CatherinaS_
Hallo ihr Lieben,
Ich war bisher immer nur stille Mitleserin, doch heute möchte ich aktiv hier dran teilnehmen. Trost spenden und Mut machen und meine Geschichte erzählen.
Ich habe am vergangenen Donnerstag (15.09.22) nach 3 Tagen überfällig positiv getestet. Clearblue 1-2) Kurz darauf begannen leichte Blutungen. Am nächsten Tag Termin beim FA, natürlich nichts zu sehen, nur aufgebaute Schleimhaut. Weiterhin Blutungen und am Samstag wieder negativ.
Sonntag kam dann quasi die Periode. Der kleine Krümel hatte es also wahrscheinlich nicht geschafft zu nisten.
Leichte Gelbkörperschwäche, hab ich schon vorsorglich durch nen speicheltest erfahren.
Meine bioidentische Hormone kommen und den nächsten Tagen und dann kann ich unterstützen.
TSH-Wert steht noch aus. (Würde jedem empfehlen, die Hormone und Schilddrüse einfach checken zu lassen)
Dennoch, im 3 ÜZ, bin ich sehr traurig und noch am verarbeiten.
Wem gings ähnlich mit so einem frühen Verlust?
Fühlt euch gedrückt!
Hallo, dazu muss man ein paar Dinge sagen. Sei vorab aber erstmal gedrückt! Ich hatte auch eine FG (9. SSW), ich weiß, wie das ist. Aber: Frühe Fehlgeburten haben in der Regel als Ursache einen Fehler bei der frühen Zellteilung. Diese Phase ist extrem heikel und anfällig. Die Natur bemerkt den Irrtum und hört auf, den Embryo weiterzuentwickeln. Man kann das nicht vermeiden, auch nicht durch die Einnahme von Progesteron. Frühe FGs gehen, das weiß man heute, nicht auf einen Progesteronmangel zurück. Sie haben auch nichts mit der Schilddrüse zu tun! Eine FG in einem frühen Entwicklungsstadium ist eine (leider) sehr häufige Sache und im Leben einer Frau etwas Normales. Etwa jede zweite Frau mit Kindern hatte auch schon eine FG. Einen Progesteronmangel kannst Du nicht im Selbsttest feststellen. Nicht einmal Dein Arzt kann das per nur einmaliger Blutabnahme. Sondern dafür braucht man eine Verlaufskontrolle, also mehrere Blutabnahmen im selben Zyklus. Speicheltests sind Geldschneiderei. Selbst wenn Du einen Progesteronmangel (= Gelbkörperschwäche) hättest. Dies wäre nur ein Problem beim Schwangerwerden (das kann erschwert werden). Und was die meisten Frauen auch nicht wissen: Eine Gelbkörperschwäche kann man nicht mit künstlichem Progesteron beheben, dies klappt nur selten. Weil nämlich die eigentliche Ursache hier nicht behandelt wird. Ursache eines Gelbkörperhormonmangels ist eine schlechte Eireifung in der ersten Zyklushälfte. Nur nach guter Eireifung entsteht aus dem leeren Restfollikel auch ein kräftiger Gelbkörper (kleine, walnussgroße, quietschgelbe Drüse), die ausreichend Progesteron produziert. Eine echte Gelbkörperschwäche wird daher heute meist durch ein Mittel behandelt, das die Eireifung optimiert (verschreibungspflichtig). Dieses Mittel darf man nicht selbst im Internet bestellen, weil kurz vor dem Eisprung eine Ultraschallkontrolle nötig ist, um eine gefährliche Überstimulation (Durchbruch Eierstöcke) rechtzeitig zu erkennen. Ich kann verstehen, dass Du nach Ursachen für Deine FG suchst, ich habe das damals auch getan, das tut jede Frau. Aber man liegt falsch mit seinen laienhaften Eigendiagnosen. Schilddrüsenprobleme und Progesteronmangel können beim Schwangerwerden stören, sie verursachen aber keine FG. Die Einnahme von Progesteron wiederum verhindert auch keine FG. LG
Erstmal tut mir euer Verlust sehr leid. Aber ich habe eine Frage... Woher möchtest du wissen,das Progesteron keine FG verhindert? Wer hat dir das gesagt? Wenn dem so wäre,warum geben die Ärzte einer Frau mit Blutungen in der Frühschwangerschaft dann Progesteron?
