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Wie kann ich ihm noch entgegen kommen?

Wie kann ich ihm noch entgegen kommen?

Soltom

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Hallo alle, ich schreib das hier, um es einfach mal los zu werden, aber auch weil ich Meinungen gebrauchen könnte. Mein Partner und ich haben lange überlegt, ob wir ein Kind haben wollen oder nicht. Ich war schon älter (40) und es war klar, entweder wir versuchen es jetzt oder das Thema ist definitiv gegessen. Ich hatte Bedenken, weil ich Angst hatte, dann in die Allein-Kümmerer-Rolle gedrängt zu werden und er hat immer und immer wiederholt, wir würden das als Team schon schaffen, er würde im Job kürzer treten und sich drei Tage die Woche voll um das Kind kümmern, so dass ich mich auch um mich kümmern und bald wieder arbeiten gehen kann. Er sieht sich selbst als Feminist und ich hatte keinen Grund, seinen Willen auf gleichberechtigte Teilhabe anzuzweifeln, denn der Haushalt ist bei uns auch fair 50/50 gewesen, da wir auch beide voll gearbeitet haben. Ein Jahr Elternzeit war ich bereit zu machen, weil es mir wichtig war, voll zu stillen und ich das Kind auch nicht zu früh in eine Kita geben wollte. Nachdem ich dann zuerst mal eine Fehlgeburt hatte, hat es dann geklappt und vor vier Monaten kam unsere Tochter zur Welt. Schon während der Schwangerschaft hat sich dann schnell rauskristallisiert, dass die Aussagen meines Partners nicht mehr aktuell waren. Plötzlich hieß es, er könne nicht weniger Stunden arbeiten und plötzlich waren es auch nur noch zwei Monate Elternzeit, die er nehmen wollte. Auch die Vorbereitungen für das Baby (Kleidung, Möbel, Pflegeprodukte, Vaterschaftsanerkennung etc.) musste ich zu 100% selbst organisieren, obwohl ich echt auch viel Stress bei der Arbeit hatte (Gesundheitsamt während der Pandemie mit endlosen Überstunden und die Schwangerschaft war auch anstrengend…) Dann im ersten Monat hat er mich wirklich fantastisch unterstützt. Ich hatte einen Notkaiserschnitt und war von der Geburt ziemlich traumatisiert, aber wir haben die ersten Wochen durchgestanden. Dann als er wieder arbeiten ging nach vier Wochen - unsere Maus hatte noch schrecklich schlechte Nächte - hat er in einem anderen Zimmer geschlafen. Ich war nach einigen Wochen derart erschöpft weil ich nachts kaum Schlaf bekam und tagsüber keinen Schlaf nachholen konnte, dass ich irgendwann nur noch am Heulen war und ihn gebeten habe, sie mir wenigstens morgens mal für zwei Stunden abzunehmen, damit ich zwei Stunden richtig schlafen kann. Er hatte dann von zehn Uhr abends bis sechs Uhr morgens 8 Stunden, seine völlige Schlafruhe. Jetzt hat sich die letzten Wochen über folgendes tägliches Prozedere rauskristallisiert. Er kommt abends zwischen halb sieben und sieben nach Hause. Eigentlich ist das schon Schlafenszeit für unsere Tochter, aber sie wird dann nochmal kurz wach, ich nutze die Zeit, die er dann kurz auf sie aufpasst, dusche mich, koche Essen, erledige noch Sachen im Haushalt die tagsüber liegen geblieben sind und wir essen zusammen. Dann zwischen acht und halb neun leg ich mich mit der Kleinen ins Bett, da sie nur an meiner Brust einschlafen kann. Sie schläft sehr gut, meist 4-5 Stunden am Stück, kleine Abhalt- und Trinkpause und wieder 4-5 Stunden am Stück. Dann zwischen halb sechs und sechs Uhr morgens wecke ich meinen Partner und er legt sich neben sie. Ich schlafe im anderen Zimmer. Meistens schläft sie noch bis sieben, manchmal sogar bis acht, so dass mein Partner potentiell auch morgens noch Ruhe hat. Um halb neun macht er sich auf zur Arbeit. Ich bin meistens sehr erschöpft, weil ich nur zwei Stunden richtig tiefen Schlaf hab, neben ihr schlafe ich nicht sehr tief und liege auch oft lange wach. und morgens werde ich auch immer aus dem Tiefschlaf gerissen. außerdem finde ich es schon sehr anstrengend, den ganzen Tag die Kleine und den Haushalt zu versorgen. Jetzt hatten mein Partner und ich aber einen ziemlichen Streit, weil er meinte, er bekäme zu wenig Schlaf und er sei viel zu erschöpft. Dabei kam dann raus, dass er selten vor 12 Uhr ins Bett geht. Ich bin der Meinung, dass er ja von spätestens 21 Uhr bis sechs Uhr genug Zeit hat für sich, ich meine, das sind neun komplett ungestörte Stunden ohne Kind, ich habe kaum je zehn Minuten ohne Kind. Und ich habe gemeint, das sei ja seine eigene freie Entscheidung, wenn er nicht um zehn Uhr ins Bett ginge. Ich denke mir halt, wenn er so dermaßen erschöpft ist, warum gehr er immer erst um null Uhr ins Bett? Er meint, er hätte abends noch so viel zu tun und könne eben nicht direkt einschlafen. Aber ich weiß beim besten Willen nicht wie ich ihm noch mehr entgegen kommen kann. Ich kümmere mich von 20:00 bis 6:00 und von 8:00 bis 19:00 komplett alleine um das Kind (das er im Übrigen auch haben wollte) Die drei Stunden, die ich mich nicht kümmere, schlafe ich, dusche ich und koche Essen. Und er behauptet, er sei so gestresst weil er nach zehn Stunden Arbeit nach Hause käme und sich da dann sofort um die Kleine kümmern müsse und überhaupt keine Zeit für sich hätte. Und wenn ich dann anmerke, warum er denn so viel arbeiten würde, obwohl er ja vor der Schwangerschaft behauptet hatte, er werde weniger arbeiten (stattdessen ist es jetzt mehr als vorher), wird er total sauer und meint, er könne nicht weniger arbeiten, er müsse ja schließlich Geld verdienen… Und er sagt, alles was er wolle, sei nach Hause zu kommen und dass ich dann wenigstens glücklich und zufrieden sei und wir nicht streiten würden. Ich bin allerdings viel zu ausgelaugt und erschöpft um glücklich und zufrieden zu sein. Und darüber hinaus fühle ich mich total einsam, weil ich unter der Woche Tag und Nacht allein bin mit der Kleinen, es fühlt sich gar nicht mehr so an als hätten wir eine Beziehung.. Irgendwie erscheint mir die ganze Situation gerade verfahren zu sein. Ich will wirklich, dass er sich nachts erholen kann und nicht so völlig erschöpft ist, aber ich weiß einfach nicht wie.


juli02

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Dein Partner verhält sich egoistisch und rücksichtslos und du willst ihm auch noch entgegenkommen? Er ist nach 10 Stunden Arbeit erschöpft, was sollst du denn sagen? Du hast nen 24/7 Job… Das musste ich erstmal loswerden… jetzt vielleicht etwas konstruktiver: Tut er sich schwer mit der „Ernährerrolle“? Warum kann er nicht weniger arbeiten? Hast du mal versucht etwas von den „Babyaufgaben“ bzw. der „ mental load“ an ihn abzugeben? Vielleicht braucht er da klare Arbeitsaufträge? Hast du sonst niemanden, der dich tagsüber mal entlasten könnte? Mit dem Baby spazieren gehen, dass du mal Zeit für dich (und nicht den Haushalt) hast?


