Elternforum Kinderwunsch nach Fehlgeburt

Erfahrungsbericht - Medikamentöser Abgang nach Missed Abort (8 + 4)

Erfahrungsbericht - Medikamentöser Abgang nach Missed Abort (8 + 4)

Eternity84

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Hallo Ihr Lieben, ich möchte meine schlimmen Erfahrungen gern mit euch teilen und hoffe, ich kann anderen Frauen Mut und Hoffnung machen, ihren eigenen Weg zu gehen und ihre FG selbstbestimmt erleben zu dürfen. Leider musste ich hart dafür kämpfen. Bei meiner zweiten Routineuntersuchung (31.10.2022) wurde bei mir ein „Missed Abort“ durch meine Gyn festgestellt. Mit dem Mutterpass drückte sie mir die Papiere für eine Ausschabung in die Hand. Sie sagte „wir kontrollieren in einer Woche erneut. Wenn sich der Verdacht erhärtet, machen wir gleich im Anschluss eine Ausschabung!“. Das wollte ich auf keinen Fall! Leider hatte noch zwei sehr heftige Termine mit meiner Gyn, in denen sie mir sogar im Beisein meines Mannes keine Wahl lassen- und mich zur Ausschabung drängen wollte. Über OP-Risiken klärte sie mich auf Nachfrage nicht auf, ich bekam kein Ultraschall-Bild (das würde sie behalten) und sie teilte mir nicht den Stand der Schwangerschaft mit. Am Ende drohte sie mir, ich bekäme Krebs, wenn ich keine AS machen wollen würde. Das war das aller Letzte, ich hoffe, euch bleiben derart unprofessionelle Gynäkolog*innen erspart. Musste die Ärztin wechseln, bin jetzt sehr zufrieden. Am nächsten Tag fing ich an, zu bluten. Wir fuhren in die Klinik, wo sich der traurige Verdacht bestätigte. Ich war in Woche 8 (+4) und wurde von einem Oberarzt ganz toll beraten- auf einmal hatte ich Optionen... (warten auf natürlichen Abgang, Unterstützung mit Medikamenten oder den Eingriff). Da ich warten wollte auf einen natürlichen Abgang, wurde durch eine Hebamme betreut und via Akupunktur unterstützt. Immer wieder ließ ich meine Blutwerte und beim Gyn den Abgang kontrollieren und habe zwei Mal tägl. Fieber gemessen. Am 22.11.2022 entschied ich mich für den medikamentösen Abbruch mit Cytotec. Ich organisierte mir einen Toilettensitz, um zu kontrollieren, was alles abging. 30 Min. zuvor nahm ich 600 mg Ibuprofen und 500 mg Paracetamol ein. Drei Std. nach Einnahme bekam ich leichte Krämpfe und 13 Std. später wachte ich mit heftigen Schmerzen auf, nahm sofort 500 mg Novaminsulfon. Die Krämpfe hielten 1.5 Stunden an und waren überperiodenstark (habe mich teilweise gekrümmt) aber es war auszuhalten! Es kamen viele Koagel (geronnenes Blut) und Gewebereste raus- keine Fruchthöhle. Holt euch gleich Novaminsulfon, Ibuprofen war bei mir nahezu wirkungslos. Bei der Nachkontrolle in der Klinik (48 Std. später) war noch alles drin. Daher bekam ich eine zweite Dosis Cytotec (800 µg). Der Arzt teilte mit direkt mit „wenn Cytotec diesmal nicht wirkt, müssen Sie eine Ausschabung machen!“ Ich dachte mir "ich muss gar nichts solange es mir gut geht!" (siehe letzter Satz)! Wieder legte die Cytotec Zuhause ein, ging spazieren, erledigte viel im Haushalt. Etwa 4 Std. später schied ich einen Großteil der Tabletten wieder aus und rief in der Klinik an. Es hieß, ich solle in einer Woche nochmal zur Untersuchung kommen – evtl. bekäme ich nochmal Cytotec. Es kamen wieder nur große Koagel mit viel Blut raus. Auf Klinik hatte ich erstmal keine Lust mehr…. mich zermürbte das Ganze nervlich. Ich trank verschiedene Tees, um den Abgang zu unterstützen (Horstreinigungstee, Nestreinigungstee, Hirtentätscheltee, Frauenmanteltee- ca. 2 Tassen von jeder Sorte pro Tag und zwischendurch viel Wasser). Ca. drei Wochen nach der ersten Einnahme von Cytotec kam am 05.12.2022 endlich die Fruchthöhle raus. Sie war 6 cm lang und 3cm breit, aus hellem Gewebe, sehr fest und sah aus, wie ein Sack mit einer Schnur daran. Ich war total erleichtert. Ich hoffe, ich kann euch ebenfalls mit meinem Beitrag Mut machen, zu warten- solange man kein Fieber bekommt, die Entzündungswerte im Normalbereich liegen und es nicht anfängt, fischig zu riechen. Danke an alle, die hier ihre Erfahrungen geteilt haben. Ihr habt mir viel Kraft gegeben und mir geholfen, das Warten und Hoffen nervlich auszuhalten!!! Falls ihr Fragen habt, meldet euch gerne!