Es gibt Fehlgeburten die aufgrund einer Gelbkörperschwäche entstehen weil das Hinterbliebene Follikel (Gekbkörperzyste)was nach dem Eisprung zurück bleibt nicht genügend Gelbkörperhormone produziert. Künstliches Progesteron kann also sehr wohl unterstützen.
Auch eine Schilddrüsenüberfunktion Oder-Unterfunktion kann zu FG führen. SS sind durch solche Erkrankungen nicht ausgeschlossen sondern nur erschwert. Schafft es dann aber ein Spermium das Ei zu befruchten kann eine Schilddrüsenüberfunktion/Unterfunktion oder eine Gelbkörperschwäche die Einnistung verhindern oder gar zu einer FG führen. Sicherlich sind die meisten FG zurück zuführen auf gestörte Zellteilung am Anfang aber dies kann in so einem frühen Stadium gar nicht überprüft werden,deshalb kann kein Arzt und schon gleich gar kein Laie sagen warum,wieso, weshalb die FG entstanden ist,das sind alles nur Mutmaßungen! Erst im späteren Verlauf kann evtl festgestellt werden warum die FG entstanden ist.
Ich wünsche euch trotzdem alles erdenklich gute und drücke euch die Daumen das auch ihr bald euer Baby in den Armen halten dürft
LG julienmami
Hallo Banu, vielen Dank für deine Nachricht. Auch mir tut deine Fehlgeburt sehr leid. Fühle dich auch gedrückt! Mir ist bewusst dass das nicht in Eigenregie gemacht werden kann. Und sicher steht an der ein oder anderen Stelle das Geld. Da gebe ich dir recht. Auch dass diese Parameter eine Fehlgeburt nicht verhindern können ist mir bewusst. Ich möchte nur bestmögliche Bedingungen schaffen. Den Progesteronmangel merke ich tatsächlich schon länger. Durch PMS, zwischenblutungen usw. Ich bin gespannt, ob ich da einen Unterschied feststelle. Ich möchte zumindest versucht haben, bessere Bedingungen zu schaffen. Unterstützt du deinen Körper in irgendeiner Form? Und versucht ihr es weiter oder ward ihr bereits erfolgreich? Liebe Grüße
Tatsächlich habe ich das mir von meiner Fachkraft auch so sagen lassen. Dass die Schilddrüse DAS hormonbildene Organ ist. Liegt eine Unterfunktion vor, können Hormone nicht gebildet werden. Ich hab zudem einen leichten Östrogen-Defizit, weshalb auf die Schilddrüse getippt wird. Ich bekomme also Estradiol und Progesteron.
Dass eine FG nicht verhindert werden kann ist klar, aber Risiken können minimiert werden. Das sehe ich ähnlich.