Soltom

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Bei dem Baby-Orgakram hab ich ihm irgendwann eine klare Aufgabenliste gemacht, er hat die Sachen aber nicht erledigt. Ich musste ihn hundertfach erinnern. Auch jetzt gerade habe ich eine gemeinsame To do liste angelegt und er hat sie sich bisher noch nichtmal angeschaut. Er hat seine eigene Firma, also ist mir schon klar, dass er viel zu tun hat, aber diese Firma hat er nicht erst seit gestern und sein Geschäftspartner - der im Übrigen nur zwei Monate später selbst ein Kind bekommen hat - hat auch einen Tag die Woche frei. (Er beschwert sich, dass sein Partner immer noch so viel Zeit für sich hat, dessen Partnerin würde ihm mehr den Rücken freihalten…) Allerdings hat dessen Partnerin auch Eltern und Schwester, die mal bei den Aufgaben helfen, ich hab das nicht. Meine Eltern sind schon sehr lange tot und meine Schwester kommt mich wegen covid noch nichtmal besuchen. Alles irgendwie doof gerade. Und das dumme ist, ich weiß, dass er sich wirklich wirklich Mühe gibt, und ich sehe, dass er wirklich derbe fertig ist, er tut da nicht nur so. Ich weiß halt nur gerade nicht, wie wir den Alltag besser organisiert kriegen können dass wir beide entspannter sind. (Unsere Tochter ist nicht über die Maßen anstrengend, ist ein sehr süßes liebes Dingelchen…)


MamavonMia123

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Ich würde sagen das schreit nach einer Haushaltshilfe! Dann kannst du tagsüber schlafen, wenn dein Kind schläft, statt Haushalt zu machen! Mit nur einem Kind klappt das noch Lieferservice ist abends auch toll. Ansonsten: auch dein Mann kann nicht alles haben... Wenn er müde ist soll er um 21.00 schlafen gehen. Habe mit meinen Mann ähnliche Themen. Wer natürlich lieber nen Film gucken will, schläft dann weniger.. Er ist ja nicht mehr 15. Das sollte er mittlerweile wissen und in der Lage sein Prioritäten zu setzen.. Ach ja und in anderen Familien läuft es immer besser... Und dann auf einmal lassen sie sich aus heiterem Himmel scheiden... War vielleicht doch nicht immer alles so perfekt und einvernehmlich...


sojamama

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Er geht Vollzeit arbeiten, du bist daheim. Was ist mit dem Kind? Schreit es 24/7? Warum kommst du zu nichts? Warum schläfst du tagsüber nicht? Warum quartierst du das Kind nicht aus, hat mir gut getan. Bin ich zum Stillen halt ins Kinderzimmer, aber meinem Schlaf hat es gut getan. Ich glaube, ihr müsst erst euren Weg finden. Das ist nicht einfach, das stimmt. Aber es geht. Und ich bin ehrlich, vielleicht spiessig, aber ich habe von meinem Mann nicht erwartet, dass er das gleiche leistet wie ich und auch noch 40+ Stunden die Woche arbeitet. Was nützt ein übermüdeter Mann, der einen Autounfall hat weil Reaktionen nicht mehr da, oder die Arbeit nicht gut macht, weil Konzentration fehlt? Da bin ich altertümlich, Kind war hauptsächlich meine Sache.


Soltom

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Ich erwarte ja nicht dass er das absolut gleiche leistet wie ich. Und ich finde 20-21 von 24 stunden pro Tag das Kind übernehmen könnte man als „Kind hauptsächlich meine Sache“ interpretieren, oder? Aber es ist schon richtig, vielleicht erwarte ich wirklich zu viel von ihm und sollte auch selbst erstmal Lösungen für meinen Alltag mit Kind finden. Möglicherweise war / bin ich auch etwas enttäuscht weil vor der Schwangerschaft es quasi meine Bedingung war, dass wir die Erziehungsarbeit fair aufteilen und er im Job reduziert, so dass er ausreichend Zeit hat richtig Papa zu sein. Es wird sich ja ohnehin alles nochmal sehr ändern wenn ich wieder arbeiten gehe, bis dahin werden sich sicher (hoffentlich) gute Lösungen finden…


sojamama

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Natürlich ist das nicht viel verlangt, mal ne Stunde. Aber sieh mal seine Seite. Er kommt heim, ist gestresst, erschöpft vom Tag und du drückst ihm quasi an der Tür schon das Baby in den Arm mit den Worten "du bist nun dran". Okay, vielleicht etwas übertrieben, aber so könnte ich mir es bei einigen vorstellen, dass es so abläuft. Wir hatten auch Pläne vor 18 Jahren, wie es laufen soll, wer wann was macht usw. Der Plan ging nie auf. Das Leben mit einem Kind funktioniert nicht nach Plan und nach Arbeitsaufträgen. Das war auch für mich neu.... denn ich war ein Kontrollfreak, es musste bei mir immer alles passen. Sauber sein, ordentlich sein, Essen auf dem Tisch, ich gepflegt, Kind gepflegt etc. Eine Herausforderung, aber machbar. Mit dem richtigen Timing für alles funktioniert das. Aufstehen wann es mir passte, Kind fertig machen, mich fertig machen oder umgekehrt. Vor allem bei einem Stillkind geht alles so einfach, weil man keine Flaschen anrühren muss, kein Abkochen, Abspülen etc. Unsere Tage waren so easy.... erst mit Kind 2 kam dann etwas Unruhe rein, denn er war anders als Kind 1, etwas pflegeintensiver..... Aber da war Kind 1 bereits 5 Jahre alt und ging gern und täglich in den Kindergarten. Einen gewissen Rhythmus wenn man hat, ist das viel wert. Das erleichtert einiges. Den kriegst du sicherlich auch bald. Feste Stillzeiten z.B., meist pendelt sich das von selber ein. Wenn nicht, dann halt nicht. Schlaf tagsüber, das tut gut. Ihr beide, nebeneinander, im Bett, auf der Couch .... Das Baby liebt doch die Nähe zu dir. Notfalls hol die ne Haushaltshilfe für einige Wochen. Dein Mann kann natürlich mehr machen, aber auch er braucht Ruhepausen, er bringt momentan das Geld. Du willst ja auch wieder arbeiten gehen, dann wirst du auch bald merken, wie erschöpft man oft nach einem langen Tag ist. Und das aber dauerhaft, täglich.... Lustigerweise gebe ich die tollsten Tipps ab und selber krieg ich es nicht hin.... ich bin gerade in einer Phase der absoluten Überlastung..... es wird besser, immerhin. Meine Kinder sind aber nun mit 18 und 13 schon groß und pflegeleicht. Aber das kriegt ihr auch hin. Man wächst mit seinen Aufgaben. Und Lösungen findet man auch. melli


Sille74

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Antwort auf Beitrag von sojamama

Nach DEM Post https://www.rund-ums-baby.de/ueberlastung/Bitte-um-Denkanstoesse_2053.htm wundert es mich, dass gerade Du Dich hier so aufplusterst ...


sojamama

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Dass ich lustigerweise die guten Tipps habe und es selber nicht umsetzen kann. Darauf musst du mich nicht hinweisen. Das weiß ich selber, dennoch kann jemandem vielleicht geholfen sein mit meinen Erfahrungen. Ich kann doch Ratschläge geben, auch wenn ich nicht klar komme im Moment. Verstehe dein Posting ehrlich gesagt nicht so ganz.


Janet90

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Ich finde auch nicht, dass du ihm noch weiter entgegenkommen musst oder solltest. Es ist wie du gesagt hast: wäre er soooo erledigt, würde er vor 12 Uhr schlafen gehen. Mein Mann schlägt sich trotz Arbeit, großer Tochter, Neuem Haus und Garten (wo er viel selbst macht) gemeinsam mit mir die Nächte um die Ohren (Kind 2 ist aktuell 13 Monate) und es passiert nicht selten, dass er gegen 21 Uhr einschläft. Von 21 Uhr - 6 Uhr ungestörte Ruhe ist ein extremer Luxus, den hier bei uns keiner seit einem Jahr genießen durfte.


Hurch

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Also wenn ihr beide alles gebt und ihr beide die ganze Zeit fix und fertig seid.... Dann braucht ihr Unterstützung von außen. Eine Haushaltshilfe, einen Babysitter, irgendwas in der Art. Aber weißt du, was ich vermisse? Verständnis von deinem Mann dir gegenüber. Vielleicht kommt das nur einfach nicht so raus in deinem Text, aber er beschwert sich über vieles, du bringst ihm dafür Verständnis entgegen, aber umgekehrt sehe ich da halt wenig von seiner Seite. Ich denke ihr habt euch das Elterndasein eher mit rosaroter Brille vorgestellt und momentan holen euch ein paar Realitäten ein. Werft nicht die Flinte ins Korn!! Die Zeiten werden wieder besser! Euer Kind wächst schnell und mit einem Baby können sich die Dinge buchstäblich von einem Tag auf den anderen wirklich sehr verändern


