Cobine
Guten Abend werdende Mamis,
Bei mir ist jetzt die 27. Woche angebrochen, langsam wird es ernst meine Frage ist wie hat sich das Verhältnis eurer Eltern bzw. Eurer Mutter zu euch geändert in der Schwangerschaft und auch danach?
Die erste Reaktion von meiner Mutter, als ich ihr von meiner Schwangerschaft erzählt hatte war "davon war doch gar nicht die Rede, ich dachte du wolltest noch keine Kinder" "wie hast du dir das denn nun vorgestellt wie das funktionieren soll" (ich bin übrigens 31 Jahre alt) meine mutter und ich hatten leider nie ein gutes Verhältnis, wir sind sehr kühl zueinander, sie selber hat erst vor 7 Jahren noch meinen Bruder bekommen, ich hatte mich für sie gefreut damals.
Ich befinde mich gerade am Anfang einer Privatinsolvenz und die Schwangerschaft war nicht geplant, trotzdem freue ich mich auf den kleinen und zusammen mit meinem Partner habe ich beschlossen es einfach auf mich zukommen zu lassen, mittlerweile habe ich starke Muttergefühle und kann es kaum erwarten den kleinen in meinen Armen zu halten, ich habe vor der Schwangerschaft in vollzeit gearbeitet, habe dann aber direkt ein Berufsverbot bekommen, da man in meinem Beruf als schwangere nicht arbeiten darf, daher habe ich viel Zeit bis jetzt in der Schwangerschaft gehabt um mich Gedanklich mit meiner Mutter und den Gedanken an die werdende Oma in ihr zu befassen.
Es kommt mir so vor als hätte sie gar kein Interesse an ihrem ersten Enkelkind und auch wie die Schwangerschaft verläuft interessiert sie nicht, sie meldet sich nicht und wollte vor ein paar Wochen vorbeikommen, woraus dann auch nichts geworden ist, sie hat nicht mal abgesagt vorher, meinem Bruder hat sie auch noch nichts davon erzählt, er weiß gar nicht das er Onkel wird und auch mein Stiefvater, zu dem ich eigentlich immer ein gutes Verhältnis hatte fragt nicht nach, auch nicht wenn ich zu Besuch bei ihnen bin.
Grundsätzlich ist es mir nicht so wichtig, ob sie sich nach mir oder der schwangerschaft erkundigen, wäre da nicht permanent dieses Gefühl das ihnen meine Schwangerschaft überhaupt nicht passt, so als wäre es gerade so richtig unpassend und überhaupt nicht normal das ich ein Kind erwarte, mein Bruder ist wie gesagt erst 7 Jahre alt und ich habe das Gefühl ich mache das "perfekte" familienbild von den beiden kaputt, die sehr viel ältere Tochter, die eh selten da ist, die sowieso wenig Leute aus meiner Mutters Bekanntenkreis persönlich kennt, die ein völlig anderes Leben führt sozusagen, die jetzt auch noch ein Kind bekommt und dafür sorgt das meine Mutter zur Oma wird, als wäre ich nicht würdig in ihren Augen oder so, dieses Gefühl lässt mich nicht los... Habt ihr Erfahrung mit einem komplizierten Mutter/Tochter Verhältnis?
Schöne Nacht euch noch
Hallo,
die Beziehung zu deiner Mutter ist ja schon lange nicht in Ordnung, und natürlich verändert sich so etwas nicht, nur weil man schwanger ist oder ein Baby da ist. Deine Mutter klingt ziemlich lieblos und ich-bezogen. Eine Frau, die ihr eigenes Kind nicht wirklich lieben kann, wie sie es sollte, kannst du aber nicht verändern.
Du wünschst dir natürlich, dass sie irgendwann doch noch anfängt, eine fürsorgliche und liebevoll, unterstützende Mutter zu sein. Manche Erwachsene lassen sich ja viele Jahrzehnte lang schlecht behandeln von ihrer Mutter, weil sie so sehr hoffen, dass sie sich doch noch ändert. Aber das wird sie nicht, weil sie es nicht kann. Vermutlich war auch ihre eigene Mutter nicht liebevoll. Und wenn man das nicht aufarbeitet, dann wiederholt man solche Muster leicht.
