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Erfahrungen mit IUI

Erfahrungen mit IUI

vanilly22

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Hallo zusammen :)  wir hatten gestern unseren 2. Termin in der Kiwu-Klinik. Es wurde ein 2. Spermiogramm gemacht und im Anschluss hatten wir direkt die Besprechung. Ergebnis: Das Spermiogramm sah ungefähr so aus wie das 1. und ergab eine eingeschränkte Beweglichkeit. Der Arzt hat uns dann eine IUI vorgeschlagen, da dies erstmal der geringere Eingriff sei und wir Glück haben könnten, dass es schon damit klappt, da die Einschränkung nicht so massiv wäre. Alternativ hätten wir uns aber auch direkt für die Icsi entscheiden können.  Wir haben uns nun für die IUI entschieden, die im nächsten Monat starten soll. Dafür soll ich dann 5 Tage Clomifen nehmen. Kennt sich jemand mit der IUI aus und hat Erfahrungen gesammelt?  Hat jemand zufällig auch Erfahrung mit der Übernahme der Kosten durch die PKV und die Beihilfe? An sich fand ich das Verfahren auch erstmal besser, da ich die Kosten zur Not auch selbst tragen könnte, aber es wäre natürlich schön, wenn wir ein bisschen Unterstützung bekommen, da es bestimmt nicht bei einem Versuch bleibt. Bei der PKV gilt ja auch das Verusacherprinzip aber mein Mann und ich sind beide privat bei der dergleichen KV versichert.  Für Tipps und Erfahrungen wäre ich sehr dankbar! :)  Und ganz viel Erfolg an alle, die sich gerade in einer Behandlung befinden ❤️ Liebe Grüße  


Kriki

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Antwort auf Beitrag von vanilly22

Dann dürfte bei euch die Kostenerstattung ca. Bei 50 % oder etwas mehr liegen.  Wie du schon schreibst gilt bei den privaten KV das Verursacherprinzip. Dh die werden die Kosten von deinem Mann übernehmen, aber deinen Anteil nicht. Bei der Beihilfe ist es so (zumindest in NRW) dass sie alles zu 50% übernehmen, was die Frau und die Eingriffe am Körper betrifft, also deine Untersuchungen, die IUI usw., Nicht aber die bloße Aufbereitung der Spermien. Ich glaub bei der IUI ist das mit den Kosten nicht ganz so relevant, aber bei einer ICSI ist das schon erheblich, weil einfach nur ein Miniteil der Kosten auf den Mann anfallen (wenige Hundert Euro), dafür aber dann Tausende Euro auf die Frau. Und da spielt euch das Verursacherprinzip dann gar nicht in die Karten, dafür hast du dann aber zumindest die 50% von der Beihilfe.   Viel Erfolg, egal für welchen Weg (:


vanilly22

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Antwort auf Beitrag von Kriki

Vielen Dank! Ich habe mal mit meiner PKV telefoniert und man hat mir eigentlich Hoffnung gemacht, dass  - weil man Mann ebenfalls dort versichert ist - doch einige Kosten übernommen werden. Sollte es zu einem Icsi/IVF Versuch kommen würden wir sowieso vorab einen Antrag stellen. Aber wir bleiben jetzt erstmal bei der IUI. Da geht es ja wirklich mit der finanziellen Belastung und wenn wir nicht ganz auf den Kosten sitzen bleiben bin ich schon sehr zufrieden :) man nimmt ja was man bekommt!   


Pinguina1

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Antwort auf Beitrag von vanilly22

Ich kenne Menschen, die mit der ersten oder zweiten IUI schwanger geworden sind. ich selbst habe leider keine guten Erfahrungen damit gemacht. Ich hatte fünf IUI mit perfektem Spendersamen und auch sonst guten bis sehr guten Untersuchungergebnissen auf meiner Seite. Leider hat es fünf mal nicht funktioniert. Durch den SpenderSamen war es für mich auch sehr teuer. Das fällt bei euch ja aber weg. Die eigentliche IUI hält sich finanziell wirklich sehr in Grenzen.


vanilly22

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Antwort auf Beitrag von Pinguina1

Danke für deine Antwort!  Es tut mir leid, dass es bei dir mit der IUI nicht funktioniert hat.. bist du dann auf eine IVF oder Icsi umgestiegen?  Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt und gehe erstmal mit geringen Erwartungen an die Sache ran. 🍀


Schmetterfink

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Antwort auf Beitrag von vanilly22