Soltom

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Rosarote Brille sicherlich nicht, aber ein paar Dinge habe ich mir wirklich anders vorgestellt, das ist wahr. Zum Beispiel hab ich mir vorgestellt, ich könnte nach einer Weile Milch abpumpen, so dass mein Partner das füttern auch mal übernehmen kann und ich was für mich machen kann, aber sie nimmt die Flasche nicht. Ich habe mir vorgestellt dass Covid weit genug vorbei ist, dass ich in Geburtsvorbereitungskurs und babykursen andere Eltern zum austauschen kennenlernen kann, aber diese Kurse finden gerade gar nicht oder nur online statt. Ich habe mir nicht vorgestellt, dass unsere Tochter tagsüber nur in der Trage schlafen will, egal wie sehr ich versuche, ihr das bettchen anzugewöhnen. Und dass sie zum einschlafen absolut immer meine Brust zum Nuckeln braucht, weil sie Schnuller verweigert und dass mein Partner sie nicht zum schlafen bekommt. Und gerade hat sie eine Phase wo sie seit drei Wochen den Kinderwagen verweigert, so dass ich nicht mehr so einfach einkaufen und spazieren gehen kann wie vorher…ich hoffe sehr, dass es nur eine Phase ist.. Dass ich nachts so wenig schlafe ist auch durchaus meine eigene Schuld. Gegen zwei wacht die Kleine auf und spätestens um drei ist sie wieder tief am schlafen, nur ich kann dann meistens nicht einschlafen und liege stundenlang wach rum, weil ich grübel, oder schrecke beim geringsten Geräusch hoch. Ich hatte schon immer eher einen problematischen Schlaf, das ist also weder die Schuld von Kind noch von meinem Partner, ist aber einfach trotzdem sehr anstrengend. Und ich wieder schon sagen, dass mein Partner grundsätzlich sehr verständnisvoll ist und viel darüber nachdenkt wie er die Situation verbessern könnte. Und ich weiß dass er die Kleine sehr liebt und wirklich alles für sie tun wird soweit er eben kann. Bei ihm würde ich aber schon sagen, dass er sich das mit dem Kind grundlegend anders vorgestellt hat und jetzt etwas ernüchtert ist. Richtiges Kinderzimmer haben wir gar nicht, unsere Wohnung ist nicht sehr groß. Das Zimmer in dem mein Partner derzeit schläft soll dann das Kinderzimmer werden, ist aber gerade auch noch sein Arbeitszimmer, obwohl er nur noch selten Homeoffice macht (er hat bis zur Geburt ausschließlich HomeOffice gemacht) Was wir auch definitiv bräuchten wäre eine größere Wohnung… Haushaltshilfe müssten wir echt überlegen, ob wir das finanziell hinkriegen würden. Wahrscheinlich sind wir beide einfach gerade so grundsatzmüde dass wir lösungsblind geworden sind. Wir haben auch vorher schon einiges zusammen durchgestanden, deshalb werden wir das auch sicher irgendwie meistern…


Hurch

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Na dann habt ihr ja gsd mal grundsätzlich eine gute Einstellung. Verständnis füreinander und nicht gleich aufgeben. Dann werdet ihr das auch schaffen. Ich hab das alles durch, was du beschreibst. Ein kleiner aber feiner Unterschied ist zb, dass es für mich eine totale Erleichterung war, dass beide Kinder richtige Traglinge waren. Mit Kind in der Trage konnte ich so gut wie alles wirklich notwendige erledigt kriegen. Überhaupt in Rückentrageweise dann später. Was den Haushalt betrifft war ich halt vorher schon keine Perfektionistin, das hilft auch. Und was den Schlafmangel betrifft: Man gewöhnt sich an gar vieles und man kann mit sehr wenig Schlaf auskommen, aber es dauert länger als 4 Monate bis sich der Organismus umstellt. Ihr schafft das, versuch trotzdem die schönen Dinge noch wahrzunehmen. Die Kuschelzeit, die Meilensteine, wie stolz man sein darf, etc. Ihr werdet daran wachsen


bellis123

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Ich konnte auch kaum schlafen, wenn eines meiner Kinder mit im Schlafzimmer geschlafen haben. Nach 5/6 Monaten hatten wir die Kinder ins Kinderzimmer ausquartiert (mit Babyphone natürlich). Das hat allen sehr gut getan! Selbst die Kinder haben besser geschlafen. Am Wochenende hatten wir es übrigens so gemacht, dass Samstag ich und Sonntag mein Mann ausschlafen durfte. So hatte jeder einen Tag in der Woche zum Energie tanken.


Rabat

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Hm, also in eurem Fall kann ich beide verstehen. Vor allem da die Kleine für das Alter super schläft und du sie selbst als eher pflegeleicht beschreibst, verstehe ich es schon nicht so ganz, dass dich das Ganze so erschöpft. In dem Alter schläft sie doch auch noch viel während des Tages oder? Da kannst du doch mitausruhen, lesen usw. Was ich eher ändern würde ist die Aufteilung der Nächte. Dein Mann soll sie am Wochenende die ganze Nacht nehmen und sie dir nur kurz zum Stillen bringen. Dafür nimmst du sie unter der Woche die ganze Nacht. Ich denke, das bringt dir mehr. Zusätzlich würde ich mir eine Babysitterin suchen, die sie dir mal so 3 Stunden abnehmen kann. Wenn du dann auch wieder arbeiten gehst, müsst ihr natürlich eine andere Aufteilung machen und dann würde ich den Mann auch nochmals an sein Versprechen, das Pensum zu reduzieren, erinnern.


Sternenschnuppe

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Ich will Dir nicht zu nahe treten, aber Du schreibst selbst von einem pflegeleichten Kind. Welches auch ich gut schläft für das Alter. Ihr seid den ganzen Tag alleine zu Hause, was machst Du denn den ganzen Tag mit der Kleinen dass soooo viel Arbeit über ist? Wie sehen eure Wochenenden aus?


Nightfighterin

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Bei #1 war es 2012 ähnlich. Da war es nur so, dass meiner nicht sauer wurde, sondern intrinsisch war. Er hat nichts mehr gesagt und war immer down. Es war auch mein erstes Kind und ich selbst hatte tierischen Baby Blues. Hab meine Tochter nur als kleine Schwester gesehen. Bei #2 war er in der Schwangerschaft so. Und jetzt ist #3 unterwegs und ich habe ihm gesagt, dass ich ihn rausschmeisse zum Aklimatisieren bis er sich wieder beruhigt hat, sollte er sowas wieder tun. Ich weiß es ja inzwischen, warum und so, aber sorry, das tu ich mir nimmer an. Denke mal, das deiner auch so ist. Obwohl ich die Finanzen im Blick hatte und meinte, dass alles i. O. sei, baute sich meiner selbst einen Druck auf, dass es nicht genüge, was er als Alleinverdiener und ich als Elterngeld bekäme. Es waren auch nur 12 Monate Elternzeit. Und schlafen konnte er auch kaum. Er hatte ständig Angst, dass was wäre. Ich stillte voll und er fühlte sich hilflos, weil er nichts tun konnte, weil unsere Maus alle 90 Minuten kam. Auch ins Bett ging er spät, weil er immer daran denken musste, was noch getan werden sollte und was alles schief lief. Einen Tipp kann ich dir nicht geben. Er hätte einfach reden müssen. Habe ihn ja animiert. Wenn man aber in seiner doofen Blase hockt, kann man sagen, was man will. Besser wurde es als #1 etwas größer wurde... Als sie sich verständlicher machen konnte. Ich wünsche dir viel viel Kraft! Versuch ihn zu verstehen. Nicht akzeptieren! Ihr seid ein Team. Weiß nur nicht wie man an ihn rankommen könnte. Vielleicht in einen Babyschwimmkurs, -turnkurs, -krabbelkurs an einem Sa oder So anmelden, wenn er da ist und ihn dahin schicken. Du brauchst natürlich eine Ausrede für dich. Dadurch würde er mehr Bindung zum Kind aufbauen. Momentan sieht er wohl nur noch Pflicht, Pflicht, Pflicht. Aber das ist sein Kind. Nicht nur etwas, für das man finanziell sorgen muss. Das muss er erstmal realisieren. GlG


Samira6

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Dein Mann nimmt dir jeden Tag 3 Stunden lang das Kind ab. Ich finde, das ist ganz schön viel. Du musst dich einfach noch daran gewöhnen, dass das Kind immer bei dir ist. Das ist am Anfang nicht so einfach. Du kannst auch mit Kind kochen, duschen und alles andere. Ich habe zum Duschen immer das Kind in eine Babywippe vor die Dusche gelegt. Das hat prima geklappt. Versuche, selbständig zu sein und nicht darauf zu warten, dass dein Mann dir hilft.


