Sulli93
Hallo,
Ich denke, bei meinen Gefühlen spielen die Abstill-Hormone mit rein. Ich möchte trotzdem gerne eure Meinung hören:
Ich bin mit meinem Mann schon knapp 7 Jahre zusammen. Wir beide sind vom Typ eher so (gewesen), dass jeder deine Freiheiten braucht und jeder seinen eigenen Freundeskreis behalten hat. Trotzdem haben wir auch viel Primetime zu zweit genossen.
Von Mai 2022 bis August 2023 hatten wir ein wahnsinnig aufregendes und stressiges Leben. Wir haben in kompletter Eigenregie Haus gebaut und mit der Bodenplatte war auch plötzlich der langersehnte positive SS Test da.
Das erste Halbjahr mit Baby mitten im Hausbau war extrem herausfordernd für unsere Beziehung. Ich zweifelte oft, dennoch hatte ich den Lichtblick, dass wir bald einziehen. Zeit zu zweit oder auch als Familie war so gut wie nicht da. Aber er baute ja unser Haus.
Seit Ende August wohnen wir jetzt da. Es ist noch einiges zu tun, aber das hin und her fiel weg. Anfangs lief es auch besser.
Mein Mann meint aber nun, dass er jetz ja wieder Zeit für Hobbys und Freunde hat. Irgwie verständlich, aber wir und vor allem ich bleiben wieder auf der Strecke.
Training, Sportheim, Geburtstage usw. wird alles wieder mitgenommen. Naja und sein 8 Monate altes Baby und ich bleiben natürlich daheim. Ich kann selbst wenn ich wöllte nicht mit, da ein Babysitter/Oma aktuell noch nicht akzeptiert werden. Er führt halt sein Leben wie vor dem Hausbau fort.
Er sagt, wenn ich ihn drauf anspreche, dass ich ja auch weg kann und er passt auf unser Baby auf. Aber das will ich ja gar nicht. Ich wünsche mir, Dinge MIT ihm zu machen.
Kann schon sein, dass auch ich mich verändert habe. Aber jetzt tut es weh, dass er sein Leben irgwie ohne uns führt.
Es ist auch so, dass ich mich oft einsam daheim fühle und meine Arbeit vermisse. Ich liebe meinen Sohn, aber ich unterhalte mich auch gerne über andere Dinge als das Baby. Babyschwimmen, Krabbelgruppe, mal ein Kaffeedate mit Muttis erfüllt mich nun auch nicht vollends.
Alles in allem frage ich mich, ob wirklich er was ändern soll/muss, oder ob ich das Problem bin.
Vielleicht sollte ich mir nebenbei auch mein Leben anders gestalten - unabhängig von meinem Mann. Ich frage mich, ob das vor dem Hausbau so war.
Ich bitte euch um Rat
Sulli
Ich würde das Angebot dringend annehmen, dass du mal was für dich machst und er das Baby nimmt und zusätzlich würde ich einen Tag die Woche als paar verbringen - das mit der Oma kann man echt üben. Stell dir vor du müsstest von jetzt auf gleich ins KH oder so, der Papa würde dann auch nicht alles alleine wuppen können und würde die Oma mit ins Boot holen müssen. Ich würde jetzt wirklich so langsam anfangen (stundenweise) eine dritte Bezugsperson hinzuziehen. Ich glaube du brauchst einfach mal dringend babyfrei, mal mit ner Freundin quatschen oder plaudern. Der Paartag/Abend kann man doch mal langsam einführen - anfangs vllt einfach mal gemeinsam essen gehen oder ins Kino in der Nähe - mit der Zeit kann sich das einspielen. Versucht gemeinsam Zeit zu verbringen und einander zu unterstützen, was familie angeht, auch mal mit Baby und Oma einen Ausflug machen.
Als Erstes musst Du Dich fragen ob Du dein Kind tatsächlich auch abgeben kannst. Denn ob dein Mann „deinem Plan“ so folgt ist nicht anzunehmen.
Wenn Du diese Frage also mit Ja beantworten kannst, solltest Du dringend deine Hobbys wieder aufnehmen. Ich hab die nie aufgegeben. Einmal in der Woche war mein Abend mit meinem Hobby - ohne Mann.
