Elternforum Rund ums Kleinkind

Sohn 2 1/2 verkneift sich tagelang Stuhlgang

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Sohn 2 1/2 verkneift sich tagelang Stuhlgang

jj12487

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Hallo zusammen, unser Sohn Emil ist nun knapp 2 1/2 Jahre alt, geht seit einem Jahr in die Kita und trägt noch Windel. Uns plagt jedoch seit etwa Oktober 2021 folgendes Problem. Unser Sohn verkneift sich oftmals tagelang und so lange den Stuhlgang, bis er ihn praktisch nicht mehr halten kann. Dieses tagelange Verkneifen ist oft begleitet mit viel weinen und schreien, da er (vermutlich) Schmerzen hat. Manchmal führt das dann dazu, dass er nur ein mal pro Woche "groß" macht und das dann logischerweise in einer Menge raus kommt, dass oftmals in kurzer Zeit 3-4 Windeln voll sind. Wir waren schon oft beim Kinderarzt und haben mit der Kita gesprochen - mittlerweile zweifeln wir allerdings an der Diagnose. Kinderarzt als auch Kita führen dieses Verhalten darauf zurück, dass er sich von der Windel löst und sich auf das Töpfchen vorbereitet - jedoch seit etwa 9 Monaten? Kita kennt jedenfalls das Verhalten und beobachtet das natürlich auch oft, hat aber auch nicht so recht eine Idee. Unterstützend hat der Kinderarzt uns regelmäßig Laxbene (Abführmittel) verschrieben, um ihm den Stuhlgang zu erleichtern, wenn er dann muss, um zu verhindern, dass er im eigentlich Vorgang Schmerzen hat, die er dann damit verbindet. Geholfen hat es allenfalls wenig. Mittlerweile wissen wir als Eltern nicht mehr so recht weiter, da die Situation schon sehr belastend ist. Zudem haben wir die Sorge, dass sich das Thema dauerhaft in einem Kopf festsetzt und er noch viele Jahre (möglw. bis ins Schulalter) dann Probleme mit dem Stuhlgang haben wird. Hat jemand einen Rat für uns, woran es liegen und könnte und was wir tun können? Danke!


Anxunamun

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Antwort auf Beitrag von jj12487

Hallo. Also mein Sohn hat das nicht, deswegen kann ich dir auch nicht sagen ob es was hilft. Aber ich probiere es mal. Bei uns ist sowas wie Kacka machen total toll. Wir haben da nie irgendein Geheimnis draus gemacht oder sowas wie privat oder eklig...sondern unser eher sowas wie: ui...eine riesige Wurst bei Papa....(klingt jetzt doof so, sorry). Und er hat das gesehen, nachgefragt, durfte spülen usw. Auch schon damals bei Windeln, hat er anschauen wollen, darüber reden und ich sollte ein kacke Lied singen....usw. Und jetzt ist er 3 Jahre alt und geht brav aufs Klo. Auch jetzt ist er immer mächtig stolz drauf und jeder daheim muss es begutachten und was tolles dazu sagen.... Du weißt worauf ich hinaus will. Sag ihm doch das nächste mal wenn du musst er soll mitkommen. Soll dir Klopapier reichen...darf alles anschauen und frag ihn nach Farbe usw....sag ihm, du bist schon ganz gespannt auf sein Kacka und kannst es kaum erwarten die Farbe und Form zu sehen. Mach ihm damit klar, dass es nichts ist wofür er sich schämen muss sondern, etwas worauf er stolz ist. Und dass du und Papa es auf jeden Fall jeden Tag sehen wollt. Sowas müsst ihr dann einfach ne weile aushalten, das alles in den Himmel zu loben und drüber zu reden usw... Er soll das Gefühl haben, dass ihr wirklich daran interessiert seid und das es eine tolle Leistung ist. Ich weiß nicht ob dir das hilft, aber bei uns ist das Thema inzwischen echt lustig und mein Kacka Lied singt er inzwischen selbst. Ein Versuch ist es wert. Alles gute


sunshine59

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Antwort auf Beitrag von Anxunamun

Machen wir ähnlich. Mein Kleiner ist 4 Jahre und geht gerne aufs Töpfchen, sonst könnte er das Ergebnis nicht so gut begutachten. Und genau das will er hinterher machen. Schon interessant was für Bilder oder Erlebnisse bzw. Vergleiche ( Zoo/Tierpark) er dabei erkennt bzw. macht. Er hat nur das "Luxusproblem" nur zu Hause nicht im Kindergarten oder Restaurant sein großes Geschäft erledigen zu können. Aber lange kann er es auch nicht aushalten. Bei uns ist es noch so; Papa und Sohn haben eine Art Wettbewerb wessen Hinterlassenschaften am meisten stinken. Dank Töpfchen und nicht Wasserklosett führt der Kleine die Punkteliste an. Ist also ein Gaudi für die beiden. Ich bin Punktrichter.


