Emy0106
Hallo ihr Lieben, ich brauche mal einen Rat, vielleicht geht es jemandem ähnlich. Mein Freund hat seit wir uns kennengelernt haben eine mittelschwere Depression. Damit zusammenhängend Schulden und andere Belastungsfaktoren, die gerade beseitigt werden. Die Depression bleibt jedoch. Ich bin in der 22 SSW und er ist wenn er nicht depressiv ist, ein toller Freund und unterstützt mich. Wenn er aber depressiv ist, wird er oft auch aggressiv. Er unterstützt mich nicht mehr, mault nur rum und will am liebsten gar nicht aus dem Bett aufstehen. In solchen Situationen bin ich so verzweifelt, dass es mich selber schon sehr doll runter zieht und ich Angst habe, dass ich selber depressiv werde. Aber mir fällt es sehr schwer zu akzeptieren, dass er einfach da liegt, obwohl es viele Dinge zu erledigen gibt oder ich etwas unternehmen möchte. Hat jemand damit auch zu kämpfen?
Wichtigste Frage: ist er in Behandlung? Es gibt in vielen Orten auch Angehörigengruppen von Erkrankten. Schau mal ob Du da was findest. Wenn er keine Hilfe annehmen will, dann ist es seine Entscheidung, dann musst Du aber schauen wie Du Dich und langfristig auch das Kind schützen kannst. Es ist eine Erkrankung, aus der kommt er alleine nicht raus. Dennoch ist es sehr sehr wichtig dass Du Deine Gesundheit schützt!
Es ist in Behandlung und mache auch Fortschritte damit, trotzdem gibt es Phasen, wo es für mich nicht auszuhalten ist :(
Hi das tut mir unendlich leid. Aus eigener Erfahrung weiss ich dass man Geduld haben muss und kleine Fortschritte sind besser als keine. Ich könnte damit umgehen wenn er im Bett liegt aber nicht mit Aggressionen das geht gar nicht.
Kannst du ihn sonst erstmal weniger einbinden? Vielleicht kannst du dir ja von Freunden/Verwandten/Nachbarn helfen lassen, wenn er es gerade nicht schafft. Nach meiner Erfahrung helfen Menschen wirklich gerne, wenn man sie denn ganz konkret danach fragt. Auch würde ich ihn für Unternehmungen weniger einplanen. Wenn du was machen möchtest, dann mach was. Du kannst ihn ja vorher Bescheid geben, dann kann er mitkommen oder es lassen. Es nützt ja nichts, wenn du ihn da weiter unter Druck setzt. Er fühlt sich vermutlich eh schon schlecht genug. Es ist gut, dass er sich helfen lässt, aber das braucht eben auch Zeit.
Ich habe keine Erfahrungen im Umgang mit depressiven Menschen. Aber ich hatte auch Depressionen. Ich denke des Rätsels Lösung hier lautet Selbstreflexion. Das klingt etwas simpel, er wird sich sicher nicht in den Problem-Situationen einen Spiegel vor die Nase halten - fraglich ob er diese überhaupt als solche erkennt. Ich würde ihn deshalb in einem der komfortableren Momente offen sagen wie es dir dann und wann mit seinem Verhalten geht. Es ist wichtig ihm deutlich zu machen, dass du momentan in einer Phase bist in der du das selbe Recht auf Unterstützung hast wie er. Funktionierende Beziehungen bauen auf gegenseitiger Fürsorge. Besonders wenn ein Kind auf die Welt kommt ist diese unverzichtbar, haben beide Elternteile doch spätestens dann wenig Zeit sich selbst zu versorgen. Hinzu kommt Verlässlichkeit, auch diese ist unabdingbar. In deiner Situation sehe ich das ganze etwas gefährdet, durch die unvorhergesehenen Verstimmungen deines Partners. Und ihm das mitzuteilen wäre auf jeden Fall ein Schritt nach vorn. Kommt es trotz dessen, dass du ihm dein Herz ausschüttest zu keiner Erkenntnis und Veränderung seinerseits, kannst du dir die Frage stellen ob du das in Zukunft mit Kind noch aushalten willst oder nicht. Ja. Depressionen sind ernstzunehmende Krankheiten, aber manchmal muss man den Leuten auch mal Feuer unterm Hintern machen. Er kann sich ja mal etwas Vitamin D reinhauen, vielleicht erhellt das seine Denkweise.
