jannas
Hallo, wer war schon dort und mag berichten? Was hat euch gefallen und was weniger? Was muss man dort unbedingt machen/ sehen? Habt ihr es vielleicht mit einer kleinen Safari verbunden? Mein Mann hätte gerne eine Woche "Rundreise", danach eine Woche Badeurlaub auf Sansibar. Mit sind 14 Tage zu lang. Dazu kommen ja noch An- und Abreise. Am liebsten wäre mir so eine Kombireise, aber bitte so nach 12 Tagen wieder zu Hause sein. Bei den üblichen Reiseanbieter kann ich nur Flug und Hotel buchen. Habt ihr Ideen, wo ich mal gucken könnte? Das ganze soll im Februar sein. Vielen Dank und liebe Grüße Jannas
Lang ist's her....
2008 und 2009
Ich habe eine Freundin, die seit über 25 Jahren in Tansania lebt und arbeitet.
Ihre Organisation kümmert sich um Straßenkinder.
2008 waren wir bei ihr (privat), sie hatte ein Gästezimmer inklusive Bad.
Sie zeigte uns ihre Arbeit auf der Straße, in der Großstadt Dar es Salaam, die Slums, aber auch etwas außerhalb, wo wir einer Dame nach Schlangenbiss den Fuß verbanden.
Das war wirklich Hardcore. Kein fließendes Wasser, Strom schon gar nicht, europäische medizinische Standards muss man gedanklich im Flugzeug lassen.
Diese Kinder mit Malaria, hohem Fieber, eingewickelt in Fußabtreter vor Banken oder Geschäften mit entsetzlichem Schüttelfrost, die Mütter, die ihren Kleinkindern Kokusnussfleisch füttern, weil dies dem Magen das Hungergefühl nimmt......es hat mich wochenlang verfolgt.
Nach einer Woche bei meiner Freundin (mittendrin ein Tag im Mikumi Nationalpark) waren wir für eine knappe Woche noch auf Sansibar. 5 Sterne. Luxushotel. Es war unsere Hochzeitsreise.
Wie kann man sowas planen.....
Ich konnte das NULL genießen. Mir war dauerhaft kotzübel, es war eine schreckliche Woche, geprägt von Würgereiz!!
Ich habe das einfach nicht verkraftet.
Dieses unbeschreibliche Leid der Straßenkinder, mutterseelenallein, Tag und Nacht und nach 20 Minuten in der Luft im Paradies, mit Poolbar und Buffet im Restaurant, welches auf einem RIIIIIIESEN Boot angerichtet war.
Ich habe in diesen Tagen 2 oder 3 Mahlzeiten zu mir genommen. Ich konnte einfach nicht essen!!!
Von Honeymoon echt so gar keine Spur!!!
Wir haben das touristische Tansania (Festland) nicht kennengelernt, weil wir nur bei Einheimischen waren. Wenn man das wahre Tansania nicht kennt, nur nett auf Safari geht und dann nach Sansibar fliegt, ist wahrscheinlich alles gut. Eine Gewürztour kann ich empfehlen, das ist schon sehr interessant. Eine Stadtführung in Stone Town haben wir gemacht, da geht's aber zum großen Teil um Sklaverei - was man da noch von zu sehen bekommt ist auch harte Kost.
Tansania ist definitiv eine Reise wert. Wegen der Menschen. Ihre Dankbarkeit und Gastfreundschaft (ohne was zu haben) hat mich tief berührt.
Die Landschaft und die Strände sind atemberaubend. Wie Karibik ohne Zeitverschiebung!!
5 Sterne Luxus Hotel würde ich dort nie wieder machen.
So ging es mir mit Ägypten: Ein unfassbares Katzenelend, selbst auf dem Hotelgelände. Ich muss nie wieder dorthin. Es war so dekadent, dort vom Buffet zu essen, während vor den Fenstern verhungernde, dreibeinige Katzen auf Brotstücke warteten. Wäre ich Tierärztin gewesen, hatte ich dort wochenlang zu tun gehabt.
