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Erfahrungsbericht private Samenspende

Erfahrungsbericht private Samenspende

Rike79

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Hey, ich wollte Euch einfach mal eine schöne Geschichte von mir erzählen um Mut zu machen nicht aufzugeben. Ich bin 45 und hatte schon immer einen großen Kinderwunsch. Leider wurde dieser Wunsch in meinen Beziehungen nicht geteilt und so gingen unsere Wege auseinander. Ich habe mich dann selbst auf den Weg gemacht. Viele Stunden in allen möglichen Foren gelesen und dann nach 4 erfolglosen künstlichen Befruchtungen in Dänemark war ich total am Ende mit meinen Kräften, körperlich und seelisch. Irgendwann habe ich mich dann nochmal aufgerappelt und mich in den Jungle der privaten Samenspender begeben. Dort wurde ich dann mit einer Flut von unseriösen Angeboten überflutet. Ein richtiger Austausch kam selten zustande und zwei Männer die mir eigentlich seriös erschienen sind garnicht zum ersten kennenlernen erschienen. Kurz gesagt ein Haufen Müll und verschwendete Zeit. Dann habe ich aber doch jemanden kennengelernt. Ein Papa von zwei Kindern. Einfühlsam, empatisch und mit dem richtigen gespür mir wieder Mut zu machen. Wir konnten ganz offen über unsere Vorstellungen und Wünsche reden. Nach einem ersten kennenlernen haben wir uns dann in Hamburg in einem Hotel getroffen. Volltreffer Ein Eisprung, ein schöner Moment und 9 Monate später halte ich ein kleines Wunder in meinen Armen :-))) Danke! Ich wünsche Euch auch so viel Glück und das Ihr die Hoffnung nicht verliert! Falls Ihr fragen Habt schreibt mir gerne ... Liebe Grüße Rike


Mefanne

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Antwort auf Beitrag von Rike79

Herzlichen Glückwunsch zum Baby. Was meinst du mit "ein schöner Moment"? 


Mefanne

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Antwort auf Beitrag von Mefanne

Da das nicht beantwortet wurde, mal ganz allgemein: Eine private Spende ist durchaus üblich und möglich ohne Geschlechtsverkehr, mit Becher.  Ich kenne es eher so, dass die Sorge von Frauen (Freundinnen) ist, dass der Spender eben auf einmal nicht mehr mit der Bechermethode einverstanden ist, sondern sich Geschlechtsverkehr erschleichen möchte, wohlwissend, damit die emotionale Notlage der Frau auszunutzen. In dem Fall ist das dann alles andere als "ein schöner Moment". Samenspende und dann IUI in einer Kinderwunschpraxis haben Vorteile, v.a. rechtliche und gesundheitliche. Kinderwunschpraxen beraten dazu auch. 


Satie

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Antwort auf Beitrag von Rike79

Lieb Rieke, danke dafür. Das tut sooo gut das zu lesen und macht Mut, dass es vielleicht doch noch nicht vorbei sein muss bei mir. Herzlichechen Glückwunsch dir! Wie schön, dass es endlich auch für dich geklappt hat. Ich bin gerade frisch getrennt von meinem Partner, der nun nach 3Jahren doch erkannt hatx dass er keine weiteren Kinder mehr will. Er hat bereits zwei. Ich noch keine. Wir hatten aufgrund seiner schlechten Spermaquailli bereits eine ICSI mit Frischtransfer und einer Kyro in Prag machen lassen. Zwei Fehlgeburten waren dieses Jahr die Folge und es sind noch zwei Embyryonen eingefroren und nun hat er Schluss gemacht, weil für mich ganz klar war, dass ich ein Kind möchte, schon so lange möchte. Ich hab das Gefühl wieder bei 0 anzufangen und bin diese Woche 42 geworden. Hab jetzt auch angefangen nach privaten Samenspender zu schauen.  Es tut auf jeden Fall gut, zu hören, dass man nicht alleine ist auf diesem zehrenden Weg. Ich wünsche mir so sehr, dass es sich für mich auch erfüllt. Gerade sehe ich nur Verlust und Scheitern und verschlossene Türen.   Daher toll, dass du das gerade heute teilst :)  Danke und alles Gute euch! Grüße


Hexhex

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Antwort auf Beitrag von Rike79

