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Wieviele ICSI-Versuche sind sinnvoll?

Wieviele ICSI-Versuche sind sinnvoll?

JohannaRena

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Liebe IVF-Mädels, ich habe gerade schon im falschen Forum gefragt, aber hier bin ich glaube ich jetzt richtig. wir haben gerade unsere erste ICSI hinter uns (kein Erfolg) und sind ratlos, wieviele Versuche Sinn machen. Im Internet findet man viele Prozentangaben zu Erfolgschancen, aber die sind schwierig einzuordnen. Z.B. lese ich, dass bis 4 ICSI's die Erfolgschancen steigen. Aber sind damit 4 Trasfers gemeint oder vier Embryos? Oder ganze ICSI'-Behandlungen samt evtl mehrerer Embryos und Kryo-Zyklen? Wir möchten nicht zu früh aufgeben, aber auch wissen, ab wann es keine relevante Chancensteigerung mehr gibt. Kennt jemand Zahlen/Prozentangaben, die helfen, die Chancen einzuschätzen? Wie war/ist es bei euch? Wieviele Transfers habt ihr versucht? Wieviele Embryos pro Transfer? Und meint ihr, ich sollte vor dem zweiten Versuch noch Untersuchungen machen? Zb Immunsystem, Gerinnung etc? Bis lang ist von meiner Seite kein Problem bekannt (nur bei meinem Partner). Danke für eure Erfahrungsberichte


Juli49

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Antwort auf Beitrag von JohannaRena

Hallo, in meiner Klinik hieß es, wenn man unter 35 Jahre alt ist liegt die Erfolgschance pro Transfer bei etwa 30%. Um so häufiger du also einen Transfer hast, um so höher ist die Chance, dass es auch irgendwann funktioniert. Wie viele Versuche jeder machen möchte, ist glaub immer eine sehr individuelle Entscheidung. Ich persönlich würde es nach dem dritten, spätestens vierten Versuch aufgeben. Ich hatte auch meine erste IVF, habe zwar erst am Freitag meinen Bluttest, jedoch sind meine Tests alle negativ. Ich werde, sobald ich das Geld habe einen zweiten Versuch starten. Falls das wieder in die Hose gehen sollte, würde ich auf weitere Untersuchungen bestehen. Ich hab mir übrigens zwei Blastozysten einsetzten lassen. Ich würde es abhängig machen, ob ich die restlichen Kryokonservieren lassen würde und wieviele insgesamt auch gewonnen werden konnten. Viele Grüße Juli


JohannaRena

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Antwort auf Beitrag von Juli49

Hi Julie, das mit den 30% ist ja interessant. Ich bin leider schon 36. Aber in etwa ein Anhaltspunkt… Ich drücke dir ganz doll die Daumen, dass es bald klappt bei dir!


Pip2

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Hallo, wie viele wirklich sinnvoll sind, ist sehr individuell. Es gibt einige die haben sich 7 und mehr Stimulationen unterzogen. Wir haben uns zu Beginn drei als Grenze gesetzt. Sowohl finanziell also auch psychisch nimmt einen das doch immer wieder mit. Leider hatte ich Ende letzten Jahres einen MA und jetzt ist der Kinderwunsch noch stärker als vorher. 3 Eisbärchen haben wir noch, danach ist dann nach unserem Plan Schluss. Bei uns wurde keine Ursache gefunden, deshalb haben wir nach einigen erfolglosen GvnP noch Eileiter etc. unterschuchen lassen (alles ohne Diagnose). Normalerweise macht man das erst nach zwei erfolglosen Transfers. Wenn du gerne noch Statistiken und Chancen recherchieren möchtest, dann suche am besten nach dem ivf-Register im Internet. Die veröffentlichen jedes Jahr Zahlen rund um Kinderwunschbehandlung. Alles Gute für deinen nächsten Versuch.


JohannaRena

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Antwort auf Beitrag von Pip2

Danke Pip für frohen Tipp mit dem Register, da schaue ich mal rein. Das tut mir sehr leid mit dem MA. Aber gut, dass es keine Diagnosen gab, dann gibt es noch die Chance auf die Eisbärchen. Viel Glück!


Kathri

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Das ist echt so schwer zu sagen... jeder hat eine andere körperliche und psychische Schmerzgrenze und natürlich spielt Geld auch eine Rolle. Wir hatten 4 ICSI und 2 Kryotransfere.. ich hatte 2 MA und nun beim 6. Transfer mit Kryo bin ich schwanger geworden. Bei dem einen klappt es mach 1,2, oder 3 Versuchen, der nächste braucht mehr. Ich finde bzw fand es schwer eine Grenze zu ziehen da bei mir alles ok ist und mein Arzt meinte er weiß dass es klappen wird. Wie soll man da aufgeben wenn es der größte Wunsch ist? Es ist verdammt schwer, zumindest war ich nie in der Lage zu sagen, dass ich mir eine bestimmte Zahl an ICSI vornehme. Klar, irgendwann wäre Schluss gewesen aber im kopf war ich nicht so weit mir das zu sagen. Jetzt bin ich unendlich froh, dass es geklappt hat. Wir haben aber nach der 2. ICSI diverse Zusatzleistungen in Anspruch genommen um die Chancen zu erhöhen. Das ist jedoch enorm teuer aber mir war das wichtiger als evtl. einige Transfere mit Misserfolg, da der psychische Faktor bei mir echt eine enorme Rolle gespielt hat.