Ist er in Behandlung? Nimmt er Medikamente? Das ist wichtig. Wenn er gut eingestellt ist, ist er mit großer Wahrscheinlichkeit aus alltagstauglich. Belastend wäre für meine Liebe nicht ein Mann, der Depressionen hätte, sondern ein Mann, der sich nicht (medikamentös) helfen lässt. Wäre das bei Deinem Freund der Fall, hättet Ihr sicher noch schwere Zeiten vor Euch, vor allem Du. Es käme in diesem Fall dann sicher auch irgendwann die Entscheidung, ob es auf Dauer das ist, was Du Dir für Dein Leben wünschst. Wenn jemand sich nicht oder nicht ausreichend helfen lässt, muss man sicher irgendwann überlegen, ob man sich dieser Belastung auf Dauer aussetzen will. Falls er Medikamente nimmt, sollte er (oder Du für ihn) einen Besprechungstermin ausmachen, wo das Mittel oder die Dosis nochmal überdacht werden. Parallel ist auch eine Gesprächstherapie wichtig, beides zusammen ist am effektivsten. LG
Ich hatte so einen Mann. Exmann. Mein einziger Rat: Lauf. Egal ob er eine Therapie hat, macht, machen will. Diese Krankheit verschwindet nicht und flammt immer wieder auf, sobald ein Triggerfaktor zu nahe kommt oder er sich ungerecht behandelt fühlt. Entweder du kommst damit klar und darfst selbst ständig zur Selbsthilfe oder du endest wie er. Mir wäre letzteres beinahe passiert. Von daher: lauf.
Ernsthaft?? Man verlässt also einfach kranke Menschen? Auch, wenn sie alles dafür tun, ihre Krankheit in den Griff zu bekommen? Dann war die Liebe ja sicher sehr groß...
Ich glaube sie meint eher einen Menschen, der sich nicht helfen lässt. Ich habe das selbst schon erlebt und nicht nur einmal. Der Vater meines Sohnes war schwer depressiv, Therapie abgebrochen, Medikamente verweigert, Tagesklinik abgebrochen und ich immer dabei hochschwanger und später mit Baby und unterstützt. Meine persönliche Erfahrung: Depressionen sind immer noch stark tabuisiert, und besonders Männer tun sich schwer mit einer entsprechenden Behandlung! Und so eine Behandlung bedeutet ja nicht, ein paar Pillen zu schlucken und ein bisschen mit dem Therapeuten zu plaudern. Häufig gibt es viele Begleiterkrankungen - schon die Diagnose Depression, ist so eine Sache! Ich würde dem Partner in einem seiner guten Momente deutlich machen, dass es so nicht weiter geht. Nur weil man der stabile Partner ohne Depressionen ist, kann einen das auf Dauer wirklich zerstören und man hat auch ein Recht auf Unterstützung. Und wenn man Medikamentös gut eingestellt ist (manchmal muss das auch stationär erfolgen) im Anschluss in die Tagesklinik geht und dann ambulant weiterhin therapeutisch weitermacht, dann ist das immerhin eine gute Basis. Aber jemand, der so launisch, mal gut drauf ist und dann wieder zu Tode betrübt ist entweder nicht unbedingt depressiv oder wird einfach nicht entsprechend gut behandelt! Und das ist auch für eine Schwangere eine große Belastung! Und ich weiß wovon ich spreche, weil ich selbst Depressionen und eine schwere Angsterkrankung habe!
Sie schreibt aber ja "Egal ob er eine Therapie hat, macht, machen will." Also ist es für Meyla egal, ob jemand das Problem angeht oder nicht. Sie rät zum Verlassen. Ich weiß auch, wovon ich spreche und finde es genau deshalb ziemlich krass.