Hier gibt es ja jemand der sich um die spanischen Katzen kümmert, Tiere sind in ganz vielen Ländern nichts wert. Es würde ja schon etwas helfen sie zu kastrieren um das vermehren zu verhindern aber da schaut man weiter auf Deutsche Bauerhöfe - da gibt man keinen cent aus.
Gerade gestern Abend erst hatte ich es mit einer Freundin davon, die lange ein Patenkind in einem Projekt in Kapstadt hatte, ihr Sohn und das Patenkind sind gleich alt, inzwischen macht das Patenkind eine Ausbildung: Das Bereisen von Regionen der Erde, in denen so ein unfassbares menschliches Elend herrscht, um dann als reicher, weißer Mitteleuropäer in schicken Lodges oder 5-Sterne-Hotels mit Pool unterzukommen, hinterläst bei mir - und auch bei meiner Freundin - einen sehr faden Beigeschmack. Ich fand das in Myanmar (wo wir wirklich nicht luxuriös gereist sind, wir waren mit Backpackerausstattung und Überlandbussen unterwegs und haben in Hostels und bescheidenen Ferienwohnungen gewohnt) schon unerträglich, als feiste, weiße, reiche Europäer durch Straßen zu gehen, wo Menschen mit ihren Kindern in Holzunterständen am Straßenrand leben und wo selbst gebildete, engagierte, hervorragend Englisch sprechende Menschen jeden Cent umdrehen müssen, um ihrem Kind eine Schulbildung zu ermöglichen, die diesen Namen verdient... Irgendwie bin ich nicht abgebrüht genug dafür, an solchen Orten Urlaub zu machen, um einfach nur schönes Wetter und tolle Strände zu genießen...
Ist es besser in seiner Hotelblase auf Malle zu bleiben und sich die Welt schön zu saufen? Meiner Erfahrung nach sind wenige Sprüche so wahr wie der gute alte Satz "Reisen bildet". Darüber hinaus macht es auch demütig, wenn man sich Orte auf der Welt anschaut, an denen Menschen leben, denen es nicht so gut geht wie uns. Wenn man einmal ein Slum in Kapstadt gesehen hat, dann weiß man den eigenen Wohlstand noch viel mehr zu schätzen. Wenn man einmal als einzige Weiße in einem Supermarkt voller Schwarzer war, bekommt man einen winzigen Einblick, wie sich Menschen fühlen müssen, wenn sie täglich mit ihrem Anderssein konfrontiert sind. Wenn man mal erlebt hat, wie freundlich arme Menschen mit dunkler Haut sind, dann hat man vielleicht auch nicht mehr so viel Angst, wenn man abends in der heimischen Innenstadt einer solchen Gruppe begegnet. Wenn man mal gesehen hat, wie eine weiße Frau in Südafrika vor Rührung weint, wenn sie einem ein von Nelson Mandela signiertes Bild zeigt, dann versteht man, dass diese Gesellschaft deutlich vielschichtiger und komplizierter ist, als man das als intellektuelle Deutsche zu wissen glaubt. Darüber hinaus sorgt Tourismus auch dafür, dass viele Menschen in Lohn und Brot kommen. Auch Tier- und Umweltschutzinitiativen sind in diesen Ländern in großem Maße vom Tourismus getrieben. Wenn es die Touristen im Krügerpark nicht gäbe, wäre es um den Tier- und Artenschutz in Südafrika wahrscheinlich deutlich schlechter gestellt.
Ich reise ja selbst gern, und ich tauche auch gern - soweit das eben möglich ist in der kurzen Zeit - in den Alltag anderer Zivilisationen ein. Deshalb mache ich auch nie Hotelurlaub, kaufe auch im Urlaub in Läden und auf Märkten ein und bereite mein Essen selbst zu. Dennoch ist ja klar, dass ein Großteil der Menschen, die ich da auf meinen Reisen "besichtige", auch diese Möglichkeiten rein finanziell nicht hat, also solche Erfahrungen in anderen Ländern zu machen. Und damit tue ich mich emotional schwer. Um meine heutigen Privilegien weiß ich sehr gut, ich war auch nicht immer auf Rosen gebettet und habe mir vieles hart erarbeitet. Aber ich hatte auch die Möglichkeit dazu. Was du erklärst, weiß ich doch, es ist eher eine persönliche Entscheidung, nur für mich. Ich bin auch nicht nur so intellektuell (und so ausschließlich deutsch geprägt, ich habe auch im Alltag viel Berührung mit anderen Nationalitäten in unserem Gemeinschaftsbüro), wie es hier möglicherweise rüberkommt.