Germanhijabi

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Antwort auf Beitrag von Eternity84

Hey, Finde ich super, dass du das hier mal aufgeschrieben hast. Ich selber hatte eine Fehlgeburt in der 7.Woche, die ich auch alleine zuhause durchgemacht habe. Ich bekam Blutungen und ging ins Krankenhaus. Dort wurde mir gesagt, dass das Herz zwar noch schlagen würde, es aber abgehen würde. Mit wurde zum Glück auch keine Ausschabung angedroht... Bin dann nach hause, blutend (habe immer sehr starke Perioden) wie bei der Periode. Habe noch 2 Tage geblutet und am nächsten Tag den Embryo in der Hand gehabt. Ich bin sehr erleichtert, dass mein Körper das selbst geschafft hat und mich kein Arzt gedrängt hat.


Eternity84

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Hi, mein herzliches Beileid für deinen Verlust :(. Wow, das liest sich auch heftig- das muss man immer erstmal verarbeiten. Finde ich erstaunlich, wie schnell dein Körper das selbst reguliert hat - die Diagnose war trotzdem sicher ein Schock- vor allem, weil das Herz noch schlug. Tut mir mega leid :(. Ja, ich bin auch sehr froh, dass mein Körper das geschafft hat - wenn auch mit medikamentöser Unterstützung, weil ich länger geblutet habe und nicht viel von alleine abging.


Germanhijabi

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Antwort auf Beitrag von Eternity84

Vielen Dank! Ja, es war schon ziemlich "gruselig", dass das Herz auf dem Ultraschall im Krankenhaus noch normal geschlagen hat, habe diese Bilder auch immer noch im Kopf,obwohl es 2019 war. Ich muß aber zugeben, dass ich da schon 3 gesunde Kinder hatte. Das hat mich etwas getröstet. Tatsächlich bin ich,obwohl ich nicht verhütet, aber gestillt habe, erst jetzt wieder schwanger geworden (bin aktuell in der 19.Woche). Vielleicht war es ein bisschen auch die Psyche. Und ich bin VIEL ängstlicher in dieser Schwangerschaft als in allen vorherigen. ich finds toll dass man sich hier so gut austauschen kann, auch über so ein schreckliches Thema.


