KaroLina_Wien
Liebe Alle, Ich bin 37 Jahre alt und jetzt in SSW 17. Mein Mann und ich bekommen nachdem wir es nach einer Fehlgeburt und mehreren Kinderwunsch-Behandlung vor zwei Jahren aufgegeben hatten doch noch überraschend ein Baby und wir freuen uns riesig. Kurz zu mir, damit ihr vielleicht meine Gedankengänge versteht: ich bin eine Frau, die sehr schnell Verantwortung für andere übernimmt und dabei gern über ihre Grenzen geht. Das war so, als mein Ex-Freund mit seinem Baby einzog (weil er sich während der Schwangerschaft von der Mama getrennt hatte und es der Mama psychisch nicht gut ging, wohnte die Kleine hauptsächlich bei uns) und ich sehr schnell die Hauptbezugsperson wirde, obwohl ich sehr jung war. Ich übernehme auch schnell Verantwortung im Beruf und im Freundeskreis. Deshalb wollte ich, bis ich meinen jetzigen Mann traf auch nie eigene Kinder. Ich hatte das schon oft bei mir selbst und in meinem Umfeld erlebt, dass Babys und Kinder als (fast) reine Frauensache betrachtet werden, fast ausschließlich Frauen in Karenz gehen und der Vater gefeiert wird, wenn er Mal die Windel wechselt. Ich sprach mit Freundinnen, die völlig übermüdet sogar an Halluzinationen litten, ohne, dass der Mann das Kind auch nur für eine Nacht übernahm (der Arme, musste ja arbeiten gehen), Freundinnen , die allein unter der Dusche zusammenbrachen vor lauter Überforderung und Freundinnen, die zwei Jahre lang stillten, es aber alles andere als schön fanden, sondern, weil es ihre Pflicht war, da akzeptierten sie, dass sie quasi zur einzigen Bezugsperson ihres Kindes wurden. Und so wollte ich nicht Mutter werden. Das änderte sich, als ich meinen Mann vor acht Jahren traf: zum ersten Mal konnte ich mir vorstellen, Mutter zu werden, aber eine, die eben nicht die einzige Bezugsperson ist, sondern eine, deren Mann tatsächlich die Hälfte der Verantwortung übernimmt. Mein Mann spart jetzt schon Urlaub so dass er gemeinsam mit dem Papa-monat, nach der Geburt mindestens 2 Monate daheim ist. Er wird auch die Hälfte der Karenz übernehmen, da musste ich noch nicht Mal diskutieren, er tut das voller Freude. Er liest Bücher über die ersten Monate des Babys und kommt zu den Arzt- und Hebammengesprächen mit. Jetzt kommen wir zum Thema Stillen: ich kann mir das nicht vorstellen und das aus mehreren Gründen: 1. Ich bin unendlich empfindlich an den Brüsten, ich mag es gar nicht, wenn wer dran außerhalb des sexuellen Kontextes sie auch nur berührt. Ein gierig saugender Säugling ist einfach keine schöne Vorstellung für mich. Wie schon erwähnt sind sie auch ein wichtiger Teil meiner Sexualität und das möchte ich mir auch nicht verhauen. Das Baby saugen zu lassen, würde sofort über meine Grenzen gehen, das weiss ich jetzt schon mit Sicherheit. Und das wäre nicht manchmal so, sondern eben 40h/ Woche 2. Wie ihr herauslesen könnt, finde ich die Vorstellung nicht so tolle, die Haupt-Bezugsperson für mein Baby zu sein, ich bin fürs Gerechte aufteilen der Care-Arbeit. Und durch das Stillen fällt man aber automatisch in diese Rolle: ich bin dann die einzige, die das Baby füttern kann, ich bin dann wohl möglich die einzige, von der es sich beruhigen lässt, usw. . Egal, ob ich erschöpft, krank oder was auch immer bin, ich kann das Baby nicht lange bei meinem Partner oder meinen Eltern oder Schwiegereltern lassen, weil ich ja diejenige mit den Brüsten bin. 3. Ich verstehe auch gar nicht, warum so ein riesen Wert auf das Bonding zwischen Mutter und Kind gelegt wird. Ich verstehe aber, dass wenn man 40h/Woche mit Stillen verbringt, man sicher eine andere Beziehung zum Kind, als der Partner hat. Und ehrlich gesagt, finde ich das unfair und ich möchte meinem Partner auch eine besondere Beziehung ermöglichen. Ich verstehe schon, dass die Muttermilch wichtig für das Kind ist, aber ich hätte geplant abzupumpen ( ja, ich finde die Pumpe klingt nicht so schlimm). Hat jemand Erfahrung mit nur oder hauptsächlich Abpumpen? Auch andere Gedanken würde ich gerne hören. LG Karo
Hallo Karo Glückwunsch und schön, dass es doch noch geklappt hat! Du hast dir bereits viele Gedanken gemacht, was auch wertvoll sein kann.. aber es auche infach auf sich zukommen lassen wmpfind eich gerade beim ersten Kind als sehr wichtig. Man weiss nicht wie es einem geht, wie es dem Kind geht, wie man zusammen funktioniert, wie das Stillen klappt usw. Alles ist Neuland und man muss für sich herausfinden was stimmt. Klar ist es absolut deine Entscheidung (und die deines Partners) wie du es machen möchtest und ob du stillst oder nicht. Babys werden sowohl mit MM aus Flasche, wie auch Pre gross! Ich musste bei beiden zuerst abpumpen, da beide zu früh kamen und auf der Neo waren und zu schwach zum trinken. Beim Grossen habe ich dann eine Kombi aus stillen und abpumpen/Flasche gemacht. Beim Kleinen habe ich voll gestillt. Ich empfand das Abpumpn als lästiger wie das Stillen, vor allem zu Beginn sollte man auch in der Nacht abpumpen… dann immer ausspülen, bereit machen, anschreiben, immer alles mitnehmen wenn man unterwegs ist (wenn man länger weg ist auch die Milchpumpe)… all das war mehr Aufwand wie „einfach“ stillen… Ich finde der Papa kann schon auch viel machen mit Wickeln, Tragen, Baden usw… Allenfalls ist auch eine Kombi mit stillen udn Flasche möglich wenn das Kind mitmacht… Ich würde empfehlen mal zu schauen wenn das Baby da ist und dann entscheiden was das Richtige für euch ist
Hallo, Danke für sie Antwort! Ich glaube, es kommt sehr darauf an, wie man zum Stillen steht und ich muss das Abpumpen einfach Mal ausprobieren. Ich rede eh auf jeden Fall mit meiner Hebamme darüber, ich hab meinen ersten Termin nächste Woche. Klar weiss ich, dass ich nicht alles planen kann, aber ich bin sehr faktenorientiert und weiss gerne vorher, was überhaupt die Optionen sind. In der Schwangerschaft und in der ersten Zeit der Mutterschaft ändert sich ja nicht nur der Körper, sonder das Gehirn wird regelrecht umgebaut und ich kann meine Meinung vielleicht noch völlig ändern.
