Niamee
Hallo, ich bin seit 15 Jahren sehr glücklich verheiratet und habe Kinder. So etwas ist mir noch nie passiert. Wir haben jung geheiratet, er ist mein erster Mann und war immer meine Nummer 1 und hat jeden Anderen der sich mir genähert hat neben sich verblassen lassen. Ich hätte daher nie gedacht, dass mir so etwas mal passiert. Ich habe nach der Kinderpause in einem großen Betrieb angefangen, in dem auch mein Mann arbeitet. Kurz nach dem ich angefangen hatte musste ich mir einen Schlüssel für einen Bestimmten Raum leihen und da habe ich ihn zum ersten Mal gesehen und es überkam mich wie ein Schauer. Ich war froh, dass wir beruflich rein gar nichts miteinander zu tun haben und ich ihn vermutlich kaum sehen werde. 2 Wochen später wurde er mir zugeteilt und nun arbeite ich seit 1 Jahr mindestens 1x Woche mit ihm zusammen. Er teilt den gleichen Musikgeschmack und viele andere Sachen, obwohl er 8 Jahre jünger ist als ich. Wir sind immer distanziert, bis auf eine Sache. Ich weiß nicht ob es ihm aus Zufall passiert. Wenn er an den Rechner an die Maus muss und ich gerade dran bin, dann legt er seine Hand auf meine und ich ziehe meine schnell weg, aber sie berühren sich trotzdem ganz kurz. Das Gleiche wenn ich ihm einen Stift reiche, die Druckerpatrone wechsel. Ganz oft berührt seine Hand die Meine ganz kurz. Ich bin immer total aufgelöst wenn er wieder geht und unglaublich glücklich wenn ich ihn sehe. Ich habe es nach ein Paar Monaten bereits meinem Mann erzählt, dass ich mich verliebt habe und er ist unglaublich verständnisvoll. Er meint mit der Zeit wird das weg gehen, aber es ist jetzt schon 1 Jahr her und nichts hat sich verändert. Auch wenn ich ihn wochenlang nicht sehe ändert sich nichts. Ich liebe zwei Männer auf unterschiedliche Weise. Ist jemand in einer ähnlichen Situation? Ich brauche und liebe den Job, Kündigung kommt daher nicht in Frage. Danke für eure Hilfe.
Hallo, dein unglaublich toller Mann ist sehr verständnisvoll? Ich überlege gerade, wie es ihm wohl dabei geht. Seine Frau erzählt ganz offen, sie ist in einen anderen verliebt (es natürlich passieren kann). Und er? Lebt er jetzt ständig in der Angst, aus der Verliebtheit kann mehr werden? In Konkurrenz zu dem unbekannten Kollegen, den du eventuell ständig sehen könntest? Irgendwie tut mir dein Mann leid. Frage dich, was du willst und was dir wichtig ist. Dein Mann, eure Familie? Dann belegt das neu. Oder das neue, aufregende, Abenteuer? Hast du das Gefühl, etwas verpasst zu haben? Dann sei konsequent und geh deinen eigenen Weg. Aber ich glaube nicht, dass du das wirklich willst. Aber was soll dein Mann mit dem wissen, dir spukt ständig ein anderer im Kopf rum, anfangen? Ich bleibe dabei, er tut mir leid... Und der Kollege? Was weißt du über ihn? Auch verheiratet, Familie? Vielleicht interpretierst du auch zu viel rein? Alles Gute Jannas
Dir tut der Mann leid, weil seine Frau ehrlich zu ihm ist? Also mir tun eher Menschen leid, deren Partner sie belügen und betrügen... Wieso sollte er jetzt permanent Angst haben? Die Beziehung scheint doch sehr gut und solide zu sein. Scheinbar solide genug, dass er diese Gefühle nicht als Bedrohung für das wahrnimmt, was sie haben. Wieso muss sie sich entscheiden? Es gibt doch in dem Bereich nicht nur schwarz und weiß, sondern ganz viel dazwischen.
.... wenn dein Mann zu dir kommt und erzählt, er hat sich verliebt in eine andere? Also, in dem Moment würde ich mich ganz sicher nicht über die Ehrlichkeit freuen, sondern wäre sehr verunsichert. Und das, obwohl mir grundsätzlich Ehrlichkeit sehr wichtig ist und lügen gar nicht geht. Aber, realistisch, so lange es nur Gedanken in ihrem Kopf sind, sollte sie vielleicht für sich ihre Gefühle sortieren und dann entsprechend handeln.