Pip2

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Mein herzliches Beileid zu deinem Verlust. Ich habe ebenfalls kurz vor Weihnachten einen medikamentösen Abgang eingeleitet. Ausschabung möchte ich vermeiden, da meine GMS schon an der unteren Grenze ist. Im Gegensatz zu dir und nach Rücksprache mit erfahrenen Ärzten konnte ich direkt in eine Klinik, die das anbietet. Bei mir waren bereits Schmierblutungen vorhanden, deshalb wurde da Misoprostol angewendet. Ich sollte immer 3 Tabletten nehmen, dann ein Tag Pause, dann wieder 3 - insgesamt 3 Mal also 9 Tabletten. Die Tage, an denen ich die genommen habe, war ich krank - immer 4 - 6 Stunden lang (Schmerzen, Kälteempfinden, Halsschmerzen). Es kam immer wieder etwas auf der Toilette, auch Koagel. Eine Kontrolle, wie viel genau war nicht möglich. Ich habe nicht ganz so viel Blut verloren, wie ich erwartet habe. Nur am ersten Tag war es sehr viel, sonst mehr Koagel. Bei der Nachkontrolle eine knappe Woche später sind noch kleine Reste festgestellt worden. Da ich die ganze Zeit noch Schmierblutungen hatte, habe ich das schon befürchtet. Deshalb nehme ich diese Woche wieder 3x 3 Tabletten mit je ein Pause-Tag, allerdings nicht auf einmal sondern je eine morgens, mittags und abends. Heute morgen (erster Pause-Tag) kam dann auch ein Koagel, ähnlich wie du es beschrieben hast: lang und breit an einem Faden. Deshalb hoffe ich, dass nächste Woche alles raus ist und ich keine Ausschabung machen muss. An alle Mitleserinnen: Lasst euch gut beraten und überlegt euch, wie lange ihr warten wollt und wie ihr die SS beendet. Ich hätte gewartet, wenn wir nicht über Weihnachten unterwegs gewesen wären - und ich die ganze Zeit in Angst, wann es denn losgeht. Trotzdem muss man sich vor Augen halten: auch mit Medikamenten kann immer noch eine Ausschabung notwendig sein, wenn sich nicht alles löst. Ich hoffe es ist in Ordnung, dass ich meine Erfahrung hier mit reingeschrieben hat. Da ich nicht darüber reden kann, ist das schreiben in diesem Forum für mich wichtig, um das alles zu verarbeiten.


Eternity84

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Antwort auf Beitrag von Pip2

Dankeschön, ich wünsche dir ebenfalls mein herzliches Beileid für deinen Verlust. Deinem Beitrag stimme ich absolut zu, jede Frau sollte selbst darüber entscheiden können, welche Methode für sie die Richtige ist und was sich gut anfühlt. Dazu gehört auch, wie lange man warten möchte und eine Abschätzung der Risiken in allen Fällen. Eine Sepsis sollte man unter keinen Umständen riskieren. Ich habe auf mein Bauchgefühl gehört und das war für mich ein wichtiger Prozess bei der Verarbeitung. Kann sehr gut nachvollziehen, dass du keine Ausschabung möchtest, das kam für mich auch erstmal nicht in Frage, wegen meiner Angststörung bezüglich OPs - außer ich hätte gemusst, denn eine Sepsis wollte ich auch nicht riskieren. Deshalb habe ich meinen Körper gut beobachtet und die Werte sowie den Abgang regelmäßig (mind. ein mal pro Woche) kontrollieren lassen. Ich bin erstaunt darüber, dass die Kliniken und Ärzte dies so unterschiedlich medizinisch begleiten. Finde ich in deinem Fall wirklich toll, dass du direkt so gut beraten wurdest. Mit den Oberärzt*innen in den Krankenhäusern (war in zwei) sowie meinem jetzigen Gynäkologen hatte ich auch keine Probleme... bei allen außer bei zwei Ärzt*innen hatte ich eine Wahl. Meine Gynäkologin hat derart falsch reagiert, dass sie meine Panik eigentlich nur noch torpediert hat und genau das fand ich unmöglich... das ist für mich nicht "kompetent beraten", sondern absolut übergriffig. Sie selbst hätte ja auch die OP durchgeführt... Meine Vermutung ist, dass Cytotec recht zuverlässig wirkt (habe viele Studien dazu gelesen) und es aber je nach Körper unterschiedlich lange dauern kann, bis die Fruchthöhle oder Gewebereste vom Körper abgestoßen werden. Oftmals kann es sein, dass erst mit der nächsten Periode alles abgeht (sagte mein Gynäkologe). Ich bin jedoch nicht vom Fach und kann hier nur meine Erfahrungen und Vermutungen mitteilen. Wurde dein HCG im Blut kontrolliert? Das HCG zeigt an, ob sich noch Gewebereste in der Gebärmutter befinden. Mein Wert war am 08.12.2022 bei 25 - daher musste er einige Tage später erneut überprüft werden, um zu schauen, ob er sinkt. Am 19.12. war er nur noch bei 10. Es sollte unter 5 sinken (dann ist alles wie vor der Schwangerschaft). Aktuell habe ich meine Periode- das heißt mein Zyklus hat sich normalisiert und ich werde das HCG deshalb nicht mehr prüfen lassen. Wenn sich deine GMS aber schon so gut abgebaut hat, dürfte hoffentlich bald alles erledigt sein. Natürlich gibt es auch Fälle, wo nicht alles an Gewebe auf natürlichem Weg abgeht, da habe ich absolut Glück im Unglück gehabt und ich bin heilfroh, dass mein Körper das geschafft hat. Wenn auch mit etwas Unterstützung. Mir haben die Tees vermutlich auch geholfen, um das Ganze zu beschleunigen. Ich drücke dir ganz ganz fest die Daumen, dass dein Körper das auf natürliche Art reguliert und du keine AS brauchst!!!!