Huhu, es freut mich wirklich, dass deine Geschichte für dich so gut gelaufen ist. Für andere, die hier mitlesen und ähnliches planen: Rechtlich ist das durchaus heikel. Ich weiß, man hört es nicht gern, und meist hat man ja auch Glück und alle Seiten sind zufrieden und verhalten sich ruhig. Aber man muss da im Vorfeld wirklich gut informiert sein. Zum Beispiel hat der Vater grundsätzlich Anspruch auf ein Umgangsrecht, unter Umständen auch auf das Aufenthaltsbestimmungsrecht des Kindes sowie (wenn er das einklagt) auf das gemeinsame Sorgerecht. Es ist nicht mehr wie früher, dass eine uneheliche Mutter dies automatisch allein behält, wenn der Vater es ebenfalls will. Man ist also von der Laune des Spenders abhängig. Wenn dieser seine Meinung ändert oder plötzlich (oder später) Gefühle für sein Kind bekommt, wird's schwierig. Der zweite Punkt ist, dass das Kind Anspruch auf Unterhalt hat. Theoretisch kann das Kind, wenn es 18 wird, den Unterhalt beim Vater nachträglich einklagen, weil dieser ihm einfach zusteht. Die Mutter kann nicht stellvertretend für das Kind auf den Unterhalt verzichten, das Geld gehört dem Kind, nicht der Mutter. Auch der Spender ist also rechtlich nicht sicher. Der dritte Punkt ist, dass das durch Spendersamen gezeugte Kind erbberechtigt ist. Es ist jedem anderen Kind des Spenders rechtlich absolut gleichgestellt und kann später miterben, wenn es das will. Auch das muss ein Spender wissen. Man kann als Mutter auch nie ausschließen, dass das Kind als Erwachsener dieses Recht in Anspruch nimmt, zumal ihm das zusteht. Ich kann es trotzdem verstehen, wenn man diesen Weg geht, absolut. Aber man sollte nicht die rosarote Brille aufhaben. Menschen und ihre Gefühle und Handlungen lassen sich nicht kontrollieren, weder beim Spender noch später beim eigenen Kind, sobald es erwachsen ist. Deshalb vielleicht sogar einmal kurz bei einem Anwalt beraten lassen, wie hier der sicherste Weg ist. Bei so etwas Wichtigem sollte man nicht blauäugig sein. LG  


User-1736850004

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Antwort auf Beitrag von Hexhex

Sehr wertvolle Infos! Auch Geschlechtskrankheiten sollte man da wohl mit einplanen.  Und im Erfahrungsbericht im Ausgangspost wird fast als Randnotiz erwähnt, dass der Spender schon 2 Kinder hat. Frage mich, ob das dann Seitensprünge aus Nächstenliebe sind oder ob der Spender nicht mehr mit der Mutter seiner Kinder zusammen ist.   


Satie

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Antwort auf Beitrag von User-1736850004

Es gibt hierzu viele Informationen online auf Co-parenting Seiten oder von Solomanas, die über die Fallstricke und rechtlichen Komponenten aufklären. Ja, es gibt viele Dinge zu Bedenken. Wie bei jedem Weg. Ebenso gibt es viele verschiedene Konzepte jenseits dem klassischen Modell. Gerade für Frauen ohne Partner, die nicht den Weg von künstlicher Befruchtung gehen wollen oder können, finde ich eine private Samenspende eine Alternative, die Sinn machen kann. Man kann sich Spermiogramme und Gesundheitstests geben lassen und die Hintergründe und Motivation ergründen. Rechtlich bleibt es wie oben beschrieben. Aber es gibt sehr viele Menschen, die sich dadurch ihren langersehnten Kinderwunsch erfüllt haben und es gut ausgegangen ist. In der homosexuellen Szene ist das bereits seit Langem der Weg für viele Paare. Auch gibt es Coparenting. Ich hab den Post vor allem als mutmachend empfunden, unabhängig vom Weg.  Gerade für jemanden Ü 40 mit bereits langem Kinderwunschwege, tut es gut, von Frauen zu lesen, bei denen es noch geklappt hat. 4erfolglose ICSIS und so viel Herzblut, Bangen, Enttäuschung und Kostenberge und dann auch noch ohne Partner. Respekt und ich wünsche dir und deinem kleinen Schatz alles Gute! Liebe Grüße