Du glaubst also nicht daran, dass man Gefühle für mehrere Menschen unabhängig voneinander haben kann, ohne, dass jemandem etwas weggenommen wird oder ein Mangel in der Beziehung existiert? Wie machen das dann Menschen, die glücklich in polyamoren Konstrukten leben?
Die Frage ist ja eher, was ihr Mann glaubt und empfindet. Meins wäre es nicht. Ich möchte schon die einzige Frau sein, die mein Mann liebt. Und meinem Mann geht es auch so. Wir haben gerade mal drüber gesprochen. Ganz spontan meinte er, es wäre ein Trennungsgrund, wenn ich anderweitig verliebt wäre. Ok, man kann eine Entscheidung nur treffen, wenn man sie treffen muss. Und nur weil manche in offenen Beziehungen oä glücklich sind, ist es ein großer Teil auch nicht.
Naja, dazu müsste man den Mann der AP fragen. Aber davon auszugehen, dass er auf jeden Fall jetzt verängstigt und unsicher ist, weil es dir so gehen würde, halte ich für voreilig. "Und nur weil manche in offenen Beziehungen oä glücklich sind, ist es ein großer Teil auch nicht." Viele sind auch in monogamen Beziehungen schrecklich unglücklich. Es gibt nicht DAS Beziehungsmodell, das ewige Glückseligkeit garantiert. Ich glaube durchaus, dass dieses "du darfst nur für einen einzigen Menschen irgendwelche Gefühle haben", etwas ist, das uns die Gesellschaft einredet/vorgibt. Ob es "natürlich" ist, sei mal dahingestellt. Man liebt ja auch nicht nur eins seiner Kinder.
* Viele sind auch in monogamen Beziehungen schrecklich unglücklich. Es gibt nicht DAS Beziehungsmodell, das ewige Glückseligkeit garantiert. * und genauso Viele machen polyamore Beziehnungen auch nur mit, weil der Partner das so braucht/möchte...... Es gibt nicht nur DAS EINE RICHTIGE Beziehungsmodell, es sollte vor allem für alle Beteiligten passen. Da bin ich ganz bei Dir. Wenn die TE für den Arbeitskollegen vor allem eine körperliche Anziehung verspürt, diese ihrem Mann so auch erklärt hat und ihm gesagt hat, daß sie ihm treu ist, wäre ich als Mann glücklich und nicht verängstigt. Gegen *Anziehend finden* und dadurch eine *gewisse Verknalltheit* kann keiner was tun ...... den anderen betrügen und ein Techtelmechtel anfangen.... DAS sollte ein denkender Mensch eigentlich schaffen, zumal die Ehe ja scheinbar gut läuft. just my two cents.....
Hallo Niamee, hier ein paar Gedanken zu deinem Thema. Du schreibst, dass dein Mann dein erster Mann (Partner?) war und ihr schon lange zusammen seid. Gerade in solch einer Konstellation ist es, glaube ich, gar nicht so selten, dass mal ein anderer Mensch interessant wird. Richtig klasse finde ich, dass du deinem Mann davon erzählt hast. Das zeigt doch, wie gut eure Ehe ist. Und seine Reaktion dazu finde ich auch toll. Klingt nach einer wirklich soliden Basis, die ihr da habt. Das spricht ja auch irgendwie dafür, dass deine Gefühle, deine Verliebtheit, für den anderen Mann nicht aus einem Mangel resultiert, sondern neben den Gefühlen für deinen Mann existiert. Du sprichst von Liebe. Da frage ich mich allerdings, ob das nicht ein bisschen "übertrieben" ist, weil eigentlich kennst du ihn ja nicht sooo gut, nicht mit seinen Alltagsmacken und seinen "Schattenseiten". Ich persönlich denke, dass Liebe etwas ist, das wachsen muss. Verliebtheit ja, Liebe...hmm. Ist er Single? Ich nehme an, du hast nicht vor, deinen Mann zu verlassen, oder? Insofern würde ich sagen, genieß einfach das Gefühl und betrachte es als eine netten Zusatz. Ein polyamores Dreiergespann ist ja wahrscheinlich eher unrealistisch, oder?
Da gebe ich dir recht!
