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Muss ich wirklich Abstillen?

Muss ich wirklich Abstillen?

Schwoibal

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Bei mir wurde vergangene Woche eine starke Überfunktion der Schilddrüse festgestellt. Ich muss nun morgens und abends je eine Thiamazol 20 mg nehmen. Der HA, FA und auch die Hebamme rieten sofort zum abstillen, da der Wirkstoff in die Muttermilch übergeht und durch die hohe Dosis eine Unterfunktion beim Baby auslösen wird. Habe nun Liserdol zum Abstillen bekommen, nehme es bereits drei Tage, Milch ist aber noch da. Meine Tochter hat sofort die Flasche genommen, obwohl viele vorangegangene Versuche mit abgepumpter Mumi erfolglos waren. Nun zu meiner Frage, könnte ich in der Hoffnung, dass sich meine SD-funktion wieder normalisiert, einige Zeit abpumpen und wegschütten um danach wieder zu stillen? Ich habe gelesen, dass man sogar bei niedrigeren Dosen weiter stillen darf, mit einer Überwachung des Babys. Hat jemand ähnliches erlebt oder kennt sich da aus?? Meine Tochter ist 5 1/2 Monate und sie wurde noch voll gestillt. Bin sehr traurig über dieses jähe, unharmonische Ende


emilie.d.

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Antwort auf Beitrag von Schwoibal

Wieso wurde bei Dir nicht auf ein Alternativpräparat ausgewichen? Sind die Werte zu hoch? Ich würde versuchen, dass der behandelnde Arzt bei Embryotox anruft und sich beraten lässt, vielleicht gibt es doch eine stillverträgliche Alternative.


Schwoibal

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Antwort auf Beitrag von emilie.d.

Ja, der Doc sagte, dass der so extrem niedrige TSH Wert schnellstmöglich wieder etwas rauf muss. Ganz ehrlich, mir gings hundehundeelend... Dachte, ich bin depressiv geworden, dazu kamen wahnsinnige Schlafprobleme... Morgen muss ich zum Spezialisten, soll ich da ein bißchen hartnäckiger sein?


Schwoibal

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Antwort auf Beitrag von emilie.d.

Embryotox schreibt: Unter Carbimazol oder Thiamazol kann auch gestillt werden, insbesondere wenn die tägliche Dosis 10 mg nicht überschreitet. Bei höheren Dosierungen empfiehlt es sich, etwa drei Wochen nach Therapiebeginn die Schilddrüsenparameter beim Kind zu kontrollieren.


Kräuterzauber

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Antwort auf Beitrag von Schwoibal

Ich weiß von einer hier aus dem Forum, dass sie auch schildrüsen Probleme hat. Leider ist sie nicht mehr hier aber vlt schaust du mal über die Suchfunktion. Sie stillt ihre 4 jährige Tochter noch, bei der sie jetzt eine Blutuntersuchung gemacht haben um Fest zu stellen was ihr an Vitaminen / Spurenelementen fehlt. Seit sie die leeren Speicher wieder aufgefüllt haben, geht es der kleinen besser. Ich weiß leider nicht ob/welche Tabletten sie nimmt. Aber wie gesagt, geh mal über suche nach sileick.


Ottilie2

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Antwort auf Beitrag von Kräuterzauber

Sileick hat aber glaube eine Unterfunktion. http://www.afs-stillen.de/stillbeziehung/fachinformationen/113-stillen-bei-schilddruesenunterfunktion.html Hier steht ganz unten was zur ÜF. Du kannst prinzipiell schon stillen, aber beim Kind muss geguckt werden. Ich würde nicht abstillen, sondern mich umgehend bei embryotox melden und ja, du sollst bei den Spezialisten hartnäckig sein, es hat Sinn!


emilie.d.

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Antwort auf Beitrag von Ottilie2

Die vorliegenden Laborwerte sind typisch für eine Schilddrüsenüberfunktion. Diese muss ggf. medikamentös mit Thyreostatika korrigiert werden. Thyreostatika gehen in die Muttermilch über, so dass bei einer Anwendung in der Stillzeit Vorsicht geboten ist. Nach Behandlung mit Propylthiouracil erhält der Säugling ca. 1,5% der mütterlichen gewichtsbezogenen Dosis. Unter Thiamazol und Carbimazol werden Dosen über 10% erreicht. Ein Einsatz von Propylthiouracil ist daher in der Stillzeit vorzuziehen. Auf eine möglichst moderate Dosierung sollte geachtet werden.  Eine Weitergabe der Erkrankung an die Nachkommen während der Schwangerschaft ist nicht zu erwarten. 


Schwoibal

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Antwort auf Beitrag von Kräuterzauber

Ok, habe jetzt keine Abstilltablette mehr genommen. Habe gleich den Termin und werde genau nachhaken. Wenn ich allerdings dazu drei Wochen abpumpen muss bis die tägliche Dosis bei zehn mg ist, weiß nicht, ob ich das schaffe...


emilie.d.

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Antwort auf Beitrag von emilie.d.

Bestehe drauf, dass sie die Medikation noch mal mit Embryotox absprechen. Die können als Ärzte anrufen und sich beraten lassen. Ich würde die Alternative oben erwähnen und schauen, was sie dazu sagen.