Ich bin die IUI-Königin Wir sind nach sechs Zyklen VZO (mit Gonal-F wg. PCOS) auf IUI mit Clomifen umgestiegen. Die Schwangerschaft trat pünktlich im dritten Versuch, nach der Vereinbarung zum Vorgespräch IVF/ICSI, ein, Maxi ist jetzt 5. Aufgrund der ungeplanten Sectio haben wir nach der Geburt ein Jahr gewartet und sind dann mit IUI und Clomifen wieder eingestiegen (never change a winning team), bei Versuch #6 (oder 7?) folgte eine chemische Schwangerschaft, dann sind wir bald auf Letrozol umgestiegen, haben wieder drei Versuche gebraucht, Mini ist jetzt 2.   Unsere Entscheidung war v.a. finanziell bedingt (ich war bei Maxis Geburt schon 40, bei Mini mussten wir die Kosten also komplett alleine tragen) und auch ein bisschen von der KiWu angestuppst. Mein behandelnder Arzt hat mir immer gerne vorgerechnet, wie wahrscheinlich der Eintritt einer Schwangerschaft Ü40 überhaupt noch ist, was ein Zyklus IVF/ICSI kostet, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass dadurch eine Schwangerschaft eintritt, wieviele Runden wir vermutlich brauchen (eher vier), was uns das kostet (10/15k), wie hoch die Wahrscheinlichkeit im Rahmen einer IUI ist, wie viele Runden wir dann brauchen, was uns das kostet (etwa 300 Euro pro Zyklus als Selbstzahler). Also im Endeffekt "10 Zyklen IUI kosten das gleiche wie eine Runde IVF und führen, da IUI ja 'gerade' schonmal geklappt hat, zum statistisch gleichen Ergebnis, dauert im Zweifel nur länger". Am Ende kommt es in etwa hin, unsere 11 IUI-Zyklen für Mini haben vermutlich in etwa das gekostet, was uns auch ein IVF-Versuch gekostest hätte, hat nur länger gedauert. Ist im Nachhinein, wenn es geklappt hat, dann halt auch immer leicht zu sagen... Man muss sich halt bewusst sein, dass die Schwangerschaftswahrscheinlichkeit bei der IUI nicht so viel höher ist, als sie es (altersbedingt) in einem "perfekten" Zyklus ist. Außer, dass die Spermien nochmal aufbereitet werden, versucht man eigentlich nur, möglichst perfekte Bedingungen für das Eintreten einer Schwangerschaft zu schaffen, indem man das Timing und die Umstände (so weit möglich) perfektioniert.   Ich fand IUI immer überraschend unaufgeregt, das war für mich gut. 1. ZT einmal in der Praxis anrufen, Termin zur Blutabnahme vereinbaren. 2./3. ZT Blutentnahme 3. - 7. ZT Clomifen (ist aber relativ flexibel, geht auch 4-8 oder 5-9) 10./12. ZT Ultraschall (meine Follikel wachsen langsam) 13./15. ZT Eisprung mit Ovitrelle auslösen 14./17. ZT morgens Spermienspende, am späten Vormittag dann die Insemination IUI+2 Progesteron IUI+14 Schwangerschaftstest (Bluttest in der Praxis), Ergebnis am Nachmittag   Ich habe die IUI selbst nie als unangenehm empfunden. Okay, halbnackt auf irgendwelchen Gyn Stühlen rumzuliegen ist nie schön, aber viel unangenehmer als eine reguläre Krebsvorsorge war es eigentlich auch nie. Es gibt halt allgemein angenehmere Dinge als ein Spekulum. Manchmal hat das Einführen des Katheters ein bisschen gezwickt, das war aber nie mehr als ein kleiner Pieks. Den vaginalen Ultraschall zur Kontrolle der Follikel fand ich meistens unangenehmer (meine Eierstöcke verstecken sich gerne hinter irgendwelchen Darmschlingen). Der ganze Vorgang ist innerhalb von Minuten vorbei. Meine Praxis hat danach freigestellt, ob man noch ein paar Minuten rumliegen möchte... angeblich macht das statistisch aber keinen Unterschied. Da ich den Betrieb nicht aufhalten wollte und mir immer blöd vorkam, da unten ohne auf dem Rücken rumzuliegen, bin ich danach immer direkt gegangen, aufs Rad gestiegen und zurück zur Arbeit oder nach Hause gefahren. Die Medikamente habe ich immer gut vertragen. Ich hatte weder bei Clomifen noch bei Letrozol je starke Nebenwirkungen, das Letrozol habe ich quasi gar nicht gemerkt. Funktioniert hat bei mir beides gleich gut, wir hatten in jedem Zyklus (bei jeweiliger Maximaldosis, drunter muckt mein Körper nicht) zwei bis drei Follikel, die wollten wir statistisch auch. Er hat immer rumgeunkt, seine jüngeren Kolleg*innen bekämen jetzt Schweißausbrüche und würden den Zyklus vermutlich abbrechen, aber wir würden uns jetzt freuen und alles mitnehmen, was da kommt, ich sei ja schließlich alt, meine Follikel statistisch vermutlich leer und meine Eizellen eh doof (Einfühlungsvermögen, so wichtig). Utrogest ist vaginal genutzt eine Sauerei und hat bei mir gerne zu typischen Frühschwangerschaftsanzeichen geführt - Brustspannen, Müdigkeit etc. Das fand ich immer in sofern nervig, dass man sich eben Hoffnungen macht, die am Ende nicht erfüllt werden.   Bei Maxi weiß ich ganz genau, wo mein Eisprung war. Auf dem Rad, bei bestem Frühlingswetter (im März), kurz bevor ich zu Hause angekommen bin. Bei der chemischen Schwangerschaft habe ich am Abend vor der Blutentnahme einen Schwangerschaftstest gemacht, weil ich "wusste", dass ich schwanger bin, als ich aus der Hocke aufstand und mir ein brennender Schmerz durch den Unterleib schoss. Das hatte ich bei Maxi auch, aber nicht als Anzeichen gedeutet. Bei Mini habe ich keine Ahnung, bin aber ganz sicher, dass sie sich nur eingenistet hat, weil ich an dem Tag bzw. in der Woche SO krank war, dass mein Körper sich nicht gegen sie wehren konnte. Ich hätte den Termin fast abgesagt und habe morgens extra noch einen Coronatest gemacht (der negativ war). Ein paar Tage vor dem Bluttest in der Praxis, lag Maxi, mein kleiner Late Talker, mit mir im Bett, guckte meinen Bauch an und sagte "Baby". Ich bin mir nichtmal sicher, ob wir vorher wussten, dass das Wort in seinem Wortschatz ist.   Unter den richtigen Umständen bin ich ein Freund von IUI. Die können wirklich gut klappen, liegen finanziell in einem überschaubaren Rahmen und sind relativ wenig belastend, wenn man die Medikamente gut verträgt. Man kann damit auch schonmal ein bisschen "üben", wie der Körper reagiert und kennt grob schonmal (Praxis)Abläufe, bevor man auf IVF/ICSI umschwenkt. Ich wünsche euch ganz viel Erfolg!