Ich glaube, man verliebt sich nur dann fremd, wenn etwas in der eigenen Beziehung fehlt: Aufmerksamkeit oder Spontaneität oder Erotik oder oder oder. Ich würde versuchen, das rauszufinden und nach Möglichkeit zu ändern. Ansonsten wird die Verliebtheit bestimmt irgendwann vergehen, das kann allerdings dauern. Wahrscheinlich ist es wirklich das Beste, den Flirt und die Bestätigung zu genießen, aber für sich selbst eine Grenze zu setzen, was nicht mehr okay wäre. Also flüchtige Berührungen ok, ein Kuss nicht mehr oder so. Oder Kuss ok, Sex nicht, je nachdem, womit du selbst und dein Gewissen klar kommen. Deinen Mann würde ich da komplett raushalten. Was bringt ihm deine "Ehrlichkeit"? Nur Sorgen vermutlich. Das ist etwas, was du mit dir ausmachen musst.
Ob man das direkt als Fehlen von etwas in der bestehenden Beziehung bezeichnen kann? Es ist ja relativ normal, dass in langen Beziehungen die Schmetterlinge im Bauch nicht mehr flattern und man sich auch mal woanders hin umsieht, feststellt, dass auch andere Mütter schöne Söhne haben oder auch jemanden sexuell anziehend findet etc. Man könnte nun so lange am eigenen Mann rumnörgeln bis er alle 2 Tage "von sich aus" mit Blumen in der Hand heimkommt, Frühstück ans Bett bringt, sich richtig ins Zeug legt, um der Beziehung neuen Schwung zu verleihen...oder man kann akzeptieren, dass sich Beziehungen im Laufe der Zeit verändern, das Kribbeln im Bauch bei einem Flirt genießen und zu schätzen wissen was man Zuhause hat. Ich würde das Geflirte (? Falls man das überhaupt schon so nennen kann) mit dem Kollegen nur nicht als verliebt sein bezeichnen. Die TE hatte erst einen Mann, bekommt nun den anziehenden Kollegen vorgesetzt, der sicher auch um seine Wirkung auf Frauen weiß und damit gerne spielt. Ob sie die Ehe aufgibt, weil sie feststellt, dass sie gerne tatsächlich live noch mehr erleben möchte als nur ihren Mann bis zum Ende ihres Lebens oder ob sie alles nebenher als Fantasie verbucht und ihrem Mann treu ergeben bleibt, muß die TE selbst entscheiden. Ein bisschen Nüchternheit tut sicher auch ganz gut.
Ein verspätetes Hallo,
wir sitzen da in ähnlichen Booten: Mein Mann ist auch mein Erster, wir sind bald 20 Jahre zusammen und gelegentlich ergibt sich auch hier mal der eine oder andere Flirt. Er wird sowieso ständig angehimmelt: Beruflich erfolgreich, ist gelegentlich mal mit seinen beiden süßen Söhnen allein unterwegs, nett, freundlich, wohlerzogen, immer einen lustigen Spruch auf den Lippen. Und optisch, realistisch gesagt, auch oberes Mittelfeld.
Die Bäckereifachverkäuferinnen bekommen reihenweise einen verklärten Blick, wenn meine drei Männer aufmarschieren
Was mich anbelangt, ich merke mit meinen vierzig Lenzen sehr deutlich, dass mein Körper in den letzten reproduktiven Zügen befindlich ist. Heißt: Manchmal kribbelt‘s dermaßen, dass ich die Wände hochgehen könnte. Die Biologie will die Arterhaltung ein bisschen forcieren. Ein paar hochkarätige Kandidaten gibt es da auch. Einer der Ärzte meiner pflegebedürftigen Mutter… *dahinschmelz*
Aber was soll das? Eine Familie, etwas Gewachsenes, Solides, Halt gebendes aufgeben für… ja, was eigentlich? Dafür, dass es mal kribbelt? Oder eine Affäre beginnen?
Das geht, so finde ich, nur in offener Absprache mit dem Partner.
Wenn beide den Freibrief für außereheliche Aktivitäten haben, dann besteht ja ein Konsens.
Wir leben im 21. Jahrhundert und sind uns hoffentlich alle dessen bewusst, dass die monogame Ehe früher eine gesellschaftliche und versorgungstechnische Notwendigkeit war.
Heute gibt es so viele Möglichkeiten, dass man sie kaum alle benennen kann.
Nur müssen diese Möglichkeiten bewusst ausgelotet und in ihren jeweiligen Konsequenzen bedacht werden, bevor man eine Entscheidung trifft.
Besteht die Option, dass du offen mit deinem Mann sprichst und ihr gemeinsam eine Lösung findet?
Vielleicht kommt ja die große Ernüchterung, wenn du mal mit dem Feuer spielen darfst… oder es, je nach eigener Moralvorstellung, einfach tust?
Alles Gute dir bzw. euch!
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