Toxische Beziehung mit Narzisten - wie geht ihr damit um?

Ich war früher selbst lange mit einem Mann zusammen, der eine (nach der Beziehung diagnostizierte) narzisstische Persönlichkeitsstörung hatte, ich weiß also, wie sich so eine Beziehung anfühlt. Trotzdem muss ich sagen, dass ich etwas allergisch auf solche selbstdiagnostizierten Zuschreibungen reagiere - narzisstische Züge hat praktisch jeder, und ohne dass du näher erzählst, was bei euch vorgefallen ist oder was die Beziehung aus deiner Sicht "toxisch" macht, kann man dir nicht viel raten. Es gibt ja keine Tricks, um egozentrische Persönlichkeitsmerkmale bei einem Partner "abzuschalten". Die Bewertung des anderen als "narzisstisch" mag der Selbstrechtfertigung und -beruhigung dienen, aber ein Lösungsansatz ist das nicht. Also, schieß los: Was macht deinen Freund so toxisch und narzisstisch?

Wenn ich das erkennen würde, wäre ich weg. Bin ja keine psychologische Heilanstalt.

leider wird oft jemand zum narzißten deklariert nur weil er eben dominant und extrem selbstbewußt wirkt...was aber für den partner auch stressig ist, ohne frage. einen echten narzißten kann man nicht "umerziehen" sonder nur schlichtweg eine partnerschaft von vornherein ausschließen. klar kann man versuchen die stirn zu bieten , was aber sehr anstrengend und auch nicht sinn der sache ist in einer beziehung. das blöde am anfang zeigt ein narzisst nur seine guten seiten und alles scheint zu perfekt, das ist leider sehr trügerisch und das perfide daran wenn man verliebt ist. was genau ist die frage ? wie du generell mit ihm in zukunft umgehen sollst oder nur in diversen situationen? ach vergaß; war er schon immer so?

Bin bei Hase67. Narzissmus ist seit einiger Zeit eine Mode-Diagnose bei Laien. Bei einem echten Narzisten sagen Psychologen glasklar nur eines: nichts wie weg! Bei einem dominanten Mann mit wenig Selbsteinwänden, bei dem immer die anderen Schuld sind, muss kein Narzissmus vorliegen, er kann auch einfach egozentrisch und unreif sein, das sind ja viele Menschen. Im ersteren Fall gilt es, sich in Sicherheit zu bringen, denn der Narzisst ändert sich nicht und lässt sich auch in der Regel nicht therapieren. Im zweiten Fall würde ich eine Paartherapie empfehlen. Wenn Du Deinem Freund klar machst, dass Du sonst keine tragfähige Zukunft für die Liebe siehst, lässt er sich vielleicht darauf ein. Alles Gute für Dich! Und beim nächsten Mal einen Mann aussuchen, der Dir auf Augenhöhe begegnen kann. LG

Schließe mich den anderen weitgehend an, will aber in einem Punkt widersprechen. Nämlich was die Behauptung angeht, es sei so schwer, sich zu trennen. Das wird ja immer gern und mantra-artig wiederholt, aber ich finde das nicht. Es ist ja eine Typfrage, ob man sich sehr abhängig macht von einem anderen Menschen oder eher nicht. Ich selbst bin zum Beispiel der Typ, der sich gut trennen kann, wenn er merkt, etwas stimmt ganz und gar nicht. Das habe ich in der Vergangenheit öfters gemacht. Ich bin trotzdem nicht kopflastig oder so, und ja, ich habe auch wochenlang geweint danach. Aber ich wusste immer, dass es richtig war und habe mich unglaublich erleichtert gefühlt. Inzwischen bin ich mit dem Richtigen Zusammen, und wir hatten letztes Jahr Silberhochzeit. Es lohnt sich so sehr, das zu tun, was richtig ist. Sich nur mit Menschen zu umgeben, die einem gut tun, vor allem nur mit einem Mann, der gut für einen ist. Und wenn Du mit dem falschen Mann zusammen bist, dann trenne Dich. Ob das wahn-sin-nig schwer ist oder nicht, hat natürlich auch damit zu tun, wie autonom und stark Du bist. Vielleicht auch mit Deinem Leidensdruck. Wenn der hoch ist oder Du wütend genug bist, ist eine Trennung eine absolute Erleichterung, trotz aller Traurigkeit - ganz ehrlich. Keine Frau muss sich einen Mann antun, der sie abwertet, nicht ernst nimmt, dominiert, klein macht oder erziehen und belehren will. Wozu auch? LG

