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Extremer Stress

Extremer Stress

Die Rose

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Ich habe heute einen Anruf aus der Familie bekommen, was mich wirklich extrem gestresst hat. Das Gespräch hat an sich 1 Minute gedauert, aber mein Blutdruck ist in die Höhe geschossen und ich konnte stark meine Ader am Hals spüren bzw. hat es sehr stark im Ohr gepocht. Das Ganze zog mehrere andere Telefongespräche nach sich, wo ich mit anderen über die Situation unterhalten habe und mich währenddessen auch aufgeregt habe. Das ist jetzt ca. 4 Stunden her. Im Nachhinein habe ich mich aufgeregt, dass ich mich überhaupt so sehr darein gesteigert habe. Jetzt habe ich leichte Unterleibsschmerzen. Im Internet habe ich einiges über Stress und deren Folgen gelesen und mache mir Sorgen, dass es sich auf den Fötus auswirkt. Was meint ihr dazu? Könnte was passiert sein? Habt ihr für das nächste mal Tipps, wie man sich schnell wieder beruhigen kann?


Bonnie

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Antwort auf Beitrag von Die Rose

Huhu, nur Dauerstress, der über Wochen und Monate anhält, ist schädlich fürs Kind. So sagen es Ärzte. Sich mal ein paar Stunden aufzuregen, ist völlig wurscht. Du musst deine Gefühle in der Schwangerschaft nicht unterdrücken oder dich in Watte packen. Ungeborene Babys wissen seit Zehntausenden von Jahren, dass das Leben ihrer Mütter nicht immer ein Zuckerschlecken ist. Sie sind darauf eingestellt und halten das problemlos aus. Was Entspannungsfachleute raten, wenn man sich leicht aufregt: das Gefühl nicht unterdrücken, aber auch nicht ausagieren. Sondern es nur wahrnehmen. Es also ins Bewusstsein holen: Aha, jetzt bin ich beunruhigt (oder verärgert oder rege mich auf). Okay. Ich fühle Druck in der Brust, der Blutdruck steigt.Ja, das ist jetzt so. Durch das Beobachten der körperlichen Reaktionen fühlt sich die Psyche gesehen, und das reicht ihr. Nach ein paar Minuten ebbt die Aufregung dann meistens ab, ohne dass man erst groß in Fahrt kommt. Die Gefühle „passieren“ einem nicht mehr, sondern man beobachtet sie - tritt also ein kleines Stückchen von ihnen zurück. LG


Shortys_Happy_Huch

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Antwort auf Beitrag von Die Rose

Meiner Meinung nach hat es keine negativen Folgen, wenn es sich um eine einmalige Situation handelt. Bei mir gibt es ein Thema, dass mich seit Beginn der Schwangerschaft begleitet und sehr belastet. Eine Klärung rückt langsam in greifbare Nähe. Heute war Feindiagnostik und da gab es keine Auffälligkeiten. Letztlich machen sich emotionale/psychische Schäden beim Baby erst nach der Geburt bemerkbar. Kurz gesagt: wahrscheinlich hat es sich weitaus mehr gestresst als dein Baby. Wenn dich ein Thema so sehr belastet, fällt es schwer, ruhig zu bleiben. Sich aufzuregen ist normal, so geht es wahrscheinlich auch den ruhigsten Gemütern. Wenn du die Sache nicht beeinflussen kannst, dann lohnt es sich nicht, sich darüber zu ärgern, auch wenn das viel leichter gesagt als getan ist. Wenn es auf dich keine Auswirkungen hat, dann lass den Frust nicht an dich ran. Ich habe vor vielen Jahren einen Tipp bekommen, der mir schon ein paar Ml geholfen hat. Wenn mich in einem Gespräch etwas aufregt/stresst, dann zeichne ich in Gedanken eine 8 um mich und den Gesprächspartner. Jeder ist in einem eigenen Kreis und da, wo sich die Kreise berühren, ziehe ich gedanklich eine Grenze. Das hat mir bisher geholfen, die negative Energie nicht (zu sehr) an mich heranzulassen. Wenn dich das Thema jedoch direkt betrifft und folglich belastet, dann versuche inne zu halten, bremse das Gedankenkarussell aus und mache einen Realitätscheck: Was ist mein Part daran? Was liegt in meiner Verantwortung? Wie kann ich das klären? Was muss ich dafür tun? Mach dir einen Plan - gedanklich, schriftlich, wie es für dich am effektivsten ist und arbeite ihn ab. Wenn du einen oder mehrere Punkte nicht zeitnah klären kannst, bleib dran, aber sag zu deiner Aufregung, dass sie dir nicht hilft, sie schweigen soll und schieb sie zur Seite. Mir hilft diese Imagination (bildhaftes Denken) ungemein. Ich bin nicht gläubig, doch mir hilft das Gelassenheitsgebet: "Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden."


Die Rose

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Antwort auf Beitrag von Shortys_Happy_Huch

Wow, danke für eure ausführlichen Antworten und Ratschläge. Ich nehme mir eure Tipps zu Herzen und probiere sie gerne aus.