vergessen hat. Oder er schätzt deinen Sohn momentan nicht für stark genug ein. Aber dann hätte er das kommunizieren müssen. Er hätte deinen Sohn ansprechen und kurz erläutern müssen, warum es mit der 1. Mannschaft nicht geklappt hat. Deshalb würde ich nachhaken. Es ist wichtig für deinen Sohn, dass er die Begründung erfährt, auch wenn sie ihm vielleicht nicht unbedingt gefällt. Aber dann kann er die Sache besser verstehen und für sich selbst einordnen. Wenn dein Sohn das mit dem Ansprechen nicht gut kann, würde ich es selbst machen. Du kannst dem Trainer kurz erklären, dass dein Sohn sich scheut, das anzusprechen und dass du das deshalb machst. So ist klar, dass du keine Übermutti bist, die sich von sich aus einschaltet. Bei Teens dürfen Eltern schon nochmal hier und da helfen, ich habe das auch schon gemacht (mein Sohn ist auch an einem Leistungsstützpunkt aktiv, sechsmal wöchentliches Training etc., wir kennen diese Themen…). LG
Ich finde, wenn er erst eine Zusage für die 1.Mannschaft bekommen hat, dann aber doch in die 2. eingruppiert wird, sollte der Trainer ihm seine abweichende Entscheidung auch begründen. Nicht nur gehört sich das einfach so - er kann auch nicht an gezielt an dem arbeiten, was doch noch fehlt wenn er nicht weiß, woran es letzten Endes gelegen hat. In der 2.Mannschaft hat er dennoch auch die Chance, so gut zu spielen, dass evt. ebenfalls andere Vereine ihn für IHRE 1.Mannschaft haben wollen. Wenn er denn bereit wäre, zu wechseln auf Anfrage. Davon ab ist aber ab einem bestimmten Alter eben auch eine härtere Gangart die Regel, weil es zunehmend um "Mehr" geht. Wer hat das Zeug, zB eine Profikarriere einzuschlagen. So etwas ist natürlich für den Trainer bzw. die Reputation des Vereins wichtig. Ich finde, es hat nicht unbedingt nur etwas damit zu tun, dass man einfach nur lernen muss, mit Enttäuschungen umzugehen. Es kommt auch darauf an, warum ich selbst zu den Besten gehörten will: hauptsächlich für mich oder doch eher für andere. (brauche ich die Anerkennung anderer, um daran Spaß zu haben). Bei Sportarten, wo die Leistung gemessen wird, ist alles schön objektiv. Ich kann für mich das Beste gegeben haben - x war aber einfach objektiv gemessen schneller, höher, weiter. Das ist dann schade, aber ich kann/brauche mich nicht ungerecht bewertet fühlen. Bei Sportarten, die von anderen bewertet werden, ist es schwieriger. Ich war sehr gut, habe mein Bestes gegeben und bin eigentlich zufrieden - aber wenn andere das nicht genau so sehen, verdirbt mir das die Freude/Stolz auf meine Leistung. Das wäre meiner Meinung nach dann die grundsätzlich falsche Einstellung in einer Leistungs-Sportart, wo am Ende des Tages andere entscheiden, ob das gut, sehr gut oder leider heute/im Moment noch nicht genug war. Klar möchte man gelobt werden - insbesondere als Kind, keine Frage. Aber im Leistungssport/Wettkampforientierter Sport muss ich vor allem für mich selbst wollen. Mich selbst motivieren können, selbst immer wieder hochziehen können. Wenn ich zu abhängig davon bin, wie gut andere mich finden, wird das auf Dauer sehr schwer. Der Trainer will gewinnen - und hat immer weniger Zeit dafür, jedem über den Kopf zu streicheln und aufzubauen.
Er war erst in der 1.,dann in der nächst höheren Klasse oder Altersgruppe in der 2. Und dann hat der Trainer gesagt, dass er "wohl wieder" in die 1. kommt. Fällt mir nur gerade so auf - eine defintive Zusage war das also gar nicht. Dennoch finde ich, der Trainer sollte ihm erklären, warum es denn am Ende nicht gereicht hat, aus der Möglichkeit eine Tatsache zu machen. Und ich gebe auch zu bedenken: ein Kind, dass sich zurück zieht, weil Konkurrenz aus anderen Vereinen geholt wird, signalisiert dem Trainer, dass er vor dem Druck zurück schreckt. Bzw. unter Druck seine Leistung oder Begeisterung etc nicht aufrecht erhalten kann. Das könnte auch durchaus der Grund sein, warum der Trainer sich anders entschieden hat. Dann passiert das aber auch, um ein Kind, dass dem Druck der 1. Mannschaft scheinbar noch nicht gewachsen ist, zu schützen. In der 2.ist er jetzt der TopBoy. Da kann er jetzt noch reifen, ohne allzu oft auf der Bank zu sitzen. Leistungssport heißt eigentlich, dass man mit anderen in den Konkurrenzkampf treten will, sich auf das Messen gegeneinander freut und heiß darauf ist allen zu zeigen, dass es man besser drauf hat. Das muss aber aus einem selbst kommen - das kann man nicht antrainieren oder anloben.
