Haselnuss13
Hallo ihr Lieben, ich wende mich an euch, auf der Suche nach ein paar Tipps und Denkanstößen, wie meine Frau und ich nach der Geburt unserer Tochter wieder zusammenfinden. Wir sind seit 3,5 Jahren zusammen, seit einem halben Jahr verheiratet und seit einem knappen halben Jahr stolze Eltern eines kleinen Mädchens. Vor der Schwangerschaft waren wir ein gutes harmonisches Team, das durch dick und dünn gegangen ist. Wir mussten auch ein paar Rückschläge wegstecken, haben aber alles halbwegs gut gemeistert. Am Anfang der SS war die Freude enorm über den baldigen Zuwachs, aber dann verstarb nach kurzer Krankheit ihr Papa. Ein schwerer Schlag für uns beide. Die weitere SS war dann geprägt von Hochs und Tiefs, aber die Vorfreude auf die kleine Maus half sehr. Die Geburt und die Zeit im Krankenhaus, auch die ersten 2 Wochen daheim verliefen „gut“ (Schlafmangel, leichte Überforderung, ganz normal halt). Es hat sich in der Zeit eingebürgert, dass ich große Teile in Haushalt und Garten übernehme, was anfangs auch kein Problem war. Die ersten Wochen parallel zum Job war das auch ok, aber irgendwann hätte ich mir auch etwas Unterstützung gewünscht. Als Antwort bekam ich „sie müsse sich den ganzen Tag um unsere Tochter kümmern“, Haushalt wäre da noch nicht drin. Das war für mich verständlich und auch erst mal ok. Nach einiger Zeit war ich doch etwas gefrustet, weil vieles an mir hängen bleibt und hab abends oft genervt auf ihre Wünsche reagiert… Bis dahin war aber alles noch in Ordnung und wir konnten drüber reden und gemeinsam eine Lösung finden. Mittlerweile ist das anders. Wenn ihr gewisse Sachen nicht passen, werden mir die sofort um die Ohren gehaun (Kleinigkeiten wie Wäsche sortieren etc..). Teilweise kann ich nicht mal drauf reagieren. An manchen Tagen ist sie voller Selbstzweifel (keiner mag mich) und komplett pessimistisch eingestellt (Alles is scheisse, keiner mag mich). Sie hat oft auf gar nix Lust, sobald die Kleine schläft, sitzt sie vor ihrem Handy und schaut Serien. Gut gemeinte, auch vernünftig angebrachte Kritik an ihr verträgt sie gar nicht (iss mal gesünder etc..) da ist sie n halben Tag lang danach geknickt. Wenn ich das Gespräch suche, wird abgeblockt, genervt reagiert und „ich solle ihr das nicht schon wieder sagen..“. Ihre allumfassende Lösung für unser Problem ist: „such dir doch ne Andere und ich kann ja auch ausziehen, dann wäre alles leichter für dich.“ Diese Aussage trifft mich jedes Mal wieder voll ins Mark.. Kann das ihr wirklicher Ernst sein?!? Klar, Eltern zu werden verändert auf einmal alles in einer Beziehung, damit muss man erst mal klarkommen. In letzter Zeit hab ich allerdings immer wieder das Gefühl, dass hier was in die falsche Richtung läuft?! Ich weis, dass sie Probleme anfangs gern mit sich alleine ausmacht und erst darüber redet, wenns ihr schon wieder etwas besser geht. Aber das geht jetzt seit einem guten Monat so und irgenwas stimmt hier nicht. Habt ihr vielleicht schon ähnliches erlebt? Habt ihr ein paar Tipps und Ideen, was ich/wir noch machen könnten? Vielen Dank! Liebe Grüße
Ich bin kein Arzt, habe aber als Pädagogin langjährige Berufserfahrung im psychiatrischen Bereich. Das, was du schilderst, kann auf eine postpartale Depression hindeuten! Guckt mal hier: www.schatten-und-licht.de https://schatten-und-licht.de/selbsttest/ Wendet euch vertrauensvoll a den Gynäkologen oder Hausarzt. Alles Gute