Pip2

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Antwort auf Beitrag von Eternity84

Vielen Dank. Es war auf jeden Fall gut und richtig, dass du den Gyn gewechselt hast. Mein SST war am Wochenende noch positiv, von daher ist definitiv noch HCG vorhanden. Da der Wert Anfang Dezember bei knapp 100,000 und Mitte Dezember noch bei 60,000 lag, bin ich mir nicht sicher, ob die HCG-Kontrolle etwas bringt. Der Körper braucht ja eine Weile, um das wieder abzubauen. Auch wenn ich von der gängigen Annahme ausgehe, dass er sich alle 3 Tage halbiert (was bei mir zunächst nicht der Fall war), wäre ich immer noch um die 1,000 aktuell. Bei dem Termin nächste Woche werde ich mal nachfragen, ob sie das machen - dann dürfte er schon ziemlich niedrig sein. Meine Temperatur ist wieder auf Stand der ersten Zyklushälfte, das lässt mich gerade hoffen. Ich trinke auch Nestreiniger-Tee, um den Abgang zu unterstützen. Die Zyklustees sind auch bereits gekauft, wann ich umstelle muss ich sehen. Es freut mich, dass sich dein Zyklus jetzt wieder eingependelt hat. Falls du wieder versuchst schwanger zu werden, wünsche ich dir viel Glück und eine erfolgreiche Kugelzeit mit besseren Ausgang.


Poca123

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Ich hatte fast das gleiche! Ca 5 Tage lang zwei Cytotec am Tag eingenommen und panisch auf Krämpfe und Abgang gewartet aber es kam nix. Diese 5 Tage haben mich total fertig gemacht. Hatte dann überlegt noch mehr Tabletten zu holen aber die Ärztin sah mich an und sagte, ich nehme Ihnen die Entscheidung ab und wir machen jetzt sofort einen Termin zur Ausschabung. Das war die beste Entscheidung! Ich hatte eine Absaugung und war unendlich froh dass es raus war. Habe 8 Wochen (!) auf meine sonst sehr regelmäßige Periode gewartet und hab in dem ersten Zyklus einfach nur mein altes, gutes Körpergefühl gefeiert und auf nichts geachtet. Und jetzt das unfassbare: ich bin wieder schwanger. Im ersten Zyklus nach Ausschabung ohne ES bestimmen und Tage zählen. Hoffe diesmal läuft es gut! Ich wünsche dir/euch auch alles Gute für die nächsten Runden!


Poca123

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Antwort auf Beitrag von Poca123

PS: ist es nicht erstaunlich, wie viele Frauen von einer MA betroffen sind und wie wenig man davon mitbekommt??? Ich wusste gar nicht was das ist geschweige denn, dass es so häufig vorkommt. Dieses Forum hier ist für den Austausch an Erfahrungen wirklich Gold wert.


Pip2

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Antwort auf Beitrag von Poca123

Ja, es betrifft viel mehr, als man meint. Das ist mir auch schon aufgefallen, als wir in unseren Freundeskreis nach und nach offenbart haben, dass wir in KiWu-Behandlung sind. Ich bin aus dem Staunen nicht mehr heraus gekommen, als viele meinten "Wir haben auch nachgeholfen". Ist halt doch ein sehr privates Thema. Und über die MA kann ich aktuell nicht sprechen ohne loszuheulen. Auch deshalb bekommt man das nicht mit, wenn es jemanden trifft.


