Tonic2108
... und wann entscheidet ihr? Hallo, ich beobachte gerade in der Nachbarschaft, dass die Mutter einer fünfjährigen bei ganz vielen Gelegenheiten sagt " x will aber, oder x will aber nicht..." Beispiel: x war die Woche nicht im Kindi, x hatte keine Lust", x war heute nicht im turnen, hatte keine Lust" etc. Heute habe ich sie gefragt, ob x den einwöchigen Aufbau-Schwimmkurs macht, unsere Kinder haben vor kurzem einen Kurs gemacht, können auch schon ein wenig schwimmen, sollten aber jetzt unbedingt dranbleiben, damit sich das Gelernte festigt. Sie meinte, wie so oft, "x mag wohl nicht mehr, ist zu anstrengend, na ja wenn sie nicht will..." Meine Tochter soll den Kurs auf jeden Fall machen, schließlich soll sie es ja auch richtig lernen, auch wenn sie jetzt nicht so wahnsinnig viel Lust hat. Wie haltet ihr das? Dürfen, bzw was dürfen eure Kinder entscheiden und was muss sein? Tonic
All das was Du aufzählst entscheide ich. Sie entscheiden ob sie Wurst oder Käse aufs Brot wollen, welches Brötchen sie beim Bäcker haben wollen, wen sie mal wieder zum spielen einladen wollen. Klar fragen wir auch schon einmal auf was sie Lust am Wochenende haben oder ob es Essenswünsche gibt und sowas. Aber Kindergarten, Bildung ( schwimmen gehört dazu finde ich ) und meine Freizeitaktivitäten entscheide ich alleine. Da sie minderjährig sind müssen sie eben mit. Hatte auch so eine Freundin, die kam mich dann nicht mehr zum Kaffee besuchen weil die Tochter keine Lust hatte. Wir sahen uns eh nur alle paar Wochen. Hat sich dann rasch erledigt, von mir aus sollen sie alle erziehen wie sie wollen, aber dann passt das nicht. In einigen Jahren wundern sie sich warum die Kinder über sie bestimmen und nichts durchziehen. Da wurde sogar neu gekocht wenn Töchterchen es sich anders überlegte. Man kann sich auch versklaven.
das Alter spielt da eine sehr große Rolle und um was es letztendlich geht. Als meine vier Großen 5 waren, habe ich die meisten Entscheidungen für sie getroffen. Kurse abbrechen, die eine begrenzte Zeit haben ist tabu - außer es kommen gesundheitliche Aspekte dazu Längere Projekte wie Karate im Verein, Fussball, Blockflöte usw. durfte abgebrochen werden. Da hab ich keinen gezwungen jahrelang weiter zu machen. Sie haben immer ein Mitspracherecht und ich nehme ihre Meinungen und Begründungen in meine Überlegungen mit auf, aber letztendlich entscheide ich in dem Alter bei wichtigen Dingen. Selbst entscheiden gibts beim Essen, schlafen, Freizeitbeschäftigung etc. Ich hab kein Bock ist für mich zum Beispiel kein gültiges Argument einen Schwimmkurs abzubrechen.
grundsätzlich treffen wir als Eltern wichtige Entscheidungen... Hier haben wir auch gerade das Thema Schwimmkurs und unser Sohn (5) hat noch keine richtige Meinung dazu, wir sprechen das hier mit ihm durch und ich frage auch nach dem Grund, warum er keinen machen möchte... naja rausgehört habe ich, dass er wohl etwas Angst hat, allein dort zu sein (also ohne uns). Wir werden noch einmal darüber sprechen. Zum Fußballverein möchte er lieber heut als morgen angemeldet werden... Ich denke auch, wichtige Entscheidungen sollten die Eltern treffen, wenn es um das Essen oder Spielen geht, vielleicht auch was sie anziehen wollen, dann kann auch mal das Kind entscheiden... auf keinen Fall würde ich mir eine Kaffeeeinladung vermiesen lassen, nur weil das Kind keinen Bock hat. So würde unser Sohn auch nicht argumentieren, dazu ist er viel zu gern unterwegs.
