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Schwanger werden nach stiller Geburt/ICSI

Schwanger werden nach stiller Geburt/ICSI

Mitglied inaktiv

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Hallo. Mein Mann und ich können leider auf natürlichem Weg nicht schwanger werden, da ich an schwerer Endometriose leide. Nach der 4. Icsi sind wir mit doppeltem Glück schwanger geworden, eineiige Zwillinge. Es war alles so wundervoll. In der 18 SSW ist plötzlich meine Fruchtblase geplatzt, und ich bekam Wehen. Meine zwei Engel konnten nicht gerettet werden, und sie kamen still zur Welt. Danach erfolgte eine Ausschabung. Meine zwei Engel können nicht mehr ersetzt werden, jedoch ist der Wunsch Mutter zu sein umso größer geworden. Wir hatten schwere Phasen in der KiWu Zeit, ich war psychisch oft am Ende meiner Nerven. Ich habe ehrlich gesagt Angst, wieder bei 0 anzufangen.. Wer von euch hat sowas ähnliches erlebt und ist schwanger geworden? Vielleicht sogar auf natürlichem Weg? Wäre für jede Antwort dankbar..


Sonja9

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Es tut mir sehr leid, was ihr durchmachen musstet. Deinen beiden Engeln wünsche ich von Herzen alles Gute auf ihrer Reise. Leider kann ich nichts wirklich beisteuern, aber zumindest Anteil an Deiner so traurigen Geschichte wollte ich nehmen. Ganz viele gute Gedanken sende ich Dir, Sonja


emily1992

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Hallo Sonnenschein_e, ich kenne eine Ähnliche Geschichte von einer Instagram Seite, vielleicht hilft dir. Ich kenne sie nicht persönlich aber sie ist keine dumme Influencer, sie erzählt einfach ihre Geschichte. Bei der Frau ist in der ssw18 die Fruchtblase geplatzt und hatte auch eine Stille Geburt. Sie erzählt alles ganz genau, in der USA war sie sogar im Nachrichten. Aber ich denke ungefähr halbes Jahr danach hatte sie einen Kryo, und ihr Sohn ist jetzt 9 Monaten alt. Ihr Account ist sincerely_the_millers. Liebe Grüße und ich wünsche dir von Herzen alles gute für die Zukunft


Kaire

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Hallo Sonnenschein, Dein Verlust tut mir sehr leid. Meine Geschichte beginnt ähnlich wie deine und endet mit dem 5 wochen alten Grund, warum ich nur noch selten Zeit habe, ins forum zu schauen. Mein Mann und ich sind auch icsi Kandidaten, da er oat 3 hat. Ich bin mit der 1. Icsi schwanger geworden mit Zwillingen, missed abort in der 10.ssw. Es hat uns getroffen, hatte sich allerdings leider schon in der 7. Ssw angekündigt (die zwei waren stark in der Entwicklung zurück, der hcg stieg nicht mehr richtig) - passiert leider recht häufig. Also auf zum nächsten Versuch, wie haben unsere 2 eisbärchen einsetzen lassen. Und ich war wieder schwanger mit Zwillingen (zweieigig). Nachdem das 1. Trimester überstanden war kam die Freude. In der 22.ssw habe ich nach unauffälliger Schwangerschaft plötzlich wehen bekommen (warum weiß bis heute keiner genau), der Muttermund öffnete sich und schließlich fruchtblasenprolaps, keine Chance die Geburt noch aufzuhalten (alles zusammen dauerte gerade 7 stunden). Den Kids ging es selbst bei den wehen im Bauch noch gut. Meine Tochter starb unter der Geburt, mein Sohn kam lebend zur Welt und starb 15min später an mich gekuschelt. Die Plazenta löste sich nicht, also ausschabung. Danach waren wir in tiefer Trauer und zu allem Überfluss kam auch noch der erste corona lockdown, so dass die gemeinschaftliche sternenkinder Beerdigung ohne uns Eltern statt fand. Wir rappelte und langsam wieder auf und versuchten icsi 2 und 3. Wir hatten Angst, dass es nicht mehr klappt oder klappt und wieder ein Sternenkind wird, aber wir sagten uns folgendes: Wenn wir es nicht versuchen, werden wir mit Sicherheit kein Kind bekommen, wenn wir es versuchen haben wir zumindest eine Chance. Im 4. Transfer nach der Geburt, etwas über ein Jahr nach der Geburt der Zwillinge, bin ich wieder schwanger geworden. Die schwangerschaft war physisch und psychisch sehr anstrengend, wir waren mehrfach mit fehlalarm im kh und ich hatte oft große Angst - obwohl ich sehr genau überwacht wurde. Im 3. Trimester kamen dann noch Komplikationen hinzu, was natürlich unsere Sorgen nicht besser machte. Schließlich habe ich vor 5 Wochen meinen Sohn als spätes frühchen aus BEL zur Welt gebracht - er hatte einige startschwierigkeiten, aber wir durften nach einer Woche nach Hause. Weder der Weg zur dieser Schwangerschaft, noch die schwangerschaft, noch die Geburt und die ersten 2 Wochen waren einfach - trotzdem bin ich sehr froh, den Versuch gewagt zu haben. Meine sternenzwillinge sind in Gedanken gerade jetzt oft bei uns und ich werde auch knapp zwei Jahre nach ihrer Geburt immer mal wieder traurig und das ist für mich völlig ok. Ein lebendes Kind ersetzt ja nicht den Verlust, die zwei haben ihren eigenen Platz in meinem Herzen. Ich wünsche dir alles Gute auf deinem Weg. Macht das, was sich für euch richtig anfühlt und ignoriert die gut gemeinten aber leider oft völlig schwachsinnigen Ratschläge eurer Umgebung - die meisten können nicht nachvollziehen, wie es euch geht. Und falls du weiter drüber reden möchtest, schick mir eine PN. LG, Kaire