Hallo, Als meine Kleine (jetzt fast 1,5J) 4,5M alt war bin ich wieder arbeiten gegangen und mein Mann ist zu Hause bis sie 2J alt ist - für uns die optimale Lösung. Auch wenn es unüblich ist, Mann zu Hause bei den Kindern kann super funktionieren! Ich stille übrigens immer noch, sie hat wenn ich nicht da war Pre bekommen und sonst gestillt (jetzt stillt sie zum Einschlafen und in der Nacht, wenn ich da bin). Ich finde es toll, dass ich nicht so angehängt bin/war. Man kann also auch stillen und trotzdem nicht ständig notwendig sein. Ich persönlich würde eher Pre füttern als dauerhaft abzupumpen - ich habe 4M gepumpt, als der Große auf der Neo war und fand das sehr mühsam (aber die ganze Situationwsr furchtbar). Allerdings spricht überhaupt nichts dagegen, es mit dem Pumpen zu versuchen und das solange zu machen wie du möchtest. Wenn es dir im Babyalltag zu viel wird, kannst du ja auf Pre wechseln. Ich finde es schön, dass du dein Baby mit Muttermilch versorgen möchtest.
Achja bzgl der Nächte: die übernehme bei der Kleinen fast immer ich. Solange sie ab und an kommt und stillt und dann weiterschläft, ist das ok für mich. Aber wenn sie mega unruhig ist, krank ist und getragen werden muss, etc dann ist mein Mann zuständig. War auch beim Großen schon so. Dank Stillhormonen schlafe ich nach dem Stillen schnell ein, an den unterbrochenen Schlaf habe ich mich gewöhnt und wenn es mir zuviel wird, schiebe ich die Kleine meinem Mann hin ^^.
Danke dir für die Antwort! Ich werde auch noch mit meiner Hebamme darüber reden und es wahrscheinlich einfach Mal ausprobieren, wenn das Kind da ist.
Hallo Karo, all die Gedanken, die Du Dir gemacht hast, kann ich gut nachvollziehen, ich hatte sie vor der Geburt unseres Kindes auch (wenn auch nicht so ausgefeilt) - und ich habe meinen Sohn trotzdem mehr als 1,5 Jahre gestillt. Abgepumpt habe ich außerdem, und zwar zu Beginn (die ersten vier Wochen) ausschließlich, da unser Sohn sechs Wochen zu früh kam und eine Trinkschwäche hatte, die dazu führte, dass er nicht genug Kraft hatte, um Milch aus der Brust zu saugen, und im weiteren Verlauf jeden Tag mindestens einmal, weil ich gearbeitet habe (bin selbstständig und konnte das nicht einfach für ein Jahr oder so einstellen) und dann der Papa die abgepumpte Milch verfüttert hat, wenn ich nicht da war. Was ich dazu sagen kann: Erstens: Die Beziehung zum eigenen Kind ist nach meiner Erfahrung überhaupt nicht vergleichbar mit allen anderen Beziehungen, auch nicht der zu einem Stiefkind. Als mein Sohn da war, hatte ich überhaupt kein Problem damit, ihn an meine Brust zum Trinken zu lassen, und das, obwohl der Stillstart, wie oben beschrieben, schwierig war. Das wäre bei keinem anderen Menschen für mich in Frage gekommen (und als mein Sohn mit 20 Monaten dann alt genug war, hatte sich bei mir der Schalter augenscheinlich auch wieder umgelegt und ich musste abstillen, weil ich es nicht mehr aushalten konnte, ihn an meiner Brust saugen zu lassen, aber bis dahin war das wirklich gar kein Ding). Also mach Dir vielleicht weniger einen Kopf um das Thema, sondern lass es einfach auf Dich zukommen. Wenn Du nach der Geburt immer noch das Gefühl hast, Dich nicht aufs Stillen einlassen zu können, dann ist das so und dann musst Du natürlich auch nicht stillen, aber es ist wirklich nicht gesagt, dass Du nach der Geburt genauso denkst wie jetzt. Zweitens: Abpumpen ist ziemlich ätzend, vor allem, wenn man es ausschließlich machen will/muss. Ich hatte zu Beginn, als ich noch nicht stillen konnte, immer wieder echt krasse Milchstaus, weil die Pumpe in Sachen Absaugen eben einfach nicht so gut ist wie ein Baby. Und man muss sich an einen ziemlich strikten Zeitplan halten, damit die Milchbildung mit der Pumperei gut läuft. Wenn ich nicht aufs Stillen hätte "hinarbeiten" wollen, hätte ich das Abpumpen ziemlich schnell wieder eingestellt und wäre auf Pre-Milch gewechselt. Die Gründe, die