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Meinungsumfrage zum Waldorfkiga

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Meinungsumfrage zum Waldorfkiga

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Hallo ! Hätte gerne möglichst viele Meinungen und Erfahrungen zum Waldorfkindergarten gesammelt.Seid Ihr zufrieden, ist es zu altmodisch da oder zu einseitig ? Hat jemand schlechte Erfahrungen gemacht und deshalb gewechselt ? Gibt oder gab es Probleme beim Übergang in die Schule, wenn nicht Waldorfschule ? Danke im voraus !


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Hallo Sabine, wie alle Kindergärten sind auch Waldorf-Kigas nicht pauschal zu beurteilen. Es hängt immer an der einzelnen Einrichtung und an den Menschen, die dort arbeiten, ob so ein Kiga gut ist oder nicht. Eine Bekannte von mir hat sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Die Kinder mussten sich einmal in der Woche in die Mitte des Stuhlkreises setzen und sich ihre Fehler der vergangenen Woche vorhalten lassen. Dieses An-den-Pranger-stellen führte zu Tränen und Demütigungen. Sie hat ihr Kind dann dort herausgenommen. Wir selbst haben in unserer Stadt einen sehr guten Waldorf-Kiga. Dort herrscht eine wunderbar-kreative Atmosphäre. Die Erzieherinnen schimpfen nie, und wenn sie mal etwas lauter rufen müssen, ist es eine Art Singsang, mit dem sie das tun. Ist schwer zu beschreiben, aber wirklich gut, so kommen keine Aggressionen rüber. Unterm Strich habe ich aber von den meisten Waldorf-Kigas gehört, dass die Atmosphäre unter den Eltern oft angespannt ist (keine Ahnung, warum). Auch haben sie eeewig lange Wartezeiten, man sollte schon Jahre vorher das Kind anmelden. Meist wird man sowieso pauschal beim ersten Anruf abgewiesen. So testen viele Waldorf-Einrichtungen, ob es einem ernst ist mit dem Wunsch, das Kind dort hin zu schicken. Man sollte also hartnäckig sein und immer wieder hingehen (und zwar persönlich, das ist wichtig!). Dann hat man eine reelle Chance. Wenn man sein Kind auf eine Waldorf-Einrichtung schickt, sollte man sich etwas mit der Waldorf-Pädagogik und mit der dahinterstehenden Ideologie (Anthroposophie) auseinandersetzen. Sonst kommen einem manche Ideen und Inhalte der Erziehung sehr merkwürdig vor. Zum Beispiel glauben die Antroposophen an gute und böse Engel und an allerhand andere spirituelle, teilweise exotische Inhalte. Die Antroposophen (nicht die Eltern der Kinder, die in so einen Kiga gehen!) haben überdies ein ausgeprägtes elitäres Bewusstsein und halten sich normalsterblichen Menschen gegenüber für "eingeweiht" und überlegen (ich weiß das von meiner Tante, die lange Jahre Waldorf-Pädagogin war). Auch spielen Geld und Einfluss eine sehr große Rolle in Waldorf-Kreisen. Inwieweit man dies alles als Nutzer einer Waldorf-Einrichtung mitbekommt, ist natürlich unterschiedlich. Es ist einfach nur wichtig zu wissen, wer diese Einrichtungen betreibt und welche Philosophie dahintersteckt. Ich hoffe, ich konnte Dir einiges zum Abwägen geben, Grüßle, Bonniebee