sunnydani

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Versuche dein Kind in deinen Alltag zu integrieren und Dinge mit Kind zu tun, die dir Spaß machen. Dann fühlst du dich besser und dem Kind schadet es nicht. Meine Kinder waren überall mit dabei. Ich habe meinen Sport mit ihnen gemacht, habe mit ihnen getanzt, bin mit ihnen auf der Couch gelegen, wenn ich extrem müde war, hab meinen Haushalt mit ihnen erledigt, etc. Meine Kinder waren beide extrem schlechte Schläfer, die über Monate im Stundentakt wach waren. Der Große war generell ein sehr forderndes Kind und ich war oft erschöpft. Ich wollte sie eigentlich auch nie in meinem Bett, hab mich aber daran gewöhnt beim Kleinen, da ich nicht noch mal ständig nachts wandern wollte. 4-5 Stunden am Stück schlafen war für mich ein Traum, den es über Jahre nicht gab. Mein Mann hat viel gemacht, aber nachts hat er auch seine Ruhe gebraucht. Er braucht mehr Schlaf als ich und packt das Aufstehen nachts einfach nicht. Er hat mir die Kinder dafür am Wochenende morgens abgenommen, sodass ich Schlaf nachholen konnte oder auch mal tagsüber am Wochenende, dass ich mich hinlegen konnte. Ich versteh dich, dass du dich allein gelassen fühlst und der Tag lang ist. Versuch ihn zu strukturieren, damit du dich an festen Zeiten anhalten kannst und baue Highlights für dich ein. Besuche ein Museum, das dich interessiert. Das Kind kannst du in der Trage ja mitnehmen. Oder geh in die Bücherei, in ein Cafe oder in den Wald. Es wird jetzt wieder wärmer, man kann länger draußen bleiben. Überlege, was du ohne Kind machen würdest und versuch das Kind dabei zu integrieren, sodass es auch mit Kind geht. Solange dein Kind nicht den ganzen Tag brüllt, kannst du ja was für dich machen, wenn es dabei ist. Es gibt auch immer anstrengendere Phasen. Aber du musst versuchen es dir so gut einzurichten, dass du klar kommst. Und dich vom Gedanken freimachen, dass es dir so geht, weil dein Mann zu selten da ist. Natürlich ist es auch sein Kind und er soll sich so oft es geht kümmern, aber er ist nicht für deinen Gemütszustand verantwortlich. Da musst du selbst dafür sorgen, dass es dir gut geht, auch mit Kind. Oft hilft es schon ein wenig seine Einstellung zu ändern und sich auf die positiven Dinge zu fokussieren, dass es einem besser geht. Warum weckst du deinen Mann um 6 Uhr, wenn dein Baby eh noch schläft? Das ist doch ein unnötiges Wachwerden. Schlaf bis das Baby aufwacht und gib es deinem Mann dann. Und überlegt euch zusammen Dinge, die euch akut helfen könnten. Wenn du es allein gar nicht schaffst, dann such nach einem Babysitter für ein paar Stunden. Und am Wochenende kannst du ja mehr Zeit für dich einplanen, wenn dein Mann daheim ist, damit du die Woche allein gut überbrücken kannst. Alles Gute!


desireekk

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Nur kurz, das meiste wurde ja schon gesagt: 1.) eine Nacht in der Woche ist der Papa dran, er kann sich aussuchen welche. Da pumpst du vorher ab (kann man sammeln) und du darfst durchschlafen. 2) ansonsten: an deiner inneren Einstellung arbeiten, Erwartungshaltung. 3) wann kannst du wieder arbeiten gehen? Das könnte auch helfen , man kam auch mit gestillten Kindern voll arbeiten ( hab ich 2x je über ein Jahr gemacht). Alles gute! D


cube

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Sei mir nicht böse - aber er geht schließlich noch arbeiten. Nur, weil du bereits x Stunden "Kinderarbeit" hattest und er jetzt bitte seinen Teil irgendwie an Stunden auch machen muss? Das ist in meinen Augen totaler Unsinn und ich kann verstehen, dass er im Zusammenhang mit seinem VZ-Job dann sagt, er hätte nicht genug Schlaf. Mein Mann ist auch eine Eule und könnte besser Nachts arbeiten als morgens um 6 aufstehen zu müssen. Selbst, wenn er um 22 Uhr im Bett liegen würde, könnte er dann einfach nicht einschlafen. Ich finde, jemandem Schlafenszeiten vorzudiktieren um eine gerechte Stundenaufteilung bzgl. des Babys zu haben, irgendwie etwas daneben. Aber davon ab: zwischen dem, was man vorher alles so toll bespricht und machen will und der Realität mit Kind liegen oft Welten. Und ich kann jedem Elternpaar nur raten, sich NACH der Geburt und einigen Wochen Erfahrung nochmal in Ruhe zusammen zu setzen und zu besprechen, wie man für BEIDE Seiten jetzt alles besser handhaben/aufteilen könnte. Also Erwartungshaltungen, Wünsche etc noch mal überprüfen und realistisch besprechen. Einander zuhören und versuchen, Lösungen zu finden - nicht auf irgendetwas beharren, was gerade doch nicht so funktioniert, wie man vorher mal gedacht hat. Wir hatten innerhalb der Woche übrigens auch ie Regelung, dass ich mich Nachts/morgens ums Kind kümmere, damit Mann eben ausgeschlafen zur Arbeit kann und abends nicht wegen Schlafmangel erst recht keinen Bock auf kümmern hat. Am WE hat er dafür übernommen. Der Plan mit Abpumpen hat bei uns auch nicht funktioniert. Damit muss man sich dann halt abfinden - da kann dein Mann nichts für. Ich habe nach wenigen Wochen meine Mutter gebeten, bitte 1 x in der Woche vorbei zu kommen und mit Kind spazieren zu fahren und sich zu Hause zu kümmern, damit ich einfach mal in Ruhe Haushalt machen kann oder was auch immer. Geduscht habe ich zB mit Kind vor der Dusche in der Wippe liegend - evt. muss es dann mal 2 Minuten weinen weil ich noch Schaum in den Haaren habe, aber ich bin ja da und kann mit ihm derweil reden. Jedesmal wenn Kind schlief, habe ich mich auch hingelegt - eingeschlafen bin ich nicht, aber die Ruhezeit bringt dennoch etwas. Haushalt - mal auf das Nötigste reduzieren. Dir Wohnung muss nicht mehr so aussehen wie ohne Kind ;-) Dann wird eben mal nicht alles geputzt, sondern nur das Bad und einmal gesaugt und fertig. Oder ihr denkt über eine Putzfrau nach für das erste Jahr. Und: versuche, in eine irgendeine Krabbelgruppe oder so zu gehen - es hilft ungemein, mal andere Mütter zu treffen. Sei es, um einfach Kontakte zu haben/Sozialleben oder auch um, ums ich mal auszuheulen und Zuspruch zu bekommen und idR auch Tipps ;-)


mausebär2011

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Ich finde nicht das du deinem Mann weiter entgegen kommen solltest. Das ist nicht dein Kind. Es ist euer Kind! Und er wollte es ebenso. Dann muss er sich auch mit dem ungemütlichen Teil der Elternschaft befassen und dich auch mal ausschlafen lassen und dir Freizeit zugestehen. Und Freizeit, also Kinderfreie Zeit ist nicht die Zeit in der man duscht, kocht oder den Haushalt schmeißt. Ich bin grade such in Elternzeit und mein Mann arbeitet im Schichten. Dennoch ist er für die meisten Nächte zuständig und wenn er von der spätschicht um ca 19.30uhr nach Hause kommt, schnappt er sich auch direkt die kleine damit ich kurz durchschnaufen kann. Und das macht er alles freiwillig und von sich aus. Selbst wenn ich nachts mal sage das ich mit der kleinen runter gehe, dann lehnt er das ab weil er es wichtiger findet das ich fit bin. Es muss ja nicht 50:50 sein. Aber das was er übernimmt ist einfach zu wenig. Setzt euch zusammen und besprecht das ganze nochmal.


cube

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Antwort auf Beitrag von mausebär2011

Das heißt für mich aber auch, nicht von vorne herein zu sagen "DU machst zu wenig". Es geht doch mehr darum jetzt, wo Kind da ist, zu schauen, was von den vorher so schön besprochenen Dingen klappt auch und was entpuppt sich als nicht so gute Sache. Das, was jeder gut kann heißt im Zweifel vielleicht auch, dass Mann eben mit VZ-Job nicht um 6 schon mal das Kind übernimmt, sondern vielleicht besser durchschläft, um dann am Abend noch fit genug zu sein, Kind zu bespaßen oder was auch immer, damit Mama mal durchschnaufen kann. Was dem einen leicht (leichter) fällt, kann für den anderen der Horror in Tüten sein. Dann auf eine genaue Aufteilung von Schlafzeiten oder was auch immer zu pochen, ist doch eher kontraproduktiv. Mein Mann kann zB nur unter Qualen früh aufstehen und ist dann auch eigentlich kaum zu gebrauchen. Also stehe ich auf (nicht begeistert, aber es fällt mir leichter) - dafür kocht er aber zB jeden Abend, egal wie stressig der Tag war. Das kann er besser und macht es gerne im Vergleich zu mir. In der Zeit chille ich :-) Ich hätte also gar nichts davon, ihn um der "Gerechtigkeit" halber zum Frühaufstehen zu verdonnern, weil er dann abends sicher nicht mehr so gut gelaunt am Herd stehen würde ;-)


mausebär2011

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Antwort auf Beitrag von cube