Du gegen das Stillen aufführst, gelten nach meiner Meinung übrigens fürs Abpumpen auch, eigentlich fast noch mehr (von der Sache mit der Bindung zum Kind mal abgesehen). Drittens: Mit einem Baby ist man 24/7 beschäftigt und verantwortlich. Das mit der gleichberechtigten Aufteilung der Care-Arbeit klingt theoretisch super und wir, mein Mann und ich, haben das auch so gemacht, aber nur weil mein Mann ungefähr gleich viel fürs Baby gesorgt hat wie ich, war ich trotzdem nicht aus der Nummer raus, meine Gedanken kreisten trotzdem ständig ums Baby und in der ersten Zeit eben auch ums Abpumpen und ich war außerdem trotzdem Hauptbezugsperson für unseren Sohn, nicht weil ich das so wollte, sondern weil unser Sohn so eingestellt war. Er ist seit Tag 1 bis heute (er ist jetzt sechs Jahre alt) das totale Mamakind und das liegt wirklich nicht daran, dass mein Mann sich zu wenig eingebracht hätte oder ich "zuviel" Verantwortung übernommen hätte. Ein Baby interessieren solche Gedankengänge nicht, es hat da seinen eigenen Kopf und daran machste nix :) Wenn Euer Kind nicht so drauf sein sollte, dann liegt das ganz bestimmt nicht am Stillen oder Nicht-Stillen. Vielleicht hilft Dir das ja irgendwie weiter :)
Hi, Danke für deine ausführliche Antwort! 1. Ich glaube , die Beziehung von einem Elternteil zu seinem Kind ist immer eine sehr individuelle Erfahrung. Sie wird von allen möglichen Bindungshormonen unterstützt, aber selbst die greifen nicht bei jeder Frau. Und ich würde Mal in Frage stellen, ob eine biologische Verwandtschaft die Voraussetzung für so eine Beziehung ist, hat auch nichts mit Geschlecht zu tun, laut Studien zu homosexuellen Paaren, die adoptiert haben. Je mehr man sich um ein Neugeborenes kümmert, desto stärker die Hormonausschüttung , desto stärker die Bindung. Ich freue mich, dass deine Erfahrung so ist und du hast sicher Recht damit, dass ich jetzt noch nicht sagen oder planen kann, wie meine Beziehung sein wird und wie ich in ein paar Monaten auf dieser Grundlage entscheiden werde. Aber pauschale Aussagen, wie die über die unvergleichliche Mutterliebe, setzen Frauen unter Druck, die vielleicht nicht so empfinden und führt zu Depressionen und Selbstzweifel und vielleicht sogar dazu, dass diese Frauen ihre Mutterschaft bereuen. 2. Das finde ich spannend! Gibt es denn keine Pumpen mit einer besseren Saugleistung? Französinnen gehen ja traditionellerweise nur für vier Monate in Karenz und pumpen danach ab, viele Amerikanerinnen gehen ja sehr früh wieder arbeiten - da muss es doch technische Geräte geben, die das regelmäßige Abpumpen ordentlich unterstützen? 3. Ich möchte ja auch gar nicht aus dem Schneider sein und ich gehe auch davon aus, dass ich mich auch dann mit dem Baby beschäftigen werde, wenn ich es nicht grad am Arm habe. Aber es ist trotzdem ein Unterschied, ob es mich ständig körperlich braucht oder eben nicht. Zum Abpumpen habe ich auch unterschiedliches gehört und es könnte vielleicht sein, wie toll oder schrecklich man das Stillen findet. Ich hab Freundinnen, die es gut finden, weil man neben dem Abpumpen was anderes machen kann, mit Baby im Arm halt nicht. Außerdem haben mir Frauen berichtet, dass sie zwar den körperlichen Kontakt zum Kind genießen, aber halt nicht über viele Monate 24/7 und dass man dann irgendwann einfach seinen Körper für sich haben möchte und dann halt lieber sogar die Pumpe nimmt als das Baby. Klar, wird auch das Baby irgendwie entscheiden, wen es "lieber" hat, aber ich denke trotzdem,dass Gewohnheit da auch eine Rolle spielt.
Zu 2.: Es ist extrem individuell wieviel und ob eine Frau abpumpen kann. Ich hatte mit Pumpe weder Probleme bzgl Milchstau, noch musste ich sehr häufig pumpen, um die Milchbildung aufrecht zu erhalten. Idr habe ich 5x/24h gepumpt. Auch anfangs (wo alle sagen alle 2-3h muss man mindestens pumpen). Andere Frauen pumpen alle 3h und haben trotzdem von Woche zu Woche weniger Milch.
