endemol
Guten Tag, liebe Foristen, lieber Dr. Busse, seit ca. einem Jahr haben wir das Problem, dass unsere mittlerweile 3,5 jährige Tochter ihren Stuhlgang so lang wie möglich unterdrückt. Wenn Stuhldrang vorhanden ist, sucht sie sich eine ungestörte Ecke, verkrampft und presst die Pobacken zusammen, bis der Drang nachlässt. Das klappt 3-4 Tage, dann ist aber der Druck so groß, dass sie sich in die Hose macht. Wir schaffen es nicht, sie dazu zu bewegen auf die Toilette zu gehen. Das kleine Geschäft funktioniert hingegen ohne Probleme. Auch nachts war sie sofort trocken. Alle Ansprachen, dass sie sich ihr Leben nur unnötig durch das Zurückhalten schwer macht, sind bisher erfolglos gewesen. Wir haben aus unserer Sicht alle denkbaren Versuche unternommen, dieses Problem zu lösen. Von ausführlichen Gesprächen bis zur Ignorierung. Auch das wiederanlegen einer Windel bringt keine Änderung. Sie kann nicht ausdrücken, wieso sie das unterdrückt. Sie macht dann einfach zu. Körperlich wurde sie dazu mittels Sono untersucht, ohne Befund. Körperlich scheint alles in Ordnung zu sein. Der Stuhl ist auch nicht hart, so dass er wehtun könnte. Lediglich riesige Mengen kommen dann nach Tagen des zurückhaltens. Dennoch haben wir es auch eine Zeit mit Movicol versucht. Vor drei Wochen dachten wir, dass wir den Durchbruch erreicht hatten, als sie ohne Probleme eigenständig mehrmals am Tag auf die Toilette fürs große Geschäft ging. Eine Woche später ist sie wieder in das alte Muster verfallen, trotz vollen Lobes und absolut positiver Begleitung für die „Leistung“. Wir sind mit unserem Latein am Ende und uns fällt nichts mehr ein, wie wir sie von diesem Problem befreien bzw. unterstützen können. Was können wir machen? Wir sind für jeden Tipp dankbar.
Vielleicht nicht *trotz*, sondern *wegen* vollen Lobes ob der Leistung! Das ist fuer euch ein grosses Thema geworden. Wieso es das urspruenglich geworden ist, weiss man nicht. Vielleicht eine Fissur, die wehgetan hat, oder Probleme in der Beziehung der Eltern, oder Druck anderweitig, oder ein kleineres Geschwisterl, das gekommen ist, Kindergartenanfang,... das alles wirkt sich aufs Stuhlverhalten aus. Und jetzt ist es ein Riesending fuer euch. Arztbesuche, Gespraeche, wieso und weshalb, und wie man es loesen kann, Medizinen, Fragerei, Kritik und Lob,... ein Teil des Alltags ist bereits davon betroffen. So wird das aber leider nichts. Ihr habt das grosse Glueck, dass es dadurch nicht zu Verstopfung gekommen ist, da geht es anderen Kinder anders. Du sagst, der Stuhl kommt trotzdem normal raus. Mein Sohn war jahrelang maximal 1x pro Woche gross. Das hat ihm gereicht. Der Stuhl war weich, eine riesige Menge, aber das war halt sein physiologischer Rhythmus. Jetzt ist er 7 und es sind vielleicht alle 5 Tage. Das ist auch normal. Alles zwischen mehrmals taeglich und 1x pro Woche ist normal, wenn der STuhl normal rauskommt. Versuch es nicht zu thematisieren. Es kann noch gute 2 Jahre dauern, bis sich das normalisiert hat. Viele Kinder (mein Sohn war auch so einer) koennen lange Zeit nur im Stehen gross gehen. Dann kommen sie, holen sich eine Windel, ziehen sich in eine Ecke zurueck, und nach paar MInuten heissts dann "Fertig!" Das setzt aber voraus, dass das ein normaler Vorgang ist, der von den Eltern nciht kommentiert oder bewertet wird. Vielleicht bereitest du ihr einfach eine Hoeschenwindel vor, die sie selbst anlegen kann und verzichtest erstmal auf weitere Kommentare. Vielleicht normalisiert es sich in den naechsten Wochen von selbst. lg niki
