Elly90
Hallo, Unser Wunschkind wird bald 2 Jahre alt und unsere Beziehung steht Kopf. Einen Monat nach der Geburt bekam der Bruder meines Freundes die Diagnose Hirntumor im Endstadium. Wir wohnen ca 2 Stunden vom Rest der Familie entfernt und mein Freund verbraucht viel Zeit dort und ist gependelt zwischen Arbeit Bruder und uns. Ich habe viel mit meiner Tochter alleine gemacht. Sie war schon immer eine sehr schlechte schläferin und es war hart. Ich hatte im Wohnort weder gute Freunde noch Familie. Am Geburtstag unserer Tochter kam noch die Kündigung der Wohnung und wir mussten noch umziehen. Ich glaube in dieser Zeit haben wir uns irgendwann verloren. Wir sind seit 10 Jahren zusammen aber nun immer nur am streiten. Ich glaube er leidet auch unter Depressionen und arbeitet sehr viel. Zb habe ich mir gewünscht einmal im Monat auszuschlafen. Bekommt er nicht hin ... ich sehe jeden Morgen mit der kleinen um 7 auf und er schläft bis 10 am Wochenende auf Dauer ist das für mich einfach ein beziehungs Killer... Ich hoffe wir bekommen das irgendwie hin .. Habt ihr eine Idee ?
Bei uns war rückblickend die Zeit nach der Geburt unseres ersten Kindes auch die schwierigste in der ganze Beziehung. Unser großer war auch ein sehr "anspruchsvolles" Baby, hat u.a. wenig geschlafen, schlecht getrunken und hatte stark mit den 3-Monatskoliken zu tun. Mein Mann hat damals einen Monat Elternzeit genommen, aber dabei schon wieder Teilzeit gearbeitet, da es betrieblich nicht anders ging. Später musste er häufig Überstunden machen und auch teilweise am Wochenende arbeiten. Lange Tage und sehr unruhige Nächte - über die Monate hinweg lagen irgendwann bei uns beiden die Nerven blank - und das schon ohne einen Umzug oder das Pendeln wegen einem kranken Verwandten. Ich denke mal ihr seid sicher beide am Ende eurer Kräfte. Vielleicht könnt ihr euch ein bisschen Hilfe holen? Wenn ihr keine Verwandten habt, die mithelfen können, dann vielleicht eine Haushaltshilfe, die dich ein bisschen entlastet oder ein Babysitter damit ihr mal was als Paar machen könnt oder eben einfach mal etwas Erholung habt. Ansonsten vielleicht auch mal zwei Wochen Urlaub zusammen machen. Manchmal tut ein Tapetenwechsel gut.
Lieben Dank für die lange Antwort :) wir überlegen gerade auch wieder in die Nähe unserer Familie zu ziehen. Da hätten wir dann etwas Unterstützung.. Und das mit dem Baby Sitten ist auch eine gute Idee.. bis jetzt wollten wir beide unsere Tochter noch nicht aus den Händen geben aber vielleicht wird es jetzt langsam mal Zeit
Wenn Du so geschafft bist, dann käme vielleicht eine Mutter-Kind-Kur in Frage. 3 Wochen. Da kannst Du sicher auch ein paar Techniken wie Meditation, Yoga, Muskelentspannung lernen zum runterkommen. Dich mit anderen austauschen und auch mit Fachpersonal. Durchatmen ohne die Alltagssorgen.
Danke super Idee .. Ich schaue es mir mal an :)
Hallo, zwar verändert ein Kind alles, und die ersten ein, zwei Jahre ist eine Beziehung dadurch durchaus sehr belastet, das war bei uns auch so. Alle Aufgaben müssen neu verteilt werden, der Vater muss lernen, sich trotz Berufstätigkeit ebenfalls viel einzubringen usw. Aber wir haben nicht „ständig gestritten“, so wie ihr, und ich hatte auch nie das Gefühl, wir hätten uns verloren. Mein Mann hat mich außerdem entlastet und sich ebenfalls ums Baby gekümmert, es gebadet, gefütter, gewickelt, ins Bett gebracht usw. Deshalb denke ich, dass es bei Euch jetzt der richtige Zeitpunkt ist für eine Paarberatung. Ihr streitet viel, keiner von Euch versteht die Situation des anderen wirklich gut, Ihr könnt Euch schlecht aufeinander einstellen, jeder kommt zu kurz und fühlt sich alleingelassen. Beide können nichts mehr geben, weil sie selbst zu wenig bekommen an Liebe, Entlastung, Verstehen, Zuspruch. Zudem befürchtest Du, dass Dein Freund eine Depression haben könnte. All das könnt Ihr allein kaum noch lösen, denke ich. Viele Paare (vor allem Männer) scheuen sich ja, sich beraten zu lassen. Sie finden das unnötig, haben keine Lust, es kostet etwas Zeit, man soll über Gefühle sprechen, das Ganze ist unbequem und ungemütlich. Komischerweise hat aber niemand ein Problem damit, bei Zahnschmerzen zum Zahnarzt zu gehen oder bei Bauchweh zum Hausarzt. Wenn aber die Seele weh tut und die Liebe den Bach runterzugehen droht, hat man seltsamerweise oft keine Lust, sich helfen zu lassen. Eine Paarberatung ist keine Paartherapie. Es sind nur ein paar Gespräche mit einem erfahrenen Außenstehenden, der als Mediator wirkt. Er kann Anstöße geben, auf ihn hört man(n) auch leichter als auf den Partner, von dem man sich ständig unverstanden fühlt. Ich denke, wenn Eure Beziehung nicht so enden soll, wie viele, solltet Ihr beide über Euren Schatten springen und einfach mal einen Termin bei der Paarberatung ausmachen. Die gibt‘s u. a. bei der Caritas und der Diakonie, aber auch bei anderen gemeinnützigen Organisationen, einfach mal googeln, was es da in Eurer Region gibt. Und dann heute noch anrufen, es gibt eh oft lange Wartezeiten. LG
Lieben Dank das ist eine gute Idee. Oft bleibt im Alltag keine Zeit zu reden..
