Elternforum Schwanger - wer noch?

Erste Schwangerschaft und permanente Angst vor Fehlgeburt

Erste Schwangerschaft und permanente Angst vor Fehlgeburt

Alessiandra

Beitrag melden

Guten Morgen! Nach langen Weg (probieren seit 2020, dann OAT3 Diagnose, gefolgt von zwei ICSI und einem Kryotransfer der gefruchtet hat) bin ich das erste Mal in meinem Leben schwanger! Meine HCG Werte waren an Es+14 in ES+19 mit 177 und 1298 prima, meine Test werden immer stärker und der CB zeigt heute auch 3+ an (bin 5+2). Seit vorgestern bin ich im Beschäftigungsverbot und seitdem ich soviel Zeit habe, neige sowieso zum Overthinking aber puh, ich schaff es echt kaum mich abzulenken. Will mir selbst diesen Stress gar nicht antun. Gestern hatte ich zB noch starkes Brustziehen und mir war super flau, heute absolut unschwangeres Gefühl. Schlafe nur sehr schlecht. Was tut ihr um mit diesen Ängsten umzugehen? Statistisch ist es ja viel wahrscheinlicher, dass alles gut geht, als dass mein Krümel abgeht..


Bonnie

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Alessiandra

Hallo, es hilft sicher, wenn Du verstehst, dass Angst in der Schwangerschaft völlig unvermeidlich ist. Sie ist normal und natürlich. Vor allem, wenn man nach Kiwu-Behandlung schwanger geworden ist. Aber auch andere Schwangere haben Angst, die einen mehr, die anderen weniger, es ist vor allem eine Typfrage und damit auch angeboren. Weißt Du, in dem Moment wo man Mutter wird, hört die Angst nie mehr auf. Natürlich gibt es auch viel Freude, und sie steht meistensteils im Vordergrund. Aber die Angst wird als Mutter für Dich die nächsten Jahrzehnte und bis zu Deinem Tod Dein ständiger Begleiter sein. Denn in der Schwangerschaft hat man Angst vor einer FG. Später hat man Angst, das Kind könnte nicht gesund sein. Wenn es dann da ist, hat man Angst vor dem Plötzlichen Kindstod. Wenn es älter wird, hat man jedesmal Angst, wenn es krank ist oder der Kinderarzt mal die Stirn runzelt oder ein komisches Symptom auftritt. Wenn die Kinder in die Schule kommen, hat man Angst, dass sie untergebuttert werden oder in der Schule nicht mitkommen. Wenn sie Teens sind, hat man Angst, sie könnten gefährliche Dinge tun. Wenn sie Führerschein haben oder mit anderen jungen Leuten mitfahren, hat man Angst, sie könnten verunglücken. Und so geht es immer weiter. Meine Kinder sind 23 und 17 Jahre alt, und sie entwickeln sich prima, sind fröhlich, glücklich, erfolgreich. Aber ich werde mich (hier und da in dunklen Nächten) um sie sorgen, bis sie 50 oder älter sind. So ist das, wenn man Mutter ist. Was mir hilft, ist Akzeptanz. Also nicht zu überlegen, verdammt, wie werde ich dieses unschöne Gefühl los. Wie mache ich es weg, es ist so lästig. Sondern mir zu sagen: Ja, so ist‘s. So ist‘s. Man lernt als Eltern, damit zu leben. Und die meiste Zeit ist man natürlich froh und glücklich. Bis das Kind dann Auto fährt (wie mein Sohn bald). Oder mit Lungenentzündung ein paar Tage ins Krankenhaus muss (mehrfach erlebt). Und so geht es immer weiter. Ich weiß, das klingt vielleicht erstmal nicht schön. Aber das Glück, Kinder zu haben, ist natürlich unendlich viel größer. Jeden Tag, wirklich absolut jeden, bin ich unglaublich glücklich über meine Familie. Ich wünsche Dir eine schöne Kugelzeit - mit viel Freude und möglichst wenig Angst. Ohne Angst aber geht nicht…


Maluna

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Bonnie

Ein toller Beitrag. Meine Kinder sind noch klein (18 Monate und 34. SSW), aber das was du schreibst, könnte so 1:1 von meiner Mutter kommen... in so manchem Gespräch mit ihr sagt sie genau solche Dinge.