Eternity84

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Huhu, ja, die Gyn musste ich definitiv wechseln... Du kannst unterstützend auch Senfmehl-Fußbäder machen. Das Senfmehl bekommt man im Reformhaus und es regt wohl die Durchblutung (von den Füßen aufwärts) an und kann bei einem Abgang unterstützen (das habe ich ein mal am Tag gemacht). Das HCG ist bei mir auch echt langsam gesunken und war auch erst bei 25, nachdem die Fruchthöhe raus kam und ich schon fünf Wochen am Stück (mal mehr, mal weniger) geblutet habe. Denke, das braucht auch einfach Zeit... mein Wert hat sich auch viel langsamer halbiert, als alle drei Tage. Mach dich nicht verrückt! Wichtig ist, dass der Wert überhaupt sinkt. Nestreinigungstee, Horstreinigungstee und Hirtentätscheltee waren die drei, die ich am meisten getrunken habe (2 Tassen pro Tee am Tag). Hatte das Gefühl, das hilft. Akupunktur kann ich auch sehr empfehlen, die habe ich in einem TCM machen lassen. Dankeschön, das ist sehr lieb von dir, wir werden direkt wieder mit der Kinderwunschplanung starten- ich halte dich und die anderen Leserinnen gern auf dem Laufenden :). Umgekehrt dürft ihr das auch gern, ich freue mich über die zahlreichen Berichte von euch- das kann einem selbst helfen, sich dieses traurige Thema von der Seele zu scheiben und eben auch anderen Frauen in der gleichen Situation helfen (war bei mir definitiv so, nachdem die Gyn derart unzurechnunsfähig agiert hatte). Danke, für eure Offenheit, das bedeutet mir echt viel! Ich drücke euch allen ganz fest die Daumen, dass es ihr nach einer Fehlgeburt ganz schnell wieder schwanger werden könnt und alles gut verläuft!!! Bei uns wäre es das erste Kind gewesen, bin schon 38 Jahre alt.


Eternity84

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Antwort auf Beitrag von Poca123

Ich kann dich so gut verstehen! Dieses warten und hoffen macht einen völlig fertig. Finde ich gut, dass du deinen Weg damit gefunden hast. Es gibt auch empathische Ärzt*innen, die bemerken, was man in einem bestimmten Moment gerade braucht. Mich hätte die OP komplett emotional und psychisch gefetzt, deshalb wäre das nur gegangen, wenn ich gemusst hätte... und Absaugung gab es bei uns in den Kliniken nicht, ich hatte extra nachgefragt. Dieses mit dem Löffel auskratzen war mir echt nicht geheuer und die möglichen Risiken waren für mich nicht ertragbar- weil es eben auch meine erste Schwangerschaft war. Es freut mich total, dass du das gut überstanden hast und wieder schwanger geworden bist, ich wünsche dir alles Liebe und Gute für deine Schwangerschaft, die Geburt und eine wundervolle Zukunft mit Kind :). Diese Infos, wie schnell ihr wieder nach der FG schwanger werden konntet, trösten mich gerade. Danke!!!


Eternity84

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Antwort auf Beitrag von Poca123

Du, mir ging es genauso, wie dir. Als wir im Freundes- und Bekanntenkreis davon erzählten (ich möchte bewusst kein Geheimnis daraus machen, habe es psychisch verarbeitet und kann inzwischen darüber sprechen und schreiben), haben mir ganz viele Frauen berichtet, dass sie auch schon mindestens eine FG hatten oder durch ein KWZ schwanger wurden. Dort (Kinderwunschzentrum) waren wir ja bereits angemeldet, als ich dann doch auf natürliche Art schwanger wurde... es ist erstaunlich, wie viele Frauen betroffen sind. Deshalb hoffe ich, wir können Anderen in dieser schlimmen Situation Kraft geben sowie Mut machen und Hoffnung verbreiten. Mir haben die Beiträge von anderen Frauen in dieser schlimmen Zeit am meisten geholfen. Habe auch Fotos der Fruchthöhle gegoogelt, was mir ebenfalls sehr weitergeholfen hat, weil diese bei mir ja noch fünf Wochen drin blieb, obwohl der Embryo da schon sieben !!! Wochen abgestorben war... gruselige Vorstellung. Die Fotos waren irgendwie eklig aber ich wollte wissen, wie Fruchthöhlen und Koagel aussehen, um selbst prüfen zu können, ob und wann sie raus kommt... habe auch mit Fotos alles dokumentiert, weil ich das für mich so gebraucht habe. Der Oberarzt, der die zweite Diagnose in der Klinik stellte, sagte "der Embryo ist vor etwa zwei Wochen in seiner Entwicklung stehen geblieben.". Von Woche 6+3 bis Woche 11+5 habe ich diagnostiziert bekommen. In der Klinik sagte man mir "wir können gerade noch Cytotec geben, Sie sind genau an der Grenze von der Entwicklung der Schwangerschaft her, ansonsten müssten Sie eine AS machen!". Das war ganz schön erleichternd. Meine Fruchthöhle war aber auch echt groß muss ich sagen und es hat trotzdem auf natürlichem Weg funktioniert. Dafür bin ich unendlich dankbar.