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Kaire

Danke für deine liebe Antwort. Es tut mir so leid was dir passiert ist.. es ist so schrecklich und nicht zu begreifen. Schön das du trotz deinem traurigen Schicksals, glückliche Mama bist!! Das schenkt mir Hoffnung. Wurde bei dir die Ursache letztendlich gefunden? diese Frage nach dem warum ist so groß.. warum können unsere Kinder nicht weiter leben.. Ich wünsche dir alles liebe.


Kaire

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Nein, die Ursache ist nicht genau bestimmbar. Die Kids waren super entwickelt, die Plazentaobduktion ergab nix, die Abstriche waren alle ok. Nur im Blut wurden bakterielle entzündungsmarker festgestellt, daher besteht der Verdacht eines unentdeckten Infektes. Auch Muttermundschwäche ist wahrscheinlich, gerade weil es Zwillinge waren. Ich denke, es wird wohl eins von beiden (oder beides) gewesen sein. Es ist allerdings mehr eine ausschlussdiagnose als wirklich gesichert. Das fand ich lange sehr unbefriedigend, habe damit aber meinen Frieden gemacht - es hat mir geholfen zu wissen, daß bei gut der Hälfte dieser Geburten die genaue Ursache nicht ermittelbar ist. In dieser ss wurde dann absolutes schonprogramm und prophylaktische Progesteron Einnahme verordnet, außerdem wurde ich alle zwei Wochen auf Infekte und gebährmutterhalslänge hin untersucht, es war jedoch die ganze ss komplett unauffällig. Trotzdem hatte ich in der 31.ssw vorzeitige wehen, die waren Gott sei Dank aber nicht muttermundwirksam, allerdings konnte mir auch keiner sagen, wo die herkamen. Die Medizin hat halt leider nicht für alles eine Erklärung oder gar Lösung, auch wenn es schön wäre.


