Elternforum Schlafen, einschlafen, durchschlafen

Die Nächte sind nicht mehr auszuhaltencc

Schlafen, einschlafen, durchschlafen
Die Nächte sind nicht mehr auszuhaltencc

Anna31.12.2023

Unsere Tochter ist mittlerweile 6,5 monate alt. Sie war ein schreibaby mit stundenlangem Schreien und weinen mehrmals am tag. Die Ärztin und Ostheopathin haben gesagt organisch ist alles bestens. Allerdings haben beide unabhängig voneinander gesagt, die kleine ist sehr stark und ständig in bewegung und hält nie entspannt still. Und das ist bis jetzt so. Unsere Maus weint zum Glück nicht mehr so extrem lange und viel. Aber trotzdem schimpft und schreit sie immernoch öfter, intensiver und viel lauter als andere babys. Und sie schläft nachts so furchtbar, von Anfang an. Ihre tagschläfchen dagegen sind super, sie schläft in den allermeisten Fällen ohne schimpfen ein und schläft absolut ruhig. Das erste mal ca 1,5 stunden, beim zweiten gerne auch mal fast 3 Stunden und beim letzten zwischen 0,5 und 1 Stunde. Und da ist es egal ob es bei mir im bett, mit mir auf dem Sofa oder ihr eigenes Zimmer im Bettchen ist. Nur in der trage oder schläft sie nicht so gut, nur höchstens 30 Minuten. Im kinderwagen garnicht. Nachts dagegen ist es der absolute Horror! Sie schläft fast nie länger als 1 Stunde, meistens sogar höchstens 40 Minuten. Und zwischendurch oft sogar nur 10 Minuten. Pro Nacht wird sie mindestens 10 mal wach. Und zwischendurch ist sie oft auch mal gerne 1,5 bis 3 Stunden wach und brüllt alles zusammen, wenn sie wieder schlafen soll und wir nicht spielen. Sie will dann immer den schnuller, fummelt an sich rum und wird dadurch wach und jammert, schreit einfach auf, krabbelt im bett herum. Ich habe keine Ahnung was sie möchte und wie ich das ändern kann. Ihre flasche trinkt sie einmal nachts, da auch keine ungefähre Zeit an der ich mich orientieren könnte. Ich muss es anbieten und gucken wann sie will, sie schreit oft an der flasche wenn ich ihr was anbiete und sie nicht will. Wasser biete ich ihr auch mal an, weil sie beikost bekommt. Aber das will sie dann nachts oft auch nicht. Ich weiß nicht mehr was ich tun soll. Wir haben sie bei mir im bett schlafen lassen, auf mir drauf. Ich habe wochenlang aufrecht mit ihr im Arm im bett gesessen und so versucht zu schlafen, weil sie dann wenigstens nicht geweint hat. Das bringt aber auch nichts mehr. Sie zappelt sich und mich nur wach im Minutentakt. Neben mir im beistellbett hat auch nicht geklappt. Neben mir in ihrem großen gitterbett bringt auch nichts. Federwiege auch nicht, da heben wir fürs Mieten nur Geld rausgeschmissen. Weißes Rauschen, andere Geräusche, Licht, komplett dunkel, verschiedene Schlafsäcke, sogar Decke statt schlafsack. Nichts bringt was. Wir hatten jetzt als letzte Möglichkeit gesehen, sie in ihr eigenes Zimmer umziehen zu lassen, weil wir dachten vielleicht wird sie durch uns wach. Das hat eine Nacht was gebracht, danach auch wieder andauernd zu ihr rüber laufen. Es bringt alles absolut garnichts. Also alle paar Wochen schläft sie dann plötzlich 1 oder 2 Nächte viel besser, mit nur ca 5 mal aufwachen. Aber das auch ohne, dass etwas anders ist. Ich verstehe nicht wieso es tagsüber so gut klappt und nachts nicht. Ich habe auch versucht ihren tagschlaf zu verkürzen, also sie zu wecken damit der schlafdruck für die Nacht höher wird. Aber das hat auch absolut nichts gebracht, der positive effekt war für 2 Nächte da. Ich muss dazu sagen dass ich nur von meinem Mann unterstützt werde. Er muss aber arbeiten, das heißt er kann nicht die ganze Nacht mit dem Kind sein. Außerdem weint sie nachts mit ihm noch viel mehr als mit mir. Er lässt mich dann am Wochenende mal länger liegen, weil die kleine auch spätestens um 5-6 Uhr aufwacht. Unsere restliche Familie kann man nicht einspannen, die verstehen das Problem nicht. Wir erzählen wie schlimm es ist, das wir so gut wie niemals schlafen können und die reagieren nicht. Noch nie wurde hilfe angeboten, wenigstens mal das Kind für ne Stunde zum spazieren zu nehmen. Auch nicht als die ganz schlimme Zeit war mit dem Schreien. Es hat niemand Hilfe angeboten, nichtmals essen gebracht oder sonst was. Freunde gebau so wenig. Meine Hebamme war auch nicht besonders toll, die meinte unser baby wäre ihrer Meinung nach total entspannt weil es bei ihren besuchen kaum geweint hat und meinte ich würde wahrscheinlich übertreiben und sollte einfach mal schlafen und zur Not Schlaftabletten nehmen. Das ist natürlich auch so eine tolle Idee, wenn das baby nachts stundenlang weint... also die kann ich auch nicht um Rat fragen. Eine schlafberatung können wir uns leider nicht leisten. Diese hunderte Euro können wir leider wirklich nicht aufbringen. An die frühen hilfen habe ich versucht mich zu wenden, auf meine Mail würde geantwortet ich sollte meine Telefonnummer hinterlegen die würden sich melden. Das ist eine Woche her. Und wenn ich da anrufe geht niemand dran, egal wie oft ich es versuche. Das kann ich natürlich nicht verstehen. Wir sind mittlerweile wirklich am Ende, ich bin nurnoch müde und schlapp. Ich fühle mich meistens auch nurnoch traurig aufgrund der Gesamtsituation und weiß einfach nicht weiter. Ich habe Angst, dass ich bald komplett depressiv werde. Ich möchte das für meine Tochter nicht.  Im Moment schaffe ich es mich zusammen zu reißen und trotzdem mit ihr zu spielen, zu toben, spazieren zu gehen. Aber ich kann bald nicht mehr, mein gesamter Körper tut andauernd weh. Und leider sind mein Mann und ich auch oft angespannt und streiten auch viel öfter. Das ist aber alles andere als das, was wir wollten. Was meint ihr kann ich noch tun? Habt ihr irgendwelche Tipps für den schlaf der kleinen? Oder wie ich den schlafmangel aushalten kann, wie man da einfach besser aushalten kann? Die Ärztin sagte sie denkt das wird einfach die ersten Jahre bei unserem Baby so bleiben und ihr einziger tip ist sie mal abgeben. Aber das geht ja nicht, ich würde sie niemals jemandem anvertrauen und die aus unserem Umfeld interessiert es ja eh nicht. Zu denen habe ich kein Vertrauen wenn es um die kleine geht, vor allem weil sie so schwierig ist. Ich bin langsam so verzweifelt weil ich ja so gut wie keine Unterstützung habe, sie auch mal schreien zu lassen. Aber das kann ich ihr sowieso nicht antun, sie kann für das ganze doch nichts. Danke fürs Lesen, ist super lang geworden. Aber das musste mal raus   