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Hallo, wir spielen mit dem Gedanken, unser Kind in die Waldorflaufbahn zu schicken, weil uns die Sicht auf das Kind, die mit dieser Art Pädagogik gemeint ist, sehr zusagt. Gerade auch für den Schulbereich. Wie bereits gesagt, ist das Klima von Einrichtung zu Einrichtung verschieden: es gibt sehr "starre" Institutionen, die die Reden/ Vorträge R. Steiners sehr eng auslegen, aber auch welche, die recht offen sind und damit auch fortschrittlich orientiert. Muss man sich auf jeden Fall anschauen. Die Gruppen sind stark auf eine Bezugsperson konzentriert, das kann gut sein (wenn die Erzieherin nett ist und die Kinder gut mit ihr auskommen), kann aber auch nach hinten losegehen... Und das Kind muss ein "Waldorftyp" sein,...wie erkläre ich das... Waldorfpädagogik ist schon speziell, anders und man muss auch ein bisschen anders sein, vielleicht hat das was mit der Vorprägung im Elternhaus zu tun, aber ich glaube, es gibt Kinder, bzw. Eltern, die kommen mit dem Konzept absolut nicht zurecht. Zur Ideologie: ja, man sollte sie kennen und sich zumindest ein Stück weit mit ihr identifizieren. Es ist schon arg mystisch, aber lässt man all das weg, bleibt ein Menschenbild, mit dem man wirklich gut leben kann. Sehr schön im Waldorfkindergarten ist der Tages- und Jahresrhythmus: da steckt Sinn dahinter. Die Feste werden ursprünglich gefeiert, es herrscht eine kreative Atmosphäre, Impulse gehen in erster Linie vom Kind aus. Ein schöner Vergleich sind die Feste in normalen KiTas und in WaldorfKiGas: in den normalen gibt es ein Programm, da werden von den Erziehern oder Eltern Kostüme genäht, die Kinder müssen Lieder lernen, Stücke spielen und alles für die Eltern, damit stolz auf ihre Kleinen sein können - aber was kommt denn an Input von Seiten der Kinder? Nichts. Sie führen nur aus. Ein Fest im Waldorfkindergarten ist anders, viel einfacher, aber dafür echter: Kränze, Kostüme werden von den Kindern selbst gebastelt, Lieder eh schon täglich gesungen, weil sie zur Jahreszeit passen etc. Die Spielzeugauswahl ist reduziert, kein Plastik, kein Lego, kein Little People (juhu!), dafür Naturmaterialien, Ursprüngliches. Überhaupt sind die Kinder oft an der frischen Luft. Klar, Elternmitarbeit wird groß geschrieben, das angesprochene Elitäre ist sicherlich im Zusammenhang mit den Kosten zu sehen, vorallem für die Schule sind die nicht unerheblich. Ich hätte ein Problem mit der Sicherheit (auch hier gilt: ist von Einrichtung zu Einrichtung verschieden): natürlich ist vertrauen in die Kinder gut, aber Kontrolle finde ich besser. Die Gärten sind z.T. sehr urban und bieten vile Möglichkeiten zum Tollen, Klettern usw., bergen aber auch Gefahren - Anschauen! Ob es Probleme beim Schulübertritt gibt, bezweifle ich, es wird ebenso schwierig wie aus einem anderen KiGa sein, aus dem die Kinder nicht bekannt sind. Viel Spaß bei der Auswahl. Es gibt zum Thema übrigens auch viele Bücher, schau mal unter www.geistesleben.com und bei der Vereinigung der deutschen Waldorfkindergärten LG nine


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Vielen Dank für Eure ausführlichen Antworten ! Gerade der Satz-das Kind muß ein Waldorftyp sein-macht mir ja so Kopfzerbrechen.Woran merk ich das nur ? Also, es ist nämlich so, wir haben einen Platz im Waldorfkindergarten bekommen und waren letzte Woche zu Spielnachmittag und Aufnahmegespräch. Die Erzieher machten einen guten Eindruck, die Atmosphäre stimmte auch, trotzdem habe ich jetzt, wo es akut wird irgendwie Sorgen, ob das wirklich das beste für unseren Sohn ist. Er ist total wissbegierig, will möglichst viel und immer Neues lernen und da bin ich unsicher, ob er da entsprechend gefördert wird.Was machen die denn da mit einem Kind, das so richtig jähzornig und dickköpfig sein kann, wenn ihm was nicht passt ? Er liebt Natur und Lieder und Singen-von daher paßt es wiederum und er war von dem Außengelände total begeistert, wollte gar nicht mehr rein. Die Aktionen drinnen fand er glaub ich aber nicht so spannend. Mit der Pädagogik kann ich mich schon identifizieren, wenn auch nicht mit allem.Es käme für uns auch erstmal nur der Kindergarten in Frage. Parallel haben wir halt auch einen Platz in einem wunderschönen neuen Kindergarten in unserer Stadt bekommen, die sich vom Konzept her vieles von verschiedenen pädagogischen Stilen herausgesucht haben (eben auch Waldorf, aber auch Anteile von Montessori)und Wert auf entsprechend individuelle Förderung legen. Nun wissen wir einfach nicht, welches Konzept für unsern Süßen das richtige ist.Beides ist irgendwie so richtig klasse und wir haben Angst, uns falsch zu entscheiden. Bin dankbar für jede erfahrung und Meinung. Sabine


