Mitglied inaktiv
Liebe Community, ich weis das leidige Essenthema gibt es immer wieder, und ich habe mich auch schon viel eingelesen - dennoch bräuchte ich immernoch ein bisschen Erziehungsrat. Es geht um folgendes: Mein 13 Monate alter Sohn ist für sein Alter sehr groß, er liegt über der 97% Perzentile und ist mit 86cm Größe und 10.0 kg laut BMI untergewichtig. Natürlich kommt er in die typische "1 Jahr alt und keine Lust auf Essen" Phase, und durch Impfung, Zahnen und Wachstum sind wir von 1x stillen abends mittlerweile wieder auf fast alle 4 Stunden stillen. Da Muttermilch nicht allzuviele Kalorien hat und er natürlich krabbelt wie ein Weltmeister wird das mit dem Gewicht zunehmend weniger, und auch wenn ich etwas koche was ihm wirklich schmeckt isst er selten mehr als 6 kleine Kinderlöffel, danach fängt er an zu quengeln und möchte Spielzeug am Tisch oder spuckt alles wieder aus. Ich war bisher eisern und habe ihm das Spielzeug verweigert, bis er irgendwann anfängt richtig krass zu weinen. Dann nehme ich ihn aus dem Hochstuhl und setze ihn zum Spielzeug - das Essen ist damit dann auch beendet. Der einzige Weg ihm dann noch Essen zu geben wäre ihm während er spielt immer wieder was in den Mund zu geben, allerdings möchte ich das nicht wirklich, da er ja lernen soll dass am Tisch gegessen wird. Jetzt befinde ich mich also im Zwiespalt zwischen halbwegs anständigen Essensregeln und seinem Untergewicht ... Ich lese immer wieder dass Kinder sich schon holen was sie brauchen, aber wenn es hoch kommt bekommt er mit Essen gerade mal 600kcal am Tag. Zu trinken bekommt er ausschließlich Wasser, und eben Muttermilch. Da Muttermilch ja ca 70kcal/100ml hat müsste er ja fast 1 Liter Milch noch trinken um auf seine 1300 kcal zu kommen .... Und selbst wenn ich nur mit 1000kcal am Tag rechne müsste er noch 600ml trinken - und ich bezweifle dass da noch so viel kommt. Ich bin jedenfalls dankbar um euren Rat und Erfahrungen. Vielen Dank Kniesel
Vorab: mein Sohn isst fast alles und ist normalgewichtig, aber was bei uns eine Riesengaudi ist: Lernturm (Ikeaselbstbau) und mitkochen. Meist hat das Kind dann schon alles durchprobiert, was Mutter so schnippelt (auch rohe zwiebeln, senf und meerettich, das war lustig) und isst vom eigentlich gekochten später eher wenig, aber so wird essen erlebbar, positiv besetzt und kommt dem entdeckerdrang des kindes nach. Es klingt, als würdest du dich sehr sorgen und unbewusst druck ausüben, damit das kind bloß was isst - aber vor einem vollen teller ist noch niemand verhungert. wenn kein brei gewünscht ist, dann selber essen lassen. auch trennkost probieren, also essen nebeneinander, nicht durchmischt anbieten. einfach immer alles hinstellen, kind kann so viel knabbern, wie es will. LG
Mein jüngster Sohn ist auch so ein Kandidat, der hatte in dem Alter auch 86 cm und nicht Mal 10 kg ( er kommt zu 100% nach seinem Papa) , mein Sohn hat zu dem Zeitpunkt nur pre getrunken essen war nicht der Rede Wert. Aber da wir das von meinen Mann kennen haben wir keinen Druck gemacht, mit 18 Monaten fing es an das er wirklich gegessen hat. Mittlerweile ist er 4,5 Jahre und er ist alles, sehr schlank ist er immer noch und wird es laut Kinderarzt wohl auch immer bleiben aber fit und gesund. Versuch den Stress raus zunehmen, den spürt dein kleiner und dann klappt es eh nie
Mein Kleiner ist 88 cm groß und auch nur 10 kg schwer und das obwohl er brav und beinahe alles isst. Mein Großer hat immer wenig gegessen, aber auch er war immer gesund und hat sich gut entwickelt. Man kann die Kinder einfach nicht zum Essen zwingen. Du kannst nur anbieten und musst Geduld haben. Solange sie nicht abnehmen und gut entwickelt sind, würde ich mir auch bei niedrigem Gewicht keine Sorgen machen. Ein gesundes Kind verhungert wirklich nicht bei ausreichend Angebot! Und je mehr Theater und Druck man beim Essen macht, desto schlimmer macht man es. Da kann dann ein richtiger Machtkampf daraus entstehen. Ich habe dem Essverhalten meiner Kinder immer wenig Bedeutung geschenkt. Essen hingestellt, gemeinsam zum Tisch gesetzt und gegessen, jeder isst so viel er will und dann wird wieder abgeräumt. Alles Liebe!
