unerfüllter Kinderwunsch, Insemination, IVF/ICSI, natürliche Schwangerschaft

Liebe Frauen da draußen, die den Wunsch verspüren Mama zu werden Ich werde hier nur ein paar Zeilen schreiben, um vielleicht jemanden Mut zu machen. Mir hat dieses Forum sehr viel Mut gemacht. Und ich werde hier schreiben wir mir der Mund gewachsen ist, keine Fachsprache, keine komplizierten Zahlen :) 01/2018 Startschuss für den ungeschützten Geschlechtsverkehr, wir wollen ein Baby. 02/2020 (Fehldiagnose) 1. Frauenärztin (sie meinte ich könnte schwer Kinder bekommen weil meine Zyklen unregelmäßig sind). Die 2. Frauenärztin meine es sei alles unauffällig und das ich bestimmt schwanger werden kann, nur vielleicht ein bisschen länger benötige... Ob wir meinen Mann bereits getestet haben, also ein Spermiogramm gemacht haben. 08/2020 Spermiogramm, die Bombe ist geplatzt. Der Messwert der Spermien meines Mannes liegt bei 7 Millionen (100% wären 100 Millionen) - ABER, sie funktionieren super und schwimmen schnell. Dennoch war die Diagnose mit 26 Jahren eher ernüchternd. Mit seinen Spermien und meinen unregelmäßigen Zyklen war der nächste Weg die Kinderwunschklinik. 09/2020 1. Termin in der Kinderwunschklinik - Bestätigung das wir hier (leider) richtig sind 10/2020 1. Insemination, negativ 12/2020 2. Insemination, negativ Wir nahmen uns eine Pause weil uns mitgeteilt wurde, dass eine Insemination bei uns eher nicht so sinnvoll wäre und man auf ICSI umsteigen müsste. Nach unserem Sommerurlaub wollten wir wieder starten, also mit der neuen Reise, der Stimulation. Wir wollten uns aber auch noch Coronaimpfen lassen und alles richtig machen, somit hat es bis sich nochmal verzögert. 07/2021 Start für den möglichen Zyklus der Stimulation, der Eizellenentnahme und der ICSI. --> wieder retour: ich hatte leider eine Zyste am Eierstock (unauffällig) aber eine Simulation war nicht möglich. 08/2021 Der Zyklus dauerte zu lange (war zu unregelmäßig) -die Ärzte gaben mir für einen Monat die Anti-Baby-Pille (Mercilon) um den Zyklus genau planen zu können. Um alles herunterzufahren quasi. Für den Kopf war das wirklich komisch. Ein Verhütungsmittel zu nehmen obwohl man schwanger werden will... Aber wir vertrauten den Ärzten. 09/2021 DER ZYKLUS beginnt, die Stimulation beginnt. Ich musste Spritzen und Medikamente einnehmen (die Lösungen der Spritzen kann ich leider nicht mehr nennen, Tabletten waren es die Estrofem). Leider habe ich dann eine Spritze zu früh gespritzt (die, die das Wachsen dann hemmt sozusagen). Auf alle Fälle gab ich vielen weiteren Follikeln nicht die Chance reif genug zu werden .... 10/2021 die Eizellenentnahme fand statt (8 wurden entnommen, 5 waren reif). 3 A++ Blastozysten (also bessere gibt es nicht lt. Ärzten) entstanden *jipiii*, der Transfer findet statt. 10/2021 1. ICSI, negativ (mit 1. Blastozyste) Ich musste danach immer 2x täglich Arefam vaginal zu mir nehmen (bei jeder Befruchtung, auch bei den Inseminationen). Ich habe leider auf die Hormone sehr stark reagiert. Schmerzen, Blähbauch, Gefühlschaos, einfach alles ... Ich hatte auch wenn ich danach gesucht habe immer die Symptome einer Schwangerschaft. Alles habe ich in der Zeit des Wartens gegoogelt. Und alles deutete auf eine mögliche Schwangerschaft hin oder eben auch nicht. Sogar stechender Schmerz beim Niesen habe ich gegoogelt ... Jeden Tag PU +x, Transfer +x ... und jeden Tag hoffte ich was lesen zu können was mir Hoffnung gibt. Man findet immer etwas das zu einem passt ... 