Hallo, unser Kinderarzt sagte, in diesen Fällen hat das Kind so gut wie immer mikrofeine Analfissuren. Das sind winzige, mit dem bloßen Auge nicht sichtbare Einrisse am Anus. Sie machen beim Stuhlganz unterschwellige (nicht dramatische) Schmerzen, weshalb die Kinder einhalten, ohne dass es ihnen völlig bewusst ist. Irgendwann stellt das Kind eine Verbindung zwischen Stuhlgang und unangenehmen Gefühlen her, das Ganze wird ein Automatismus. Selbst wenn man nichts weh tut, hält es ein, weil es gelernt hat: Stuhlgang ist unangenehm. Aus dieser Schleife muss man dem Kind wieder heraushelfen. Es muss längere Zeit die Erfahrung machen, dass rein gar nichts mehr weh tut. Unser Ki-Arzt empfahl, eine Zeitlang täglich 1 bis 3 TL Milchzucker (in lauwarmer Milch auflösen) zu geben (Reformhaus, Apotheke), um den Stuhl noch weicher zu machen. Das gilt auch, wenn er sonst nicht sehr hart ist. Zugleich regt dies die Darmtätigkeit an, Milchzucker wirkt also ganz leicht abführend, so dass das Kind nicht tagelang einhalten kann. Was die Dosierung angeht, muss man sich etwas herantasten, zunächst nur 1 bis 2 TL geben, bei Nicht-Erfolg mehr. Was ebenfalls oft hilft, ist Feigensirup (Reformhaus), auch das kann man probieren, die Wirkung ist aber nicht so stark wie bei Milchzucker. Wenn der Stuhl eine Zeitlang (durch den Milchzucker) sehr weich ist und das Kind nicht tagelang einhalten kann, macht es immer öfter die Erfahrung, dass nichts mehr weh tut. Irgendwann normalisiert sich das Stuhlverhalten dann, auch wenn man Geduld haben muss. Noch ein Tipp: Gar nicht viel über den Milchzucker oder das Toilettenproblem reden. Je mehr man es thematisiert, desto mehr verfestigt man das Problem. Du könntest sagen, Du hättest etwas „Zucker“ in die Milch getan, damit sie besser schmeckt. Den Erfolg dann einfach unauffällig beobachten. LG
War bei meiner Großen ähnlich. Ich habe ihr dann erklärt, dass die Schiete raus muss. Hab es verglichen mit dem Hausmüll. Schiete=Reste/Müll vom Essen, den der Körper nicht braucht. Wenn der Bauch voll ist, muss das raus. Also ins Klo, das wie die Mülltonne in die wir unseren Hausmüll schmeißen. Das hat meiner Tochter irgendwie gefallen und dann ging es. Weil Müll wollte sie auch nicht im Bauch haben
Hast Du schon mal von Dr. Posth gehört? 2-Mächte, 3-Mächte Konflikt? https://www.rund-ums-baby.de/entwicklung/stichwortsuche.htm?stichwort=einkoten Du kannst mal schauen, vielleicht hilft Euch das weiter.
Wir hatten exakt das gleiche Problem. Immer aufhalten, dadurch bilden sich harte Kotballen und irgendwann drückte sich dann der dahinter gestaute gegärte flüssige Kot daran vorbei. Die Kotballen aber bleiben und verursachen Schmerzen wenn der Stuhlgang drückt. Dann hielt das Kind wieder auf. Ist ein Teufelskreis. Die Lösung brachte einige Tage Darmentleerung mit Nenelax Zäpfchen. Sie sind weich wie Gummibärchen, enthalten nur Glyzerin. Man kann auch diese Miniklistiere nehmen, aber Nenelax ist für das Kind angenehmer. Danach war der Darm komplett leer, keine Kotballen mehr, er bekam Movikol, damit der Stuhl weicher blieb und er verband keine Schmerzen mehr mit Stuhlgang. Er war danach von einem auf den anderen Tag „sauber“.
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