Coreme

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Antwort auf Beitrag von jj12487

Hallo jj12487, unsere beiden Töchter haben auch den Stuhlgang einbehalten. Es ist ein wenig ein Teufelskreis. Das Kind merkt die Ausscheidungen und bemerkt, das es diese auch kontrollieren kann. Also wird mal einbehalten. Das nächste Mal schmerzt der Stuhlgang, also behält man wieder ein, usw. Das muss also unterbrochen werden. Daher ist die Einnahme von Laxbene ok, dieses macht den Stuhl weicher und es schmerzt nicht so sehr. Wie lange habt ihr das Medikament genommen? Es dauert sicher einige Tage, wenn nicht Wochen, bis es wirkt und Euer Sohn verinnerlicht hat, das es nicht mehr wehtut. Bei uns damals half das Belohnungssystem. Ich hab meiner Tochter erklärt, bei jedem Stuhlgang, den sie macht, bekommt sie einen Aufkleber. Bei 10 Aufkleber gab es eine Überraschung. Das hat bei ihr geholfen. Ich musste allerdings immer darauf achten, das sie täglich oder spät. alle zwei Tage Stuhlgang macht. Euch weiterhin viel Geduld! Alles Gute! Liebe Grüße Conny


Frolle

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Antwort auf Beitrag von jj12487