Meine Tochter entscheidet was sie aufs Brot möchte, was sie anzieht (wenn es unpassend ist entscheide ich neu ), was sie für ein Hobby machen möchte ( da zwinge ich kein Kind) oder mit wem sie spielen will. Wo es keine Entscheidung gibt, ist wenn es darum geht, in den Kindi gehen oder nicht. Da gibt es bei uns kein Null Bock. Kindi ist Pflicht ausser sie ist krank. (kam aber noch nicht vor ) Wochenend Ausflüge Entscheiden wir, aber unsere Tochter hat ein Mitspracherecht.
Naja, ich denke, wenn beide Elternteile berufstätig sind, erübrigt sich die Frage fast.... Unsere Tage sind allein durch die Arbeitszeiten sehr, sehr 'getaktet' und wenn Freundinnen länger arbeiten, habe ich deren Kinder hier ... Also auch die Frage 'mit wem möchte ich spielen' entscheide oft ich. Aktivitäten Werden durchgezogen, können ja aber in abständen neu überdacht werden, zB Fußball oder Chor oder Turnen. Ich freue mich immer, wenn meine Kinder freiräume haben, die sind echt selten. Und ich finde es eigentlich ganz schön, wenn Eltern die Möglichkeiten Haben zu sagen 'Kiga lassen wir heute mal'.... Sind doch noch klein!!! meine kleine gebe ich so oft morgens weinend ab. Hätte. Ich auch gerne anders. ( ne stunde später wäre kein Thema, geht aber nicht ...) Schwimmkurs würde ich schon spätestens mit sechs, sieben liebevoll, aber deutlich anbahnen bis hin zum freischwimmer. Im Kindergartenalter nur mit Freude dabei, ehrlich gesagt, insofern verstehe ich deine Nachbarin. Meine hatten mit 5 Lust, aber ein jähr später ist doch so dramatisch auch nicht.
so "keine Lust" oder "wollte dies oder jenes nicht" das gibt es hier nicht. Ich zwinge niemanden, aber ständig bei Unlust des Kindes irgendeinen Termin ausfallen zu lassen finde ich nicht gut. Ich achte darauf, dass Termine, Verabredungen etc. eingehalten werden. Kindergarten "blau machen" geht hier eh nicht, ich arbeite. Ganz selten, dass mein Sohn mal daheimbleiben darf. Ansonsten dürfen meine Kinder sehr viel mitentscheiden. Das fängt beim Essen an, über Kleiderwahl bis hin zur Freizeitgestaltung. Sie dürfen beim Einkauf mit aussuchen, den Familienfilm wählen usw. melli
Wenn ich danach ginge, worauf mein Sohn gerade lustig ist, würden wir überhaupt nirgends weiter hingehen - er ist nämlich so drauf, dass er meist jede Veränderung erst mal ablehnt. Also wenn er gerade spielt, mag er nirgendwo hingehen - sind wir dann draussen, will er wieder nicht nach Hause. Ansonsten frage ich ihn schon, ob er noch schwimmen gehen will, aber wenn der Kurs erst mal gebucht ist, gehen wir auch hin, ausser er ist krank. Anfangs haben wir diese Aktivitäten vorgeschlagen - also ohne seine Zustimmung gebucht, mittlerweile darf er da auch ein bisschen Wünsche äussern. Aber was er nicht kennt, kann er ja auch nicht beurteilen, oder? Zur Freundin muss er mit, ob es ihm passt oder nicht. Wenn er nicht will, sage ich ihm dann: aber ich möchte gerne und freue mich auf die Freundin. Und versuche ihm das ganze dann auch schmackhaft zu machen (spielzeug der anderen Kinder oder ähnliche Argumente). Ob er in den Kiga geht oder nicht, kann er nicht allein entscheiden. Aussuchen darf er sich in vorgegebenem Rahmen Kleidung, Essen u.ä. Auch darüber, ob er alleine bei Oma und Opa übernachten möchte, durfte er selbst entscheiden - d.h. wir haben gewartet, bis er uns diesen Vorschlag abgenickt hat, da er zu Hause im Familienbett schläft. In meinen Augen sind das genug Freiheiten für sein Alter (3,5).