12/2021 2. ICSI, negativ (mit 1. Blastozyste) 01/2022 3. ICSI, negativ (mit 1. / unserer letzten Blastozyste) Bei allen ICSI`s kam es bei mir zu keiner Einnistung. Nicht mal für einen kurzen Moment. Mein Körper nahm sie gar nicht auf. Unsere, vor allem meine Welt brach zusammen. Der Arzt meinte bevor wir eine weitere Stimulation beginnen, müssten weitere Test gemacht werden - warum mein Körper die "scheinbar perfekten" Blastozysten abstoßt. Nach dieser gescheiterten Reise ging es mir so schlecht, dass ich 1 Monat lang Zuhause war. Ich suchte mir eine Therapeutin. Ganz schnell wurde klar das ich gar nicht mehr in der Lage war schwanger zu werden weil ich einfach nur noch funktioniert habe und die 4,5 Jahre Kinderwunsch seine Spuren hinterlassen hat. Körperlich und Psychisch. Ich habe es nur nicht wahrgenommen, ich habe einfach immer weiter gemacht und für mein Ziel gekämpft. Anfangs war nur ich bei der Therapeutin, dann gemeinsam mit meinem Mann. Ihr Ziel war es uns als Ehepartner wieder zu stärken und uns für die Klinik wieder vorbereiten. Meinen unruhigen auf Hormone reagierenden Körper stabil zu machen. Wir haben auch unser Leben ein bisschen umgekrempelt. Wir haben beide sehr viel gearbeitet, das hat sich in den letzten Jahren so ergeben. Kein Kind = viel Zeit um Geld zu verdienen. Wir haben gar nicht mehr gemerkt, dass eine 70-80h Woche eventuell nicht normal ist und zu viel um Schwanger zu werden (neben 40h/Woche angestellt waren wir noch selbständige Wirtsleute am Wochenende und abends). Dank der Therapeutin haben wir es aufgegeben. Sie meinte zu uns: EUER BABY HAT JA GAR KEINE ZEIT IN EUREM LEBEN, und sie hatte so recht. So verdammt recht. Ich habe auch meinen Job gewechselt. Wollte einfach NEU anfangen. 09/2021 natürliche Befruchtung (unwissentlich natürlich) Ich habe genau in dem Zeitpunkt der Befruchtung unser Klinikgeld für einen Urlaub verprasst und einer Beförderung in der neuen Arbeit zugesagt. Ich dachte mir nur: ich brauche eine Babypause. Ich will aktuell nicht mehr in die Klinik. Ich will das zurückgewonnene Eheleben mit meinen Mann wieder genießen. Zumindest für ein Jahr oder so. Und dann konzentriere ich mich auf meinen neuen Job.... Manchmal kommt es anders als man denkt 10/2022 Zyklustag 35: Ich habe einen Schwangerschaftstest gemacht weil ich wieder so "Babybeduselt" war im Kopf. Und ich wusste nicht warum. Ich wollte einfach nur es vorbei ist und ich meine Periode bekomme - ich konnte meinen eigenen Augen nicht trauen - POSITIV, der Schwangerschaftstest war POSITIV. Einfach so, ganz natürlich. Wir haben unser Ziel erreicht!!! Wir haben sooooo lange auf diesen Tag gewartet, so lange auf diesen Test hingearbeitet. So viele Tränen wurden vergossen. So viele auf und ab's im Eheleben durchlebet. Und dann hat man DEN Test in der Hand und kann die Gefühle und Emotionen nicht einordnen. Es hat wirklich sehr lange gedauert bis es im Kopf bei uns angekommen ist. Ich glaube bis zum insgesamt 3. Ultraschall bei dem wir das Herz hören könnten... Wir sind angekommen, wir haben es geschafft... 01/2023 19. SSW 06/2023 Geburtstermin Liebe Frauen da draußen die auch immer die Foren durchstöbern < 3 Ich kann euch keinen schlauen Tipp geben, ich kann nur sagen, dass ihr die Hoffnung NIE NIE aufgeben sollt. Und vor allem euch und euren Partner NIE aus den Augen verlieren "dürft". Und ich bin ein absoluter Befürworter für Unterstützung auf diesem Weg. Auch wenn ihr glaubt es geht euch gut, sucht euch wen der euch unterstützt. Alles alles Liebe für eure Reise