Vielen Dank dir. Ich bin sehr zuversichtlich
"Woher möchtest du wissen,das Progesteron keine FG verhindert? Wer hat dir das gesagt? Wenn dem so wäre,warum geben die Ärzte einer Frau mit Blutungen in der Frühschwangerschaft dann Progesteron?" Dazu gibt es einige (und recht eindeutige) Studien. "Eine Behandlung mit Progesteron soll das Risiko einer Fehlgeburt reduzieren. Wie die Ergebnisse einer großen randomisierten Studie zeigen, erfüllt sich diese Hoffnung bei den meisten Frauen mit Blutungen in der Frühschwangerschaft jedoch nicht" (https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2019/daz-24-2019/senkt-progesteron-die-fehlgeburtenrate) "Wir fanden bei Frauen, denen Gestagene gegeben wurden, keine Evidenz für Verbesserungen bei anderen Endpunkte, wie dem Tod des Neugeborenen,Totgeburten einem geringen Geburtsgewicht oder Fehlbildungen." (https://www.cochrane.org/de/CD003511/PREG_gestagene-zur-vorbeugung-von-fehlgeburten) "Schwangere, die aus ungeklärten Gründen schon mehrere Fehlgeburten erlitten haben, haben einer neuen Studie zufolge keinen Nutzen von einer Progesterontherapie im ersten Trimester. Die Chance auf eine Lebendgeburt wird dadurch nicht erhöht." (Schumacher, B., Möller, J. Progesteron bei habituellen Aborten wirkungslos. gynäkologie + geburtshilfe 21, 14 (2016). https://doi.org/10.1007/s15013-016-0859-3; https://link.springer.com/article/10.1007/s15013-016-0859-3) Ich könnte weiter zitieren, die Quellenlage ist da tatsächlich gar nicht schlecht. Ich denke aber, für hier sollte das so reichen. Es gibt EINZELFÄLLE, in denen Progesteron zur Abortvermeidung gut helfen soll, wobei selbst das umstritten ist. "Theoretisch könnte das Gelbkörperhormon also bei Frauen mit rezidivierenden Aborten therapeutisch nutzbar sein. Das hatten auch die Ergebnisse eines Cochrane-Reviews von 2013 vermuten lassen: Eine Progesterontherapie im ersten Trimester war mit einem verminderten Fehlgeburtsrisiko assoziiert. Allerdings beruhte der Review auf nur vier kleinen Studien von minderer Qualität. Das könnte erklären, weshalb in einer neuen Studie mit dem verheißungsvollen Namen PROMISE die Ergebnisse nicht bestätigt werden konnten." (s. Aufsatz von Schumacher & Möller). "Interessant ist jedoch das Ergebnis der Subgruppenanalyse: Frauen mit mindestens drei Aborten in der Vergangenheit hatten einen signifikanten Vorteil bei einer Behandlung mit Progesteron im Vergleich zu Placebo. Die Inzidenz an Lebendgeburten lag hier bei 72% vs. 57% in der Placebo-Gruppe (Relatives Risiko 1,28; 95%-Konfidenzintervall 1,08 bis 1,51)" (ebenfalls aus dem obigen Link der Apothekerzeitung) Das Fazit der Studie ist (https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/nejmoa1813730): In conclusion, treatment with progesterone did not result in significant improvement in the incidence of live births among women with vaginal bleeding during the first 12 weeks of pregnancy. Progesteron ist (in meinen Augen) v.a. Patient(inn)enberuhigung (ähnlich wie Homöpathie in vielen anderen Bereichen). Das Gefühl, etwas getan zu haben. Das greift in die gleiche Kerbe wie Schonung oder Bettruhe (wobei Progesteron meines Wissens zumindest nicht das Thromboserisiko erhöht). Sinnvoller als einen Progesteronmangel zu behandeln, ist die Behandlung der Ursache. Gleiches gilt für die Schilddrüse. Das heißt ja nicht im Umkehrschluss, dass Schilddrüse und Progesteronspiegel egal sind. Der Ausgang einer Schwangerschaft ohne zugeführtes Progesteron ist, von Ausnahmefällen einmal abgesehen (und im Rahmen von künstlichen Zyklen in der Kinderwunschbehandlung) nach