Sasero

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Hey Kathri, Welche Zusatzleistungen waren das, wenn ich fragen darf? Ich wünsche dir von ganzem Herzen dass sich dein Würmchen gut entwickelt und wir ihn bald auf dieser Welt begrüßen dürfen. Lg sasero


Kathri

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Hi Sasero, das Spermiogramm meines Mannes war nicht besonders gut. Wir haben daher den SDI Test machen lassen. Das war noch vergleichsweise günstig. Innerhalb meiner Klinil habe ich dann mach dem 3. Transfer (3. mit FG) den Arzt gewechselt. Mein Arzt war auch gut aber der andere Arzt ist sehr bekannt und wird als der "babymaker" deklariert daher der Wechsel. Bevor wir weitermachen konnten wollte der Arzt erstmal den ERA Test durchführen. Der kostet in etwa 1000 Euro. Am Ende war er sinnvoll da ich ein 24 std verschobenes Einnistungsfenster habe. Bei der normalen Befruchtung denke ich nicht weiter schlimm aber bei der künstlichen Befruchtung kann das auch ein Grund für Implanationsversagen sein oder Fehlgeburten. Dann haben wir jedes Mal eine PKD machen lassen. Damit werden die befruchten Eizellen nach Chromosomenschäden untersucht. Bei mir wurden so einige Eizellen aussortiert, die sich vielleicht zur Blasto entwickelt hätten aber dann eben nicht zu einer Einnistung geführt hätten bzw zu einer erneuten FG... Die PKD ist leider aber verdammt teuer... Nichts desto trotz hat es noch 3 weitere Blastos gebraucht bis zum Erfolg. Auch eine PKD ist keine Garantie dass es sofort klappt aber man sortiert schon mal aus und spart sich womöglich unnötige Transfere und die Kosten die wiederum damit verbunden sind. Am Ende muss jeder welbst entscheiden welche Leistungen die Richtigen sind. Ich habe da einfach dem Arzt vertraut. Achja und ich habe am Ende also beim letzten Transfer auch viel Progesteron bekommen. 2x2 Utrogest und 2 Spritzen Prolutex am Tag.


JohannaRena

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Antwort auf Beitrag von Kathri

Hallo Kathi, darf ich fragen, welche Zusatzleistungen du in Anspruch genommen hast? Was kann man noch tun, um die Chancen zu verbessern? Für mich ist es auch schwer eine Grenze zu ziehen, aber mein Mann möchte eine Grenze, um sicher zu sein, dass wir nicht ins Glücksspiel geraten und keinen Absprung schaffen…


Kathri

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Antwort auf Beitrag von JohannaRena

Hallo Johanna, vielleicht hast du meinen Text übersehen. Ich habe eben schon mal reingeschrieben was wir alles zusätzlich gemacht haben. Ich drücke dir die Daumen dass ihr gar nicht viele Gedanken an die Anzahl der Versuche verschwenden müsst und dass es einfach beim nächsten mal klappt!


Mellex3

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Antwort auf Beitrag von Kathri

