Lilly03
Hallo an alle,
ich habe momentan ein Problem mit meinem Ehemann und freue mich auf Meinungen von außen 
Wir sind bereits seit über 13 Jahren zusammen und führten bisher eine sehr harmonische und ausgeglichene Beziehung. Wir haben bereits ein Kind und für uns beide war immer klar, dass wir uns auch noch ein Weiteres wünschen. Tatsächlich war es auch immer eher der Wunsch meines Mannes mehrere Kinder zu haben, aber ich habe mich gern darauf eingelassen.
Nun haben wir im Sommer die Verhütung weggelassen und ich durfte auch relativ schnell einen positiven Schwangerschaftstest in den Händen halten (ich befinde mich aktuell in der 11. SSW). Seitdem herrscht zwischen uns leider Eiszeit - er ist sehr distanziert, redet kaum noch mit mir, hat eigentlich permanent schlechte Laune und hat nebenbei auch das Rauchen wieder angefangen.
Da mich der Zustand, neben den üblichen Symptomen der Frühschwangerschaft, sehr belastet, habe ich nun das Gespräch gesucht. Seine Reaktion daraufhin war, dass er mit der Schwangerschaft total überfordert ist und er gar nicht weiß, ob er das alles noch so möchte.
Mich macht diese Situation wirklich sehr wütend und auch traurig, da ich mich grad sehr alleingelassen fühle. Mir ist bewusst, dass eine Schwangerschaft immer mit ambivalenten Gefühlen einhergeht und auch Ängste hervorruft. Das ist aufgrund der hohen Verantwortung, die auf einen zukommt ja auch total gerechtfertigt. Aber nun alles in Frage zu stellen, enttäuscht mich wirklich grad sehr und ich weiß grad nicht wie ich mit der Aussage weiter umgehen soll.
Vielleicht gibt es ja interessante Sichtweisen und Anregungen - danke im Vorfeld;
Hallo Lilly, Zuerst einmal kann ich mir vorstellen das du traurig, wütend und vllt enttäuscht bist! Ihr habt euch wie ich rauslese gemeinsam für ein zweites Kind entschieden! Dein Mann muss sich also auch über die Konsequenzen des nicht verhütens im klaren sein! War dieses „ ich weiß gar nicht ob ich das so noch möchte“ ein Zweifeln an eurer Beziehung oder vllt einfach nur Angst! Bei Männern kommt ja oftmals die Angst um das finanzielle, die Ihnen Sorgen bereitet! Wenn sein Verhalten sich jetzt so geändert hat könnte es tatsächlich an den Ängsten und dem damit verbundenen Stress liegen oder es steckt etwas anderes dahinter! Ich würde an deiner Stelle nochmal ein offenes Gespräch suchen und mich nicht mit einem „ich weiß nicht ob ich das noch so möchte“ abspeisen lassen! Nicht das wirklich was ernstes dahinter steckt
Das klingt seltsam. Es hört sich für mich so an, als gebe es einen anderen Grund für seine Unzufriedenheit, nicht allein die plötzliche Zweifel, ob die Verantwortung als zweifacher Vater ihm zu viel wird. Hast du wirklich keine Idee diesbezüglich? Ich würde ihn erstmal in Ruhe lassen und nicht zu weiterem Gespräch drängen. Versuche, dich mit anderen Dingen und Menschen zu beschäftigen, wenn er schlecht darauf ist. Aber sicher ist das keine schöne und einfache Situation.
Ich denke, dass die Sache gar nichts mit Deiner Schwangerschaft zu tun hat. So verhalten sich z. B. auch Männer, die sich fremdverliebt haben. Ich wäre mal ein bisschen wachsam. Alles Gute für Dich!
Vielen lieben Dank für die netten Nachrichten! Tatsächlich habe ich auch das Gefühl, dass er die Schwangerschaft nur als Vorwand nimmt. Es stand wirklich nie zur Disposition, dass wir mehrere Kinder wollen und wenn es nach seinem alten Ich gegangen wäre, wäre bei Kind 2 auch noch nicht Schluss gewesen.. Ich muss sagen, dass er in letzter Zeit viel mit unserem ersten Kind unternommen hat, da es mir wegen der Frühschwangerschaft wirklich nicht gut geht und ich mich häufig erbrechen muss. Hätte er also bei den Ausflügen eine andere Frau kennengelernt, hätte ich es wahrscheinlich nicht mal mitbekommen.. Ich versuche ihn jetzt erstmal in Ruhe zu lassen, was mir nicht wirklich leicht fällt. Es macht mich wirklich sehr wütend, dass er sich bewusst für ein zweites Kind entscheidet und sich dermaßen zurückzieht, sobald es auf dem Weg ist. Ich habe auch wirklich Angst, am Ende mit zwei Kindern allein dazustehen.
Die Schwangerschaft dürfte ja erst seit wenigen Wochen bekannt sein und somit auch die Veränderung in seinem Verhalten noch nicht sehr lange her. War dein Mann davor aufmerksam und liebevoll? Was du probieren kannst, um die Lage zu verbessern, ist ihn dafür zu loben, was gut ist, auch wenn es gerade nicht viel ist. Du kannst dich z.B. für die Unterstützung bedanken, dass er sich viel mit eurem anderen Kind beschäftigt, wenn es dir nicht gut geht und ihm sagen, dass das dir sehr hilft. Vielleicht motiviert ihn die Anerkennung und Wertschätzung zu besserem Verhalten. Ich hoffe es für dich, wäre aber auch wachsamer, wie schon gesagt wurde.