Studienlage nicht signifikant anders als ohne. Selbst wenn (!) es einen Unterschied gebe, wäre das nichts, was man zu Hause selbst diagnostiziert und behandelt. Da hat Banu ganz schlicht und einfach recht. Einen Progesteronmangel diagnostiziert man nicht am Küchentisch, zu einem nicht näher genannten Zeitpunkt im Zyklus, mit einem selbst gekauften Speicheltest. *** "3 Tagen überfällig positiv getestet [...] Der kleine Krümel hatte es also wahrscheinlich nicht geschafft zu nisten." Doch, hat er. Der Körper bildet erst nach Einnistung hCG. Ohne Einnistung kein positiver Test. Aus irgendeinem Grund (und jetzt mal ganz egal, ob es am Progesteron liegen könnte oder nicht), hat der Körper aber entschieden, dass diese Schwangerschaft nicht halten soll. Frühaborte & chemische Schwangerschaften sind häufig. "Als Ursachen für Frühaborte werden folgende Punkte aufgeführt: Chromosomenstörung der Embryonalanlage in 50 bis 85% der Fälle Gerinnungsstörungen der Mutter Angeborene anatomische Fehlbildung der Gebärmutter der Schwangeren Stoffwechselstörungen der Schwangeren (z.B. Schilddrüsenfunktionsstörung, schlecht behandelter Diabetes) Autoimmunkrankheiten Schwere Infektionen Einnistung außerhalb der Gebärmutter Kontakt mit chemischen Stoffen, die den Embryo schädigen (z.B. Drogen, bestimmte Medikamente, Röntgenstrahlen)" (https://www.kindeshalb.de/biochemische-schwangerschaft/) In der obigen Liste taucht Progesteronmangel als Einzelpunkt übrigens (da er vorranging die Einnistung verhindert, aufgrund des schlechten Schleimhautaufbaus), im Gegensatz zu Schilddrüsenstörungen, nicht auf. Ein Hauptgrund ist eben eine gestörte Embryonalanlage, gegen die man nichts tun kann. Gerinnungsstörungen sind ebenfalls häufig, werden aber oft erst nach dem dritten Abgang überhaupt abgeklärt. Es wäre schön, wenn sich Frühaborte so einfach durch Gabe von Progesteron verhindern lassen würden. Das würden wir uns vermutlich alle wünschen. Einen Großteil der frühen Abgänge, und da spreche ich aus Erfahrung (Progesteron ab ES+2, Abgesetzt dann für den Abgang), lässt sich dadurch aber schlicht und einfach nicht beeinflussen. Hilft es doch, hat man Glück. Es schadet aber auch (nach Studienlage) vermutlich nicht, also gibt man es sicherheitshalber.
Vielen Dank für deine Mühen diese Fakten darzustellen. Nicht jeder hat alle wissenschaftlich fundierten Fakten immer zur Hand oder schlicht weg auch eine andere Überzeugung abseits dieser Fakten. Tatsächlich kann ich nur nicht nachvollziehen warum Ihr Text und Ihre Wortwahl mir anmaßend und negativ behaftet scheint, nur weil Sie Hintergründe recherchiert haben und andere nicht. Mein Speicheltest ist weder selbstgekauft noch am Küchentisch vollzogen. Dieser wurde von einer Ärztin in Auftrag gegeben und analysiert. Ich bitte Sie zukünftig, wenn Sie Ihre Meinung teilen möchten, nicht persönlich und wertend zu werden.
Und selbst wenn die Wirkungen eingeschränkt oder nicht vorhanden sind und die Einnahmen nicht schaden, hat man doch schon alles gewonnen wie ich finde. Man tut sein Bestes und Möglichstes. Fürs Seelenheil. Und wir wissen alle über die Wirkung dessen. LG
Die letzten 10 Beiträge
- Schwangerschaft ( werden) und ihre ungenaue Zeichen
- Schreckmoment in der Schwangerschaft,schlimm fürs Baby?
- Schwanger trotz starker Blutung in SSW 5
- Basaltemperatur sinkt an ES+7 stark ab
- test positiv? bitte Hilfe
- Kinderwunsch - nach 5 Jahren auf natürliche Weise schwanger geworden
- Weiterhin 2. eindeutigen Strich bei Ovulationstest nach Eisprung
- Kiwu
- Hippelzeit
- Neuer Job und Kinderwunsch