Wenn Sie dann aber umfällt weil sie seit Monaten nicht mal ein paar Stunden am Stück schlafen kann, ist das aber mE saugefährlich. Das Kind wird sich nicht versorgen können wenn Mama zusammen gebrochen in der Küche liegt. Ich finde es total egal ob man etwas kann oder nicht. Wenn du dich für ein Kind entscheidest, dann muss man da halt durch.


cube

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Antwort auf Beitrag von mausebär2011

Ähm, wer ist denn den ganzen Tag zu Hause und kann sich ausruhen, wenn Kind schläft? Das ist doch wohl idR dann die Mutter. Soll der Mann dann lieber ständig müde zur Arbeit, dort evt. nicht gut arbeiten und dafür die Quittung bekommen? Und davon ab: das hieße ja, dass jeder Vater also bitte auch nicht mehr richtig schlafen darf, weil Mutti das ja auch nicht kann. Ob das im Sinne einer gerechten Arbeitsaufgabenteilung ist, wage ich zu bezweifeln. Wie gesagt: besprechen, wer was gut & gerne macht und dann schauen, was übrig bleibt und wie man das gerecht aufteilt. Aber aus Prinzip auf etwas zu bestehen, obwohl es niemandem am Ende nutzt ... eher nein.


mausebär2011

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Antwort auf Beitrag von cube

Wieso kann sie sich ausruhen? Sie hat doch das Kind? Und ja, der Mann darf auch mal müde sein. Das gehört zum Eltern sein dazu. Wenn er das nicht kann oder will, darf er eben keine Familie gründen.


Jumalowa

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Puh da schwingt irgendwie ganz viel mit. Meine Große (14 Jahre) sagt immer wieder, Sie hätte sich das nie so anstrengend mit einem Baby/ Kleinkind vorgstellt. Das ist genau der Punkt, das wird total unterschätzt. Ich glaube bei Dir ist es garnicht das Baby, sondern das Du alleine und isoliert bist. Versuche unbedingt an Kurse mit dem Baby zu kommen, nichts ist schlimmer als wenn ein Tag dem anderen gleicht. Die Babyzeit ist nicht immer schön. Gerade beim ersten Kind muss man sich erstmal neu finden und meistens verändert sich das Leben der Frau komplett. (Das ist der Preis den man bezahlt wenn man als Elternteil zu Hause bleibt). Wie wäre es mit einer Babysitterin? Es hilft schon wenn mal jemand 2h mit dem Baby spazieren geht. Oder Ihr mal Abends etwas essen geht. Eure Schlafsituation solltet Ihr mal überdenken, denn das ist Luxus wie das Baby schläft. Wenn es mobiler wird kann sich das schlagartig ändern und ihr seid jetzt schon am Limit. Wichtig ist, Ihr müsst im Gespräch bleiben und euch gegenseitig unterstützen, dann schafft Ihr das. Da du nur 1 Jahr in Elternzeit bist wird sich auch der aktuelle Zustand sehr schnell ändern. Ich würde auch konkret mit dem Mann sprechen , warum arbeitet er soviel? Kennt Ihr Eure Finanzen? Seid Ihr auf die Überstunden angewiesen? Ich würde wenn möglich den Gürtel etwas enger schnallen und er macht weniger Stunden. Auch für Männer bedeutet es Druck, der Alleinverdiener zu sein.


Sille74

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So, wie Du halt offenbar nicht (tief) schlafen kannst, wenn Dein Kind dabei liegt, und schlecht wieder einschläfst, wenn Du geweckt wirst, kann Dein Mann vielleicht nicht so "früh" schlafen. Ich bin z.B. im Normalfall auch selten um 22 Uhr "schon" einschlafbereit, selbst wenn ich müde bin. Bei der Konstellation wäre es doch vielleicht besser, DU ziehst Dich von 21, wenn das Baby eingeschlafen ist zum ungestört Schlafen zurück und Dein Mann hat bis 0 Uhr ein Ohr auf das Kind und darf dann dafür morgens bis 7.30 Uhr schlafen. Vielleicht könnt Ihr das sogar so arrangieren PBabyphone oder so), dass Du erst wieder wach werden musst, wenn auch das Kind wach wird, also um 1 oder 2 Uhr. Ansonsten: Haushalt Haushalt sein lassen, nur das Nötigste machen und den Großteil am Wochenende erledigen (oder eine Putzfrau engagieren; haben wir gemacht, als Kind 2 gekommen ist), wenn beide Partner da sind, einfaches Essen kochen, mit dem Kind mitschlafen tagsüber; das geht auch, wenn das Kind in der Trage ist, es sei denn, es fordert tatsächlich dauernde Bewegung ein. Ich hatte mit meinem Mann außerdem die Vereinbarung, dass an Wochenenden, Feiertagen und im Urlaub er die Kinder in der Früh betreut und ich ausschlafen darf, er dafür eine ausgiebige Mittabspause für einen Mittagsschlaf bekommt. Das hat bei uns gut gepasst, weil er eh morgens nicht so lange schlafen, aber dafür wunderbar Mittagsschlaf halten kann, während ich zwar bei großer Müsigkeit nachmittags zwar auch wegdöse, aber eben nicht richtig tief schlafen kann. Ich muss zugeben, ich habe meinem Mann tatsächlich manchmal abends, wenn er heimgekommen ist von der Arbeit, das Baby in die Arme gedrückt und bin duschen gegangen oder habe mich zurückgezogen und ein paar Seiten gelesen oder etwas TV gegelotzt. Aber mein Mann hat die Kinder auch gerne genommen. Wenn ich sie ihm nicht gleich übergeben habe, ist er eh von sich aus auf sie zugegangen, um sich mit ihnen zu beschäftigen. Ich denke, Ihr müsst halt einfach individuell ein Arrangement finden. Da Ihr ja beide bemüht seid, wird das schon klappen.


zweizwerge

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Antwort auf Beitrag von Soltom

Huhu, ich habe den Eindruck, Dein Streß ist z.T selbstgemacht. Warum Du z.B. meinst, während der ersten Schlafphase Deines Kindes (4-5 h, wie Du sagst), daneben liegen zu müssen, verstehe ich nicht - jedenfalls nicht, wenn Du dann schlecht schläfst. Dann musst Du das ändern. Lege Dich woanders schlafen - optimal da, wo Dein Partner sich später auch hinlegt, hole dir dann Deine 4-5 h Schlaf. Wenn sie aufwacht, wird sie Dich schon rufen, und dann gehst Du zu ihr. Oder alternativ, nach dem Stillen morgens um 6 (verstehe ich so) gehst Du einfach zu Deinem Partner rüber und legst Dich zu ihm statt ihn zu wecken. Das ist wirklich völlig unnötig und hört sich für mich eher nach Schikane an. Und ein bisschen Zeit mit dem Partner - auch schlafend - schadet Euch beiden vielleicht auch nicht. Ich finde, beim Schlafen sollte man es immer so handhaben, dass es am besten funktioniert, nicht so, wie man sich das vielleicht mal vorgestellt hat. Wenn Dein Partner meint, er braucht das zweite Zimmer, dann würde ich versuchen, da anzusetzen. Kann er auch mit dem Laptop in der Küche sitzen? Arbeitet er oder surft? Wenn abends, bevor Dein Partner heimkommt, deine Tochter schon schläft, warum kannst Du dann nicht duschen? Vielleicht solltet Ihr in ein gutes Babyphon investieren. Wenn Dein Kind gerne getragen werden will, ist doch super. Du hast nur ein Kind, das sollte mit einer guten Trage und einem Rucksack doch gut funktionieren. Hast du eine gute Tragehilfe oder ein Tragetuch? Kannst Du Essen in großen Portionen kochen und einfrieren? Jeden Abend kochen, wenn eigentlich Deine Freizeit sein soll stelle ich mir jetzt nicht so toll vor. mit einem Kind in der Trage kannst Du doch auch kochen, oder? Dann denke ich, wie auch schon jemand geschrieben hat, Du musst raus und unter Mütter. Wenn es keine offiziellen Angebote gibt, suche Dir andere Mütter. Übers schwarze Brett beim örtlichen Supermarkt, über social media, Zettel an der Laterne. Oder sprich andere Mamas mit Kinderwagen an. Such Dir andere Mamas zum gemeinsamen Spazierengehen, für Treffen im Park, Ausflüge ins Museum, Eisessen usw. Vielleicht gibt es gerade keine Babymassage, aber hast du schon nach Buggyfit oder Sport mit Baby gesucht? Ich glaube tatsächlich, das die Einsamkeit Dein Hauptproblem ist. Und dafür kann Dein Partner nichts. Allerdings - schade, dass es mit Deinem Partner nicht so klappt, wie Du - und wahrscheinlich auch er - sich das vorgestellt hat. Ich bin auch selbständig, und Elternzeit oder kürzer treten als Selsbtändiger ist schwierig, aber was hat sich geändert gegenüber den ursprünglichen Planungen? Kann man an der Situation etwas ändern? Alles Gute!