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Hallo Sabine, also wenn sich die KiGä so kaum unterscheiden, würde ich noch andere Dinge ins Feld führen: - Kosten - Öffnungszeiten - Ferienregelung (kann das Totschlagargument für Waldorfkindergärten sein wenn du arbeiten gehst - die haben nämlich zu allen Schulferien geschlossen) - Erreichbarkeit - ggf. Parkplatzsituation Zur Förderung kann ich nur so viel sagen: heute wird Wissen und Lernen ja leider oft (und leider auch zunehmend viel stärker) auf Abfragewissen á la Wer wird Millionär reduziert. Ein dickes Plus bekommt da bei mir das Waldorfkonzept: die stellen Wissen in den Kontext, Wissen bedeutet auch Erfahren, Wahrnehmen mit allen Sinnen. Und das kann deinem Sohn nur zu Gute kommen, gerade wenn er so wissbegierig ist. Was sagt denn dein Sohn dazu? Wo hat es ihm denn besser gefallen? Gibt es bei euch denn auch eine Waldorfschule oder gehen die Waldorfkinder dann auch in die gemeinsame normale Schule? Was sagt dein Herz? Ihr werdet schon die richtige Entscheidung treffen. LG nine


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Hallo Nini! Wenn mans so sieht, über die Ferienregelung hab ich noch gar nicht nachgedacht.Das wär ja wirklich blöd mit den Ferien, denn ich werde wieder arbeiten gehen im Herbst. Natürlich ist jeder andere Kindergarten billiger als Waldorf, außerdem ist beim anderen noch die Über-mittag Betreuung mit Essen dabei. Mein Sohn fand beide Kigas toll und wollte nicht mehr weg, kann sich jetzt aber auch schon gar nicht mehr wirklich dran erinnern.Je nachdem wie ich frage, ist die Antwort immer eine andere, wobei das Außengelände bei Waldorfs unübertroffen eindrucksvoll für ihn war wegen der vielen Rutschen und dem Matschareal. In die Schule werden die Kiga-Kinder bestimmt nicht zusammen gehen, dafür ist das Einzugsgebiet hier wohl zu groß.Allerdings gibts hier ein riesiges Waldorfschulzentrum mit Hort, Grund-und weiteren Schulen.Aber in der Großstadt verteilen sich die Kiddies garantiert auf ganz verschiedene Schulen, da müßt ich wohl eher den Gemeindekindergarten nehmen. Mein Herz sagt leider nur ??????????????, deshalb schreib ich hier ja so viel !!! OK, danke fürs Zuhören / lesen und den Rat.Muß wohl noch ein bischen grübeln. Sabine


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Hallo! Mein Sohn ist seit 3 Wochen im Waldorf-KiGa. Da er vorher fast 9 Monate im RegelKiGa war, kann ich die Unterschiede ganz gut beurteilen. Ich habe noch niemals solch engagierte Erzieherinnen gesehen/erlebt wie im Waldorf-KiGa. Einfach nur toll und super menschenfreundlich. Und klar sind für uns manche Dinge aus der Waldorf-Kiste gewöhnungsbedürftig, aber für die Kinder ok, so finden wir. Bei uns sind die Ferien geregelt dirch Feriengruppen. Da kann man sic in Listen eintragen und die Kinder werden da ganz normal betreut, im Gegenteil, auch in dieser Zeit macht man besondere Dinge. UntermStrich hat der Kindergarten sogar weniger Schließzeiten als der Regel-KiGa. Also viel Spaß im Waldorf-KiGa wünscht KATRIN