Weiter solltet Ihr sprechen ob Ihr nicht am WE etwas zusammen machen könnt. In der Kinderzeit ging es da natürlich bei uns vorrangig um die Kinder. Da stand Zoo, Park, Spielplatz mit Biergarten ….. so etwas auf dem Programm.
Weiter solltest Du Dir eine Kinderbetreuung für dein Kind suchen und wieder arbeiten gehen. Reicht ja, erst einmal, für ein paar Stunden. Das macht den Kopf frei. Ich hatte eine Tagesmutter und ging arbeiten.
Meine Kinder sind groß. Und mittlerweile geht hier wieder jeder seinen Hobbys nach. Alleine. Am WE erledigen wir die Dinge zusammen. Jetzt haben wir sogar ein Theater-Abo. Alles hat also so seine Zeit.
Hallo, weißt du, beim ersten Kind versäumt man leider fast immer etwas sehr Wichtiges: Man bespricht nicht schon während der Schwangerschaft, wie das Leben mit Baby aussehen soll. Dabei ist das extrem wichtig, aber das habe ich auch erst verstanden, als das erste Kind schon da war. Auch wir mussten das daher nachholen: Man bespricht, wer wann wie viel und mit welchen Aufgaben fürs Baby zuständig ist. Wann man Paarzeit hat, wie man sich das Leben als Eltern UND als Paar vorstellt. All so was. Diese Gespräche müsst ihr jetzt nachholen. Ich kann verstehen, dass du gern mehr Zeit mit deinem Mann hättest. Vielleicht könnt ihr euch einfach verabreden für einen Abend zum Kuscheln auf dem Sofa bei einem Glas Wein, zum Streamen eines Films usw. Wählt jede Woche einen Abend aus, der nur euch beiden gehört. Ich glaube, dein Mann kann mit konkreten Vereinbarungen besser umgehen, als wenn man ihm nur sagt: „Wir könnten mal wieder mehr Zeit miteinander verbringen“, das ist zu schwammig. Damit kann er nichts anfangen und vor allem kann er es wegreden und abtun. Bei so einem Gespräch kannst du deinem Mann zudem als nächsten Punkt erklären, dass auch ein Vater feste Babyaufgaben übernehmen muss, auch wenn er berufstätig ist. Mein Mann hat abends (abwechselnd mit mir) die Kinder gebadet, gefüttert, gewickelt, sie ins Bett gebracht und dabei vorgesungen und vorgelesen etc. Denn ein Papa ist wichtig fürs Kind. Nichts ist schlimmer als ein Papa, der nicht stattfindet. Oder der nur für ein bisschen Heiteitei zuständig ist, aber keine echten Aufgaben hat. Mische dich dann auch nicht zu viel ein, lass ihn und das Baby mal machen. Manche Mütter können das Baby ja kaum loslassen, weil sie denken, der Papa mache alles falsch, aber das ist Unsinn. Männer machen Dinge anders, aber nicht schlechter. Das Problem ist, dass ein Kleinkind sich sonst bald nicht mehr vom Papa trösten lässt, sich nicht von ihm baden oder wickeln lässt, dass es bei ihm förmlich fremdelt und weint, bis die Mama kommt. Im Freundeskreis x-mal erlebt, Väter unterschätzen oft sehr, wie schnell das geht. Und dann kann frau auch nicht mehr gut weggehen abends, weil das Kind sich nicht vom Papa versorgen lässt. Und natürlich solltest du - auch wenn du müde bist - ein bisschen ein eigenes Leben pflegen. Es muss ja nicht oft sein. Aber triff dich hier und da abends mit alten Freundinnen. Oder auch mit neuen Freundinnen, z.B. anderen Müttern aus der Krabbelgruppe/Spielgruppe. Andere Mütter möchten nämlich auch nicht nur über Babys sprechen, das ist Quatsch. Ich selbst habe mehrere Freundinnen mit Kindern, die froh sind, mal über was anderes reden und was unternehmen zu können. Oder geh ruhig auch mal allein in ein Konzert, einen Vortrag, zu einem Kurs (Yoga, Meditation o.