Hi, ich kann nicht beurteilen, ob Dein Partner ein Narzisst ist. Ich war mal mit jemandem zusammen, der mich permanent abgewertet hat, der meinte, er sei so da oben auf einem Podest, und ich müsste erst an ihn heranreichen. Der auch äußerst eifersüchtig war. Er war nur wenige Jahre älter als ich, aber sehr korrekt, sehr gewissenhaft, sehr zuverlässig... Er hatte viele gute Eigenschaften. Und er hat manches einfach nicht verstanden, vor allem mich und seine eigenen merkwürdigen Vorstellungen bzw. die Tatsache, dass sie merkwürdig waren. Die Trennung nach zwei Jahren war eine Erleichterung. Für ihn war es ein Beschneidungsakt. Er hat, glaube ich, nie wieder eine Freundin gehabt, und er hat mich quasi aus seinem Leben getilgt, als hätte es mich nie gegeben. Alles, was irgendwie mit mir zu tun hatte, wurde mir zurückgegeben oder vernichtet. Heute, nach wirklich langer Zeit und einem sehr erstarkten Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl, tut er mir damit auch Leid. Er lebt sein Leben, wie es für ihn richtig ist, ich meines, wie es für mich richtig ist. Und das ist gut so. Ich kann mir nur eine Möglichkeit vorstellen, mit einem Menschen zusammen zu sein, der so deutliche narzisstische Züge hat, dass er meint, mich immer abwerten und bekritteln und auch kontrollieren zu müssen: nicht mit ihm zusammenzuleben und mir einen anderen oder auch keinen zu suchen. Ich habe einen, der ganz anders ist und wie alle seine tollen und seine gewöhnungsbedürftigen Seiten hat, aber ein unendlich guter Freund und Kamerad ist, neben der Partnerschaft, mit dem das Leben gemeinsam und mit Eigenleben gut geht. Ich muss mir diese Frage also aktuell gar nicht stellen, zum Glück. Und wenn ich es müsste, wäre sie gleich beantwortet. Alles Gute! VG Sileick

Ich würde ihm noch ein Mal ganz klar sagen, was an seinem Verhalten für dich gar nicht geht. Wenn er es nicht alleine schafft, sich zu ändern, würde ich ihm eine Paartherapie vorschlagen. Und wenn er da nicht mitmacht, wäre ich weg. Egal, ob er nur ein Arschloch ist oder nachweislich "gestört". Das, was sein Verhalten mit dir macht, und was eure Kinder daraus lernen, macht euch kaputt. Ich kenne einige Männer, die solche Züge haben, und bei fast allen sind die Familien irgendwann zerbrochen, wenn es zu schlimm wurde. Die Väter haben auch ihre Kinder so behandelt, als die etwas älter wurden und nicht immer in Papas Spur liefen. Keine Ahnung, ob die je diagnostiziert wurden, aber das würde für mich nichts an der Sache ändern. Mit einem echten Narzissten kann man nicht zusammenleben, und mit einem echten Arschloch ebenso wenig. Ich hatte einen Chef, der zu der Sorte gehört. Hatte, weil ich gehen musste, bevor ich doch mal ausgerastet wäre. Der hat mir eine ansonsten perfekte Stelle nach 20 Jahren so sehr vermiest, dass ich Bauchweh hatte, wenn er nicht im Urlaub war. Nicht, weil er es geschafft hätte mir Minderwertigkeitskomplexe einzureden, sondern weil ich immer wütender wurde, mit jedem Mal, wo ich dieses Arschloch bloß gehört habe. Ich wusste, dass ich besser freiwillig gehe, bevor ich irgendwo hin gegangen werde, wo ich nicht hin wollte (das "zerstörte Vertrauensverhältnis" war seine Masche, um aufmüpfige Leute loszuwerden - öD). Es hätte bestimmt nicht lange gedauert bis zum Eklat. Später habe ich seine Ex-Frau kennengelernt, und es passt echt alles zusammen. Er ist ein Charmeur, macht einen super ersten Eindruck, und auch bei gelegentlichem Kontakt noch. Aber es dauert nicht lange, bis er mutiert. Bei seiner Ex-Frau war es während der Schwangerschaft so weit. Sie hat das wegen des Kindes erlitten, bis das Kind mit 12 Jahren suizidal war. Das Kind war nämlich genauso "dumm, faul, fett" etc. wie die Frau.