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Ich hatte nämlich das selbe Problem. Wir waren 2 Jahre im Waldorf-Kiga zur Spielgruppe und total begeistert. Für den Kiga war ich allerdings auch am zweifeln was richtig ist... Wir haben für und wider abgestimmt, überlegt, entschieden, umentschieden und weiterüberlegt... Ich habe mich dann weiter erkundigt, welche Kiga-Einrichtungen es hier noch so gibt und dann "unseren" gefunden: er ist die gelungene Mischung aus den üblichen "Auffanglagern" (entschuldigung, aber ich hatte den Eindruck - ich hoffe, ihr bombardiert mich nicht) und dem Waldorfkiga, der doch sehr dogmatisch arbeitet! Nachdem ich schon viel über den ausgewählten Kiga gehört hatte, bin ich mit unserer Tochter einfach hingefahren und dann waren wir beide begeistert! Sie hat dann Martinstag dort mitgemacht und ihrem Papa die Einrichtung gezeigt. Auch er war begeistert! Nun gehen wir bald zum Kennenlernnachmittag und zu Schnuppertagen und ab Sommer hat sie den Platz in dem Kiga (sie weiß schon, in welche Gruppe sie will!) und freut sich riesig!!! Ich sollte sogar anfrufen und fragen, ob sie früher kommen kann... Aus eigener Erfahrung kann ich Dir nur raten weiter zu überlegen und solange zu suchen, bis DU und das Kind sicher sind, das Richtige gefunden zu haben!!! Solange Du innerlich nicht überzeugt bist, wird es das Kind spüren und nichts davon haben! Also les mal unter der Suchmaschine und ansonsten viel Glück!!!


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1. Impfen 2. Fernsehen 3. Sport Die Anthroposophen lehnen Impfen komplett ab. Waldorf-Kinder dürfen NICHT fernsehen Ballett und Fußball sind verboten. Ballett wegen der Disziplin, Fußball, weil man ebend nichts mir Füßen tritt. Wenn ein Waldorf-Kiga gut nachgefragt ist, wird er Kinder nach diesen Kriterien ausschließen. Hast du da mal nachgefragt?? Trini


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Hallo, auch die Grundlagen der Waldorf-Erziehung werden von Einrichtung zu Einrichtung unterschiedlich streng gehandhabt. Im Waldorf-Kiga unserer Stadt z.B. ist Fernsehen nicht gern gesehen, aber in geringem Maße toleriert (z.B. nur bestimmte Sendungen, "Sendung mit der Maus" oder Peter Lustigs "Löwenzahn" etc.). Was das Impfen angeht, weiß natürlich niemand, ob man nun sein Kind impfen lässt oder nicht, das ist reine Privatsache. Und das bindet man vielleicht auch nicht jedem auf die Nase, wenn es schlecht ankommt in so einer Einrichtung, denn daran sollte es nicht scheitern, oder? Was die Sportarten angeht, finde ich das natürlich totalen Krampf, wenn es wirklich so eng gesehen wird. Hier geht es nicht mehr um gesunden Menschenverstand, sondern um Ideologie - und die ist oft realitätsfern, intolerant und menschenfeindlich. Schließlich gibt es sicher Kinder, die mit der Disziplin beim Tanz sehr gut zurechtkommen und für die Ballett wirklich eine Leidenschaft ist. Das Gleiche gilt natürlich für Fußball. Ich hätte unsere Tochter gern in einen Waldorf-Kiga geschickt, aber unserer ist leider 25 Minuten mit dem Auto entfernt, das war mir zu weit. Auch war er ziemlich häßlich in der Innenstadt gelegen. Ich würde sie aber später keinesfalls auf eine Waldorf-SCHULE schicken. Mein Cousin hat eine Waldorflaufbahn hinter sich. Die ist nicht für jedes Kind geeignet. Er litt unter Riesen-Langeweile, fühlte sich extrem unterfordert und lernte nie, wirklich zu lernen. Das Ergebnis war ein fehlender Schulabschluss und mehrere abgebrochene Ausbildungen, obwohl er intelligent, lebhaft und interessiert ist. In der Waldorf-Schule wird nur nach dem Lust-Prinzip gelebt und gelernt. Und das reicht eben allein nicht aus, ein bissel Ausdauer und Durchhaltewille gehört auch zum erfolgreichen Abschluss z.B. einer Ausbildung, aber auch generell zum Leben dazu. Liebe Grüße, Astrid