Ich finde das alles irgendwie auch schwierig. Mir ging's auf einer geführten Rundreise eines großen Veranstalters durch die Dominikanische Republik und Haiti (v.a. Haiti) ein bisschen so wie BB0208 und Dots auf ihren Reisen. Es war zwar interessant und durchaus informativ - wir haben natürlich viel mehr gesehen und mitbekommen, als wenn wir 2 Wochen im AI-Resort gehockt hätten und es wurde vom Veranstalter schon auch darauf geachtet, dass Einheimische zumindest etwas von unserem Besuch profitieren -, und ganz so schlecht wie meine Vorschreiberinnen habe ich mich nicht gefühlt, aber letztlich war da schon auch immer eine gewisse Beklommenheit ... Seitdem haben wir unser Reise- und Buchungsverhalten nochmals deutlich geändert. Uns war schon immer wichtig, dass nicht nur die Touristikkonzerne von uns profitieren, aber wir achten da jetzt noch mehr drauf, buchen, wenn möglich, individuell kleinere, von Einheimischen geführte Unterkünfte, ÜF oder ganz ohne Verpflegung, essen in kleineren Restaurants und/oder kaufen in den Lädchen am Ort, sparen im Urlaub nicht (noch nie, auch als wir selbst noch knapper bei Kasse waren Nicht), indem wir uns von Tütensuppen und Keksen ernähren oder (illegal) am Strand oder so nächtigen. Klar, manche von den jeweiligen Inhabern sind inzwischen, insbesondere im Vergleich zu manch anderen Menschen aus ihrem Land, z.B. aus touristisch weniger interessanten Gegenden, sehr, sehr reich geworden, aber es ist oft auch hart erarbeitet und erst mal mutig investiert worden und es werden so Arbeitsplätze geschaffen. Ich denke, für viele in ärmeren Ländern ist der Tourismus eine der rar gesäten Chancen, es zu etwas Wohlstand bringen zu können, und auch Anreiz, die Kinder auf die Schule zu schicken, ggf. eine Ausbildung machen zu lassen ...
Geht mir ähnlich. Auch jetzt in Kirgistan habe ich mir darüber Gedanken gemacht, und da war jetzt wirklich gar nix mit Luxus. Allerdings begebe ich mich mit meiner Art zu reisen in die Hände der Einheimischen, ohne Guide und Dolmetscher wäre ich aufgeschmissen. Das verschiebt die Waagschale dann für mich wieder. Wenn ich mich vor der Suppe fürchte, weil sie mich ansehen könnte, kriegen die Einheimischen einen Lachanfall, und ich bin ein Weichei. Das verschiebt die Grenzen noch weiter. Wahrscheinlich hängt auch viel davon ab, wie sehr man sich vor Ort auf die Gegebenheiten und Menschen einlässt.
zur frage: ich war noch nicht dort, aber ich würde mich fragen, zu welchem zweck die reise hauptsächlich dienen soll. ist es in der hauptsache ein urlaub oder seid ihr u.u. durch h o tief entspannt, braucht keine erholung? warum willst du denn nach 12 tagen wieder zuhause sein? für 14 tage ist da wenig erholung, ich habe grad mal geschaut, es gibt keine direktflüge nach tansania, da bist du ja schon 15-20std unterwegs! das alleine finde ich schon irre anstrengend, vor allem, wenn man ggf maskiert fliegen muss. ich fand auch www.reiseservice-africa.de, tourlane oder tanzaniaspecialist.
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