Hallo, redet ihr denn gar nicht miteinander? Es ist so irre wichtig in jeder Beziehung, dass man das regelmäßig pflegt, damit es im Notfall auch funktioniert und man es da nicht erst lernen muss. Als die Kinder kamen, haben mein Mann und ich jeden Abend zwanzig Minuten eingerichtet, in denen erstmal jeder von seinem Tag erzählt. Was gut war, was Mist war, wie es einem geht. Aber auch, was man sich vielleicht anders wünscht. Deine Frau muss natürlich - wenn sie nicht berufstätig ist - auch ihren Teil übernehmen. Und wenn sie die klassische Rollenteilung will, also diejenige ist, die sich ums Kind kümmert und daher zuhause bleibt, dann gehört auch der Haushalt, Kochen, Waschen, Bügeln und Einkaufen dazu. Denn eine Beziehung funktioniert nur, wenn die Arbeit fair verteilt ist. Wichtig ist natürlich, dass du auch Aufgaben hast und euer Kind wickelst, badest und fütterst. Wenn sie wieder in Teilzeit arbeitet, müsst ihr natürlich beide im Haushalt aktiv sein, aber ich denke, das versteht sich von selbst. Ich glaube, ihr müsst lernen, wirklich miteinander zu reden. Euch also nicht vorzujammern, wie scheiße alles ist, oder dass deine Frau zu wenig macht, oder ihr mal durch die Blume sagen, dass sie gesünder essen sollte (weil sie dir vielleicht zu moppelig ist??). So was kommt gar nicht gut, funktioniert nicht, denn jeder fühlt sich dann ungesehen, gekränkt und unverstanden. Ich muss sagen, wenn die Kommunikation so gar nicht funktioniert, auch nach einem Jahr mit Baby nicht, finde ich es mal an der Zeit für eine Eheberatung (das ist keine Therapie, es sind nur wenige Treffen, wo ein Außenstehender gute Anstöße gibt). Beratung gibt es z. B. bei der Caritas oder der Diakonie, aber auch in anderen gemeinnützigen Einrichtungen für Krisenzeiten oder natürlich auch bei einem echten Paartherapeuten. Es würde sich glaube ich sehr für euch lohnen, denn jetzt legt ihr die Basis dafür, wie es die nächsten Jahrzehnte, bis euer Kind groß ist, mit euch weitergehen wird. Und das sollte eine gute Basis sein. LG
Ich finde deine Behauptung dass sie, als Zuhause -Bleibende den Haushalt mit allen Aufgaben, Einkauf und Kinderversorgung etc übernehmen MUSS und er "nur" arbeiten geht und das Kind ab und an bespaßt. Wir hier wissen nicht welchen Bedarf das Kind hat. Schläft es nur auf Mama, braucht es viel Beschäftigung und so weiter. Als routinierte Mama habe ich das dritte Kind mit links gewuppt und "nebenbei" Haushalt und 2 größeee Kinder gemanaged gekriegt. Beim ersten Kind haut einen oft noch alles aus der Bahn und man hat keine Routine in allem. Allein das nachts aufstehen schlaucht schon extrem. Deshalb wäre mein Rat gegenseitige Rücksichtnahme und vor allem auch Kommunikation. Eine postnatale Depression sollte auch ausgeschlossen werden. Wir kennen hier nur eine Seite.
Wenn ich sowas lese, halbes Jahr nach Geburt: Wie verhütet ihr? Falls ihr die ach-so-sanfte Stillpille nehmt (bzw. deine Frau) WEG mit dem Ding! Falls sie eine Spirale eingesetzt bekam: WEG mit dem Ding! die darin verwendeten Hormone sind dafür bekannt, dass sie Depressionen ect. auslösen können (ich spreche aus Erfahrung...)
Weil du schreibst "die Spirale". Das ist nicht automatisch eine Hormonspirale! Die normale Kupfer- oder Goldspirale hat keine Hormone. (Ich hatte lange Jahre eine mit Silber und Zink. Nie etwas mit Hormonen)
...sorry, normalerweise schreib ich den Namen von dem Mistfiech, sprich normalerweise hätte ich einfach "Mirena" geschrieben...keine Ahnung, warum ich dieses mal das neutrale Wort "Spirale" verwendete....
Alarmglocken klingeln bei mir Richtung postnatale Depression mit der dringenden Bitte an euch, das ärztlich abklären zu lassen. Alles Gute!
Erstmal: eine Geburt verändert alles. Evtl hat auch ihr Aussehen etwas gelitten und deshalb fühlt sie sich nun unwohl!? Da trifft ein Satz wie "iss mal gesünder" und wenn er auch noch so gut gemeint sein mag, natürlich schon schmerzhaft. Es ist normal, dass sich erst alles neu einspielen muß. Dass ein Baby geboren wird und alles ist Friede, Freude, ist in den seltensten Fällen Realität. Ich denke im großen und ganzen wünscht sie sich von dir die Bestätigung, das s du sie noch (und trotzdem) liebst. Wie der Rest eures Tages läuft schreibst du ja leider nicht.