Anja1712

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Antwort auf Beitrag von Eternity84

Deine Erfahrungen kommen mir soo bekannt vor. Bei mir war es November 2020 als bei SSW 7+1 nur eine Fruchthülle ohne Embryo oder Dottersack festgestellt wurde. Ich habe am selben Tag eine Überweisung für eine AS mitbekommen, die ich ignoriert habe. Ich habe mir einen Termin in einem großen KH für eine Zweitmeinung geben lassen (die Gyn dort im KH war genauso kaltherzig wie meine), aber leider bestätigte sich das alles nur. Ca. 2 Wochen später bin ich wieder zu meiner Gyn zur Kontrolle und diesmal hat sie mir das Gleiche gesagt wie deine Gyn dir: das entzündet sich und wird dann zu Krebs *blabla*. Ich habe wieder eine Überweisung zur AS bekommen (ein anderes KH, als das wo ich mir die Zweitmeinung eingeholt habe), nur dass ich diesmal gleich einen Termin zur Vorbesprechung für den Folgetag bekommen habe. Ich war so sauer auf meine Gyn. Ich bin dann am nächsten Tag hin (es war ein Freitag) und wir haben besprochen wie wir weiter verfahren. Man eröffnete mir hier die Möglichkeit es über das Wochenende medikamentös (habe 6 Cytotec mitbekommen - 3 für Samstag, 3 für Sonntag) zu probieren und den Termin für die AS am Montag zu legen. Leider hat es nicht geklappt und am Montag, 07.12.2020 (bei SSW 10+1), war dann die AS. Die Ärzte und Schwestern dort waren aber alle super lieb. Ich war aber froh es wenigstens medikamentös probieren zu dürfen, würde aber beim nächsten Mal nach der Cytotecgabe länger warten. Damals wollte ich das nicht, da ich kurz vor Weihnachten Geburtstag habe und ich weder dort noch zu Weihnachten oder Silvester mich mit Krämpfen und Blutungen herumquälen wollte. Ich habe 2021 den Gyn gewechselt und bin jetzt bei einem supernetten Gyn, der auch Diagnostik gemacht hat. Ich bin im Juli 2021 wieder schwanger geworden und habe in dem KH mit den super lieben Ärzten im März 2022 meine Tochter zur Welt gebracht.


Eternity84

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Antwort auf Beitrag von Anja1712

Oh nein, es tut mir so leid, dass du ein ähnlich nervenzehrendes Szenario mit Ärzt*innen durchleben musstest, wie ich... so etwas ist ganz furchtbar und ich finde, Ärzt*innen, die einen zu einer OP nötigen oder überreden, sollten besser nicht mehr auf Patient*innen losgelassen werden. Warum erzählen die einem, dass es sich definitiv entzündet und man die AS auf JEDEN FALL noch machen müsse- und falls nicht, dass man Krebs bekäme- da fragt man sich doch, was das soll?! Genau DAS sagte mir auch meine Gyn. Da sie die AS selbst durchgeführt hätte im ambulanten OP-Zentrum habe ich mich natürlich auch gefragt, ob wirtschaftliche Interessen dahinterstehen. Ich musste das gesamte Gespräch mit meiner Gyn niederschreiben, weil es mich so traumatisiert hat. Das möchte ich hier gar nicht in Gänze wiedergeben, das war gruselig und ab einem gewissen Zeitpunkt auch echt lächerlich. Für solch empathieloses Verhalten fehlt mir das Verständnis. Es geht hier um ein Lebewesen- um potenzielle Eltern, die sich auf ein Baby gefreut haben... oh man :(. Verstehe dich sehr gut, dass du über Weihnachten und deinen Bday und die Feiertage Ruhe haben wolltest und dich dann doch für die AS und ein schnelles Ende entschieden hast. Es freut mich riesig, dass du wieder schnell schwanger werden - und ein gesundes Baby zur Welt bringen konntest :). Ich wünsche euch eine super schöne Zeit mit eurem kleinen Wunder :)). Habe oft gelesen, dass die erste Schwangerschaft häufiger in FG endet- warum weiß man nicht genau, meist sind es wohl genetische Gründe (erklärte mir mein Gyn). Manche sagen "der Körper übt erstmal". Ich hoffe, dass ich auch schnell wieder schwanger werden kann, ein gesundes Kind zur Welt bringe und dieses Martyrium verblasst. Ich hatte vorher übrigens panische Angst vor der Geburt, als ich schwanger war- nach diesem Erlebnis würde ich nun ganz anders (viel lockerer) damit umgehen.


