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Wer hat Fall von Schizophrenie in Familie?

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Hallo, mein Schwager leidet unter Schizophrenie. Mein Freund ist dadurch sehr angespannt, er fährt jeden Tag in die Klinik und besucht seinen Bruder. Leider hat sich in der anderthalb Monatigen stationären Behandlung kein Erfolg gezeigt, will heißen, der SChwager regt sich wegen jeder Kleinigkeit auf, reagiert teilweise agressiv und bricht dann wieder zusammen. Er bekommt starke Antidepressiva, wo wir vermuten, dass die nicht für ihn passend sind... Wer von euch hat zufälligerweise auch jemanden mit Schizophrenie in der Familie oder hat diese Krankheit vielleicht selber? Wie sollen wir uns gegenüber ihm verhalten, wenn er so austickt? Wie kann man ihm am besten helfen?


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In jeder Psychatrie gibt es eigentlich eine Sprechstunde für Angehörige! Erkundige Dich mal! Und Dir einen Rat zu geben, wie Ihr mit ihm umgehen sollt ist schwierig, denn jeder erlebt es anders. Wenn ihr mit der Medikamenteneinstellung nicht zufrieden seid, könnt Ihr das ruhig dem behandelten Arzt mitteilen, er wird dann vermutlich eine Erklärung abgeben, nur ist es so, das Antideppris, erstmal eine Zeit brauchen bis sie optimal eingestellt sind. Wird er gerade neu eingestellt? lg Babsi


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Unser Problem ist, dass wir zu diesen Angehörigen-Sprechstunden nicht gehen können, weil wir beide ganztags berufstätig sind. Die sind immer vormittags... und abends ab fünf triffst da natürlich keinen Arzt mehr an, vor allem nicht den Oberarzt. Wir können immer nur telefonisch alles regeln und vereinbaren. Drum hab ich ja hier mal gefragt, ob jemand weiß, wie man mit ihm am besten umgehen sollte. Das schlimme ist, ich habe Angst ihm gegenüber etwas falsches zu sagen, weil ich weiß, es trifft ihn dann, auch wenn wir "normalen" das nicht so sehen würden... Er hatte jetzt erst gestern wieder einen Zusammenbruch, weil er festgestellt hat, dass die Batterien von seinem Auto nciht mehr funktionieren... Er hat Freigang, ich glaub ein, zwei mal die woche alleine ansonsten muss mein Mann dann immer mit ihm was trinken gehen oder um sich mit schwager´s Freunden zu treffen... Ist alles bischen schwer zur Zeit...


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Das glaub ich Dir! Wie alt ist er? Babsi


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Er ist jetzt 30 Jahre alt. Das ist nun schon sein zweiter SChub.... Der erste verlief nicht so heftig... Naja, wird auch wieder werden..! Allerdings ob wir ihn dann noch weiterhin alleine wohnen lassen können stellt sich da in Frage, was wenn er dann solceh Anfälle mal öfter hat??? Mein Schatz ist der einzige Verwandte von ihm hier in münchen...


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Was Du wohnst in München? Wir auch:) In welcher Klinik ist er denn? Musst aber nicht sagen, wenn Du nicht willst! Ja, wenn eine Spitze da ist, ist das nicht gerade angenehm, meistens wird dann erstmal Tabor gegeben, und neu eingestellt! In so einer Situation kannst Du Dich eigentlich nur zurückhalten, zuhören, und warten, bis wieder etwas klarheit herrscht, diese Menschen sind dann total in ihrer eigenen Welt! Jemans der Stimmen hört ist in so einer Spitze ganz fest davon überzeugt, das es 100 prozentig so ist, wenn das schlimmste vorbei ist, dauert meistens 5 bis 7 Tage, ist so ein Mensch durchaus wieder in der Lage, sich einzugstehen, das das Stimmen hören durchaus zu dieser Krankheit gehört! Nur weggehen wird so eine Schizo in den seltensten Fällen, aber man kann es ganz gut in den Griff bekommen, und auch so, das solche Menschen alleine leben können.... Babsi