Dir selbst wird das bei deinem Kind nicht passieren, denn du erkennst das Problem. Du willst deinem Kind sehr wohl die Liebe geben, die du selbst nicht bekommen hast. Und deshalb wird das auch klappen. Das war bei mir auch so, meine Mutter ist eher unterkühlt, ich bin trotzdem eine warmherzige Mutter. So was kommt aber nicht von selbst, sondern man muss sich bewusst dafür entscheiden. Und das hat deine eigene Mutter nie getan.
Ich kann verstehen, dass du dir wünschst, deine Mutter würde sich verändern. Aber diese Hoffnung musst du loslassen und dich stattdessen auf dich selbst konzentrieren. Du brauchst deine Mutter jetzt nicht mehr, denn du bist nicht mehr das kleine, hilflose Kind, das auf sie angewiesen ist. Du bist eine erwachsene Frau und wirst selbst Mutter. Du kannst deine Mutter jetzt innerlich hinter dir lassen und über sie hinauswachsen.
Dafür ist wichtig, dass du lernst, dich gut abzugrenzen. Mit einer Mutter, die dich bei Telefonaten runterzieht, die deine Energie frisst, die negativ ist, dich kritisiert, dich nicht unterstützt, darfst du den Kontakt reduzieren, weil sie dir nicht gut tut. Achte auch sehr darauf, dass sie sich nicht ungefragt einmischt, wenn dein Baby da ist. Deine Mutter ist in ihrer Art übergriffig, und natürlich wird sie auch hier versuchen, dich zu kritisieren und ihre Ansichten durchzusetzen.
Sage dann freundlich, aber stahlhart und glasklar: "Nein. Ich mache das auf meine Art." Das reicht. Diskutiere nicht weiter, erkläre ihr auch nichts, rechtfertige dich nicht. All das muss eine erwachsene Frau nicht tun. Sie braucht für ihr Handeln nicht mehr den Applaus ihrer Mutter, sondern sie macht einfach ihr Ding.
LG
Ich danke dir für deine ehrliche Antwort, ja ich sollte wirklich langsam damit abschließen, ab und an klappt es auch, aber in stillen Momentan keimt es dann wieder hoch, ich hätte vielleicht noch erwähnen sollen das sie zu meinem Bruder ein ganz anderes Verhältnis hat, also diese liebevolle Mutter existiert durchaus in ihr, nur nicht mir gegenüber, aber das kann auch wieder tausend Gründe haben, ich erkenne sie ja...
Ich werde ihr den kleinen nicht aufdrängen und immer wieder hinterherfragen, entweder sie kommt von allein oder lässt es... Kinder begreifen ein Glück schon sehr früh und wenn man es ihnen vernünftig erklärt, dann verstehen sie es auch. Du hast es sehr gut beschrieben, das eigene innere Kind ist manchmal noch verletzt, ich werde daran arbeiten.
LG
Herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft! Ihr macht das bestimmt toll, denn ein Kind braucht kein Geld, um glücklich zu werden. Vor allem nicht in den ersten Lebensjahren. Da ziehen die auch gebrauchte Klamotten an und freuen sich über den kostenfreien Spielplatz. Wenn das Verhältnis zu deiner Mutter schon länger distanziert ist, dann wird sich das so bald nicht ändern. Aber du bist 31 und ja wohl im besten Alter für ein Kind. Für deinen Bruder wird das bestimmt auch super werden, die wenigsten werden schließlich im Grundschulalter schon Onkel 😊 warum erzählst du es ihm nicht einfach selbst? auch wenn es leichter gesagt, als getan ist: mach dir nicht so viele Gedanken. Menschen sind eben verschieden und manchmal passen Mütter nicht zu ihren Kindern. Das ist schade, aber Familie kann man sich nun mal nicht aussuchen… alles Gute!