Was das stillen angeht ist es so, dass die Brust nicht nur eine bestimmte Zeit lang Milch produziert. Sie produziert nach Bedarf. Es kann also schon gut sein, dass dein Sohn noch genug Milch bekommt. Manche Kinder nuckeln aber auch nur. Was isst er denn? Zwingen kann man ihn zum Essen nicht und du solltest auch nicht hinter ihm her laufen und ihm essen in den Mund schieben. Das wäre kontraproduktiv. Bekommt er 5 Mahlzeiten am Tag? Bei den 3 Hauptmahlzeiten war ich auch konsequent, die gab und gibt es nur am Tisch. Die Zwischenmahlzeiten gab es auch nebenbei beim Spielen. Das Ar meistens Rohkost oder belegtes Brot oder Knäcke. Also etwas,das die Kinder gut in die Hand nehmen und nebenbei essen konnten. Meine Kinder waren auch immer zu dünn, der Arzt sah aber nie ein Problem darin. Sie sind gewachsen, waren fit und gesund. Wenn es Angebot an Nahrung gibt, werden die Kinder auch genug nehmen. Versuch vor dem Stillen immer Obst oder Gemüse anzubieten oder Brot. Vielleicht stillterdann nicht mehr so oft und es schleicht sich langsam aus und die Essensmenge erhöht sich.
Vielen lieben Dank euch für eure wirklich beruhigenden Antworten! Das hilft und beruhigt ungemein. Ja das stimmt, mit Druck geht da gar nichts ... Ich versuche dass er 3 Hauptmahlzeiten bekommt, und dazwischen natürlich Snacks. Snacks funktionieren immer super, er kann ja nebenher spielen. Nur die Hauptmahlzeiten werden immer zum Problem. Normal bekommt er morgens Porridge, Joghurt, Banane oder Brot. Oder von allem etwas. Mittags mittlerweile Familienkost. Abends liebt er seinen Griesbrei, wobei liebt hier wieder die 6 Löffelchen bedeutet. Wieso ich mir selbst noch so Druck mache ist dass er mehr oder weniger nur vegan isst, da er alles tierische bis auf Ei auch nach dem 100ten Versuch wieder ausspuckt, und die Kuhmilcheiweißunverträglichkeit vom Vater und seiner Familie geerbt hat. Wir nutzen deshalb mit Calcium versehene Hafermilch. Ich versuche nun alles an Essen noch irgendwie "anzureichern" - also viel Nußmus untermischen, hochwertige Öle weil er keinen Fisch isst etc. Natürlich versuche ich dabei "cool" zu bleiben, aber anscheinend sind die Kleinen so feinfühlig dass er doch irgendwie den Stress mitbekommt den ich mir mache. Unsere Kinderärztin hat ihn eh unter Beobachtung weil er so dünn ist - aber sie hat noch keine Aktionen verordnet bisher. Ich werde also warten un hoffen dass sich alles bei ihm gut entwickelt. Eure Berichte machen mir jedenfalls Mut. Schönes Wochenende euch :)
Hallo, falls sich euer Sohn fast vegan ernährt, würde ich dir ein Buch über vegane Kinderernährung ans Herz legen (ich habe zu Hause "vegan für unsere Sprösslinge", aber es gibt auch andere). Das ist per se nicht ungesund, aber du solltest auf ein paar mehr Sachen als Calcium achten. Wir kaufen Hafermilch, die außer mit Calcium auch mit Vitamin B12, Rapsöl (Fettgehalt!) und Jod angereichert ist (von Oatly, es gibt aber sicher auch andere). Für bestimmte Omega-3-Fettsäuren, die man sonst nur in Fisch findet (wobei Fische sie wiederum aus Algen aufnehmen), wird bei veganer Kinderernährung die Verwendung von Mikroalgenöl empfohlen. Als unsere Tochter fast nur vegan (+ Muttermilch, die aber immer weniger wurde) gegessen hat, haben wir Vitamin B12 extra supplementiert, zusätzlich zu der angereicherten Hafermilch. Mittlerweile isst sie in der Kita mittags mehr als genug tierische Nahrungsmittel und auch zu Hause gibt es immer mehr Familienkost, wo sie auch mal ein Stück Käse oder Butterbrot isst.