-> Aber pauschale Aussagen, wie die über die unvergleichliche Mutterliebe, setzen Frauen unter Druck, die vielleicht nicht so empfinden und führt zu Depressionen und Selbstzweifel und vielleicht sogar dazu, dass diese Frauen ihre Mutterschaft bereuen. < - Die Beziehung zwischen Mutter und Baby ist schon speziell, das hat die Natur durchaus weise eingerichtet, um das Überleben des Babys abzusichern. Frauen, die das nicht so empfinden, dürften tatsächlich ein (körperliches oder seelisches) Problem haben und deshalb zu Depressionen neigen. Die Aussage als solche ist deswegen nicht falsch. Natürlich kann man, wenn man ein "fremdes" Baby als eigenes anvertraut bekommt, dieselben Muttergefühle entwickeln, es gibt ja wohl sogar Frauen, bei denen dann der Milcheinschuss kommt und sie stillen können. Aber diese Gefühle müssen dann mehr "erarbeitet" werden als beim eigenen Baby. Wie gesagt, warte es einfach ab. Ich konnte es mir vor der Geburt unseres Kindes auch nicht so vorstellen und ich bin und war auch nie so ein "Muttertier" wie viele andere Frauen, ich hatte nie ein Problem damit, das Baby meinem Mann oder der Oma zu überlassen und habe immer mehrere Stunden am Tag ohne Kind, mit meiner Arbeit, verbracht. Trotzdem ist die Beziehung zu meinem Sohn mit nichts anderem vergleichbar. Ansonsten, jedenfalls ich habe nicht viel Zeit mit dem Stillen verbracht. Unser Sohn hat halt getrunken, bis er satt war, das waren immer einige Minuten, und dann meldete er sich irgendwann wieder, wenn er wieder Hunger hatte. Auf 40 Stunden pro Woche, das sind ja sechs Stunden am Tag, sind wir nie auch nur im entferntesten gekommen. Es gibt Babys, die mehr an der Brust hängen, das weiß ich, aber ich habe auch im persönlichen Umfeld das derart ausufernd nicht mitbekommen. Trotzdem hatten wir unseren Sohn als Baby viel auf dem Arm bzw. haben im Liegen mit ihm gekuschelt, das könnten durchaus sechs Stunden am Tag gewesen sein, teilweise mehr. Aber das wäre auch ohne Stillen notwendig gewesen, damit er zufrieden ist. Ich meine nicht, dass das Stillen per se für die Bindung besonders wichtig ist. Man sollte das nicht überschätzen. Und ich persönlich fand die Pumperei nicht nur unangenehmer als das Stillen, sondern auch aufwändiger (ich konnte, wenn das Baby Hunger hatte, einfach die Brust zücken, Kind dockte an, trank und ließ dann irgendwann wieder los, Brust wieder eingepackt, Sache erledigt :) ; beim Pumpen musste ich erstmal alles zusammenbauen, die Hütchen an den Brüsten anbringen, 15 bis 20 Minuten pumpen, bis genug Milch für eine Mahlzeit zusammen war, dann die Milch umfüllen, alle Teile der Pumpe reinigen, einmal täglich sterilisieren, und wenn das Kind dann hungrig war und brüllte, musste die abgepumpte Milch zunächst noch auf die richtige Temperatur gebracht und in ein Fläschchen - welches dann auch wieder gereinigt werden musste - abgefüllt werden, für meinen Mann war das nicht unstressig, da hatte ich es mit dem Stillen deutlich einfacher). Schau nach der Geburt einfach, wie es für Dich und Euch als Familie am besten passt. Ich kenne keine Frau, die lieber abgepumpt hat als gestillt hat (alle, die nicht stillen konnten oder wollten, sind auf Pre-Milch umgeschwenkt), aber das heißt nicht, dass es solche Frauen nicht gibt :) Und ein Wort noch zu der "Gewohnheit": Dein Baby ist pi mal Daumen neun Monate ausschließlich in Deinem Bauch, es lernt in dieser Zeit Deine Stimme, Deinen Geruch, Deinen Herzschlag und Deinen Charakter bestens kennen, von der Umwelt außerhalb Deines Bauches, auch vom Vater, bekommt es vor der Geburt nicht viel mit, der Geräuschpegel in Deinem Körper ist zu hoch, als dass das Baby viel von der Welt da draußen hören könnte. Dein Baby ist also aufgrund dieser biologischen Tatsache schon vor der Geburt bestens an Dich gewöhnt und das umzustellen dahingehend, dass es die Mutter gegenüber dem Vater nicht mehr vorzieht, dauert, je nach Charakter ändert sich das gar nicht (je nach Charakter kann ein Kind aber natürlich auch ein Papakind werden, klar). Du solltest jedenfalls nicht damit rechnen, dass das Kind nur deswegen, weil sich ab Geburt beide Elternteile kümmern, gleichermaßen Mama und Papa akzeptiert. Du und Dein Baby, Ihr habt da einen "Vorsprung" gegenüber der Beziehung zwischen dem Vater und dem Baby, und selbst wenn Du das nicht so empfindest, Dein Baby sieht das mit ziemlicher Sicherheit ganz anders. Es kommt nicht als "tabula rasa" zur Welt, was das betrifft. Das ist übrigens vielleicht ein Aspekt, der den Vater vielleicht etwas entlastet, wenn er merkt, dass er sich irgendwie deutlich mehr Mühe beim Baby geben muss als Du. Meinem Mann hat das wirklich geholfen, sich das klar zu machen, wenn unser Sohn bei ihm nachts nur alles zusammenbrüllte und bei mir sofort ruhig und zufrieden war.