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Hi, mein SV hatte u.a. eine schizoide Persönlichkeitsstörung. Eine Behandlung lehnte er grundsätzlich ab, da nicht er, sondern wir "verrückt" seien. Eine Einsicht fehlte also völlig. Die Familie hat seine Attacken hingenommen, weil ihr nichts anderes übrigblieb. Mein Mann zitterte nur vor seinem Vater, ich setzte mich irgendwann zur Wehr, meine SM schluckte jahrelang Antidepressiva, um ihn ertragen zu können, etc. Ihr könnt ihm nicht mehr helfen als ihn dabei zu unterstützen, daß er eine Wohnung behält, die nötigen Behördengänge erledigt werden und er die notwendigen Behandlungen bekommt. Ansonsten solltest Ihr herausbekommen, ob und wo eine Selbsthilfegruppe der Angehörigen psychisch Kranker existiert. Bei uns gab es damals keine - jetzt, da mein SV tot ist, wurde eine gegründet. Auf diese Weise habt Ihr wenigstens einen Austausch mit anderen Betroffenen. Ihr solltet nicht vergessen, daß die Medikamente oft erst nach einiger Zeit ihre Wirkung entfallten. Ihr könnt Euch auch telefonisch mit den Ärzten in Kontakt setzen. Allerdings müssen sie sich absichern, d.h. sie müssen Euch namentlich sowie Euer Aussehen kennen. Mit einem der Ärzte meines SV hatten wir ein Code-Wort ausgemacht. Ansonsten gäbe es noch den Weg des Schriftverkehrs. Begreift er seine Erkrankung, d.h. hat er Einsicht in die Notwendigkeit, seine Medikamente regelmäßig einzunehmen? Schübe können nämlich auch durch unsachgemäße Selbstbehandlung ausgelöst werden. Nachdem mein SV eben auch zu äußertem Mißtrauen, ewigen völlig absurden Unterstellungen, regelrechtem Verfolgungswahn und v.a. verbalen heftigen Aggressionsausbrüchen neigte, habe ich mich damals bei unserem Anwalt darüber erkundigt, ob wir im Falle einer Rechtsverletzung seinerseits zur Rechenschaft gezogen werden könnten. Ich weiß nicht, ob sich hier die Rechtslage geändert hat - also auf zum Anwalt. Schafft Euch Distanz, d.h. Ihr geht selbst vor die Hunde, wenn seine Krankheit auch Euer Leben unentwegt beeinflußt. Geht Euerem normalen Leben nach, vergnügt Euch, helft ihm, wo es wichtig und notwendig ist, aber laßt Euch nicht völlig aufsaugen. Das haltet Ihr weder als Einzelpersonen noch als Paar durch. Er hat Ärzte, die sich um ihn kümmern und im Falle eines Falles gibt es auch noch betreute Wohneinrichtungen. Helft ihm dabei, sein Leben zu organisieren, aber lebt es nicht für ihn mit. Viel Kraft und lG Fiammetta


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Ja, sind aus München, ist ne Uniklinik, so viel kann ich sagen... Es ist klar, dass er immer wieder, vermutlich sein ganzes Leben lang, Schübe haben wird. Aber ob sie dann immer so schlimm verlaufen wie dieses mal?? Ja, er gesteht sich die Krankheit ein, aber ich denke, es ist auch schwer für ihn das alles zu begreifen und sein Leben danach zu richten, immer wieder in Kliniken zu kommen und medikamentös behandelt zu werden. Das Hauptproblem bei der Sache ist, mein Mann macht die besuche, er redet mit den Ärzten usw. Er will sich von mir nicht wirklich helfen lassen, ich habe es ihm jetzt schon so oft angeboten, dass ich auch mal fahre und mit dem SChwager rausgehen kann, vor allem ich arbeite nicht ganz so lang wie er, und nen Babysitter für den Zwerg zu bekommen ist auch nicht schwer. Aber er sieht es als seine Verpflichtung an, ich weiß es nicht, es tut mir halt vor allem weh, wenn er mir sagt, er hat zur Zeit überhaupt keine Zeit für sich, Stress in der Arbeit und dann noch fast jeden Abend seinen Bruder aufbauen... Aber das Gute ist, es belastet die Beziehung nicht, ich würde wahrscheinlich genau dasselbe für meine Geschwister machen.... Selbsthilfegruppen?? Dafür haben wir keine Zeit. Ich bin froh, wenn ich nach 8,5 h Arbeit nach Hause komme, und mich die restlichen 2 h um den Zwerg kümmern kann, bis er ins Bett geht... Und mein Mann arbeitet teilweise bis 19 Uhr.... :o((


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Nur mal so als Tipp am Rande , es gibt hier in München Träger Arbeiterwohlfahrt , eine Wohneinrichtung für psychisch kranke Menschen, das tolle daran ist, das jeder ein eigenes Zimmer mit Bad und Küche hat, und frei lebt. D.h. die Bewohner dürfen kommen und gehen wann sie wollen. Sinn ist es diesen Menschen so weit wie möglich ein normales Leben zu geben. Medikamenteneinnahme wird überwacht, und das ist ganz wichtig. Die Einrichung befindet sich in Giesing, Schwansseestr. 40. Sollte diese Uniklinik Rechts der Isar sein, so kennt der zuständige Chefarzt dieses Projekt. Sprich in mal drauf an. Vielleicht schafft Dein Verwandter es auch so, wobei es ziemlich schwierig ist, denn meist scheitert es schon bei der Medikamenteneinahme! Babsi


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Hallo, wie Babsi schon schrieb, es gibt Wohngruppen für psychisch kranke Menschen, ich arbeite in einer solchen, u.a. auch mit schizophrenen Klienten. Wenn Dein Schwager ersteinmal richtig medikamentös eingestellt ist, werden die Schübe deutlich weniger und auch nicht mehr so heftig. Erkundigt Euch doch mal nach "Betreutem Wohnen", darüber müssten auch die Schwestern der Klinik Auskunft geben können. Und, ich würde auch mal einen Tag Urlaub opfern, um diverse Dinge mit den Ärzten besprechen zu können. Alles Gute wünsche ich Euch und viel Kraft! Ulli


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im Forum "das aktuelle Thema". Sie ist Krankenschwester in der Psychiatrie und kann dir sicher mehr dazu sagen. LG Marion