Hallo Mädels, also ich hab mir am anfang eine Grenze gesetzt und jetzt auch für das zweite Baby mir/uns eine klare Grenze gesetzt, schließlich ist das ganze nicht nur teuer sondern auch eine extreme psychische Belastung.(habe auch eine bekannte bei denen augenscheinlich alles ok war, die aber bei 3xIVF nicht schwanger wurden, allerdings haben die keine Kryozyklen gemacht! Die beiden haben aber wenigstens durch ihre Grenze jetzt ein anderweitig erfülltes Leben(auch wenn man sich das erstmal nicht vorstellen kann)) Bei uns hat es keinen Frischversuch geben können sondern nur Kryos, beim ersten mal nur 2 Eisbärchen aufgetaut und an Tag 2 einen transferiert! Beim 2. Versuch haben wir dann eine Kryo mit Blastozysten Transfer gemacht, von 4 Eisbärchen ist zum Schluss eine expandierte(schon schlüpfende) Blastozyste und eine Morula die etwas verzögert war transferiert worden (eig würden sie bei mir damals 25 nur eine einsetzen aber die verzögerte hätten sie nicht eingefroren wenn sie nicht von der Entwicklung nach gezogen wäre, also wäre sie dann verworfen worden und das ist aus meiner Sicht ethisch nicht vorstellbar gewesen, deswegen habe ich trotz abraten der Ärztin darauf bestanden beide zurück zubekommen! Es hat sich einer der beiden Kämpfer eingenistet und kuschelt jetzt seelig neben mir Aktuell bin ich schon wieder in einem natürlichen Kryozyklus und bekomme am Freitag wahrscheinlich eine Blastozyste zurück oder die zwei die aktuell ein wenig von der Entwicklung hinterher sind! Ich kann nur sagen man ist beim 2. Mal genauso aufgeregt wie beim 1. Kind Kathri: kann es sein das du in Österreich/Schweiz wohnst? In Deutschland ist das meines Wissens nur gaaanz schwer möglich, man muss dazu vorher zur Ethik Kommission usw... Zusatzleistungen: Was wir neben der TESE, mein Mann hat Azoospermie(also keine Spermien im Spermiogramm) gemacht haben, war also Blastozyste Kulturen und das in einem GERI(ein Mikroskop das viele Bilder macht und die Entwicklung der Eisbärchen, ganz genau beobachtet! Vorteil ist meiner Meinung nach, man kann frühzeitig teilungsfehler erkennen und die kleinen haben nicht ständigen Temperatur Wechsel durch das rein und rausnehmen aus dem Brutkasten(glaube heißt Enkubator) um im Mikroskop angeschaut werden zu können, bei uns kostet das zusätzlich 350€ genauso viel wie die Blastozysten Kultur Hoffe ich konnte dir mit meinen Erfahrungen ein bisschen helfen! Ich drücke dir und allen anderen hier aufjedenfall beide Daumen und wünsche euch ganz doll das ihr nie an eure gesetzten Grenzen kommen werdet!


Kathri

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Antwort auf Beitrag von Mellex3

Ich wohne in Deutschland. Da ist eine PKD erlaubt. Es werden da direkt nach der Befruchtung die Polkörper der Eizellen entnommen und nach Chromosomenschäden untersucht. Es wir demnach nur der Chromoomensatz der Eizelle gecheckt. Was du meinst ist die PID. Da findet die Untersuchung erst nach mehreren Tagen statt und das ist wie du schon sagst nur in Ausnahmefällen erlaubt. Mit der PKD lässt sich aber auch schon viel feststellen. Bei mir waren zb von 7 befruchten Eizellen 3 Stück mit Trisomien. Die wurden dann direkt aussortiert.


Mellex3

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Antwort auf Beitrag von Kathri

Ahja ok wieder was dazu gelernt Es gibt aber auch echt soviele Möglichkeiten Danke dir


Laylana

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Antwort auf Beitrag von JohannaRena

Hallo, also ich bin in der 7. ICSI beim insgesamt 10 Eizellen-Transfer schwanger geworden. Anzahl der Eizellen war immer unterschiedlich. Mein Mann hätte schon ein Jahr früher aufgegeben wenn ich nicht so sicher gewesen wäre, dass es irgendwann klappt. Ist natürlich auch mit wahnsinnigen Kosten verbunden und auch nicht für jeden möglich. Von der psychischen Belastung mal abgesehen.


Mucki2626

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Antwort auf Beitrag von JohannaRena

Wir waren Selbstzahler. Und haben gesagt, die drei versuche die die Krankenkasse bezahlen würde, machen wir auch. Vielleicht hätten wir auch einen vierten gemacht. Der 1. War aber direkt ein Erfolg. Für das Geschwisterchen brauchten wir 2 Versuche. Also, insgesamt 3 Versuche 2 Kinder Bei kind 1 Ü 30 Bei kind 2 Ü 37 Alles liebe P.S. Super das ihr das vorher besprecht


JohannaRena

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Antwort auf Beitrag von Mucki2626

Hallo Mucki! Wow, das ist ja echt eine tolle Erfolgsquote! Glückwunsch . Alles Liebe


Liesken

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Antwort auf Beitrag von JohannaRena

Hallo Johanna, wie hier jemand schon richtig sagte, kann man sich solche Statistiken gut im IVF Register ansehen. Aber grob gesagt gelten zwei Dinge: - Je mehr Versuche man macht, desto höher ist die Chance, dass es klappt - Je jünger die Frau (und ab 40 auch der Mann) desto höher sind die Chancen, dass es klappt Entsprechend gilt: nicht zu schnell aufgeben und nicht zu viel Zeit verstreichen lassen. Wir sind gerade in der 4. ICSI binnen 10 Monaten und sehr zuversichtlich, dass es bald klappt. Wir werden nicht jünger, deswegen ziehen wir das jetzt durch. Unser Ziel sind 3 Kinder (eins haben wir bereits) und dieses Ziel werden wir auch erreichen, egal wie viele Versuche es dauert. Wir sind von Anfang an Selbstzahler und gleich ins Ausland gegangen, da dort nochmal mehr Dinge möglich sind. Viel Erfolg euch und lasst euch nicht zu schnell entmutigen.