Nicnic3
Hallo in die Runde. Ich wollte mal fragen ob es noch jemanden hier gibt dessen Partner an einer Psychose leidet. Mein Mann hat im Jugendalter die Diagnose bekommen. Wir sind jetzt 13 Jahre verheiratet und hatten viele Höhen und tiefen. Ich dachte jetzt lange Zeit alles ist gut aber die letzten Tage war es wieder sehr merkwürdig hier...bis er eben aus Wut in den Schreibtisch mit der Computermaus ein Loch geschlagen hat....weil sie nicht richtig funktioniert hat. Jetzt ist er eine Stunde schon spazieren und ich mache mir sorgen.... Kennt das jemand? Gibt es evtl jemanden mit dem man sich austauschen kann? Grüße Nic
ach mann, das ist nicht schön. ist dein mann in behandlung? hast du einen kontakt, den du anrufen kannst, wenn es ihm, wie jetzt gerade , schlecht geht, dass er schnell betreut werden kann? also einen therapeuten, der dann schnell zeit für ihn hat? alleine wird er das nicht schaffen....ich hoffe er kam nach seinem spaziergang gut zurück...
Nur als Tipp für den absoluten Notfall, und natürlich nur, falls Du diese Möglichkeit noch nicht kennst: Es gibt in jeder Stadt und Region ja einen Sozialipsychiatrischen Dienst, den man 24 Stunden anrufen kann. Es kommt dann auch jemand in Situationen, wie der von Dir geschilderten, wenn der Betroffene also aggressiv wird oder die Kontrolle verliert.
Alles Liebe für Dich, bist eine Tapfere!
Danke für eure Antworten. So weit musste es zum Glück noch nicht kommen dass wir einen Notfall plan haben müssen....Es ist und n stressigen Phasen...dann noch ein vorangeganer Streit und er hatte seine Tablette nicht genommen. Eigentlich glaube ich nicht dass er sich was antut...es ist nur so extrem bedrückend. Er ist heil wieder nach Hause gekommen, dann aber direkt wieder weg gefahren um etwas zu erledigen was ihm wohl ein gutes Gefühl verschafft. Ich sitze zu Hause und darf mir vor den Kindern nichts anmerken lassen und habe einfach nur Angst das die Psychose wieder ausbricht. Das ganze Tun und Handeln richtet sich danach wie er auf etwas reagiert, wie er gelaunt ist, was er gerne tun möchte damit er sich wohl fühlt.... Ich wollte mich nur gerne mal mit jemanden austauschen der vielleicht etwas ähnliches kennt. Wir haben ja noch viel Glück dass er es so gut im griff hat. Mit den Tabletten und seinem starken willen ist er sogar der Hauptverdiener bei uns. Nur seine etwas "andere" Wahrnehmung macht es auch nicht immer einfach. Danke euch für's "zuhören".
Frag mal beim GEsundheitsamt oder im Sozialpsychiatrischem Dienst in deiner Stadt nach einer Selbsthilfegruppe für Angehörige psychisch Kranker oder sogar welcher mit Psychose. Fühl Dich gedrückt. Es muss nicht einfach für Dich sein diese Zeiten auszuhalten und immer in einer Hab Acht Stellung zu sein.