ä.). Das kostet Überwindung, aber ich habe das auch gemacht, ich war hier und da auch allein im Theater, das geht sehr gut, man sieht plötzlich, dass immer eine ganze Reihe von Leuten allein in solche Vorstellungen geht. Oder geh allein oder mit einer Freundin/Gruppe/Vereinsgruppe walken oder joggen usw. So lernst du neue Leute kennen. Eine Frau braucht mehrere Menschen, mit denen sie „Deep Talk“ führen kann. Ein Mann kann nicht alle Bedürfnisse einer Frau erfüllen, das merkst du ja selbst gerade. Setz dich durch und lass keine Ausflüchte gelten bei diesen wichtigen Gesprächen und Vereinbarungen. Dass er das Haus gebaut hat, ist toll, aber es entbindet ihn nicht von der Rolle als Liebender. Und nicht von der Vaterrolle. Er muss stattfinden, wenn ihr die nächsten 20 Jahre, die sehr herausfordernd werden (bis euer Kind flügge ist) wirklich gemeinsam meistern wollt. LG
... zu verschiedenen Ereignissen? Das haben wir eigentlich recht viel gemacht... Klar passt das nicht immer, aber manchmal geht es durchaus und wenn ihr beide da seid, könnt ihr ja abwechslend aufpassen... Und mal ohne Baby was zu machen, würde ich vielleicht auch versuchen, wenn du die Möglichkeit hast. Bei uns war es damals so, dass in dem Alter nur die Omi mal aufpasste, aber das klappre ganz gut. Wenn ich zum Sport wollte, nahm aber mein Mann das Baby, wir sprachen es halt so ab, an welchen Tagen er früh kommen muss, weil ich was habe. Habt ihr denn darüber gesprochen, wie ihr beide die Situation jetzt wahrnehmt? Weiss er dass du so traurig/unzufrieden bist...? Zeit für Hobbys und Freunde" hast du doch auch, gerade auch weil du noch nicht wieder arbeiten musst. Da hat man doch ne Menge Zeit... trotz Aktivitäten mit Baby (Babyschwimmen, Babyturnen etc.) kann man auch andere Sachen machen, nur muss man es halt mitnehmen - aber das geht ja oft auch... Mit ner Freundin Kaffee trinken gehen kann man auch mit Baby, oder spazierengehen und das Baby dabei halt im Kinderwagen... Mal was trinken gehen abends Freunden - da musst du deinem Mann halt rechtzeitig Bescheid sagen, damit der an dem Abend rechtzeitig heimkommt und du los kannst. Hobbys - je nachdem was es ist... Manches kann man wie gesagt auch mit Baby machen (wir sind zB mit Baby im Kinderwagen Inliner gefahren damals :-)), wenn es halt in Trage oder KInderwagen auch dabei ist - gemeinsame Wanderung etc., zu zweit oder noch mit Freunden... Was nicht mit Baby geht, müsst ihr halt abwechselnd machen- absprechen wer das Baby betreut und wer zu seinem Hobby geht. Bei gemeinsamen Hobbys, an denen euch liegt und wo das Baby nicht dabei sein kann, kann man die Oma oder so bitten, bzw. Babysitter. (Wir hatten in dem Alter noch niemand "Fremden" für die Betreuung.) Das kann man alles regeln, wenn man sich gemeinsam abspricht und sozusagen ein Team ist! Wenn du schreibst "langersehnter positiver Schwangerschaftstest" - dann war er doch wohl von euch BEIDEN ersehnt! Und so müsste doch auch dein Mann das als etwas Gemeinsames empfinden, worauf er sich gefreut hat und was ihr gemeinsam meistert. Oder? Sprecht offen miteinander, ihr findet bestimmt eine Lösung! Alles Gute!!!
nunja, wie du schreibst hatte ihr vorher auch ein leben mit freiheiten für beide partner und glaube mir, dass geht auch mit einem 8 monate alten kind. nur du hast eben für dich entschieden dass kind nicht abgeben zu können. dein mann scheint das anders zu shehen , was sein gutes recht ist. beide sichtweisen sind ok, nur muss man dann eben auch mit den konsequenzen leben , die diese entscheidungen mit sich bringen. erwarten dass der partner diese mitträgt, obwohl er es anders sieht kann man nun mal nicht. ich konnte damals gut abgeben und dadurch haben mein ex und ich auch viel zusammen gemacht oder ich eben auch mal allein wenn der papa daheim blieb.
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