Elternforum Partnerschaft

Seit Geburt nur noch genervt vom Partner

Seit Geburt nur noch genervt vom Partner

enkader

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Seit der Geburt unseres Babys habe ich das Gefühl, das unsere Partnerschaft sich verändert hat. Viele andere Frauen kennen das Problem ja auch nur weiß ich nicht was ich in meiner Situation machen soll. Wir haben schon über vieles gesprochen in unserer Beziehung da wir auch einen größeren Altersunterschied haben und wir in Diskussionen einfach sehr unterschiedliche Standpunkte haben und sie jeweils vom anderen falsch interpretiert werden. Er hat sich seit der Geburt in der Hinsicht verändert, das er liebevoller ist, mir mehr Gefühle zeigt und Zuneigung gibt und insgesamt lieber ist. Er kümmert sich auch um unseren kleinen und gibt mir auch mal Freizeit. Ich finde ihn aber einfach nur anstrengend und bin genervt sobald er eine Sache sagt. Früher konnte ich das noch zurückstecken aber mittlerweile ist es mir so egal was er sagt ich will einfach meine Ruhe. Ich weiß aber nicht woher das kommt. Manchmal in Streits sagt er mir genau was ihn stört zb das er das Gefühl hat (ich fasse es mal so zusammen), er lege nur Wert auf liebe Geste und ich soll ihn auch mal wertschätzen. Es geht mir aber immer nur am ar*ch vorbei was er sagt und lässt mich kalt stehen. Dabei kann ich mich so nicht beklagen. Er hält mir finanziell den Rücken frei, ist immer für mich da, wir unternehmen trotz Baby sehr viel miteinander, sind immer unterwegs ich habe wirklich ein perfektes Leben was das angeht und das weiß ich auch.. er sagt mir ständig das ich kühl bin und er sich wünscht ich würde liebevoller zu ihm sein aber ich kann es dann einfach nicht von Herzen es ist nur gespielt. Das habe ich im auch schon oft gesagt. Deshalb weiß ich nicht was ich machen soll denn mein Inneres fühlt in den Momenten nur Hass. Ich habe ich auch das Gefühl ich habe nur mit mir und dem Baby zutun. Ich habe vor 2 Jahren ein gestörtes Essverhalten entwickelt das mich fertig macht. Ich kann und habe auch mit ihm darüber geredet und versuche ständig daran zu arbeiten und es klappt auch ganz gut.. Habe mich jetzt allerdings doch für einen Termin beim Psychologen entschieden. Außerdem besteht seitdem wir zusammen sind kein guter Kontakt zu meiner Mutter da sie ein Problem mit unserer Beziehung hat. Auch wenn ich, eher noch mein Freund es immer versucht hat, das man sich sieht Zeit miteinander verbringt etc. hat sie immer keine Zeit gehabt es war immer ein Problem. In der ssw hatte sie nie nach mir gefragt und ich habe letztendlich den Kontakt abgebrochen da es mir einfach nicht guttut. Ich glaube trotzdem das es in meinem Knochen steckt. In unserer Familie ziehen sich gefühlt auch männerprobleme wir ein roter Faden. Die Frauen von meiner Muttersseite haben alle kein liebevolles Verhältnis zu ihren Partner gehabt. Meine Mutter ist auch sehr kühl und straight und das auch in der Partnerschaft mit meinem Ziehvater gewesen und ich habe auch wenig Liebe von ihr bekommen. Deshalb denke ich manchmal ich kann mit der ganzen Liebe meines Freundes nicht umgehen und das in mir einfach ein verletztes Kind schlummert. Ich frage mich einfach nur warum ich ihn so abstoße, er mich nervt und ich einfach auch so kühl und geradlinig ihm gegenüber bin. Wir haben auch gute und schöne Momente aber größtenteils finde ich ihn einfach nur lästig. Vielleicht kann jemand seine Erfahrung teilen..


ml1820

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Antwort auf Beitrag von enkader

Wie war euer Verhältnis vor und während der Schwangerschaft? Ich glaube, der Termin beim Psychologen ist eine gute Idee, es klingt, als ob es da einiges gibt, womit du dich beschäftigen und was du aufarbeiten solltest. Ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, dass sich dann sehr schnell sehr viel ändern kann, wenn man mit einem Profi daran arbeitet. Bei mir haben sich manche Probleme nach dem Gespräch mit der Therapeutin fast in Luft aufgelöst und es ging mir schnell viel besser. Ich habe den Eindruck, es geht dir selbst nicht besonders gut derzeit. So es dir wert, dass du etwas für dein Wohlbefinden tust und glaube, du bist genau auf dem richtigen Weg. Alles Gute!