Ich finde es nicht gut, dass Du ihm gegenüber sozusagen immer eine schonende Haltung einnehmen musst. Das ist seelisch wirklich belastend und auch nicht gut für ein gesundes Selbstwertgefühl. Viele Patienten - egal ob bei psychischer oder körperlicher Krankheit - nutzen ihre Krankheit ja sehr gern, um die Familie zu Wohlverhalten zu zwingen und sie emotional zu erpressen (nicht immer bewusst). Das kann sogar krank machen. Ich glaube daher, dass ein Austausch übers Internet hier nicht reicht, ich würde lieber mit „echten“ Menschen und live reden, also im Rahmen einer Selbsthilfegruppe für Angehörige von psychisch Kranken. Nichts kann den persönlichen Austauch, die echte Interaktion, die Gestik, Mimik und das gegenseitige, sichtbare Anteilnehmen ersetzen. Viele Gruppen treffen sich nur einmal im Monat, das bekommst Du zeitlich auch mit Kindern hin. LG
hii, also ich bin quasi von der anderen seite, keine Psychose, aber ich leide an posttraumatischer belastungsstörung. mein mann kennt mich mittlerweile besser, als ich mich :). ich bin aber in Therapie und seit 2 jahren geht es mir eigentlich ganz gut. es gibt aber Phasen, wo ich über die strenge schlage und so, da sagt mir mein mann klipp und klar, was er denkt, ojaaa, dass hilft. ich hab auch immer wieder pobleme mit dem Alkohol, aber er holt mich auf den boden der Tatsache zurück und mit hilfe von Therapeuten, manchmal auf stationär, holt mich wieder zurück. wir leben jetzt seid 2001 zusammen und sind verheiratet seit 2006, haben zwei Kinder, und es läuft im Moment wirklich auch so gut, dass ich einen Job ausüben werde (ab montag :D). ich glaube ohne meinen mann, wäre ich schon lange nicht mehr. aber er und die Kinder warren ausschlaggebend, dass ich in Therapie ging und mir helfen lies. meine Phasen sind jetzt viel weniger, wo ich wirklich depressiv bin und mit meiner Vergangenheit hadere, aber ganz weg ist es wohl nie. aber ich bin so froh, dass ich jemanden an meiner seite habe, der nicht gleich einem alles vorwirft, wenn man mal schlechter drauf ist, usw. es wird auch immer wieder schlechtere Phasen geben, aber ihr habt es 13 jahre geschafft, dass ist super. nur muss man als Partner auch mal durchgreifen und Klartext reden, wenn es gar nicht geht auch mal einweisen lassen. dass sage ich als betroffene, ich bin meinem Partner unendlich dankbar, dass er es so schafft, wenn es notwendig sein sollte. aber die Zeiten wo es jetzt passt, kann man auch nicht aufwiegen. es ist ein ständiger kampf, ,aber, auch wenn dein mann dir das nicht so sagen kann, er ist sicher total froh, dass du mit ihm, diesen weg gehst. Gefühle können wir leider nicht so ausdrücken, aber wir wissen genau, was wir am Partner haben. sorry für das lange schreiben, und wahrscheinlich auch konfusen schreiben, aber ich bin betroffene von der anderen seite. achja einweisen hat er mich einmal lassen, dass war vor den kindern und er hat gemerkt es geht nicht mehr, ich wusste das damals nicht.. lg shelpy PS: ich wollte alles klein schreiben, aber die autokorrektur.. grml. und ich habe eine rechtschreibschwäche, bitte nicht böse sein, wegen der fehler
Hallo, ich danke dir für deine Antwort. Mein Mann hat sich zum Glück wieder gefangen; noch am selben Tag. Bus jetzt wars das erstmal mit der schlechten Phase. Sie werden immer kürzer- aber das ist wahrscheinlich immer auch mal in Wellen. Es ist manchmal schwer die Krankheit nicht so sehr in den Vordergrund zu stellen....nicht jeder schlechte Tag ist dieser geschuldet. Ich glaube es belastet ihn wenn man alles darauf schiebt- jede schlechte Laune oder Niedergeschlagenheit. Mittlerweile habe ich eigentlich ganz gut raus wie ich damit umgehen kann. Bei uns ist es so dass er sehr liebe bedürftig ist und mit mir manchmal stundenlang über Emotionen und Gefühle reden möchte ; leider ist das so gar nicht mein Ding und in gewissen Phasen fühlt er sich glaube ich ungeliebt . Wir können aber immer besser darüber reden und wir nähern uns gegenseitig an. Klar - manchmal muss man sich auch ein bisschen verbiegen, aber in welcher Partnerschaft nicht... So lange ea nicht auf Dauer ist sondern Ausnahmen. Was am schwierigsten ist , ist dass WR wirklich öfter mal eine verzerrte Wahrnehmung hat und mir Dinge einfach nicht glaubt....oder nicht wahr haben will wie andere es Empfinden. Es ist alles immer aus seiner Sicht... Die Sicht dee Anderen kann er nur schwer nachvollziehen. Ich wünsche euch alles Gute. Vielleicht kann man sich ja hin und wieder aus tauschen. Viele Grüße
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