Lillimax

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Hallo, das Problem hatten wir beim ersten Kind auch: Jeder von uns fühlte sich (zu Recht) so gestresst, dass er keinen Blick mehr hatte für die Erschöpfung des anderen. Wer selbst total geschafft ist, KANN einfach nicht mehr auf die Nöte des anderen eingehen. So geht’s ja auch Euch beiden. Ich finde aber nicht, dass einer von Euch mehr belastet ist, es hält sich die Waage. Denn trotz aller Müdigkeit kannst Du Dir den Tag einteilen und musst nicht im Job funktionieren. Mein Mann arbeitete damals auch Vollzeit, und ich war das erste Jahr zu Hause. Ich war auch fast ganz allein fürs Kind (und auch fürs zweite) zuständig, vor allem nachts. Mein Mann konnte nicht aufstehen, weil meine Kinder langzeitgestillt wurden und nicht die Flasche nahmen. Ich hatte auch nicht das Glück, dass meine Kinder 4,5 Stunden am Stück schliefen und dann nochmal dieselbe Zeit, sondern meine kamen bis zu sechs Mal pro Nacht. Ich fand das trotzdem okay, weil ich ja nicht berufstätig sein musste in dieser Zeit. Zum Beispiel hast Du - weil Du erst ein Kind hast - das große Glück, tagsüber mitschlafen zu können, wenn Dein Baby schläft. Das tun die meisten Mütter leider nicht, sondern daddeln dann lieber am Handy, gucken Serien oder machen Haushalt. Das ist ein Kardinalfehler, denn dann geht man irgendwann am Stock, aber richtig. Ich musste auch erst lernen, am Tag zu schlafen, aber nach wenigen Tagen hatte ich‘s drauf, und es hat mich wirklich gerettet. Mach das unbedingt auch! Da Dein Partner offenbar ganz gut verdient, würde ich mir außerdem eine Putzfrau nehmen, das entlastet ebenfalls schon sehr. Während sie da ist, machst Du z. B. mit Deinem Baby eine Runde im Kinderwagen und setzt Dich dann irgendwo in die Sonne. Ich denke, Du solltest Dich innerlich von Deinem Freund etwas unabhängiger machen. Konzentriere Dich nicht ständig darauf, was er alles versprochen hat (blauäugig), was er alles nicht macht, nicht sagt, nicht tut. Das bringt nichts, außer dass es Eure Liebe schwächt. Sondern konzentriere Dich auf Dich und diese Lebensphase als eine Mutter, die - wie fast alle Mütter - 24/7 im Dienst ist. Das ist der Normalfall, und es ist ein Privileg, nicht schon nach 8 Wochen wieder arbeiten zu müssen, wie manch andere Mutter. Klar ist es toll, wenn Väter sich viel einbringen. Aber gerade Selbstständige haben dazu in der Regel weder Zeit noch Energie. Du kannst damit jetzt endlos hadern, dann wird die Stimmung bei Euch noch weiter in den Keller rutschen. Oder Du akzeptierst, dass die Wirklichkeit (wie immer) etwas anders ist als die Träume davon. Und dass Dein Partner damals etwas versprochen hat, was nicht haltbar war, und dass Ihr das beide auch nicht recht sehen konntet, was im Leben einfach passieren kann. Die Babyzeit ist die anstrengendste Zeit im gesamten Leben, das kenne ich auch. Sie geht aber im Rückblick trotz allem auch schnell vorbei. Achte darauf, dass Dein Partner weiterhin auch mal allein etwas mit dem Baby macht (abends oder auch am Wochenende), schlafe tagsüber mit dem Baby zusammen, sorge gut für Dich. Mehr ist in dieser Zeit nicht drin, aber das hilft schon sehr. LG


Soltom

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Antwort auf Beitrag von Lillimax

Hallo nochmal, es kam da jetzt so viel Input, da kann ich gar nicht auf alles antworten… Kurz zum duschen.. Das Kind schläft bei uns im Schlafzimmer (zumindest im Moment noch) und wir haben kein Badezimmer, sondern eine Duschnische im Schlafzimmer..daher ist es immer schwierig zu duschen wenn jemand im Zimmer gerade schläft. Zum Schlafen tagsüber: Derzeit (kann sich ja jederzeit ändern) schläft sie nur in der Trage oder direkt an der Brust, beides Situationen wo ich zwar auch ausruhen aber nicht schlafen kann. Seit drei Wochen mag sie nicht mehr in den Kinderwagen, da hat sie vorher auch geschlafen. Ich trage sie gerne, aber sie wiegt 7kg und nach einer Weile tut mir schlicht der Rücken weh. Mein Partner und ich sind in einem laufenden Austausch wie wir die Prozesse bei uns so optimieren können dass beide damit gut klar kommen. Ja, vieles der Problematik - die neue Rolle, Einsamkeit (war es beruflich gewohnt den ganzen Tag unter vielen Leuten zu sein), das „nicht-schlafen-können“ - sind Dinge, die ich mehr oder weniger alleine in den Griff kriegen muss, das weiß ich. Ich denke, ich habe auch mehr und mehr darunter gelitten, dass wir kaum Zeit zu zweit hatten, da ich ihn unter der Woche kaum noch gesehen habe und wir davor eben einfach eine ziemlich innige Beziehung hatten. Ist eben alles neu und anders mit so einem Würmchen und es braucht Zeit, sich neu zurechtzufinden. Ichwar vor allem auch daran interessiert, was andere Neufamilien so für Aufteilungen getroffen haben, finde ich interessant wie unterschiedlich die Lösungen sind. Wir probieren nun mal für ein/zwei Wochen eine andere Möglichkeit aus, die vielleicht beiden entgegenkommt. Er hat unter der Woche dann noch mehr Zeit für sich, schaufelt sich aber den Freitag frei, um mir und der Kleinen mehr Zeit widmen zu können. War sein eigener Vorschlag, mal schauen wie es klappt. Und dann werden wir wohl auch bald dazu übergehen, der Kleinen einen eigenen, abgetrennten Schlafplatz einzurichten, wobei wir noch eine Lösung dafür finden müssten dass sie derzeit nur an der Brust einschläft…


sunshine59

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Wenn deine Kleine nur in deinem Arm oder auf deiner Brust schlafen kann/will solltest du dir Alternativen wie eine Trage oder eine Federwiege / elektr. Babyschaukel überlegen. Frag doch mal deine Hebamme dazu. Die elektr. Babyschaukel hatte uns auch gut geholfen. Leider ging unsere nur bis genau 9kg dann kam der Sicherheitsmechanismus.


Finale

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So ganz kapier ich das Problem nicht. Das Kind schläft mit nur einer Stillpause 8 bis 10 Stunden. Dass Muetter neben ihren Kindern einen leichteren Schlaf haben ist normal und von der Natur eigentlich gut eingerichtet. Ich wuerde mich auch hinlegen wenn das Baby untertags schläft. Mit einem Kind doch problemlos möglich. Wenn du dich einsam fühlst, wuerde ich Kontakt zu anderen Muettern suchen. Ich verstehe dich im großen und ganzen schon. Ich war das erste Jahr fast nur zuhause, weil meine Tochter keinen Kinderwagen, kein Auto keinen Bus akzeptiert hat und da so gebrüllt hat, dass es kaum auszuhalten war. Trotzdem habe ich zuhause kaum was geschafft, weil sie extrem anstrengend war und nachts nie länger als 1 Stunde am Stück geschlafen hat,als sie mit 3 dann mal mehr als 2 Stunden am Stück geschlafen hat, haben wir ihre Atmung kontrolliert . Wichtig war immer sich das Leben so leicht wie möglich zu machen. Lieferdienst, Hemden bügeln lassen und schlafen wann es geht unabhängig von Plaenen oder Tageszeit. Das Stillen fand ich auch entspannend, ich habe waerendessen gelesen oder Musik gehört. Ich wuerde mir Abpumpen auch nur im Notfall antun, für mich war das doppelter Stress. Ich war auch schon relativ alt als meine Tochter kam, vielleicht steckt man das dann auch schlechter weg als mit Mitte 20.