-> Die Beziehung zwischen Mutter und Baby ist schon speziell, das hat die Natur durchaus weise eingerichtet, um das Überleben des Babys abzusichern Das stimmt so überhaupt nicht. Die "Natur" hat die "Mutterliebe" nicht so eingerichtet, das lässt sich allein durch unsere menschliche Geschichte beweisen. Klar, gibt es Anreize der Natur, durch Hormone und damit zusammenhängend auch den Umbau des Gehirns (bis zu einem gewissen Grad bei allen Bezugspersonen), sich um ein Wesen kümmern zu wollen, dass jahrelang nicht selbst in der Welt bestehen kann. Aber von der tatsächlichen Biologie bis hin zu Mutterliebe ist es ein weiter Weg. Tatsächlich ist das ein extrem kulturell geprägter Begriff, der aus dem 19. Jahrhundert stammt, einer Zeit, in der es darum ging, die Frauen, die während der Industrialisierung begannen zu arbeiten, wieder in das Haus zu verbannen. Dort sollten sie aus angeblich natürlicher Mutterliebe, sich aufopfernd (und natürlich ohne jegliche Bezahlung und abhängig vom Ehemann) der häuslichen Arbeit und der Kindererziehung widmen sollten, fernab vom gesellschaftlichen Leben. Das Wohl der Kernfamilie (auch ein sehr neues Konzept), also Vater und Kinder stand für die neue Mutter über allem. Verstärkt und komplett überzeichnet wurde die "Mutterliebe" dann in deutschsprachigen Raum, man muss sagen leider, in der Zeit des Nationalsozialismus. Und das prägt unseren Diskurs rund um Mutterschaft, Schwangerschaft und Geburt immer noch sehr - gerade beim Begriff "natürlich" und " normal" in diesem Zusammenhang werde ich hellhörig. Denn grad das absolute Primat der "natürlichen" Geburt, bei dem die Frau heldenhaft ohne medikamentöse Unterstützung an ihre Grenzen geht und das Primat des Stillens, stammen aus der Zeit. Schaut man aber auf die Geschichte der Mutterschaft vor dem 19. Jahrhundert, zB ins Paris im 18. Jahrhundert sieht man, dass es sehr üblich war Neugeborene in die Obhut von Ammen auf dem Land zu übergeben. Und zwar für mehrere Jahre. Dh die Eltern sahen ihre Kinder zu dieser Zeit einfach nicht oder nur manchmal. Und die Eltern waren jetzt nicht gezwungen, die Kinder wegzugehen, es war einfach üblich. Wo war da sie "natürliche Mutterliebe"? Auch zuvor wurden Kinder in Europa selten von ihrer Kernfamilie aufgezogen, auch in Dörfern gab es Ammen, die sich um viele Babies gleichzeitig kümmerten, damit alle anderen arbeiten gehen könnten. Auch war die emotionale Distanz, die die Eltern zu ihren Kindern hatten, viel größer - von besonderer natürlicher Beziehung spricht da keine einzige Aufzeichnungen. Ich möchte damit jetzt keinesfalls deine persönliche Erfahrung schmälern. Unabhängig von Biologie und kultureller Prägung ist es das, was du empfindest und ich lese aus deinem Beitrag heraus, dass es sehr starke Gefühle sind. Aufgrund deiner persönlichen Gefühle, andere Frauen zu pathologisieren, die nicht so empfinden, finde ich allerdings falsch. Wenn man ganz genau wissenschaftliche Beiträge zur postpartalen Depression liest, merkt man, dass das die Frauen, die nicht sofort eine magische Bindung zu einem Neugeborenen erfahren, nicht an der fehlenden Bindung leiden, sondern an der Diskrepanz zwischen ihren eigenen rosaroten und den gesellschaftlichen Vorstellungen von Mutterschaft, von einer guten Mutter und dem, was sie in der Anfangsphase erleben. Daraus entsteht ein unglaublichen Druck. Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass man sich in so ein kleines, verschrumpeltes und verschmierten Kleines nicht sofort verliebt, sondern es vielleicht zuerst kennen lernen muss. Das bedeutet aber nicht, das mit einem etwas nicht stimmt und auch nicht, dass man keine gute Mutter ist. Ganz oft ist die Schwangerschaft ja eher als eine wunderbar mystische und schöne Erfahrung, aufreibend und schwierig (wie bei mir), die ersten Bewegungen des Babies fühlen sich irgendwie Alien-artig an und später tritt es dir dann in Rippen und Nieren und lässt dich nicht schlafen. Auch das Wochenbett ist nicht für alle wunderbar, sondern auch damit verbunden, das Schlachtfeld, das sich dein Körper nennt, das die Geburt hinterlassen hat, irgendwie zu pflegen und zu heilen, während man, vielleicht sogar ohne die Hilfe des Partners das schreiende, irgendwie bekannte, aber vielleicht doch irgendwie fremde Bündel versorgen soll. Erfahrungen von Schwangerschaft, Geburt und Mutterschaft können so unterschiedlich sein und festzulegen, wie es sein sollte, was natürlich und normal ist, tut einfach nur den Frauen weh, die dem Bild nicht entsprechen. Ich finde einfach, wir sollten nicht so hart zueinander sein. Ich glaube, dasselbe gilt fürs Stillen. Meine Schwiegermutter hat mir beispielsweise erzählt, dass ihre Tochter alle zwei Stunden trinken wollte, dann aber beim Trinken einschlief und sofort wieder brüllte, wenn man sie absetzten wollte. Das hatte zur Konsequenz, dass es eigentlich keine 2h Stillpause gab, sondern eher 1h, weil jedes Stillen so an die Stunde dauerte. Dasselbe hat mir eine Arbeitskollegin erzählt, die nach 3 Monaten begann, unter Halluzinationen vor lauter Schlafmangel zu leiden, weil auch ihr Sohn jede halbe Stunde trinken wollte. Eine andere Kollegin empfand das Stillen als super praktisch und entspannend und hat das Abpumpen gehasst. Ich glaube auch da, gibt es sehr unterschiedliche Erfahrungen
Lass das alles auf dich zukommen!
Besorg dir so oder so eine Pumpe, am besten elektrisch, noch besser eine doppelte für beide brüste zeitgleich (mehr milch)
Die Aufteilung funktioniert auch mit stillen super und glaub mir obwohl du die „milch“ bist, wirst auch du manchmal kurzzeitig verteufelt und nur papa schaffts zu trösten und tragen.