Mama.ND

Antwort auf Beitrag von Anna31.12.2023

Liebe Anna,  fühl Dich ganz ganz dolle unbekannterweise von mir gedrückt! Du und Dein Mann seid wundervolle Eltern, die sich so gut um ihre kleine Maus kümmern. Ich bewundere Euch und insbesondere Dich, dass ihr so eine schlimme Situation nicht nur durchsteht, sondern  so gut meistert, das ist ein Wahnsinn mit so einem Schlafdefizit tagtäglich über Wochen und Monate auszukommen. Es ist so schade, dass Euer Umfeld das nicht sieht und Euch keine Hilfe anbietet.  Ich kenne mich mit Schreibabies nicht aus, aber meine Kleine wacht nachts auch regelmäßig auf, grob alle 1,5-2 h, manchmal aber auch alle 30 min, aber bei weitem nicht so häufig wie bei Euch. Wir stillen noch, daher stille ich sie dann immer wieder in den Schlaf, falls Du noch stillst, könntest Du das vielleicht versuchen. Ansonsten schlafen mein Mann und ich seitdem die Kleine da ist getrennt und sie eben bei mir im Bett, so haben wir alle Platz und wenigstens einer von uns kann gut schlafen und sie bekommt so ganz viel Nähe.  Ich kann mir nicht vorstellen, wie unglaublich kräftezehrend Deine Situation sein muss, vor allem weil Du so stark sein möchtest für Deine Kleine - tue Dir nur bitte einen Gefallen, damit Du nicht in die befürchtete Depression reingerätst - erlaube Dir, Deine Gefühle zuzulassen, Dich "schwach" zu fühlen, zu weinen und traurig zu sein. Du bist eine wundervolle Mutter und kannst jedem nur ein Vorbild sein, gerade auch wenn du Deine "schlechten" Gefühle zulässt. Deine Kleine wird so auch von dir Wunderbares lernen, nämlich dass es völlig in Ordnung ist, wenn es einem nicht gut geht und man das zeigt.  Der einzige Vorschlag, den ich habe, ist dass Ihr Euch an eine Beratungsstelle der Caritas wendet, die können im Bezug auf die Kleine aber auch im Bezug auf Deine mentale Gesundheit helfen, nimm bitte auch jede Hilfe an, die Du bekommen kannst, denn nur wenn es Dir gut geht, kann es Deiner Kleinen auch gut gehen. Und falls Du ein offenes Ohr brauchst, kannst Du gern hier weiterschreiben. Man kann sich das jetzt in dieser schlimmen  Sitaution nicht vorstellen, aber es wird besser werden und vorübergehen.     Ganz liebe Grüße, D. 