vanilly22

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Antwort auf Beitrag von Schmetterfink

Wow vielen Dank für den ausführlichen Bericht 😍 es macht mir ein bisschen Hoffnung! Ich freue mich sehr für dich, dass es mit der IUI bei dir sogar zwei mal geklappt hat!  Das alles nimmt mir gerade auch ein bisschen die Angst, weil ich das Gefühl habe, etwas mehr zu wissen was nun auf mich/uns zukommt. Es ist halt alles sehr aufregend, auch wenn die IUI ja wirklich nur das kleinere Verfahren ist. In jedem Fall sind die Chancen zumindest höher als in einem normalen Zyklus bei uns. Das ist ja schon mal ein kleiner Mehrwert. Ich find es für den Körper auch etwas besser, wenn man es zunächst ohne so viele Medikamente versucht, die man bei einer Icsi/IVF ja braucht.. Ich hoffe wirklich sehr, dass wir vielleicht auch das Glück haben, dass es mit ein paar Versuchen funktioniert 🍀 Mein ES ist immer etwas früher.. da muss ich wirklich nochmal mit der Klinik sprechen, weil er aktuell immer so an ZT 12-13 stattfindet. Ich hoffe, dass das keine Probleme gibt.  Eine Frage noch zu den Follikeln:  Wenn es zwei bis 3 Follikel gab, hat sich dann einfach das Risiko auf eine Mehrlingsschwangerschaft erhöht? Deshalb hätten die jüngeren Kolleg*innen den Zyklus abgebrochen? Sowas wird dann durch Clomifen begünstigt?  Nochmal einen herzlichen Dank an die IUI-Königin für diese ausführliche Antwort und die ganzen Infos ❤️ 


Schmetterfink

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Antwort auf Beitrag von vanilly22