Ottilie2

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Antwort auf Beitrag von Schwoibal

Es empfiehlt sich, den Verlauf deiner Erkrankung engmaschig (Spezialist) zu kontrollieren. Es kommt häufig vor, dass die Schilddrüse nach der Entbindung etwas "durchdreht", meist zunächst in Form einer ÜF, die dann aber eher zur UF wird. ich glaube, es heißt postpartale Thyreoiditis. Soll heißen, dass es möglich ist, dass du die Medis nur sehr kurz nehmen musst, um die Spitze zu überbrücken. Dafür lohnt es sich nicht, abzustillen. Ich würde erstmal mit Medikamenten weiter stillen und wirklich schleunigst zum Endokrinologen gehen. Wir hatten hier vor Jahren schonmal eine mit M. Basedow, die hatte sich schwarz geärgert, weil abgestillt und dann erfahren, dass es auch anders gegangen wäre.


christineg

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Antwort auf Beitrag von Schwoibal

Würde das von einem Spezialisten abklären lassen, ob es auch ein Stillfreundliches Medikament gibt. Vorübergehend weiter abpumpen und die Milch wegschütten ist sicher eine Lösung um die Milchproduktion in Gang zu halten. Ich hatte Morbus Basedow bevor ich zum ersten mal Schwanger wurde, war aber eine sehr langwierige Geschichte und nachdem die Werte nach über 2 Jahren mit Medikamenten nicht in den Griff zu kriegen waren, wurde die Schilddrüse bei mir entfernt. Wünsch dir alles Gute und Hoffe das sich die Werte bei dir schnell wieder einpendeln!!


Schwoibal

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Antwort auf Beitrag von christineg

Ich war jetzt beim Spezialisten, habe ihm eure Antworten gezeigt und auch den Eintrag auf Embryotox. Das alternative Präparat, dass eher stillverträglich ist, hat eine viel länger Wirkungsdauer und ist außerdem sehr belastend für die Leber. Bei meinen grottenschlechten Werten musste Thiamazol her und zwar 40 mg und das ist eindeutig viel zu viel für das Baby. Natürlich habe ich geweint beim Arzt, mich macht das so traurig, aber da muss ich jetzt durch. Danke für eure lieben Antworten!


emilie.d.

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Antwort auf Beitrag von Schwoibal

Das tut mir wirklich sehr leid für Dich. Immerhin hast Du Deine Kleine über fünf Monate gestillt, viel länger, als die meisten, und ihr damit etwas richtig Gutes getan. Wenn es Dir gesundheitlich wieder besser geht und Du noch magst, würde ich sie einfach mal anlegen. Bei mir war auch nach dem Abstillen noch recht lang ein bisschen Milch da. Alles Gute!


christineg

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Antwort auf Beitrag von Schwoibal

In diesem Fall muss natürlich die Gesundheit vor gehen, verstehe total gut das du gerne weiter Stillen möchtest, aber 5 Monate sind im vergleich zu vielen Anderen wirklich toll. Wirst sehen, sobald die Medikamente anfangen zu wirken wird es dir viel besser gehen, auch psychisch, mich hat die Erkrankung auch in ein tiefes Loch geworfen, hormonbedingt, heute geht es mir wieder total gut. Wünsch dir alles, alles Gute


Schwoibal

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Antwort auf Beitrag von christineg

Danke nochmal für eure Hilfe! @ Christineg: hast du auch Morbus Basedow? War dein Kinderwunsch da schon abgeschlossen? Ja, ihr habt ja recht, hart war es trotzdem...


christineg

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Antwort auf Beitrag von Schwoibal

Hatte vor meiner ersten Schwangerschaft gut zwei Jahre damit zu kämpfen, leider haben die Medikamente nichts gebracht bei mir und 2011 wurde dann die Schilddrüse komplett entfernt. Kinderwunsch währe schon früher da gewesen, aber durch die starke Überfunktion, war es laut meinem Frauenarzt nicht möglich schwanger zu werden, nach der Op hat es dann überraschend schnell geklappt, 5 Monate nachher war ich schwanger, nehme jetzt Euthyrex und es geht mir hervorragend. Ist zwar nicht die selbe Problematik wie bei dir, aber ich weiß wie anstrengend sowas sein kann, wünsch dir alles Gute!


Schlomo2015

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Antwort auf Beitrag von Schwoibal

Hallo, ich habe zwar keine Überfunktion, aber Hashimoto und bekomme L-Thyroxin. Diese habe ich bereits während der Schwangerschaft genommen und jetzt auch noch. Mein Sohn ist mittlerweile 1,5 Jahre und wir stillen immer noch ohne Probleme. LG und alles Gute


Schwoibal

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Antwort auf Beitrag von Schlomo2015

Aha, ok, danke. Aber ihr wart quasi vor der SS richtig eingestellt, stimmts? Habe mal gelesen, dass man währenddessen die Meditation nicht ändern darf...


Schlomo2015

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Antwort auf Beitrag von Schwoibal

Ich hatte die Diagnose schon 7 Jahre vor meiner 2. Schwangerschaft. Der Hashimoto hat sich wohl während meiner ersten Schwangerschaft entwickelt und blieb zunächst unerkannt. Erst 3 Jahre später wurde er dann endlich, nach langer Suche und Diagnostik, erkannt und behandelt. Ich musste dann während der 2. Schwangerschaft aller 4 Wochen zum Bluttest und wurde, wenn nötig, neu eingestellt. Dies kam allerdings nur einmal vor.


Ottilie2

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Antwort auf Beitrag von Schlomo2015

Das L-Thyroxin hat mit deiner Erkrankung nichts zu tun, das kann man bedenkenlos nehmen, auch Dosisveränderungen. Du brauchst ja aber genau das Gegenteil mit deiner ÜF.


Schwoibal

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Antwort auf Beitrag von Schlomo2015

Ja, genau. Und das sollte bei einer erneuten SS bereits fertig eingestellt sein. Naja, das würde sowieso noch ein bisschen dauern...