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Weltfremd sind die auch nicht.... 1) Fernsehen finden sie nicht gut, aber in geringen Mengen ist es ok. Wenn wir ehrlich sind, ist Fernsehen für die Kleinen wirklich noch nicht das wahre. 2) impfen .... so ist das auch nicht. Sie vertreten die Meinung, daß man nicht alles impfen sollte. Aber Wundstarrkrampf ist natürlich zu impfen. Auch hier wird die Meinung zum Thema Impfen ja oder nein nicht nur von den Antroposophen so kritisch unter die Lupe genommen, 3) Sport. Das erste, was ich höre. Bei uns ist das kein Thema. Die Erzieherinnen wissen lediglich gerne Bescheid, wie die Kinder ihre Freizeit verbringen. Im Zweifelsfall würden sie auch von der einen oder anderen Aktivität abraten, je nach Kind. Finde ich sehr vernünftig, weil viele Eltern ihre Kinder wriklich überfordern. Gruß. Katrin


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Hallo, wow, hätte ich nicht gedacht. Woher kommt das? Von den Witzen? Von Bekannten, die einen, kennen in dessen Familie jemand kannte der eine Waldorfschule besucht...? Zu TV und Impfen wurde bereits alles gesagt: TV ist auch unter nicht-anthroposophischen Gesichtspunkten sicherlich keine geeignete Freizeitbeschäftigung für KiGa-Kinder. Die Impfdebatte wird nicht nur unter Anthroposophen und Nicht-Anthroposophen geführt. Das Vorurteil zum Sport habe ich noch nie gehört. Zur Schule: es ist natürlich abhängig von Instituion zu Institution, aber eigentlich geht es in der Waldorfschule nicht nach Lust und Laune. Ein Argument würde ich gelten lassen: alles Naturwissenschaftliche, Logische, Strukturierte wird u.U. vernachlässigt. Das Kreative, Künstlerische ist dafür viel bedeutsamer... Die vier Grundschuljahre in der Waldorfschule stelle ich mir sehr schön für ein Kind vor. LG nine ich finde die Diskussion sehr interessant, da mich die Frage Waldorf oder nicht doch stark umtreibt.


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Hallo ! Hätte nicht gedacht, das hier immernoch diskutiert wird. Also soviel mal vorweg:ich lass mich im Kindergarten ja nicht verbiegen, nur um da einen Platz zu bekommen und ich würde auch nicht schwindeln. Das fällt doch sowieso auf und schließlich hat mans ja für ein paar Jahre miteinander zutun.Eher würde ich auf den Platz verzichten. Also beim Erstgespräch wurde ich dezidiert nach Impfungen und Umgang mit den Medien gefragt. Unser Kleiner ist komplett nach Plan geimpft und fernsehen darf er ab und zu das Sandmänchen- das hab ich auch genauso gesagt und trotzdem einen Platz bekommen.Es stehen reichlich auf der Warteliste, also daran lag es sicher nicht.Zum Thema Sport wurde nichts gesagt.Hab ich auch noch nie gehört. Allerdings hat man mir jetzt erzählt, das bestimmte Interessen der Kinder im Waldorfkindergarten nicht gefördert bzw. sogar unterbunden werden wie z.B. den eigenen Namen schreiben, Buchstabieren oder Zählen.Weiß da jemand etwas drüber ? Sabine


