Leena
Jetzt sind diese vielen "das erste Mal ohne ihn" nach dem Tod meines Vater... *seufz* Irgendwie fehlt er mir jetzt in der Weihnachtszeit mal wieder ganz besonders. Noch dazu hätte er morgen am Nikolaustag Geburtstag. Bisher fand ich es immer schön, dass er ausgerechnet am Nikolaustag Geburtstag hatte, da konnte ich immer gleichzeitig Nikolaus feiern und liebevoll an ihn denken... dieses Jahr steht mir der Nikolaustag regelrecht bevor. Wobei sich die Kinder natürlich auf Nikolaus freuen, heute Abend Schuhe putzen, Wunschzettel malen und schreiben, die Schuhe rausstellen... Familientraditionen seit -zig Jahren, klar, kann ich nicht ausfallen lassen, macht mir aber trotzdem etwas aus. Ich bin froh, wenn Montag ist und Nikolaustag vorbei!! Außerdem habe ich für Sonntag meine Mutter zu uns eingeladen, nicht, dass sie ausgerechnet an seinem ersten Geburtstag ohne ihn alleine zu Hause sitzt... Ich KANN nicht gemeinsam mit meiner Mutter trauern, mir macht es verdammt noch mal etwas aus, wenn sie von Erinnerungen spricht, über die ich jetzt gerade nicht sprechen will, ich schaff's nicht, quasi "auf Befehl" über ihn zu sprechen. Mehr als angefangene Halbsätze sind momentan bei mir noch nicht drin... meine Mutter ist da anders. Ich weiß ja, dass es als Tochter meine verdammte Pflicht und Schuldigkeit und natürlich meine Aufgabe ist, für sie da zu sein, wenn sie jemanden braucht, aber dieses "gemeinsam in den Gottesdienst gehen, wenn an ihn gedacht wird" bei den Abkündigungen, und gemeinsam weinen und all das... das steh ich nicht durch. Und erst recht nicht mit meiner Mutter... dazu ist sie viel zu wenig der Mensch, dem gegenüber ich mich irgendwie "fallen lassen" könnte... Scheiße. Ich würde am liebsten wegrennen und erst nächste Woche wiederkommen. Oder am allerbesten erst nach Weihnachten und nach Silvester... irgendwann nächstes Jahr... :-(
Ach du
Diese ersten Male ohne sind nicht schön und müssen wirklich durchgestanden werden, da macht so ein Trauerjahr wirklich Sinn. Ich sehe allerdings nicht, dass du verpflichtet bist, deiner Mutter auf eine für dich belastende Weise als Trauerunterstützung zur Verfügung zu stehen. Du musst auch nicht mit in die Kirche. Du könntest sie z.B. zum Trauercafé (gibt es mittlerweile fast überall) fahren, sie nach der Kirche abholen, etc., halt schon helfen, wenn du willst, aber nicht so dass es dich noch mehr belastet.
Über Weihnachten wirst du ja wegen der Kinder nicht wirklich wegfahren wollen, aber vielleicht kannst du dich am 2. Feiertag bis nach Silvester abseilen?
Lg
Fredda
Zufälle gibt's.. Mein Vater ist im Mai gestorben, heute wäre sein Geburtstag gewesen. Meine Mutter und ich gehen auch sehr unterschiedlich mit unserer Trauer um, sie muss darüber reden, mit jedem über alles. Ich kann das nicht. Ich möchte das auch nicht. Ich will das erst "mit mir selbst klären", erst danach kann ich mit anderen darüber reden. Da ist jeder verschieden und hier wird es auch so akzeptiert. Mein Mann fragt gelegentlich, ob ich was brauche (ein offenes Ohr? Ruhe? Schokolade?), ansonsten lassen mich alle (so wie ich es mir wünsche) in Ruhe. Hast du denn schon mal geäußert, dass du noch nicht über alte Erinnerungen etc reden möchtest? Vielleicht ist ihr das gar nicht so bewusst.
Wenn ich meiner Mutter sagen könnte, dass ich gern anders damit umgehen würde, ohne dass sie mir erklärt, was ich wirklich fühle, weil sie das doch viel besser weiß als ich, hätten wir den größten Knackpunkt in unserem schwierigen Mutter-Tochter-Verhältnis ja schon geklärt... Ich habe es über 20 Jahre lang versucht, es gab Drama und Schreierei und emotionale Erpressung, und irgendwann habe ich es aufgegeben. Wie sie sagt - ich muss sie so verbrauchen, wie sie ist. Dir auch alles Gute!!!!