Mörchen17

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Hallo, ich hatte in Deinen anderen Threads ja schon geschrieben, dass ich auch Zwillinge in der 18. Woche habe ziehen lassen müssen. Bei dem ICSI-Versuch, der zu der Zwillingsschwangerschaft geführt hatte, haben wir einige befruchtete Eizellen einfrieren lassen können. Diese wollte ich dann schnellstmöglich einsetzen lassen und das überwog alle anderen Ängste und Belastungen, ich war einfach nur mega-unruhig, solange diese Kryos da waren und auf ihren "Einsatz" warteten. Es konnten dann drei befruchtete Eizellen heil aufgetaut werden, die mir in insgesamt zwei Versuchen eingesetzt wurden (einmal zwei und einmal eine). Der erste Kryoversuch war negativ, der zweite endete in einer biochemischen Schwangerschaft. Zu einem neuen ICSI-Vollversuch konnte ich mich dann nur schwer aufraffen. Ich hatte große Sorge, wieder viel Geld und Nerven zu versenken, nur um erneut so schwer getroffen zu werden, und irgendwie fand ich, unser Kinderwunschweg war schon mit genug Leichen gepflastert (vor der stillen Geburt der Zwillinge hatte ich schon eine MA, nachdem ich einmal einfach so, auf natürlichem Weg, schwanger geworden war). Mein Mann hat mich dann aber überredet. Ich habe mir während der Behandlung Mühe gegeben, das Ganze nicht zu nah an mich herankommen zu lassen, bin eigentlich wie ein Roboter zu den Terminen marschiert etc. Dann schlugen die Medikamente aber nicht korrekt an, die Eizellen entwickelten sich zu schnell, und mein Arzt brach den Versuch ab. Er meinte, das Unterbewusstsein sei der Taktgeber für alle Abläufe im Körper, so auch für den weiblichen Zyklus, und wenn da etwas nicht in Ordnung sei (z.B. durch viel Stress oder so), funktioniere auch die Behandlung nicht richtig. Ich musste dann etwas warten, bis sich mein Zyklus wieder normalisierte, und habe derweil überlegt, was ich denn machen kann, um den Taktgeber wieder richtig "einzustellen". Ich bin dabei auf Akupunktur gestoßen. Es gibt wohl Studien, dass reproduktionsmedizinische Behandlungen etwas erfolgreicher verlaufen, wenn sie von Akupunktur begleitet werden. Da habe ich mir einen Heilpraktiker, der Akupunktur anbot, gesucht und das war für mich ziemlich gut. Der Heilpraktiker hat mir mental sehr geholfen und während der Akupunktursitzungen wurde ich ruhiger, weil ich außer Stillliegen nichts machen konnte derweil. Außerdem habe ich mich nach den Terminen in der Kinderwunschpraxis immer in ein gemütliches Café gesetzt und ein schönes Frühstück genossen, das war immer nett; wenn ich heute an die Behandlung zurückdenke, fallen mir eigentlich am ehesten diese Cafébesuche ein. Das kann ich auch nur jeder Frau raten, während der Behandlung ganz bewusst etwas zu tun, was ihr gut tut. Die Zeit ist dann einfacher durchzustehen. Und ich kann sagen, es ist höchst unerfreulich, wenn man den belastenden Weg der ICSI erneut antreten muss, nachdem man sich doch eigentlich schon am Ziel gewähnt hatte und durch viele kummervolle Tage gehen musste, aber es geht. Dieser ICSI-Versuch führte dann tatsächlich - wir konnten es kaum glauben - wieder zu einer Schwangerschaft und schlussendlich zu unserem Sohn. Die Schwangerschaft war mental natürlich überhaupt nicht einfach, zumal ich auf die 40 zuging und sich im Verlauf auch noch ein Nierenproblem bei unserem Sohn herausstellte, und sie endete schon in der 34. Woche, aber dieses Kind lebt, wird dieses Jahr fünf Jahre alt und ist nach einigen Startschwierigkeiten und OPs wegen des Nierenproblems im Babyalter quietschfidel und fit und ist unser aller Sonnenschein. An unsere Zwillinge denke ich trotzdem jeden Tag und sie sind durch unseren Sohn auch nicht irgendwie verdrängt oder ersetzt worden. Auf natürlichem Weg bin ich einmal kurz vor der Schwangerschaft mit den Zwillingen und dann nochmal vor etwa 1,5 Jahren schwanger geworden. Beide Schwangerschaften endeten allerdings mit einer MA und ich habe den Eindruck, dass wir, mein Mann und ich, auf natürlichem Weg keinen lebendigen Nachwuchs schaffen können/konnten, sondern dass das eben nur per ICSI, wenn ein geeignetes Spermium ausgesucht wird, klappt. Auf das Schwangerwerden auf natürlichem Weg habe ich, nachdem wir es jahrelang ohne irgendwelche Hilfsmittel oder gar reproduktionsmedizinische Behandlung versucht hatten, nicht mehr gesetzt. Vielleicht macht Dir das alles ein bisschen Mut. Du bist ja auch noch ziemlich jung, wenn ich es richtig in Erinnerung habe, Du solltest die Flinte nicht ins Korn werfen, sondern ruhig weiter am "Projekt Nachwuchs" arbeiten. Aber lass Dir jetzt auch Zeit, das Geschehene zu verarbeiten. Du wirst ohnehin ein paar Monate warten müssen, bis Du einen neuen Versuch starten kannst. Ich wünsche Dir auch hier alles Gute und weiß gut, wie Du Dich gerade fühlst - an die ganz schlimme Zeit unmittelbar nach der stillen Geburt kann ich mich auch nach mittlerweile mehreren Jahren noch sehr genau erinnern, es war schrecklich. Aber es wird mit der Zeit leichter.