Wir haben das bonding auch halb halb gemacht, gerade am anfang hatte ich viele Nachwehen wenn der kleine auf mir schlief also hat der papa das kuscheln übernommen und ich konnte mehr regenerieren.
Das stillen hatte ich mir auch gerade am Anfang schlimmer vorgestellt. Es ist jetzt einfach eine bequeme sache. Der ansaugschmerz nach paar tagen verflogen und ich hab gefühlt endlich wieder ein richtiges Gefühl in den Brustwarzen hatte ich jahrelang nicht mehr. Schade nur das wir bisher nicht dazu gekommen sind das mal auszukosten. 24/7 baby ist ein minisexkiller. Dafür aber eine glücksmomentbombe
Alles kann man nicht planen, man kann sich vorbereiten und am besten einfach auf sich zu kommen lassen!
Hey, nur kurz, ich fand Stillen immer sehr schön und wichtig und habe mein erstes Kind 2,5 Jahre gestillt, das Zweite stille ich schon fast 2 Jahre. Nach dem ersten hätte ich immer gesagt "Auf jeden Fall stillen" Jetzt beim zweiten bin ich mir sicher, dass ich ein drittes auf gar keinen Fall mehr stillen würde- genau aus den von dir genannten Gründen. Meine zweite Elternzeit war/ ist für mich die Hölle gewesen, weil mein Kind so abhängig von mir ist, kein anderer kann es beruhigen, es hat nach hundert Versuchen keinen Schnuller genommen oder irgendetwas anderes zum Beruhigen, keine Flasche und hat die ersten 18 Monate nie länger als 2 Stunden geschlafen, wollte meist sogar halbstündlich stillen. Essen tut es mit fast 2 immer noch so gut wie gar nichts. Es mag Ausnahmen geben, aber alle Flaschenkinder, die ich kenne sind wesentlich entspannter und stillende Mamas fast alle mal am Rande des Nervenzusammenbruchs gewesen. Also ja, wenn du nicht 100 Prozent geben kannst oder willst, dann gib die Flasche. Ich persönlich würde vielleicht ein paar Tage oder Wochen Muttermilch und danach Pre geben. Vielleicht probierst du auch anzulegen, das würde ich spontan entscheiden. Aber über ein Jahr abzupumpen Stelle ich mir auch nicht gleichberechtigt vor. Liebe Grüße
Hallo Angi, Danke dir für deinen ehrlichen Bericht! LG Karo
Mein 1. Sohn war Zwiemilchkind und ein Schreibaby. Wir waren beide mit den Nerven fix und fertig und zwischen Baby 1 und 2 liegen 4 Jahre, weil ich mir ein 2. Kind kaum vorstellen konnte. Zwischen 7-9 Monaten war er nachts alle 1-2 h wach. K2 wurde vollgestillt, da habe ich nach drei Monaten wieder gearbeitet. Er hat nachts im Schlaf selbstäbdig angedockt und getrunken, ich bin davon kaum wachgeworden. Mit 6 Monaten war er bei einer Kinderfrau. Dort hat er Brei gegessen, Zuhause hat er gestillt. Ich glaube, wie pflegeleicht ein Kind ist, hat sehr wenig mit der Ernährungsweise zu tun. Die meisten Babys werden maximal 6 Monate gestillt und die Eltern schlafen trotzdem schlecht. Das ist in den ersten zwei Jahren normal. Ist off topic, aber mit 2 Jahren keine Beikost essen, da läuft man eigentlich in eine Mangelernährung. Was sagt denn der KiA? Zink ubd Eisenmangel ausgeschlossen?
Hallo,
ich stille meine zweijährige Tochter noch und habe die ersten Monate auch gepumpt. Ich wollte einen Milchvorrat für Notfälle haben und auch die Möglichkeit, meinem Mann das füttern zu überlassen und so ein bisschen Zeit für mich zu haben. Jedoch ist mir ziemlich schnell klar geworden, dass ich überhaupt keine Zeit für mich "einspare", sondern sie anstatt des Stillens mit pumpen, alles waschen und desinfizieren verbringe und wir haben es irgendwann einfach gelassen.
Somit übernehme ich zwangsläufig die Nächte, denn meine Kleine schläft noch nicht durch und braucht die Brust zum weiterschlafen. Da wir im Familienbett schlafen, empfinde ich das aber nicht als so schlimm und es ist für mich definitiv energiesparender, als die Alternativen wie zureden, streicheln oder herumtragen, zumal es mich auch schläfrig macht und ich dabei super einschlafen kann. Mein Mann übernimmt dafür die meisten Morgenstunden oder entlastet mich anderweitig - so gut es geht, denn wie in einem Kommentar schon erwähnt wurde, haben Kinder da ihren eigenen Kopf und an manchen Tagen muss es unbedingt ich sein, die mit ihr aufsteht oder badet. Dann kriege ich aber stattdessen vielleicht eine Entspannungsmassage und ein Dankeschön
Zurück zum Thema: Bei unserem nächsten Kind werde ich das pumpen einfach sein lassen und parallel zum stillen direkt zur Pre-Milch greifen, wenn der Papa dran ist. Ich selbst würde aber definitiv stillen, weil es in meiner Erfahrung einfach zeitsparender ist.