Mitglied inaktiv

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Hi, euer Kind ist vier Monate alt und du warst vorher voll berufstätig. Das Umschalten aufs Mutter-Sein ist auch deshalb anstrengend, WEIL man seinen Tagesablauf so stark dem Baby anpassen muss. Es ist eine Riesenumstellung, immer jemanden an sich hängen zu haben und mitzudenken, wenn man es vorher gewöhnt war, seinen Tagesablauf weitgehend selbstbestimmt zu gestalten. Das ist auch etwas, das müde und unzufrieden macht, weil man sich einerseits unausgelastet fühlt und andererseits auch manche Dinge nicht richtig schafft. Außerdem fehlt einem natürlich der Austausch mit erwachsenen Menschen, wenn jetzt coronabedingt viele Kurse wegfallen. Ich bin ausgesprochen gern zum Rückbildungskurs, zum Pekip, zum Babyschwimmen gegangen, um andere Erwachsene um mich zu haben, die gerade ähnliche Themen umtreiben wie mich. Wenn das fehlt und man seinen Alltag nur mit dem Kind teilt, ist das einfach wenig Anregung für eine erwachsene Frau und erschöpft einen. Ich glaube, das ein Teil deines Frustes daher kommt. An Tagen, an denen ich keine Kurse hatte, habe ich damals meine Tochter oft morgens in den Kinderwagen oder ins Tragetuch gepackt und bin dahin gegangen, wo andere Menschen waren. Das geht nicht mit allen Babys (weil nicht alle Babys so viele Außenreize gut verarbeiten können und dann schlafen, meine waren da beide unproblematisch), aber du kannst es ja ausprobieren. Mir hat das sehr gut getan, weil mich diese Reizarmut zu Hause mürbe gemacht hat. Und ich konnte dann auch selbst besser schlafen, auch mit Kind, weil ich mich mehr bewegt habe und mich zu Hause nicht mehr so gefangen fühlte. Der Haushalt war dann zwar nicht tippi-toppi, aber das war weder mir noch - Gott sei Dank - meinen Partnern so wichtig.


Soltom

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Ja, ich glaube du triffst den Nagel ziemlich auf den Kopf… Ich habe Jahrzehnte lang sehr eigenständig gelebt und plötzlich ist da jemand rund um die Uhr abhängig von mir.. das ist eine riesige Umstellung.. Das mit dem schlafen hat sich jetzt schon gebessert. Ich glaube ich konnte deshalb auch fast gar nicht schlafen weil ich viel zu besorgt war, mit dem Kind könnte was sein und ich würde es nicht mitbekommen, wenn ich zu tief schlafe. Jetzt ist mein Partner wieder zurück in unser gemeinsames Bett gezogen und siehe da, jetzt wo er auch noch anwesend ist und ich weiß, dass das zur Not noch ein zweites Paar Ohren ist, kann ich schlafen. Ich wache trotzdem auf wenn Maus mich braucht und er kann auch gut schlafen und bekommt so gut wie nichts mit von den Windel- und stillpausen. Es tut mir auch psychisch gut, dass er nachts wieder körperlich anwesend ist. Und so ganz allmählich scheint es auch wieder babykurse zu geben - trotz Covid. Und klar, körperlich ist es was anderes mit zwanzig oder mit vierzig ein Kind zu kriegen. Hat sicherlich beides Vor- und Nachteile. Das wird schon alles irgendwie.


Finale

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Wie unterschiedlich doch die Erfahrungen sein können. Ich war damals zu 100 Prozent fremdbestimmt im Job, der Chef ist mir den ganzen Tag mit irgendwelchen Aufgaben, Noeten nachgelaufen. Ich war abends so erledigt, dass ich teilweise um acht ins Bett bin. Trotz anspruchsvollem Baby war ich nie wieder vorher oder nachher so frei wie in meiner 3 jährigen Elternzeit. Wenn ich den Haushalt nicht geschafft habe, war es so und hat niemanden gestört, in der Arbeit darf natürlich nichts liegen bleiben. Dazu kommt noch die Wertschätzung, die ich zuhause immer hatte. So unterschiedlich kann es sein.


Mitglied inaktiv

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Ich bin ja mein eigener Chef, und auch wenn meine Kunden schon auch fordernd sind, habe ich da doch mehr Kontrolle und kann besser nein sagen als gegenüber einem hilflosen Wesen, das ja jedes Recht der Welt hat, nach mir zu schreien und meine ständige Präsenz zu wollen. Deshalb fiel mir das schwerer. Aber ich wurde auch rammdösig, weil es mir gefehlt hat, geistig gefordert zu sein.


zweizwerge

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Sehr gut! :-)


Meyla

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Antwort auf Beitrag von Soltom

Wow. Ich als arbeitender Partner wäre wohl auch nicht besonders kooperativ, wenn meine Frau mir sagt, dass 10 Stunden Schlaf zu wenig sind und ich arsch mich mehr einbringen soll. Ohne witz….. meine Kinder sind teilweise im 30 Minuten Takt wach geworden. Da kann ich meinen Partner zusammen Stauchen wie ich will, er kann das arbeitend nicht ändern und elternzeit kann man sich doch meist nur ausgiebig erlauben, wenn Geld ins Haus kommt. Dafür MUSS nunmal der andere mehr arbeiten (und hat manchmal extremen Schaffensdruck). Duschen kann man definitiv auch neben einem schlafenden Kind. Mach ihr weißes Rauschen oder den Staubsauger an und geh duschen, statt dem Kind stille anzugewöhnen. Wer Krach kennt schläft auch entspannt dabei weiter. Essen machen mit Kind…. Dann gibt es halt Brot in zig Varianten, Kauf dir ein Sandwich Kochbuch oder schneide alles vor wenn das Baby schläft. Zur Tragerei: einfsch damit aufhören. Ja, sie wird motzen, aber das bringt sie nicht um. Gewöhn ihr einfach an liegend neben dir zu schlafen und dann machst du entweder auch die Augen zu oder bereitest essen und Haushalt vor. Ich hab dann übrigens geschlafen und wir haben das erste Jahr fast nur kalt gegessen, warm nur wenn der Papa gekocht hat. Ich denke (und das ist kein Angriff), dass hier ein Neidproblem besteht. Das ist nicht schlimm und grade beim ersten Kind geht es vielen Frauen so! Beim Zweiten merkt man dann, wie dumm es damals eigentlich wahr…. Wenn man sich nicht mehr mit hinlegen kann, zwischendurch duschen gehen kann usw.


desireekk

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Naja Meyla… Ich finde nicht dass die Mutter den kompletten Schlafmangel alleine tragen muss. Beide Eltern befinden sich in einer neuen Situation. Die Mutter muss ich zu Hause einrichten, ist komplett aus ihrer bisherigen Arbeitsroutine gerissen. Der Vater hat plötzlich fast die alleinige Verantwortung ( immerhin gibt es jetzt ja ziemlich viel Elterngeld!) Und meint daher extra viel arbeiten zu müssen. Das ist eine Art die Situation zu lösen. Eine andere Art wäre es eben, dass man gegenseitig erkennt, und auch anerkennt, wo die Probleme sitzen. Ich finde durchaus, dass man den Vater auch in etwas Schlafmangel mit rein zwingen darf, damit die Mutter zumindest ein oder zwei Nächte in der Woche zu etwas mehr Ruhe kommt. Wie gesagt, bei uns konnte sich der Vater die zwei Nächte aussuchen (oder eine, je nach Situation) in denen er für den Zwerg verantwortlich war und ich mal länger als ein bis 2 Stunden am Stück schlafen konnte. Das waren meistens die Wochenenden, dafür konnte er dann morgens länger schlafen als ich relativ gut erholt morgens um sechs den Zwerg (später die Zwerge) übernommen habe. Das mag nicht der allein – selig machende Weg sein, aber wie gesagt, es ist eine Art die Frustration aufzulösen. Ich finde es gut dass die beiden jetzt anscheinend gegenseitig besser sehen wo sie stehen, und wo sie sich bestens gegenseitig helfen können. Gruß D