Weil ich gerade Zeit habe, mal eine längere Antwort :-) Das Problem war bei uns ähnlich, nur anders rum. Meine Mutter ist gestorben, nach langem Leiden (ich bin auch oft hin und hergefahren, um bei ihr zu sein), als mein Sohn zwei Monate alt war. Jemandem zusehen zu müssen, wie er an Krebs stirbt, ist in den meisten Fällen traumatisch und wirkt lange, sehr lange, nach. Die Bilder kommen immer wieder hoch, auch die Gefühle. Irgendwie war die Zeit schlimm, ich konnte meine Schwangerschaft nicht richtig genießen, auch aus Sorge um meine Mutter (und meine Schwester, die völlig hohl drehte). Danach konnte ich nicht richtig trauern, weil der Kleine Aufmerksamkeit brauchte. Lange Rede, kurzer Sinn, ich habe zwei Jahre gebraucht, bis ich mich meinem Mann wieder "zuwenden" konnte, und ich habe ihm die Zeit echt nicht einfach gemacht. Irgendwann habe ich die Kurve gekriegt, und auch gemerkt, dass ich mich teilweise echt mies verhalten habe. Hast Du ihn mal gefragt, wie es ihm geht? Wie sein Seelenleben aussieht? Hast DU ihm von Deinen Gedanken und Ängsten erzählt? Einfach miteinander geredet, ohne Hintergedanken oder unterschwellige Vorwürfe? Dazu eine Idee, redet miteinander, und zwar so: Jeder hat fünf Minuten Redezeit und darf nicht unterbrochen werden, und man darf alles ansprechen. Ängste, Gedanken, Gefühle. Wichtig: Nur in "Ich-Botschaften" (Ich fühle das und das... / ich denke, dass... / ich habe den Eintruck, dass...). Erinnert Euch danach zusammen daran, warum Ihr zusammengekommen seid, warum Ihr geheiratet habt, was Euch verbindet, nicht an das, was Euch trennt. Man kann lernen, die "Streitspirale" zu unterbrechen, indem man miteinander ein Zeichen für "Auszeit" ausmacht, wenn es wieder losgeht. Räumlich trennen, und ein paar Mal tief durchatmen, und dann reden, und zwar miteinander. Sag an einem Wochenende: "Ich möchte morgen ausschlafen, kümmere Du Dich bitte um die Kleine!" So hat er den Termin, und am Morgen kannst Du darauf beharren, dass es ausgemacht war, und Du auch mal ausschlafen möchtest. "Beziehungskiller" ist das nicht, denn er arbeitet unter der Woche jeden Tag! Das ist nicht sein Hobby, das ist keine Spaßveranstaltung für ihn, er hat die finanzielle Verantwortung für Euch! Du kannst schließlich unter der Woche schlafen, wenn die Kleine Mittagsschlaf macht, Du kannst die Füße hochlegen, und der Kleinen was vorlesen, oder auf dem Spielplatz am Sandkasten mal an gar nix denken. Es gibt tausend Möglichkeiten, mit Kind in Entspannung zu kommen. Und ehrlich? Unser Kind stand jeden Tag um 5.30 auf, 7.00 war schon "Ausschlafen". Suche Dir eine Krabbelgruppe, ein Hobby im Sportverein, oder ähnliches, such Dir etwas, dass Dir Spaß macht. Und zuguterletzt: Ist Dein Mann Alleinverdiener? Wenn ja, solltest Du sehr bald wieder anfangen, zu arbeiten. Und Deinem Mann somit zeigen, dass Du die finanzielle Verantwortung nicht nur ihm überläßt. Außerdem kommst Du auf andere Gedanken.
Lieben Dank für deine lange ehrliche Antwort :) Und du hast recht ich war im Sport mit der kleinen was wegen corona nicht mehr stattfand. Ich werde mir auf jeden Fall wieder was suchen bei dem ich unter Leute komme. Das ist ein sehr guter Hinweis. Bei uns waren bis jetzt die Nächte so anstrengend sie wachte lange alle 30 Minuten auf jetzt alle 2 Stunden. Die letzten Tage waren aber etwas besser da habe ich dann auch gleich mehr Kraft etwas zu machen und auch bessere Nerven. Und die anderen Tipps werde ich auch nutzen
Unternehmt ihr was als Familie? Und wenn es nur ein Spaziergang ist, ich finde das sehr erholsam und wichtig für das Miteinander, wenn ihr schon keine Zeit als Paarv erbringen könnt, weil ihr keine Familie in der Nähe habt,bei denen das Kind mal bleiben kann. Zum Ausschlafen lassen hätte ich eine Frage. Wird er nicht von alleine wach bzw lässt du ihn schlafen oder weigert er sich aufzustehen, wenn du ihn bittest, dass er wuer Kind übernimmt und du weiterschlafen kannst?
Das stimmt auf jeden Fall :) Haben wir lange nicht gemacht weil wir irgendwie keine Zeit dazu hatten oder es war dann immer noch jemand dabei. Wir werden ab jetzt öfter was zu 3. unternehmen. Lieben Dank
Fühl dich gedrückt. Wir waren auch 10 Jahre zusammen bevor unser Kind auf die welt kam. Schlafmangel, Kolikbaby, sehr viel Temperament... wir zicken auch ständig und Hausbau war ein witz dagegen obwohl wir dort a sehr viel selbst gemacht haben... Es wird irgendwann besser. Durchhalten.
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