Hallo, du kannst das Abpumpen versuchen. Selbst wenn du dann künstliche Milch zufüttern musst, ist das besser als wenn dein Kind gar keine Muttermilch bekommt. Die Muttermilch de ersten Wochen enthält Immunglobuline, die keine Kunstmilch ersetzen kann, und die nur in dieser Zeit gebildet werden. Sie schützen dein Baby vor vielen Infektionen („Nestschutz“). Jetzt wirst du vielleicht sagen, kann ich denn nicht nur abgepumpte Muttermilch geben, wieso sollte ich zufüttern? Das Problem ist, dass die tote Maschine auf das Gehirn der Frau bei weitem nicht denselben Reiz ausübt, wie der Anblick, der Duft, die Wärme und das Saugen des Babys. Mit der Milchpumpe kriegen viele Frauen nur wenig Milch aus der Brust. Wir Menschen ticken da ein bisschen komplizierter als die Milchkühe. ;-) Ich würde es einfach ausprobieren, wie viel da kommt. Du kannst schon in der Klinik abpumpen, man zeigt dir dort, wie‘s geht. Wenn die Milch reicht, ist es super, wenn nicht, gibt man Zwiemilch (Mutter- und Pulvermilch), auch das ist okay. Die Zwiemilchfütterung geht auch zu Hause prima: Du pumpst ab, so gut es geht, und ansonsten ergänzt du mit Säuglingsmilch. Auch so bekommt dein Kind viele gute Immunstoffe. Noch ein Tipp, ganz unabhängig vom Abpumpen: Du gehst vielleicht etwas kopflastig an das Ganze heran und möchtest am liebsten jetzt schon alles planen. Das geht auch, allerdings nur sehr grob. Der Alltag mit Baby ist anders als alles, was man bisher erlebt hat. Unsere heutige Neigung zu Planung, Kontrolle und zum „Machen“ funktioniert hier nicht. Man muss also auch flexibel sein und vor allem: auf seine Intuition zu hören lernen. Und noch wichtiger: auf die Signale des Babys achten. Ein Baby weiß immer (!) ganz genau, was es wann braucht. Es weiß das sogar viel besser als wir Mütter. Wir selbst müssen es erst lernen, das Baby weiß es schon und zeigt es auch. Auch deshalb ist Hinschauen wichtiger als vorher schon alles zu planen. Sonst gibt es schnell einen sog. Misfit zwischen Baby und Eltern: Die Eltern möchten unbewusst ihrem Baby ihre Vorstellungen aufstülpen dazu, wie es zu trinken und zu schlafen hat, anstatt zu schauen, was das Baby wann braucht und seine Signale lesen zu lernen. Für mich war es beim ersten Kind die größte Überraschung und auch eine wunderbare Erkenntnis, dass mein Baby mir alles gezeigt hat, was es brauchte, und dass ich von ihm gelernt habe, und nicht umgekehrt. LG
Fürs Pumpstillen braucht man viel Disziplin und gute Unterstützung, weil es viel anstrengender als Stillen ist. In den USA ist das sehr üblich, wahrscheinlich mit ein Grund, warum Frauen dort nicht so lange stillen. Stillen auf der anderen Seite hat extrem viele Vorteile. Senkt das Krebsrisiko bei Dir, Uterus bildet sich schneller zurück (Stau vom Wochenfluss), hohe Prolaktinlevel machen gelassener und unterstützen bei Schlafmangel. Senkt Dein Risiko für Herzkreislauferkrankungen und Diabetes Typ 2. Stillen senkt bei Babys Risiko für SIDS, Übergewicht, respiratorische / Magen-Darm Infekte, Allergien und Mittelohrentzündungen. Es beschleunigt aufgrund der Wachstumshormone die Darmreife. Vorweg, ich finde es toll, dass Du trotz Deiner Abneigung Pumpstillen in Betracht ziehst. Ich würde mir im Vorfeld versuchen, bei meiner Gyn ein Rezept zum Leihen zu bekommen aus der Apo (die sehr guten kosten 1600 Euro etwa neu). Aus psychischen Gründen. Ich würde sagen, dass ich die Vorstellung dass jemand an meinen Brüsten saugt unerträglich finde und ansonsten gsr nicht viel herum argumentieren. Meist denken Ärzte dann direkt an Missbrauch oder sowas, aber das kann Dir ja wurscht sein. Du willst ja nur ein Rezept zum Leihen aus der Apotheke. Wenn es für Dich halbwegs erträglich ist, würde ich die ersten 1-2 Tage noch anlegen. Kolostrum enthält Tonnen von Immunoglobulinen und hilft beim Ausscheiden vom Mekonium, weul es abführend wirkt. Aber wird nur teelöffelweise produziert. Ist schwer abzupumpen. Parallel könntest Du in der Klinik direkt um eine Pumpe bitten und Dir das zeigen lassen dort. Bei manchen Frauen verseift die Milch, ausprobieren, bevor Du sehr viel davon einfrierst. Was ich noch machen würde, die Zusammensetzung von Mumi ändert sich über den Tag und beeinflusst wahrscheinlich die Entwicklung vom circadianen Rhythmus beim Baby. Nachts z.B. mehr Melatonin, das ist ein Schlafhormon. Ich würde tagsüber "Tagmilch" füttern und Nachts eben nachts abgepumpte Milch. Nicht einfach alles poolen.