Mir ging es nach der Geburt ähnlich. Ich war genervt von allem was mein Mann tat. Er konnte es einfach nicht richtig machen. Der Arme. Ich hatte Depressionen. Es ist nicht leicht den ganzen Tag mit Baby alleine zu Hause. Es ist gut, dass du ihr den Haushalt abnimmst. Mit Depressionen ist man oft überfordert mit Kleinigkeiten. Tu ihr etwas gutes, massiere sie, bring ihr Blumen mit. Zeig ihr wie wichtig sie für dich ist. Und wenn sie alleine sein will ist das auch in Ordnung. Kritisiere sie nicht. „Bitte gesünder essen“ hört sich für dich vllt harmlos an, aber für sie bedeutet das „er findet mich zu dick“ , „er mag mich so nicht“, „ich Ekel mich vor mir selbst“. Leider hat es bei mir ohne Behandlung sehr lange gedauert, bis es mir besser ging. Etwa 2 Jahre nach der Geburt….
Unbedingt eine Postnatale Depression ausschließen lassen - hört sich sehr danach an! Gynäkologe- Hebamme - Schlepp sie hin!
Hallo, ich hab auch als erstes an eine postnatale Depression gedacht… Eine Bekannte hat sich auch nach der Geburt extrem verändert, ist pessimistisch und stellt sich immer in die Opferrolle, isoliert sich total. Vielleicht kannst du ihr schonend erklären, dass das nach einer Geburt durch die Hormonumstellung passieren kann… Nicht dass sie sich gleich angegriffen fühlt. Oder sonst mit ihrem Gynäkologen sprechen und den Verdacht äußern, bevor sie das nächste Mal zu ihm geht. Dann soll er mal ein bisschen nachhaken und sie evtl in die richtige Richtung „schubsen“, damit sie dich helfen lässt. Alles Gute für euch, ich drück euch die Daumen, dass ihr wieder zusammenfindet.
Depressionen nach der Geburt (auch nach 6 Monaten) sind keine Seltenheit.
Schuld daran: Hormone.
Versuch dir bewusst zu werden, dass deine Partnerin gerade nicht sie selbst ist.
Sie kann nichts dafür.
Mit ihren Aussagen sucht sie nach Bestätigung und dass du sagst: „Ich verlasse dich nicht.“
Auch wenns dich nervt und du denkst, dass sie den ganzen Tag faul auf der Couch liegt:
Sie ist erschöpft.
Ihr Körper arbeitet auf Hochtouren:
- Hormone schwanken
- Muttermilch produzieren
- Geburtswunden heilen (ja auch nach 6 Monaten noch!)
- Emotionaler Stress wenn das Baby weint
- akuter Schlafmangel
Uvm.
Das laugt enorm aus!
Dauermüdigkeit!
Wenn dann noch ne Depression dazu kommt ist man gelähmt!
Jeder Schritt ist zu viel.
Jedes falsche Wort reizt.
Jede falsche Tat reizt.
Nun bist du auch gereizt, vom Verhalten deiner Partnerin.
Tatsächlich kannst du aber aktiv was tun!
Und zwar die Nörgeleien deiner Partnerin weniger ernst nehmen.
Bzw es dir nicht zu sehr zu herzen nehmen.
Wenn sie sich beschwert, dass die Wäsche falsch sortiert ist, dann schau sie an, lächel ihr liebevoll zu und sage „ich liebe dich“.
Ärger dich nicht über ihre Aussage.
Nimm den Wind aus den Segeln.
Überleg dir, wie du deiner Partnerin helfen kannst.
Du kannst dir selbst auch ärztlichen Rat dazu holen. Deine Partnerin muss das nicht wissen.
Schenke ihr Verständnis für ihr Unwohlsein.
Fordere respektvoll Verständnis, dass auch du nach Arbeit und Haushalt erschöpft bist und ruhe brauchst.
Stellt klar, dass deine und ihre Müdigkeit gleichermaßen berechtigt sind.
Keiner von euch hat den anstrengenderen Part. Keiner von euch ist am ende des Tages mehr müde als der andere.
Akzeptiert das.
Und respektiert eure Arbeit gegenseitig.
Haushalt ist am Ende nur Haushalt.
Alle machen so ein tamtam drum.
Am Ende des Lebens interessiert uns nicht, ob wir die Wäsche falsch sortiert haben, sondern ob wir genug Zeit mit unseren liebsten verbracht haben.
Also lasst euch nicht so leicht ärgern.
Sucht eine gemeinsame Lösung für die Situation.
Gebt niemandem die Schuld an der Sache wie sie ist.
Sondern zeigt Verständnis und den Willen füreinander da zu sein und diese Zeit zu überstehen.
Auch wenn es mal unfair und aus dem Gleichgewicht ist.
Es kommt evtl eine Zeit, in der deine Partnerin für dich da ist.
Alles Gute
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