Ich würde den Trainer bitten, mit Deinem Sohn zu sprechen, um seine Entscheidung zu begründen. Leistungssport ist aber grundsätzlich nichts für sensible Kinder, die schlecht damit umgehen können, wenn sie nicht zu den Besten gehören. Bei Sportarten, die sehr beliebt sind, gibt es außerdem viel Konkurrenz. Entweder kommt man damit klar, oder man wechselt in den Breitensport oder in eine Sportart, die weniger beliebt ist. Unsere Tochter voltigiert z.B. im Leistungssport. Sie ist da auch vor 1,5 Jahren quer eingestiegen und gleich in die Wettkampfgruppe gekommen, weil durch Corona so viele abgesprungen sind, dass die froh sind, wenn sie überhaupt ein Team für die zweitniedrigste Klasse aufgestellt bekommen.
Meiner Erfahrung nach ist es ab einem gewissen Alter durchaus wichtig, selbst mit dem Trainer zu kommunizieren. Viele Trainer, die ich so kenne, reagieren allergisch darauf, wenn Eltern kommen und Entscheidungen diskutieren wollen. Wenn dein Sohn allerdings hingeht und freundlich nachfragt, wieso er den versprochenen Platz in der 1. Mannschaft nicht bekommen hat, wird der Trainer ihm bestimmt eine Erklärung geben. Gerade im Leistungssport suchen sie meist Spieler mit Persönlichkeit, die sich nicht hinter ihren Eltern verstecken und selbst für sich einstehen. Und ansonsten: Manchmal ist es besser, der Topspieler der 2. Mannschaft zu sein als in der ersten 70 % der Zeit auf der Bank zu sitzen. Um sich zu verbessern, braucht man Spielerfahrung und die wird dein Sohn wahrscheinlich momentan eher in dieser 2. Mannschaft bekommen. Meine Tochter hatte letztes Jahr die Wahl zwischen der U 17 (spielt in einer deutlich höheren Liga) und der U 15 Kreisklasse- und hat sich freiwillig für die U 15 entschieden, weil sie da garantiert einen Platz in der Startaufstellung bekommt und auch nur sehr selten ausgewechselt wird.
Ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung. Macht man das oder muss man das machen? Ist das hilfreich oder schädlich?
Ich tendiere dahin, dass dein Sohn sich des Problems annimmt. Leistungssport gerade im Fußball ist knallhart. Vor allem für die Psyche. Da hat ein Kind keinen Welpenschutz mehr. Ob dein Sohn das kann oder nicht interessiert keinen!
Mental stark zu sein zeichnet diese Sportler doch aus. Sich trotz aller Widrigkeiten durchzubeißen. Nicht für umsonst gelingt der Sprung nur einer Handvoll.
Lass das dein Kind klären.
Vielen Dank für eure Ansichten. Da ich selber nicht aus dem Leistungssport komme, weis ich nicht, wie das so abläuft. Ich habe mitbekommen, das Eltern ein Gespräch mit dem Trainer gesucht haben, dachte aber eigentlich, das mein Sohn das erstmal selber ansprechen soll. Und genau wie von einigen schon angesporchen ging es mir darum, das er eine Erklärung bekommt ( KEINE Rechtfertigung ) und dann weis, wie und warum und wo er an sich arbeiten kann ( das will er laut eigener Aussage nämlich).
Tja, mir fehlt da total der Ehrgeiz, daher kann ich das nicht gut beurteilen
Er liebt seinen Sport, hat nette Kontakte dort und würde nicht wechseln.
Guten Morgen, um welchen Sport handelt es sich denn? Dein Sohn ist ?? ca. 12? Jahre alt? 4-5 x Training die Woche finde ich in dem Alter schon hart ( grad in der 2. Mannschaft), allerdings muss man auch sagen, dass man sonst auch nicht oben ankommt. Ich habe nicht wirklich Leistungssport betrieben, aber die richtigen Leistungssportler waren meine Trainingskameraden. Die haben in dem Alter auch viel trainiert, aber da ging es dann schon auch um Landesmeister, später Deutsche Meister und es gibt sogar eine Olympiasiegerin unter den ‚alten‘ Freunden‘ - wir kennen uns seit wir 6/7 Jahre alt waren. Ich kenne es schon so, dass jeder vom Trainer persönlich Resonanz bekommt ( außer die ganz Kleinen, da wird das schon mal allgemein vor der Mannschaft besprochen). Ich finde auch, dein Sohn soll direkt den Trainer ansprechen und fragen, was er erstmal besser machen kann.
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