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Hallo Sabine, eine Bekannte von mir hat ihre beiden Töchter in einem Waldorf-Kindergarten, der allerdings recht dogmatisch geführt wird. Dort ist es tatsächlich im ersten "Jahrsiebt" streng untersagt, dass Kinder sich mit Buchstaben und Zahlen beschäftigen, weil dies keine altersgerechte Beschäftigung sei. Ich hatte mir auch überlegt, meine Tochter in den Waldorf-Kiga zu schicken, unter anderem, weil ich manche Ansätze (zumindest in der Theorie) lobenswert und kindgerecht fand. Heute (meine Tochter ist knapp vier) bin ich froh, dass ich's nicht getan habe und sie statt dessen einen freien Elternini-Kindergarten besucht. Der Grund liegt für mich vor allem darin, dass meine Tochter (sie wäre wegen der Entfernung auch in den "orthodoxen" Waldorf-Kiga gegangen) mit knapp drei Jahren angefangen hat, sich sehr stark für Buchstaben zu interessieren. Sie hat bei jeder Gelegenheit gefragt, was irgendwo steht und Buchstaben nachgemalt. Ein Grund dafür ist sicherlich, dass ich Übersetzerin bin und sie sieht, dass ich täglich sehr viel schreibe und lese. Aber auch in meinem Bekanntenkreis weiß ich von vielen Kindern, dass sie so zwischen drei und vier irgendwann anfangen, sich für Buchstaben- oder Zahlensymbole bzw. für die Embleme von Automarken, etc. zu interessieren beginnen. Dann habe ich vor einiger Zeit einen Fernsehbericht gesehen, aus dem hervorging, dass es tatsächlich in dieser Zeit ein "Lernfenster" gibt, indem Kinder verstärktes Interesse an solchen abstrakteren Symbolen zeigen. Zumindest diesen Aspekt der Waldorfpädagogik halte ich daher für weniger kind- als ideologieorientiert. Ich hätte es jedenfalls eher als Vergewaltigung der Interessen meiner Tochter empfunden, wenn ich ihren Wissensdurst "abgewürgt" hätte. Außerdem hat mich ingesamt an der Darstellung meiner Bekannten gestört, dass ich das Gefühl hatte, hier wird eine Art anthroposophische "Parallelwelt" für die Kinder geschaffen, die - zumindest in diesem Kindergarten - auch einen ziemlichen Absolutheitsanspruch hatte und so gar nicht zu dem gepasst hätte, was ich zu Hause mit meiner Tochter lebe... Grüße Nicole


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Hallo, also hier mal mein Senf, als selbst-Waldorf-KIGA-und-Schulerfahrene (mit Abitur!!) und Mutter einer Tochter, die jetzt ebenfalls den Waldorf-KIGA besucht. Meine Tochter ist durchgeimpft und mich hat bislang keiner dort nach ihrem Impfstatus gefragt, also scheint es wenig Einmischung zu geben. Wenn andere nicht impfen ist das deren Sache und mir auch egal. Von Sportfeindlichkeit habe ich weder selbst etwas mitbekommen noch jetzt bemerkt. Die Schule besitzt zwei riesige Sporthallen (größer als die Festhallen) mit allem Equipment. Ich selbst bin Grafikerin geworden und habe meine Schulzeit überwiegend genossen, wohl auch wegen der kreativen Förderung. es mag durchaus sein, dass technisch begabte Kinder hier nicht so zum Zuge kommen. Das Lernen soll mit Freude vermittelt werden und deshalb wird auf Repressalien wie "durchfallen" und "Zensuren" in den unteren Klassen verzichtet. Kinder die unterfordert sind und sich "langweilen" dürfen auch Klassen überspringen, da kenne ich genug Beispiele. Zum Thema "Ideologien": Was ist eine Ideologiefreie Erziehung? Gibt es das wirklich? Mir gefällt, dass das Individuum eines jeden Kindes im Vordergrund steht und seine spezielle Entwicklung. Jeder Mensch wird als etwas besonderes und ein kostbares Gut gesehen. Außerdem finde ich gut, dass der Jahreszeitenrythmus sehr intensiv (gerade im KIGA) erlebt wird, so soll den Kindern Sicherheit vermittelt werden, durch das immerwiederkehrende der Natur und das Wissen darum, das es immer ein Morgen gibt. Feste Strukturen geben den Kindern einfach auch einen Halt. Herzliche Grüße Hanna P.S: bin nicht-Vegetarierin, trage keine selbstgestrickten Pullis ;-)