Naja differenziertes Schreiben ist nicht ihre Stärke
Dass es einfach wäre, einen kranken Menschen zu verlassen, hat doch niemand behauptet, oder..? Ich hatte die Thematik ja auch mit dem Vater meiner Großen - wahlweise himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt, seine Reaktionen waren nie vorherzusehen, auch in sexueller Hinsicht massiv schwierig, weil er immer stärkere Reize brauchte, ich weiß nicht mehr, wie oft ich voller blauer Flecken war... die Liste lässt sich beliebig fortsetzen. Ich weiß nicht, wie oft er mir irgendwelche Lügengeschichten erzählt hat, z.B. was an dem Tag auf der Arbeit passiert sei - während er in Wirklichkeit schon seit Wochen nicht mehr dort war... an schlechten Tagen reichte die Energie nicht, um vom Bett aufzustehen und zur Toilette zu gehen... und das dreckige Bett war ihm dann auch egal... Und "Krankheitseinsicht" - nun ja, es wechselte, aber die Grundhaltung, dass er Ärzten nie wieder trauen könne, die würden ihn alle nur beeinflussen und manipulieren wollen, unter Drogen setzen etc. pp. - ja, mir ist schon klar, dass mangelnde Krankheitseinsicht gerade ein Symptom der Krankheit ist, das hat es aber für mich als Partner damals auch nicht einfacher gemacht. Ich bin schließlich gegangen, als ich nicht mehr konnte, gerade auch wegen des Kindes. Und nein, es war verdammt noch mal nicht einfach, einen kranken Menschen zu verlassen. Aber irgendwann - konnte ich einfach nicht mehr! Insoweit kann ich Meylas Ratschlag "Lauf!" persönlich restlos nachvollziehen. Natürlich gibt es völlig unterschiedliche Erkrankungsverläufe, aber die Erfahrung, daneben zu stehen, genau gar nichts machen zu können, nicht eingreifen zu können und den ganzen Scheiß ungefiltert abzukriegen, habe ich schon einmal gemacht. Und das will ich nicht noch mal. Klar, wenn mein Mann jetzt an einer Depression erkranken würde, würde ich ihn deswegen nicht verlassen. Aber ich würde in dem Bewusstsein, dass jemand depressiv ist, keine neue Beziehung eingehen; dazu bin ich von den 7 Jahren mit dem Vater meiner Großen doch zu sehr geprägt. Ich habe meine Grenzen kennen gelernt.
Ja, kann ich nachvollziehen, wenn es derart heftig wird und der Mensch sich nicht helfen lässt. Das klingt bei deinem Ex ziemlich massiv. Meylas Aussage war dennoch, dass es im Grunde wurscht ist, ob der Betroffene Therapie macht oder nicht, sich helfen lässt oder nicht. Das fand/finde ich ziemlich kaltschnäuzig. Aber gut, Meylas Ansichten zu Beziehungen finde ich häufiger befremdlich.
Es wäre egal was ich schreibe Beere, du hast bei meinen Beiträgen immer ein Veto. Von daher nehme ich deine Beiträge nicht mehr sehr Ernst. Ja, ich würde bei Depressionen jetzt in Zukunft IMMER abhauen. Es wäre mir scheissegal, ob da so ein unreflektierter sexistischer Moralapostel wie du daneben steht, und mich tadelt. Bei dir sind alle Mönner immer arme bedauernswerte Opfer ihrer Frauen. Wäre mir als Mann nicht recht, wenn mich jemand des geschlechtes wegen dauernd als schützenswert/ schwach hinstellt.
Du hast wirklich einen gewaltigen Vogel und bist scheinbar nicht in der Lage, meine Beiträge zu verarbeiten. Dein Versuch, mir schon wieder Sexismus zu unterstellen wird nicht besser, egal wie oft du damit ankommst.
Naja, aber vermutlich kann ein Mensch mit Depressionen dich tatsächlich nicht auch noch gebrauchen. Insofern wäre es wahrscheinlich sogar gut...
Wir heiraten bald und bekommen zusammen ein Baby. Ich bin so verzweifelt, dass ich selbst schon in Therapie bin. Ich kann damit gar nicht mehr umgehen.
Ich drücke Dir alle Daumen, dass Du Deinen Weg findest, wie auch immer er aussehen wird! An sich würde ich sagen - Du musst jetzt in dieser Situation nicht heiraten, wenn Du nicht wirklich willst. Ich finde ja, in einer emotionalen Ausnahmesituation sollte man nicht unbedingt langfristige Entscheidungen treffen. Bekomme doch erst mal Euer Kind und schaue, wie sich die Situation bei Euch weiter entwickelt und wie es mit Deinem Partner weitergeht, auch / gerade gesundheitlich. Heiraten kannst Du ihn dann immer noch, wenn es sich dann für Dich / Euch einfach richtig anfühlt. Alles Gute!
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