Wieso bist du mit ihm zusammen? Du fragst was ich machen würde, so einer wäre gar nicht mein Freund…

Hallo. Mir gehts genauso. Wir sind fast 28 Jahre zusammen. Viele Jahre habe ich nicht wahrhaben wollen was los ist. Er hat mich immer abgewertet. Es ist manchmal echt schlimm. Habe inzwischen gesundheitliche Probleme. Ständig Durchfall...Reizdarm... Laufe schon ewig zu einer Heilpraktikerin aber ohne Erfolg. Die Schulmedizin kann nichts finden. Also alles psyschich bei mir. Weiss nicht wie es weiter gehen soll. Inzwischen weiss ich dass ich nicht schuldig bin. Früher hab ich immer den Fehler bei mir gesucht. Dachte immer dass ich wohl zu dumm und zu hässlich bin. Er hat an fast jedem etwas auszusetzen. Alle Kollegen und Chefs bekommen nichts auf die Reihe. Wenn er nicht wäre würde die ganze Fa. den Bach runter gehen. Zuhause genauso..ich bekomm nichts gebacken...bin zu doof... alle aus meiner Familie sind asso... fett und faul. Ich hab ihm schon gesagt dass ich mich bald trenne wenn es nicht besser wird... Aussage: "ach, wo willst DU denn hin? Du gehst hemmungslos unter...du landest in der Gosse...usw". Das Problem ist, dass es hier null Wohnungen gibt. Erst recht nicht für alleinerziehende Mamis mit Kind. Die Mieter nehmen nur Singles mit Haustieren. Hier ists gerade echt schlimm. Ich müsste meinen 8jährigen Sohn von der Privatschule nehmen und ganz weit weg in die Pampa ziehen und er müsste auf eine öffentliche Schule gehen. Das würde ihm das Herz brechen. Er schwärmt immer von seinem tollen zuhause und geht unwahrscheinlich gern auf seine Schule. Er will auf keinen Fall dort weg. Also beisse ich in den sauren Apfel und lasse alles über mich ergehen. Ich hab keine Idee was ich machen soll. Meine Eltern würden mich verstossen wenn ich mich trennen würde. Die würden mir keinen Unterschlupf gewähren. Ich würde auf der Strasse stehen. Sie würden sich vor den Leuten im Ort schämen weil ich meine Ehe nicht aufrechterhalten konnte und dann alleinerziehend bin. Hinzu kommt dass mein Mann gutes Geld hat und wir in einem Riesenhaus leben und keine finanziellen Sorgen. Ich muss nicht unbedingt arbeiten gehen. Ich kann zum Sport gehen und mein Mann überweisst mir ein ordentliches Taschengeld. Ich hab kein eigenes Auto. Er hat 3 Autos und ich nehme mir dann eins. Im Winter den 4RadSuv und im Sommer das Caprio. Viele sehen diesen Wohlstand und sehen nicht was dahinter steckt. Alle würden sagen ich wär doch blöd diesen Mann zu verlassen. Keiner würde mir glauben. Vor der Hochzeit musste ich unterschreiben dass i ch bei einer Scheidung auf jeglichen Unterhalt verzichte. Da ich Angst hatte dass ich keinen Mann mehr abbekomme hab ich unterschrieben. Hatte Torschlusspanik. Eigentlich weiss ich gar nicht warum ich das jetzt schreibe...es muss einfach mal raus . Ich denke manchmal dass ich nur noch 10 Jahre durchhalten muss Dann ist der Kleine 18 Jahre und geht seinen eigenen Weg. Dann kann ich nochmal von vorn anfangen. .

“Er ist der, der immer Recht hat und nie ein Fehlverhalten einsieht oder somöglich sich gar entschuldigt. Ich mache alles falsch, bin dumm, ….(gibt noch mehr) Meine Elter sind eine Katastrophe, er treibt einen Keil zwischen meine Eltern und mich oder fordert, dass ich endlich erwachsen werde“ Ob Narzissmus oder nicht, so ein Verhalten ist für den davon betroffenen Partner hochgradig toxisch. Das wird dich kontinuierlich seelisch destabilisieren und damit deine Abhängigkeit von seiner Gunst und Zuwendung steigern. Wenn er dieses Verhalten über Jahre zeigt, würde eine Veränderung immense Kraft, Einsicht und Mitarbeit seinerseits erfordern. Wie realistisch ist es, dass das jemals erfolgt? Warum bleibst du bei ihm? Was gibt er dir? In einer Beziehung ist die Kommunikation immer dann toxisch, wenn Kritik permanent das ganze Wesen des Partners betrifft. Die Persönlichkeit entwertet wird und nicht nur das Tun bewertet wird.

Trenn Dich!!!!!