Elternforum Rund ums Kleinkind

Wann werden Kleinkinder "ruhiger"?

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Wann werden Kleinkinder "ruhiger"?

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Hallo, ich habe einen sehr aufgeweckten 4jährigen. Es wird sehr viel gekichert, gelacht und herumgekaspert, alles schön und gut. Aber von wegen Konzentration auf eine Sache seh ich da nichts. Seine beste KiGa-Freundin zieht sich alleine Jacke, Schal, Mütze, Handschuhe an wenn rausgegangen wird, er kann das alles schon, aber er verweigert sich oft. Zähneputzen, Klogehen, Waschen etc. - je nach Laune muss ich da ermahnen, hinterherssein, von alleine kommt da gar nichts. Ich sehe es halt bei anderen Kindern, dass viele "mitdenken" oder "mitmachen". Mein Sohn blockiert oft und trödelt rum bis zum Abwinken, lässt sich viel zu leicht ablenken oder betreibt Sabotage - mich macht das oft verrückt. Er redet und erzählt ununterbrochen. Will ich ihm aber mal was erklären, hält er sich die Ohren zu und macht auf stur. Es ist manchmal so frustierend. Ich denke, die Trotzphase sollte langsam ausklingen. Er kriegt so viel erlaubt und soviel Zugeständnisse. Ich wünsche mir nur ein angemessenes Minimum an "Kooperation", aber werde damit oft enttäuscht. Oft habe ich ein endloses Gequengel nach Süßigkeiten, Trotz und Abwehr, Erklärungen und vorgeschlagene Kompromisse werden rigoros ignoriert ... Wie sind eure Erfahrungen? Ist das im normalen Bereich? Bin ich zu lasch? Oder hab ich zu hohe Erwartungen? Mir graust es davor, wenn er in die Schule geht. Er ist so meilenweit davon entfernt, sich etwas sagen oder erklären zu lassen. Und viele seiner gleichaltrigen Freunde reagieren "vernünftiger" als er. Was kann ich tun? Danke für Antworten, LG, Stefanie


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Guten Morgen! Phasenweise dachte ich beim Lesen du schreibst von meinem. Der verhält sich zu Haus ähnlich. Unterwegs oder im Kiga ist er nicht anders als andere Kinder in seinem Alter. Zieht sich an, um, was grad ansteht wird gemacht, er hört zu und KANN das was von ihm verlangt wird. Kaum zu Haus wird der Schalter umgelegt und alles was ich möchte mit Heulen, Jammern, Bocken beantwortet. Ich hab da leider keine Idee mehr zu. Abends klappts seitdem ich mich nicht mehr aufrege recht gut, wenn er sich nicht auszieht, ins Bad kommt und danach den Schlafi anzieht, kann er eben nicht den sandmann schauen. Das passierte genau zweimal, jetzt ist er vor mir im Bad und rasend schnell beim Umziehen. Leider klappt das eben nicht bei allem. LG Becky


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Hallo Stefanie, meine Kinder sind acht und zwei Jahre alt. Ich kann nur sagen, Dein Sohn verhält sich völlig normal. Dass Du den Eindruck hast, andere Kinder seien hier schon weiter, liegt daran, dass Du nicht deren Mutter bist. Woanders oder wenn andere Leute dabei sind, benehmen sich Kinder immer anders als zu Hause. Und natürlich liegt's auch daran, dass alle Menschen, und so auch Kinder, unterschiedliche Temperamente haben. Klar gibt es ruhigere, die gibt es immer. Aber auch Dein Sohn wird sich von der Lehrerin etwas sagen lassen, eben weil sie nicht seine Mutter ist. Auch die größten Rabauken sind nämlich erstaunlich lieb, wenn eine "Autoritätsperson" von außen auftritt. Außerdem hat er ja noch viel Zeit, in diesen zwei Jahren tut sich noch extrem viel, wirst sehen! Man empfindet sein Kind oft als zu statisch, erst im Rückblick sieht man, wie erstaunlich stark sich die Kleinen verändern. Die Trotzphase ist bei Deinem Kleinen außerdem auch noch nicht vorbei. Ich selbst muss sagen, dass ich das blöde Wort "Phase" echt nicht mehr hören kann ;-) Meine Tochter - normal entwickelt und nach außen hin eher schüchtern - ist zu Hause bis heute extrem in der "Trotz-Phase", und ich habe den bösen Verdacht, dass diese etwa bis zum 18. Lebensjahr dauern wird... Die Kinder bleiben einfach immer absolut anstrengend, nur die Erscheinungsformen des Stresses verändern sich. Zum Beispiel ist meine Tochter oft schon sehr einsichtig und vernünftig, kommt in der Schule super klar usw. Zu Hause gibt es aber täglich "Phasen", wo sie auf Krawall gebürstet ist und sich mal wieder tüchtig von ihren Altvorderen "abgrenzen" muss (auch so ein Wort, seufz!). Fazit: Es ist alles völlig normal, die Kinder müssen so sein, weil sie eine eigene Persönlichkeit entwickeln sollten und sich eben tatsächlich von uns abgrenzen müssen. Dies tun sie durch Grenzüberschreitungen. Wir setzen also die Grenzen, sie überschreiten sie, wir pochen auf Einhaltung usw.-usw. So geht das Spiel. Man darf aber nicht aufgeben, denn auch wenn sie die Regeln oft nicht akzeptieren, brauchen sie sie. Sie geben ihnen Halt und zeigen ihnen, dass wir sie wichtig finden. Viele Regeln werden auch irgendwann akzeptiert, dafür werden dann neue überschritten, auch das ist normal. Man kämpft sich als Eltern also in winzigkleinen Schritten vorwärts durch die Erziehung und muss einfach am Ball bleiben, gell. Grüßle und weiterhin gute Nerven, Hexe


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moin! also mein sohn ist heute 10 jahre alt, und bei ihm fing das was du beschreibst auch schon im kiga an! es ist bis heute nicht besser geworden- im gegenteil: trotzdem ich konsequent grenzen aufzeige, weigert er sich zb morgens eine jacke anzuziehen... bin selbst mit meinem latein am ende. meine tochter ist inzwischen 14 jahre alt und mit ihr hatte ich nie diese probleme. sie war eins von den kindern die "mitdenken" ich denke es hilft einfach nur durchhalten... starke nerven und liebe grüße kirsten


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ich habe bei uns festgestellt, dass grade beim anziehen, es so ist, je mehr wir drängeln und je eiliger wir es haben, desto unkooperativer ist die kleine (4). sachen, die sie mit 3 problemlos machte, macht sie nun nicht mehr (ich kann das nicht ...). wir versuchen uns jetzt mehr zeit zu nehmen und manchmal, wenn wir ihr zu liebe wo hin wollen, dann reicht auch ein "dann gehen wir eben nicht". zähneputzen und waschen macht sie jedoch freiwillig, immer in der hoffnung mit dem wasser auch noch spielen zu können. das mit dem klo ist auch kein problem mehr. wir loben sie immer kräftig, wenn sie das schnell und erfolgreich abgeschlossen hat. dass es vor dem schlafengehen länger dauert, darauf haben wir uns mittlerweile eingerichtet und veranschlagen so rund 15 (!) minuten. süssigkeiten gibt es nur, wenn anständig gefragt wird. wird gequengelt oder einfach mit "süsses!!!" eingefordert, gibt es nichts mit dem hinweis darauf, dass es sätze gibt, die das wörtchen bitte enthalten. sandmännchen-entzug zieht übrigens nicht bei ihr. da bockt sie nur und sagt "das will ich eh nicht sehen". starke nerven wünsche ich dir!