Hallo, geht mir ganz genau so. Mein Papa ist vor vier Monaten gestorben. Ich mache die Trauer auch mit mir alleine ab. Meine Mutter redet auch viel von meinem Papa, auch Sachen die komplett doof in der Beziehung waren. Ich versuche dann auch immer abzulenken, weil ich eben noch lange nicht so gut damit umgehen kann. Ich hoffe dieses Sch... Jahr ist bald vorbei. So langsam geht es echt an meine Substanz. Ich bin momentan seelisch total unten und hoffe im neuen Jahr geht es langsam mal wieder bergauf. Lieben (verbundenen) Gruss Pinky
Ach Mensch, ich weiß, wie Du Dich fühlst. Wenn Du nicht über ihn reden KANNST (was ich total verstehe) musst Du das auch nicht. Auch mußt Du nicht weinen, wenn Du nicht magst. Es ist Deine Art der Trauer, sei gegenüber Deiner Mutter ehrlich. Möglicherweise versteht sie es nicht, aber es ist - und da spreche ich aus Erfahrung - furchtbar, wenn man die eigene Trauer unterdrückt oder sich darin verbiegt, um es dem anderen "recht" zu machen. Du bist ihr nichts schuldig.
Liebe leena, Wie erging es dir denn heute? Tag gut überstanden? Blöde frage, aber hat deine Schwester auch ein schlechtes gewissen, wenn sie anders trauert? Man kann anderen nur helfen, wenn es einem selbst gut geht. Die eigene Gesundheit ist ganz wichtig. Allerdings übe ich auch noch an der praktischen Umsetzung. Glg 2seesterne
Danke für die Nachfrage. Nein, besonders gut überstanden habe ich den Tag nicht. Zwischendurch hab ich mich zum Ausheulen auf die Kellertreppe verzogen. Was meine Schwester betrifft... sie ist, wie sie ist. Ich glaube nicht, dass ihr Gewissen wirklich so wasserdicht ist, wie sie gerne tut... als ich mal mit ihr darüber sprach, dass ich mit den Erzählungen unserer Mutter schlecht zurecht komme, meinte meine Schwester, sie telefoniert ja jeden Abend mit unserer Mutter, seit dem Tod unseres Vaters, und dann ließe sie unsere Mutter halt reden, sie (Mutter) müsse ja nur jemandem zum Reden haben, sie (Schwester) müsse ja nicht wirklich zuhören oder viel dazu sagen... Manchmal bringt meine Schwester mich echt zur Verzweifelung. Gestern war auch mal wieder so ein Tag, wo sie sich mal wieder einen Klopper geleistet hat (alles fernmündlich aus der Entfernung) mit dem, was sie von unserer Mutter erwartet, Mutter sollte springen, beklagte sich aber bei uns, was sie alles tun solle, ich hab ihr versucht klarzumachen, dass sie das nicht tun kann (rein rechtlich). Jetzt ist meine Mutter sauer auf meine Schwester, meine Schwester meint, dass sie sich selber kümmert, wenn sie irgendwann nach Weihnachten wieder Zeit hätte (Deadline ist da 01.01.), und überhaupt... waaah. Die Fluchtgedanken werden nicht besser... *schiefgrins* Ich mag gerade nicht. Auch wenn ich froh bin, dass der gestrige Tag zumindest rum ist! Er wäre gesten 78 Jahre geworden...
Hallo leena,
Ich habe nicht viel zeit, aber ich schicke einfach mal virtuelle kopfstreichler
Viel Kraft für die Woche!
LG
unterschiedlich zu trauern/mit Problemen umzugehen. Das Fatale ist aber, dass die Redelustigen oft so gar kein Verständnis für die Stillen haben. Einer Freundin geht es im Umgang mit dem Tod ihres Vaters genau umgekehrt. Sie wirft ihrer Mutter regelrecht vor, dass sie nicht reden mag. Und ich habe im Umgang mit Krankheiten (die für MICH etwas sehr intimes sind) das Problem, dass meine Mutter gern drüber redet, während ich es mit mir selbst ausmache. Ich hoffe, der Sonntag war für diech nicht ganz so schlimm wie befürchtet. Trini
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