Anja1712

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Antwort auf Beitrag von Eternity84

Meine Tochter ist mein 2. Kind. Der Große (7) war meine erste Schwangerschaft, 2 Fehlgeburten (beide 2020) zwischen den Kindern. Ja, die Ärztin war einfach kalt wie Stein. Die 1. FG ging von alleine ab, da war meine Gyn ja noch OK - hat halt kontrolliert und HCG-Werte genommen. Aber mit der 2. Fehlgeburt und wie sie sich da verhalten hat, ging gar nicht. Leider gibt es solche Gyns immer noch wie Sand am Meer. Ich fürchte, dass sie sich gar nicht eigenständig weiterbilden und einfach noch dieses altbackene Denken für sich 1:1 übernehmen - oder eben wie in deinem Fall vermutlich noch einen Reibach mit dem Schicksal der Frauen machen. Wechseln des Gyn ist das Beste was man machen kann - für das eigene Seelenwohl. Ich würde mir wünschen, dass der Frau mehr eigenständiges Denken/Handeln gewährt wird, so wie es in vielen anderen europäischen Ländern der Fall ist.


Fuchsi1986

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Antwort auf Beitrag von Eternity84

Danke dir für deinen Bericht, auch wenn es natürlich sehr schmerzhaft ist, was du durchmachen musstest. Trotzdem ein sehr informativer Bericht, der sicherlich vielen helfen kann! Ich hatte im Frühjahr auch die Diagnose MA und bei der Feststellung war der Embryo bereits 3 Wochen lang nicht mehr gewachsen und die Schwangerschaft nicht mehr intakt. Leider hab ich davon überhaupt nichts gemerkt. Mein Arzt war aber super toll und hat mir gleich genau diese 3 Optionen genannt und gesagt, es ist kein Notfall solange ich kein Fieber oder andere Anzeichen einer Infektion bekomme. Er sagte auch, ich kann in 2 Wochen nochmal zum US kommen, damit ich mir sicher sein kann, dass wirklich nichts mehr wächst (ich wollte es einfach nicht glauben und fragte ständig, ob nicht doch noch die Chance besteht, dass sich noch was tut). Ich habe aber auch schon oft gehört, dass es in Deutschland anders läuft und man sofort die Überweisung zur Ausschabung in die Hand gedrückt bekommt. Da hatte ich hier (ich lebe im Ausland) wirklich Glück, auch mit meinem Arzt. Ich hatte also nochmal 2 Wochen lang überlegt, was ich mache. Da ich aber genau danach zum Heimaturlaub nach Deutschland fliegen wollte und dann ja schon 5 Wochen lang überhaupt nichts passiert ist (kein Blut, keine Anzeichen, dass was abgeht) und ich es nicht mehr ausgehalten habe, einen toten Embryo in mir zu haben, habe ich mich für die Ausschabung entschieden. Doch ich bin wirklich froh, dass ich alles komplett selbstbestimmt entscheiden konnte, zu nichts gedrängt wurde und mir die ganze Zeit versichert wurde, dass ich mir Zeit lassen kann. Ich wünsche jeder Frau, der das passiert, dass sie die Infos bekommt und dann selbst entscheiden kann, was für sie das richtige ist.