Claudia91

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Bonnie

Besser kann man es nicht schreiben. Als Mama oder Eltern hört es nie auf das man sich Sorgen um die Kinder macht es bleiben immer unsere Kinder egal ob Baby, 15 Jahre oder 50 Jahre Meine knapp 4 jährige ist das Wochenende bei Oma und Opa und ich weiß genau das sie Spaß hat und es ihr gut geht aber die gedanken sind immer wieder bei ihr Und bald kommt dann Baby 2 und es ist von Anfang an wieder dass man sich Gedanken macht. Passt alles? Wird es gesund sein. ....


mommytobe.1

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Bonnie

Wow! Ich habe mein erstes Kind am 12.11.2022 geboren und lese gerade in dem Forum rum und bin auf diese Nachricht gestoßen. Ich hab gerade Tränen in den Augen und bin dir unheimlich dankbar dass du diese Nachricht geschrieben hast. Besser hätte man es nicht in Worte fassen können und genau das hab ich seit Monaten gebraucht. Ich hatte eine sehr angsterfüllte Schwangerschaft und befürchte bei jedem Geräusch, jedem Zucken und jedem roten Fleck von meinem Kleinen dass etwas nicht stimmt und muss mich richtig anstrengend nicht in Panik zu verfallen. Du hast mir gerade wieder Mit gegeben und die Sicherheit, dass alle meine Ängste normal sind und es meinem Kind gut geht. Ich danke dir von ganzem Herzen!!!


Marlis1987

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Alessiandra

Hey, ich bin auch sehr ängstlich und es wurde bei mir mit der Zeit nicht viel besser. Was ich dir raten kann ist, bitte nicht so viel googeln. Je mehr medizinisches Wissen du hast, desto mehr weißt du, was alles passieren kann. Hol dir vielleicht ein gutes Buch und lenk dich ab.


Liantsoa

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Alessiandra

Hallo, ich bin auch erstmal Schwanger und am Anfang habe ich soviel Angst ob das Baby gut geht usw.Aber seitdem ich BV habe, ich tu mich ausruhen, lese Bücher, schaue Film an und ja nicht viel googeln.Bei mir dem Angst wurde verschwunden als ich erstmal das Herz pochen gesehen habe, es war eine Freude.Ich wünsche dir einen schönen Kugelzeit


A-rose

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Alessiandra

Hi, ein ernst gemeinter und guter Rat: Suche dir psychotherapeutische Unterstützung. Die Ängste werden nicht von alleine verschwinden. Dass du sie hast, ist bei der Vorgeschichte absolut nachvollziehbar, aber nicht förderlich für deine psychische Gesundheit insgesamt. Ich bin jetzt in der 36. SSW und habe mir auf Anraten meines Gynäkologens eine psychotherapeutische Behandlung gesucht, auch wegen Ängsten und Panikattacken. Und auch wenn ich den kleinen Mann täglich spüre, habe ich immer wieder dumme Gedanken und bin froh, wenn er dann endlich ist. Viele Grüße und alles Gute!


Belly-Monkey

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Alessiandra

Bitte den Beitrag von Bonnie immer wieder lesen. Genau so ist es. Eine Therapie brauchst du an dem Punkt, an dem du bist, jedenfalls nicht (!) - es ist völlig normal, diese Angst zu verspüren; gerade, wenn es ein so langer Weg war und der Wunsch so groß ist. Da ist überhaupt nichts pathologisch dran. (Könnte es natürlich werden, aber sofern du keine Vorgeschichte mit Angstzustände oder psychischen Leiden hast, wäre eine Therapie zu dieser Zeit völlig überzogen.) Meine erste SS endete leider in der 20. SSW mit einem MA, so dass ich in der zweiten SS natürlich stäääändig dieses Kopfkino hatte, dass das wieder passiert. Ich habe mich in meine Arbeit geworfen, so dass ich zwangsläufig andere Dinge im Kopf hatte. Mit BV ist das natürlich schwer, aber ich würde dir wirklich raten, dir eine gute Ablenkung zu suchen. Das hilft dabei, dass die Angst den Großteil der Zeit unter der Oberfläche bleibt. Such dir einfach ein schönes Projekt. Vielleicht Gartenarbeit, Malen nach Zahlen, schreib einen Roman, mach Sport... schau einfach, was für dich am besten passt.