Anna31.12.2023

Antwort auf Beitrag von Mama.ND

Danke für deine lieben Worte, es tut gut Trost zu bekommen und so etwas von einer anderen Mama zu hören. Leider stillen wir nicht, weil das damals durch die starke Belastung als sie noch so ein extremes Schreibaby war nicht geklappt hat. Und bei uns mit im Bett ist sie auch immer nur extrem unruhig und wird vom kleinsten Geräusch oder Bewegung geweckt. Ich finde das sehr schade, da ich eigentlich sowohl stillen als auch ein Familienbett schön gefunden hätte. Aber leider kommt so vieles anders, als ich es mir in der Schwangerschaft ausgemalt habe. Bei der Beratungsstelle habe ich mich nochmal gemeldet, die sagten mir allerdings dass die zuständige Mitarbeiterin im Urlaub ist. Sie ist auch erst in 2 Wochen wieder da und bis dahin müsste ich dann warten, weil niemand anderes zuständig ist. Wer weiß für wann wir dann einen Termin bekommen. Ich finde das so schade, aber es ist ja nur mal wieder ein gutes Beispiel dafür, dass Familien nur , geholfen" wird, wenn es eigentlich schon zu spät ist. 


Nähmami

Antwort auf Beitrag von Anna31.12.2023

Als Erstes fühl dich ganz doll gedrückt! Als Zweites alles ist eine Phase und auch wenn man im Moment glaubt, dass man diese Zeit nie überstehen wird, so geht sie doch vorbei. Unser erstes Kind war ein Schreibaby. Geschrien, gejammert, hochrot angelaufen und hat sie kaum eingekriegt. Kinderwagen, Trage, schunkeln, Gymnastikball... Wenn eins mal geholfen hat, so war es den Tag danach wieder komplett falsch. Nachts alle 1 - 1½ Stunden wach, dann stundenlange Wachphasen.   Also, ich weiß ungefähr was du grade durch machst!   Das Gute vorweg: Es wird besser! Definitiv! Das Schlechte: es kann dauern. Uns hat unsere Osteopathin sehr geholfen, aber richtig gut wurde es erst als sie sich mehr bewegen und erkunden konnte. Krabbeln wollte sie nicht, war eher eine Robberin.Sie ist nachher mit elf Monaten gelaufen, da wurde es echt besser. Durch geschlafen hat sie nachher erst mit 2 ½.   Mein Ratschlag: Wenn Familie/Freunde keine Hilfe anbieten, dann frag sie doch mal danach. Du schreibst selbst, dass du dein Kind niemanden anvertrauen willst. Vielleicht strahlst du das auch aus und sie trauen sich nicht ihre Hilfe anzubieten? Oder vielleicht haben sie es angeboten, aber du erinnerst dich nicht mehr. Als unsere Schlafmangeljahre waren muss ich ehrlich sagen, ich hab vieles vergessen. Mein Mann, der mich tatkräftig trotz Arbeit unterstützt hat, ebenso. Irgendwann erholt sich dein Gehirn nicht richtig und dann geht vieles verloren.   Deine Familie/Freunde müssen ja nicht die "Nachtschicht" übernehmen, aber vielleicht echt mal tagsüber mit dem Kinderwagen los schicken und dann tust du was für dich. Duschen, schlafen, Buch lesen. Was dir halt gut tut und deine innere Batterie auflädt.   Dann wende dich an eine Beratungsstelle. Hier bei uns läuft sowas über die Familienbildungsstätte. Sie bieten Schlafberatungen kostenlos an (hat uns teilweise geholfen), ebenso ein Ersatzomaprogramm (vermitteln ältere Leute ohne Familie an Familien ohne Großeltern, am Anfang babysittermäßig, falls gut läuft wirds halt die Ersatzoma fürs Leben) und bieten unter dem Namen "Wellcome" auch Starthilfe mit dem Baby an. Ganz wichtig, nicht abwimmeln lassen. Geh vielleicht persönlich vorbei, macht immer einen anderen Eindruck als "nur" ne Email.   Ich wünsche dir für die nächste Zeit alle Kraft der Welt. Such dir Hilfe. Kümmere dich um dich selbst. Und spann deinen Mann mit ein. Ihr füttert doch Fläschchen. Soll er doch mal eine Nacht in der Woche und eine am Wochenende übernehmen. Und ganz wichtig (!) Babys mögen Regelmäßigkeit. Also egal was ihr ändert, zieht es durch. Nicht nach einen oder zwei Tagen aufgeben. Babys können sich an alles gewöhnen, auch dass der Papa es beruhigen kann.  


kakayif

Antwort auf Beitrag von Anna31.12.2023

Hallo. Meine Tochter wollte auch nicht schlafen, wir fragten uns lange warum, und es stellte sich heraus, dass es am Bett und der Matratze lag. Wir haben neue bei wnm-group.ch gekauft und es ist großartig. Vielleicht müssen Sie sich das Problem genauer ansehen! Egal, ihr seid tolle Eltern! :)