Hallo Karo (von einer Caro :)). Unser Kind hat zwei Mamas und vielleicht findest du auch unsere Perspektive interessant. Während der Schwangerschaft (ich war schwanger) haben wir uns intensiv mit der Frage auseinandergesetzt, wie wir beide gleichermaßen für das Kind da sein können, so dass die Arbeit gerecht verteilt ist. Unter anderem haben wir uns mit dem Thema induzierte Laktation beschäftigt und ein Brust-Ernährungsset besorgt mit dem Plan, dass wir uns das Stillen aufteilen. Eine weitere Idee war, die Nacht in Schichten zu unterteilen, so dass wir beide nicht wochenlang ohne durchgehenden Schlaf auskommen müssen (z.B. von 19 Uhr bis 2 Uhr bin ich zuständig, von 2 Uhr bis 10 Uhr meine Frau). Damit der Milchfluss auch bei meiner Frau trotz fehlender Schwangerschaft zustande kommt, habe ich geplant Milch abzupumpen, damit sie über das Brusternährungsset füttern kann. Mit dem Abpumpen habe ich sogar vor der Geburt schon begonnen (nachdem ich den ET überschritten hatte). Nun ist unser Kind fast 9 Wochen alt, ich bin diejenige, die ausschließlich stillt und wir empfinden die Arbeitsverteilung trotzdem als ausgeglichen und unsere Bindung zu unserem Kind als gleichermaßen stark. Wie kam es dazu? 1. Ich habe schon vor der Geburt gemerkt wie anstrengend Abpumpen ist. Trotz toller Pumpe, die ziemlich gute Mengen erzielt, ist und bleibt Abpumpen eine Zeit, die ich nicht den drei aktuell wichtigsten Menschen in meinem Leben liebevoll und wohltuend widmen kann (meine Frau, mein Baby und mir selbst). Hinzukommt noch das ständige Sterilisieren der kleinteiligen Teile, wobei mir sowohl das Hantieren mit heißem Wasser in der Nähe meines Babys als auch die Angst vor Keimen stresst. Da unser Baby keine Flasche nimmt habe ich keine Erfahrung mit dieser Art von Füttern, aber ich stelle mir vor, dass mit dem Erwärmen und Sterilisieren der Flaschen (vor allem wenn das Baby schon akut Hunger hat) noch mehr Stress und Aufwand verbunden ist. 2. Ich möchte die Hormone, die durch das Stillen ausgeschüttet werden nicht missen. Eine Woche nach der Geburt (ich hatte 2 Tage lang Wehen nach Einleitung und dann einen medizinisch notwendigen Kaiserschnitt gefolgt von drei Tagen Aufenthalt in der Klinik in denen ich kaum geschlafen habe) fragte uns unsere Hebamme, wie es uns denn so geht. Ich: "Joa, ganz gut." Meine Frau: "Als hätte mich ein Traktor überfahren." Unsere Hebamme erklärte, das sei normal, weil ich aufgrund der Stillhormone den Schlafmangel besser wegstecke als meine Frau. Auch dieser Moment hat mich dazu bewegt, unsere ursprünglichen Pläne zu ändern: Meine Frau kann viel besser für mich und das Baby da sein, wenn sie einigermaßen ausgeschlafen ist und sich nicht die Nächte mit Fläschchengeben um die Ohren haut. Ich habe sehr schnell gelernt im Liegen zu stillen und kann am nächsten Morgen oft gar nicht sagen, wie oft das Baby mich geweckt hat, weil das Andocken im Halbschlaf passiert ist. Ich hatte große Sorge vor einer Wochenbettdepression, weil ich zu Depressionen neige und bin den Hormonen sehr dankbar, dass sie mich davor bewahrt haben (das kann ich natürlich nicht beweisen, aber es fühlt sich für mich so an). 3. Meine Frau hat gemerkt, dass sie auf andere Weise mit unserem Baby bonden kann. Letzte Woche als ich eine Erkältung hatte, hat sie unser Kind zwei Tagen jeweils fast sieben Stunden lang in der Trage gehabt und mich damit unfassbar entlastet. Das Wickeln (inkl. Abhalten) und Umziehen hat sie auch übernommen und das Baby nur zum Stillen zu mir gebracht. Da das Baby inzwischen sehr effizient im Saugen geworden ist, hatte ich es an diesem Tag weniger als 2 Stunden direkt bei mir. Wenn ich hätte abpumpen müssen (was länger dauert), wäre eine solche Erholungsphase nicht möglich gewesen. Unser Baby beherrscht inzwischen soziales Lächeln und das schenkt es zu 99% mir und meiner Frau. Es ist ganz deutlich, dass es uns beide als seine Hauptbezugspersonen sieht und die Tatsache, dass meine Frau nicht stillt, tut dem keinen Abbruch. Basierend auf meinen Erfahrungen würde ich dir ans Herzen legen das Stillen nicht komplett auszuschließen. Eine Geburt ist eine lebensverändernde Erfahrung und ich hätte bei uns nicht gedacht, dass es sich so entwickelt, wie es sich nun entwickelt hat. Ich hatte in meinem Leben auch schon etliche Beziehungen bei denen ich mich ausgenutzt gefühlt habe. Und ich empfinde es gerade als sehr wohltuend eine Beziehung zu erleben, in welcher der andere Part (das Baby) ganz berechtigt zu 100% im Mittelpunkt steht. Zu dieser Konstellation kommt nämlich hinzu, dass ich auch jemanden habe, der mich priorisiert und sich um meine Bedürfnisse kümmert: Meine Frau. Und ich glaube, das die Aufteilung in Stillende und Nicht-Stillende ihr dabei hilft so toll für uns da zu sein. So viel zu meiner Erfahrung :) Wenn das Stillen für dich weiterhin absolut nicht in Frage kommt, verstehe ich das natürlich . Ich persönlich habe gemerkt, dass es hilfreich ist, nicht 100% an einem vorgefertigten Plan festzuhalten, sondern die neuen Erfahrungen, die wir auf dem Weg sammeln auch in die Gestaltung der Babyzeit einzubeziehen. Ich hoffe, meine Geschichte hilft dir ein bisschen weiter? Alles Liebe! Caro
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