Vielleicht ist es genau das, was ihm den Spaß am Essen verdirbt, dass alles mehr oder weniger gleich schmeckt. Eben nach Nussmus und/oder den Ölen. Leinöl z.B. hat einen starken Eigengeschmack. Wenn er nur vegan isst, solltest du öfter Hülsenfrüchte anbieten für die Eisenversorgung. Grünes Gemüse als Zwischenmahlzeit. Auch vegan kann man ganz gut zurecht kommen. Vielleicht vereinbarst du einen Termin mit einer Ernährungsberatung, die euch da weiter hilft. Meiner Meinung nach ist viel Nussmus und Öle allein nicht die Lösung. Allein schon geschmacklich würde auch ich da streiken.
Hallo, die Perzentilen-Kurven sind nur zur Orientierung, meine Kinder waren danach auch zu leicht. Unsere Kinderärztin hat aber immer gesagt, dass sie sich nicht für die Kurven interessiert. Und dass die leichten, zierlichen Kinder ihr lieber seien als die kleinen Moppel, denn bei denen werde oft schon früh die Basis für späteres Übergewicht gelegt. Ich denke, dass auch Dein Kinderarzt Dich ganz sicher beruhigt hat, als Du nach dem Gewicht gefragt hast. Ein Kleinkind im Alter Deines Sohnes muss noch nicht viel Beikost essen, und es darf wirklich sehr schlank sein. Es ist jetzt ganz wichtig, dass Du kein Brimborium ums Essen machst. Du solltest ihn nicht locken, nicht ablenken und auch keine Spiele mit dem Löffel machen, um ihm was reinzudrängen. Essen ist etwas Schönes und Genussvolles, dazu muss man weder überredet werden, noch sollte man dafür belohnt werden. Das ist ganz unnötig. Es ist außerdem ja so, dass es eine Typfrage ist, wie dünn ein Kind ist. Mit all dem Krampf, den Du veranstaltest, bekommst Du - wie Du ja schon gemerkt hast - kein Gramm mehr auf die Rippen Deines Kindes. Diese Erfahrung habe ich damals auch gemacht, weshalb ich es dann doch geschafft habe, unserer Ärztin zu glauben und meine Kinder mit dem Essenstheater in Ruhe gelassen habe. Es ist sogar umgekehrt: Wenn Du anfängst, Deinen Sohn fürs Essen zu belohnen oder Spiele und Ablenkungsmanöver zu starten, dann lernt er, gegen seinen Appetit zu essen. Es ist eine der häufigsten Ursachen für spätere Essstörungen, dass man kein Gespür mehr dafür hat, wann man Hunger hat, wieviel man Essen will und wann man satt ist. Ich finde es wichtig, dass ein Kind lernt, selbst zu fühlen, wann es Nahrung braucht. Die Natur in ihm weiß das - auch bei Deinem Sohn. Du solltest ihm das nicht abtrainieren. Fazit: Lass die Idee einfach los, dass Du etwas „tun“ musst, damit Dein Sohn mehr isst. Du musst rein gar nichts tun. Biete Nahrung an, und erlaube ihm, so wenig oder so viel zu essen, wie er will. Es ist schwer zuzusehen, wie Kinder sehr, sehr wenig essen, ich weiß. Mach das trotzdem, denn die Kinder gedeihen dennoch prima und sind topfit. Meine sind jetzt schon groß, und ich bin im Nachhinein wahnsinnig froh, dass ich den Krampf beim Essen rechtzeitig loslassen konnte. Sie sind beide normalgewichtig, sportlich, haben sich toll entwickelt und sind kerngesund. LG
Grade geguckt, mein Sohn hatte bei 86cm 10.2kg und war damit für mich völlig normal so. In einem BMI Rechner habe ich nie geguckt. Er war ja fit wie sonstwas. Mit 13 Monaten war der quasi noch fast voll gestillt, da er nichts anderes essen wollte. Nennenswerte Mengen fingen bei ihm erst mit 18 Monaten an. Er ist immer noch ein schmaler Junge mit 2kgkg bei 145cm. Dünn und drahtig halt und immer noch kein guter Esser. Fit wie sonstwas. Hör auf zurechnen und lass das Kind essen wie und was es mag. Er wird schon nicht verhungern wenn er organisch gesund ist. Mach bloß kein Theater und Essen.
Das war bei unser Kleinen am Anfang leider auch sehr ähnlich. Ich weiß nicht wann genau oder warum sich das so geändert hat, aber mittlerweile ist sie fast alles.
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