Ich kopiere hier mal eine Antwort von mir, die ich vor einiger Zeit mal in einem anderen, ähnlichen Fall geschrieben hatte: „Wir kämpfen mittlerweile seit 14 Monaten mit Verstopfung bei unserer Tochter (3,5 Jahre). Mit der Kinderärztin sind wir regelmäßig in Kontakt deswegen. Unsere Tochter nimmt täglich „Movicol Junior“, damit der Stuhl weich bleibt und es nicht schmerzt. Movicol ist super, es hat keine Nebenwirkungen, kann längerfristig genommen werden und der Darm gewöhnt sich nicht dran. Es wird quasi Wasser in den Darm gezogen, das den Stuhl weich macht, bis in den Enddarm. Es sind Beutel mit Pulver und wir passen die Menge immer an die Gegebenheiten an. Wir haben uns mit der Situation einigermaßen arrangiert mittlerweile, denn wir haben gefühlt ALLES ausprobiert: Windel, Töpfchen, Klo, Belohnungen (Punkte-Karte zB), Ermutigungen, Klo schön eingerichtet mit Bildern, passender Hocker, Hörbuch auf dem Klo, Bücher lesen, unser eigenes Ass präsentieren/ begutachten lassen/ spülen lassen/ Aa malen, Geschichten übers Aa-machen, Erklärungen, wir haben es auch schon wochenlang ignoriert ... Ernährung gestalten wir ganz bewusst „stuhlfreundlich“ - viele Ballaststoffe, Vollkorn, viel Obst und Gemüse, kaum stopfendes, ... Wir bieten ihr immer wieder zu trinken an und dann trinkt sie auch jedes Mal einen ganzen Becher problemlos aus. Wir achten auch darauf, dass sie sich viel bewegt, damit der Stoffwechsel in Schwung kommt. Trotz all dem - das Problem bleibt bestehen! Der weichere Stuhl durch das Movicol kommt bei unserer Tochter häufig nachts raus. Tagsüber kommt er immer mal „aus Versehen“ (sie gibt aber vorher Bescheid und bekommt dann eine Windel). Wenn es tags „versehentlich“ kommt, ist es für sie auch eigentlich kein Problem, so im Nachhinein betrachtet. Dennoch hilft es ihr nicht fürs nächste Mal. Wenn sie muss und es zurückhält, ist sie leider zum Teil unausstehlich: zappelig, unruhig, schlecht gelaunt, sie kann dann kaum spielen, kaum essen, hat manchmal Bauchweh, jammert, .. Das ist oft sehr schwer zu ertragen, aber da müssen wir durch und sie sanft begleiten. Mein Mann ist mittlerweile leider zunehmend ungeduldig mit ihr, was auch an seinem hohen Arbeitspensum und dadurch strapazierten Nerven liegt. Damit er in Zukunft wieder besser damit umgehen kann, probieren wir es nun mit Beratungen durch eine Kinderpsychologin. Sie selbst kann mit unserer kleinen Tochter „noch“ nicht arbeiten, aber wir wollen selbst darüber sprechen und es hilft vielleicht schon, das alles mal jemand Professionelles zu erzählen, Verständnis zu bekommen und weiteres Hintergrundwissen zu erfahren. Irgendwann wird es besser werden! Die Kinder in dem Alter haben das häufig, laut Statistik 1 von 10 Kindern! Google mal „chronische Obstipation“. Es gibt unzählige Gründe für die Verweigerung. Die Kinder lernen in dem Alter, ihren Schließmuskel zu kontrollieren und ab dann geht es manchmal los, dass sie nicht wollen: Sie können/ wollen nicht bewusst loslassen, finden es komisch oder nervig, mögen den Geruch nicht, haben keine Zeit dafür, wollen nicht gewickelt werden, wollen nicht mehr in die Windel machen und noch nicht ins Klo, mögen die Aufmerksamkeit nicht, es können schon eine Art Schamgefühle sein, wenn der Stuhl mal hart war und wehtat, kann das traumatisch wirken, auch Einläufe etc können dazu führen, dass das Kind alles, was mit Po und Aa zu tun hat, vermeidet, wenn das Kind merkt, dass die Eltern wollen, dass der Stuhl raus gelassen wird, kann es ein „Machtspiel“ werden, bei dem das Kind überlegen ist, ... Es gibt wirklich viele Gründe!! Soweit ein paar Infos und unser Erfshrungsbericht. Ihr seid nicht allein!“ Und aktuell: Die Beratung bei der Kinderpsychologin hatte uns sehr geholfen. Wir fühlten uns verstanden. Auch wenn sie keine neuen Tipps hatte, so hatten uns die Gespräche irgendwie geholfen, gelassenerer zu werden. Die Verstopfung hat sich komplett gelöst! Eigentlich von einem auf den anderen Tag. Wir machen immer eine Mittagsruhe und sie fing irgendwann von alleine an, „heimlich“ in dieser Zeit auf Toilette zu gehen. Zum Abwischen hat sie uns gerufen, und uns ermahnt: „Aber nichts dazu sagen!“ So haben wir kommentarlos abgewischt und fertig. Ich denke, wir hatten irgendwann zu viel Hehl um die Sache gemacht, auch wenn wir wohl nicht Ursache der Verstopfung waren. Man weiß es vorher ja nicht, was der richtige Weg ist. Unsere Tochter ist nun seit einem Jahr verstopfungsfrei und kann immer und überall auf jeder Toilette Aa machen!! Zeitgleich mit ihrem Erfolg kam allerdings unser Sohn in die exakt gleiche Situation (mit 1,75 Jahren). Es ist zum Haare raufen, aber wir sind nun wesentlich entspannter. Bei ihm helfen Klistiere (Babylax), wenn es mal besonders schlimm ist und er unter seinem dicken Bauch leidet. Ansonsten wissen wir nun: Durchhalten, sanft begleiten. Es wird besser! Ich wünsche alles Gute!


Mika82

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Antwort auf Beitrag von jj12487

Ich freue mich gerade, dass du hier die Frage gestellt hast. Wir haben nämlich ein ähnliches Problem. Meine Tochter ist jetzt fast 2 und seit paar Monaten versucht sie auch den Stuhl einzuhalten. Bis es nicht mehr geht. Es tut mir dann auch so leid, weil egal was wir gerade dann unternehmen, sie steht dann da und drückt und verbiegt sich. Manchmal macht sie auch gut 1 Woche gar nix und dann eine ganz große Menge, wobei ich mir denke, dass sieht aus wie bei einem Erwachsenen. Angefangen hat es mit einem sehr wunden Po, der schon blutig war. Da war der Stuhlgang einfach sehr schmerzhaft. Der Kinderarzt meinte, wir sollen den Stuhlgang weich halten, also viel trinken, Obst, Vollkornprodukte, mal Leinsamen drunter mischen usw.... Außerdem morgens und abends mal versuchen sie aufs Töpfchen zu setzen. Und mit ihr zu spielen bis es einfach kommt. Da habe ich sie noch nicht so zu bekommen und sie findet es eklig. Sie sagt mir schon jetzt wenn sie Groß muss und dann " drücken" wir einfach zusammen (also ich tue nur so )und ich sage ihr , dass ja alle kacka machen und so klappt es jetzt ganz gut. Wichtig ist bei uns jeden Ansatz von Wund sein direkt zu durchbrechen. Also immer eincremen und möglichst keine feuchttücher benutzen. Was war denn bei euch der Auslöser?