Bonnie

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Antwort auf Beitrag von enkader

Huhu, nein, Hassgefühle sind nach der Entbindung keineswegs normal. Konflikte sind normal, weil man übermüdet ist, sich streitet, wer mehr Arbeit mit dem Baby hat usw. Und auch Unlust auf Sex ist normal, weil man emotional als Frau stark mit dem Baby beschäftigt ist. Aber was Du beschreibst, hat damit eher wenig zu tun. Ich denke, es ist gut, dass Du einen Termin beim Psychologen hast. Denn da geht es natürlich nicht nur um Deine Essstörung, sondern um alles, was Dir Sorgen oder Probleme bereitet. Auch um das Thema Nähe oder Beziehung in Eurer Familie und bei Dir. Von uns Laien kann sicher niemand in einem Posting mal eben so den dicken Knoten lösen, den es da bei Dir gibt. Die Ankunft Eures Baby hat diesen Knoten ja nicht ausgelöst, sondern nur verstärkt. Er war vorher schon da. Was geht, ist, ein paar Gedanken dazu zu schreiben, vielleicht hilft es ja, bis Du die Therapie machst. - Also, es ist ein Unterschied, ob man emotionale Probleme hat oder ob man lieblos ist. Du darfst Dir über die Gefühle zu Deinem Partner ruhig unsicher sein. Aber es ist lieblos, ihm „oft zu sagen“, dass Du Gefühle nicht hast, sondern nur „vorspielst“, wie Du geschrieben hast. Das ist wirklich nicht okay. Es gibt nicht viele Männer, die danach noch bleiben würden. Die meisten wären längst weg. - Wenn Du mehr Liebe fühlen möchtest, versuche selbst mehr zu lieben. Du musst Deinem Partner dafür keine geheuchelten Liebeserklärungen machen. Du kannst einfach freundlich sein und Deinen „Hass“ für Dich behalten. Auch das ist liebevoll. - Ich könnte mir vorstellen, mal so rein laienpsychologisch, dass Du vielleicht eine Vaterfigur als Partner gewählt hast, an der Du Deine früheren Probleme mit Deinem eigenen Vater ausagierst. Denn „Hass“ ist ein Wort, das mit einer echten Paarbeziehung nichts zu tun hat. Ich könnte mir vorstellen, dass hier etwas sehr Altes wieder akut wird. - Es gibt auch eine Art Wiederholungszwang. Vielleicht willst Du unbewusst erzwingen, dass Dein Partner Dich ablehnt und Schluss macht, also aufhört, Dich zu lieben. So wie Du es zu Hause erlebt hast. Menschen ticken so, auch wenn es unlogisch scheint. Nicht verarbeitete Muster werden oft stereotyp wiederholt. - Vielleicht stößt Du Deinen Partner aber auch deshalb so vor den Kopf, weil Du schauen willst, ob er Dich trotzdem noch liebt. Manche Menschen, die in der Kindheit verletzt wurden, brauchen diese Art von Liebesbeweisen. Aber sie sind zerstörerisch und giftig. - Manche Frauen, die als Kind zu wenig Liebe bekommen haben, denken außerdem, sie seien nicht liebenswert und verdienten es nicht, geliebt zu werden. Wenn sie dann jemand liebt, glauben sie ihm nicht. Sie denken, er verstelle sich nur. Oder er wisse eben gar nicht, wie wertlos sie in Wirklichkeit sind. Denn wüsste er das, würde er sie nicht lieben. Sie stoßen denjenigen zurück. Das sind jetzt so Vermutungen und Anstöße. Ich denke, allein kommst Du aus diesen alten Verstrickungen nicht heraus, hier steckt sehr viel Arbeit drin. Man kann sich nicht selbst an den Haaren aus einem Sumpf ziehen, sondern dabei braucht man Hilfe. Bitte hole Dir die auch wirklich. Denn auf diesem Knoten gedeiht kein Glück. Übrigens auch nicht bei einem anderen Mann. Das alte Zeug würde in jeder Partnerschaft über kurz oder lang wieder akut werden. LG


Likian

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Antwort auf Beitrag von Bonnie

@Bonnie Ich finde deinen Beitrag unheimlich gut u gehaltvoll :)! Du hast prima auf den Punkt gebracht was mir auch dazu in den Kopf gekommen ist beim Lesen u noch viel besser zusammengefasst Gibt nix hinzuzufügen Alles Gute auf dem Weg und viel Erfolg dabei! Es ist denk ich wichtig zu begreifen, dass solche negativen Gefühle dem Gegenüber von diesem zwar getriggert sein mögen, aber eigentlich in einem Selbst liegen u nicht der Partner dafür verantwortlich sondern man selbst. Vielleicht hast du Glück und der Partner geht mit dir zusammen diese Nr durch..du kannst lernen das Negative in dir umzuschreiben bzw. zu ersetzten in was positives, konstruktives und liebevolle Gedanken setzen stattdessen..selbst wenn ihr als Paar nicht mehr zusammen bleiben können solltet, so könnt ihr als Elternpaar zusammen lernen und gegenseitig wertschätzen usw. Kinder bringen oft in einem alte Muster u Strukturen hervor..


cube

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Antwort auf Beitrag von enkader

denn so, wie du schreibst, ist in deinem Leben alles negativ buw. du siehts nur negative Dinge. Wie eine Vorrednerin schon schrieb - viele (die meisten?) Männer wären schon weg, wenn sie regelmäßig so offen gesagt bekommen, dass man sie eigentlich nur noch nervig findet und nichts von ihnen will außer mal ein paar nette Worte. Oder nicht alleine sein? Ich wäre defintiv schon weg, wenn mich jemand so behandeln würde und er mich offensichtlich so abstoßend findet. Was auch immer dahinter steckt - ich würde dem auch mit Hilfe eines Experten auf den Grund gehen.