Soltom

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„Gewöhn ihr einfach an…“ jo mei.. das versuchen wir ja täglich seit Monaten aber an einem gewissen Grad von verzweifeltem Weinen knicke ich halt ein und sie kommt wieder in die Trage. Und wie bereits geschrieben, dass schlafen nachts klappt wieder seit mein Partner sich nicht mehr so stark von mir abkoppelt und wieder bei mir schläft. Kommt sicher auch auf die Beziehung an, aber für uns ist es jetzt besser so. Auch wenn er jetzt auch nachts mal kurz wach wird.. er nutzt das und geht kurz aufs Klo und schläft dann weiter. Und sollte es mal nicht gehen kann er jederzeit aufs andere Bett zurückgreifen. Und ja, ich gebe zu, manchmal beneide ich ihn, dass er einfach mal schwimmen gehen und in die Sauna kann zum entspannen. Manchmal beneide ich auch die Mütter, die mit ihrem Kind zu den eigenen Eltern fahren können so dass die helfen. Sowas kommt vor, bin auch nur ein Mensch. Und duschen kann man vielleicht neben manchen Kindern, aber nicht neben allen, unsers wacht dabei jedes Mal auf. Der Wecker kann direkt neben ihrem Ohr bimmeln und sie schläft weiter, Krach gibt es hier genug, wir wohnen an einer lauten Straße. Aber: Wasser geht an, sie ist hellwach. Ist halt so. Bei Staubsauger fängt sie direkt an zu heulen. Motorengeknatter wird ignoriert, elektrische Zahnbürste ist ihr persönlicher Alptraum.. sie ist da eben recht wählerisch Und btw. in unserer Beziehung wird niemand als arsch bezeichnet oder zusammen gestaucht…hätten wie so eine Art von Beziehung hätten wir uns sicher nicht für ein Kind entschieden…


Meyla

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Desiree das ist zu pauschal gesagt. Wieviel EG die TE bekommt und wir sie hin kommt weißt du nicht - und vergleich das bitte nicht mit Zeiten von vor 30 Jahren. Damals hatte Geld einen anderen Wert als heute. Das Model „auslagern“ wird von vielen genutzt und man muss gucken, wie das läuft. Ich sehe aber keinen Vorteil darin, beide in Schlafmangel zu zwingen und auf beiden Seiten an den Reserven zu kratzen. Da habe ich persönlich lieber einen fitten Part im Haus, auf den man zurück greifen kann als 2 dünnhäutige übermüdete Partner. Nach meiner Erfahrung ist das Einstellungssache. Bin ich bereit, meine neue Rolle anzunehmen und weiß, dass es zeitlich begrenzt ist oder wehte ich mich dagegen, bin frustriert und missgünstig meinem Partner gegenüber? Ich bin bei beiden Kindern nach 6 Monaten wieder arbeiten gegangen und nach einem langen Arbeitstag das Kind direkt übernehmen ist wesentlich härter, als mit den Kids zu Hause zu bleiben und den eigenen schlafrythmus an die Lütten anzupassen - und das mit schreikind und einer zweijährigen. Da kann ich bei „nach 10 Stunden Schlaf ja so ausgelaugt ä“ wirklich nur müde lächeln….


Meyla

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Man kann Kindern viel angewöhnen, wenn man selber dahinter steht. Aber je öfter man einknickt, desto hartnäckiger wehren sie sich im Wissen, dass Mans nachgeben wird. Meine Tochter war da auch sehr hartnäckig, es geht aber, wenn man selber einfsch ruhig bleibt und mit dem Kind spricht. Sie wird schwerer und ich würde es lir 3x überlegen, ob ich permanente Rückenschmerzen in Kauf nehme, damit Mini ihren Kopf durchsetzen kann. Geholfen hat hier Föhn, Staubsauger oder Dunstabzugshaube. Ab 6 Monaten habe ich meine Tochter mit in die Dusche genommen, vor dem Mittagsschlaf. Danach war sie ausgepowert und wäre sogar auf dem Fußboden eingepennt. Es gibt Apps mit allen Geräuschen und man kann ausprobieren, welches sie mag. Bei Kind 2 ist es Grillenzirpen…. Woanders schlafen lassen würde ich den Vater ebenfalls nicht dauerhaft, mit weniger Schlaf muss er lernen klar zu kommen. Das ist halt so mit Kindern! Hast du mal über eine Federwiege nachgedacht? Die kam hier bei beiden bis zum ersten Lebensjahr sehr erfolgreich zum Einsatz.


Mitglied inaktiv

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hmm, vielleicht lässt Du mal ein Blutbild machen oder kann es sein, dass Du ein bisschen Babyblues hast? Ich finde das nicht normal, dass Du Dich so ausgelaugt fühlst. Ich bin mit meinem Überraschungsbaby damals auch ins kalte Wasser geworfen worden, ich hatte überhaupt keinen Kinderwunsch, aber auch nicht grundsätzlich was gegen Kinder, die spielten nur bis dahin keine Rolle in meinen Gedanken. Dann war das Kind da, Geld außer Kindergeld gab es noch nicht, mein Mann hat noch studiert. Absolut kein passender Zeitpunkt. Also bin ich nach sechs Wochen wieder arbeiten gegangen, ganztags, mein Mann war tagsüber an der Uni, Endphase und das Baby war bei einer Tagesmutter. Ich habe trotzdem sechs Monate voll gestillt. Nach der Arbeit einkaufen mit Kinderwagen, gekocht mit Baby, Wäsche mit Baby, alle zwei Tage zum Pferd mit Baby. Geschlafen habe ich von 19 Uhr bis um 5 Uhr, mit Unterbrechungen natürlich, wie z.B. oft von 21-23 Uhr für gemeinsame Zeit mit meinem Mann. Samstags habe ich später Kindernahrung vorgekocht, weil mein Baby Gläschen nicht vertragen hat, das heißt morgens zum Biohof, alles eingekauft, anschließend vorgekocht, nachmittags Hausflur, Gartenarbeit etc.. Sonntag Vormittag hat sich Papa gekümmert, ich war reiten, nachmittags Familienbesuch. Das war alles ziemlich gut durchgetaktet. Ich habe alles so erledigt, wie ich das wollte, das Baby hat immer mitgemacht. Ich habe mich nicht großartig nach dem Kind gerichtet, außer vielleicht am WE beim Mittagsschlaf, ansonsten kam er entweder in den Kinderwagen, in die Wippe, in den Rucksack vor die Brust, später am Rücken. Damit ist fast alles machbar. Und er schlief ein, wenn er schlafen wollte, auch im Wohnzimmer bei Licht oder voller Lautstärke oder im Garten im Schatten, während wir gegrillt haben. Ausgelaugt und wenig unterstützt habe ich mich aber auch mal gefühlt, ich glaube, so vier Wochen nach der Geburt war mein Tiefpunkt. Ich sah, wenn ich heute Bilder anschaue, ziemlich fertig aus, tiefe blaue Ringe unter den Augen, hatte wahnsinnig viel in kürzester Zeit abgenommen und war nur noch totmüde. Ich habe dann eine Orthomol-kur gemacht, das hatte mir die Apothekerin empfohlen und seitdem bin ich Fan. Die Power war schnell wieder da. Da ich nur ein Kind habe und das mit 30 bekommen habe, weiß ich natürlich nicht, wie es mit 40 ist, vielleicht viel anstrengender. Und zu Deinem Mann, wenn er das anders vor der Geburt versprochen hat, dann würde ich mich nicht mit einem "Einer muss ja das Geld verdienen" abspeisen lassen. Und erst recht nicht, wenn der Geschäftspartner das auch hinbekommt. Da würde ich schon ein bisschen Druck machen, aber an Deiner allgemeinen Erschöpfung wird das nichts ändern. Nachts war das Baby bei uns im Zimmer, wir hatten uns geeinigt, wer das zuerst hört, dass der Kleine einen Mucks von sich gibt, der kümmert sich (und wenn er mir nur zum Stillen gebracht wird). Ich war aber immer schneller. Ich hatte auch einen superleichten Schlaf. Das ist normal. Und es gab sicher auch ein paar Nächte mit wenig Schlaf (Pupserei, Zähne, Durchfall, 2-3x Pseudokrupp oder Scharlach) aber wenn das nicht dauernd so ist, kommt man schon klar. Und wenn ich mir das so überlege, ich war immer stolz darauf, wie ich den Tag (und die Nacht) gewuppt kriege und was ich für ein toll mitmachendes Kind habe. Er hat nie geweint, weil ihm irgendwas nicht passte, alles passte, weil er es von Anfang an gewohnt war. An seinem ersten Geburtstag hatten wir ein Resümee, er kam in seiner bisherigen Lebenszeit auf keine einzige Stunde weinen. Naja, die nächsten Jahre waren dann doch schwieriger alles auf einen Nenner zu bringen, aber so war das erste Jahr.