Die Kliniken haben ein Auge drauf, wie die Zyklen verlaufen. Clomi kann auch immer nochmal Einfluss auf die Zykluslänge haben, da es in den ganzen Hormonhaushalt eingreift. Mein erster stimulierter Zyklus ist zu lange her, um mich dran zu erinnern, aber ich bin ziemlich sicher, dass wir damals auch früher den ersten US gemacht haben und auch mehr als einen US in dem Zyklus hatten. Ich würde den ersten Zyklus tatsächlich erstmal als "Testlauf" mitnehmen. Erstmal schauen, was so passiert im Körper. Vielleicht verlängert sich die erste Zyklushälfte, vielleicht verkürzt sie sich. Ich habe den ersten Zyklus mit einer Clomifen gemacht (50 mg), da hat sich quasi gar nichts getan. Wir hatten angenommen, auf einem Follikel rumzumessen, der war am Ende vermutlich eine Zyste. Danach sind wir direkt auf 150 mg umgestiegen, das hat dann was gebracht. Wenn man das so lange durchzieht wie ich, sieht man ja, ob das "immer" gleich verläuft und kann dann den Ablauf danach richten.   Ja, Clomifen erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass mehr als ein Follikel reift. Clomifen gaukelt dem Körper einen Östrogenmangel vor, der reagiert darauf, indem er (am Ende) mehr LH und FSH (follikelstimulierendes Hormon) bildet, das fördert dann das Follikelwachstum. Dadurch, dass man die Produktion da anstößt, bilden sich eben gerne mehr als ein Follikel. Jetzt kommt das Caveat... bei jungen Frauen, ist das nicht unbedingt erwünscht. Je älter man ist, desto eher ist ein Follikel leer (also ohne Eizelle), obwohl er "reif" aussieht. Da man nur den Follikel in der Bildgebung erkennt, aber nicht, ob er auch eine Eizelle enthält, geht man erstmal immer davon aus 1 Follikel = 1 Eizelle. Je älter, desto eher stimmt das nicht mehr. Je älter man ist, desto eher sind die Eizellen, die man sich da heranzüchtet, genetisch auffällig. Deswegen gibt es  bei "alten" Frauen eine höhere Fehlbildungsrate (weil die Eizellen genetisch so "schlecht" sind), die am Ende auch zu einer höheren Fehlgeburtsrate führt. Meine KiWu (bzw. mein behandelnder Arzt) hat immer gesagt, Ü40 sei die Wahrscheinlichkeit, dass ein Follikel eine gute Eizelle hat (die sich dann auch befruchten lässt, einnistet und bleibt) etwa bei 10% liegt. Mit Blick darauf, dass ich beim ersten Kind schon "älter" und beim zweiten Kind urmelalt war, haben wir also jeden Follikel mitgenommen, in der Hoffnung, dass da wirklich was drin ist und das auch "gut" ist. Bei jungen Frauen will man das eher nicht. Bis in die 30er liegt die Wahrscheinlichkeit, dass in jedem Follikel eine Eizelle reift und diese Eizelle genetisch unauffällig ist halt viel höher. "Gute" Eizellen lassen sich gut befruchtet, nisten sich ein (sofern die Gebärmutterschleimhaut sich vernünftig aufbaut, was bei Clomi ein Problem sein kann, aber nicht muss) und beißen sich dann fest. Mehrlingsschwangerschaften haben aber halt ihre eigenen Risiken und sind daher in der Kinderwunschbehandlung eigentlich nicht wünschenswert (obwohl sie natürlich (vermehrt) vorkommen). Bei jemandem Ende 20 würde man daher einen Zyklus mit 3 Follikeln in der Regel abbrechen ("abbrechen" heißt dann auch, dass man es nicht zu Hause selbst versucht...), während man das bei jemandem Anfang 40 durchaus laufen lassen kann (wir haben auch mal vier Follikel mitgenommen). Da gehört vermutlich zu, dass der behandelnde Arzt bereits ein bisschen abgestumpft ist ;) und das Risiko eingeht und mitträgt. Man möchte halt "gute" Follikel, um möglichst wahrscheinlich auch "gute" Eizellen zu erhalten, aber eben auch nicht zu viele, damit du nicht wie die Octomom endest.   Geh das echt erstmal entspannt an. Du gibst die Verantwortung jetzt in andere Hände ab und kannst dir anschauen, wie das läuft. Ich habe in meinem ersten Geburtsvorbereitungskurs eine Mutter kennengelernt, bei der hat der erste Zyklus in der KiWu Erfolg gebracht... dabei haben die gar nichts gemacht (außer quasi Zyklusmonitoring). Manchmal hilft schon, dass das Gewicht nicht mehr ganz auf einem lastet. Ganz viel Erfolg wünsche ich euch!