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Hallo Sabine! Wir haben hier nur einen weiter entfernten Waldorf-Kiga, insofern kam der sowieso nicht für uns in Frage. Generell denke ich aber: Du solltest erst mal abwägen: Was ist dir einfach wichtig an einem Kiga? Ist dir die Philosophie dahinter wichtig? Kannst du dich damit identifizieren? Oder sind mehr die sichtbaren Dinge im Alltag wichtig? Denn was ich hier so höre über Waldorf-Kigas - das gilt ohne Abstriche auch für unserern kath. Kiga: Wir haben einen gigantischen Außenbereich. Die Kinder sind, wenn es das Wetter irgendwie zuläßt, fast täglich draußen. Der Bereich ist auch super geliedert: Rutsche, Riesensandkasten, Kletterburg, viele Gänge/Höhlen/Ecken in und hinter denen gespielt werden kann aus Weidenruten, im Sommer werden Erbeeren und Kräuter gepflanzt, daneben gibt es einen "Bolzplatz", einen Matschbereich, einen Wasserspielbereich aus Natursteinen angelegt und einen alten Bauwagen, der wiederhergerichtet wurde, zum drinnen spielen, einen große Terrasse usw. Es wird täglich gesungen, viele Instrumente selbst gebastelt usw. Im Turnen steht Rhythmik auf dem Plan/Bewegungsbaustelle oder Themen wie "Turnen mit allem, was man werfen kann". Die Jahrezeiten und ihre Fest werden sehr strak mit in den Kiga-Alltag eingebunden, vor allem auch mit starkem Naturbezug. Auch in den Wald wird oft gegangen. Die Erzieherinnen sind ein Traum. Vor allem achten und respektieren sie wirklich jedes Kind für sich. Viele Bastelsachen sind z. B. nicht fest vorgegeben, sondern freie Angebote. D. h.: Wer will macht mit, wer nicht auch gut, wer's anders machen will, bitte. Das Spielzeug besteht zum Großteil aus Holz oder Stoffen oder Naturmaterialien allgemein. Plastik ist nicht generell "verboten" aber einfach wenig präsent. Die Kinder haben Ecken und Räume, wo sie alleine spielen können. Ääääh, ja, was war noch alles...???? Kurz und gut: Wenn es einem vorwiegend um solche Sachen geht, dann MUSS es sicher kein Waldorf sein, dass kriegt man auch in einem guten kirchlichen oder städtischen Kiga - kommt einfach auf die Einrichtung an. Wenn einem aber zusätztlich einfach die Denkweise und die Philosophie liegt, die dahintersteht, dann würde ich eher zu Waldorf tendieren. Wenn man eher sagt: Die Philosophie liegt mir zwar nicht, aber der Kiga-Alltag ist schön - dann würde ich eher schauen, ob man vergleichbares nicht in einem anderen Kiga findet. Das ist heute nicht mehr so problematisch denke (oder hoffe) ich. Meiner Tochter zum Beispiel würde es sicherlich gewaltig sauer aufstoßen, wenn sie sich nicht mehr für Zahlen und Buchstaben interessieren dürfte. Sie rechnet und schreibt nämlich mit Begeisterung und Leidenschaft (wird im Sommer 5). Würde das jemand unterbinden, wäre sie wohl gewaltig sauer. Da wäre also für mich der erste Konflikt mit der Waldorf-Philosophie vorprogrammiert. Insofern denke ich schon: Man muss etwas mit der Ideologie am Hut haben, sonst kommt es irgendwann zu Konflikten - wenn man nicht viel damit anfangen kann, sollte man sich besser einen anspruchsvollen "normalen" Kiga suchen, denke ich. Habe ich jetzt eigentlich ansatzweise rübergebracht was ich meine, oder totalen Schmarrn geschrieben? ich hoffe, ihr kapiert einigermaßen, um was es mir geht! Lieben Gruß Anja


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Hallo Hanna ! Deinen Beitrag fand ich jetzt wirklich beruhigend, denn bei sovielen Dingen, die man über Waldorfs erzählt bekommt, bekam ich doch langsam Zweifel an unserer Entscheidung. Jetzt würd ich aber gern mal von Dir wissen, ob es Deiner Meinung nach Kinder gibt, die NICHT für den Waldorf Kiga geeignet sind. Die Betreuerin von unserer Gemeindespielgruppe, wo er 2x die Woche alleine hingeht meinte heute, als ich gefragt hab, das er halt eher ein Kopfmensch ist und damit hat sie absolut recht und deshalb meine Zweifel.Allerdings denke ich aber auch, das gerade deshalb ein Kiga mit anderem Schwerpunkt gut für ihn ist. Das ist echt schwierig und eigentlich möchte ich das Thema für mich langsam mal abschließen. LG Sabine