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Vaginale Geburt nach Kaiserschnitt

Vaginale Geburt nach Kaiserschnitt

Fragenstellerin2.0

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Hallo, ich erwarte im Januar mein 2. Kind. Im September 2021 habe ich mein erstes Kind per sekundärem Kaiserschnitt wegen Geburtsstillstand zur Welt gebracht. Ich wollte zunächst auf jeden Fall wieder einen Kaiserschnitt, da die erste Geburt sehr traumatisch für mich war und der Kaiserschnitt ja noch nicht lange her ist und somit die Gefahr der Uterusruptur besteht. Jetzt kommt mir immer wieder der Gedanke in den Kopf, dass ich vielleicht doch gerne eine vaginale Geburt hätte. Habt ihr diesbezüglich Erfahrungen und könnt mir helfen? Für mich ist die Situation ein ziemliches Dilemma. Vielen Dank schon Mal


mareen283

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Hallo. Ich hatte mir das auch so ähnlich vorgestellt, ich wollte bei Nr 2 auf jeden Fall eine VBAC. Bei Nr 1 erfolgte bei ET +10 ein sekundärer Kaiserschnitt bei Zervixdystokie und echtem Nabelschnurknoten bei sehr kurzer Nabelschnur. Nr 2 wollte dann aber auch nicht kommen. Wir haben bei ET +2 dann einen Termin zur primären Sectio bei ET +3 ausgemacht, weil der Zervikbefund komplett unreif war. Damit hat mir das Kind im Endeffekt die Entscheidung abgenommen. Ich hatte damit ziemlich zu kämpfen. Aber letztendlich liegt es wohl am ehesten an meiner Anatomie und so ist Nr 3 auch per primärer Sectio geholt worden. Und für Nr 4 gehe ich akutell wieder davon aus....


Mitglied inaktiv

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Hallo Ich sollte meine zweite 22Monate nach dem ersten Kaiserschnitt auch vaginal entbinden dürfen,aber mein Kind wollte nicht so wie ich,sie hat sich kurz vor ET in Beckenendlage gedreht,der Wendeversuch brachte dass sie quer verkeilt lag,also geburtsunmöglich Die dritte und vierte kamen dann eh per KS Was ich auf jeden Fall sagen kann,ein geplanter KS ist wesentlich entspannter und schöner als ein eiliger ungeplanter,ich hatte auch nur da anschließend Komplikationen. Ich würde das in Ruhe mit meinem FA besprechen und dann eben bei der Geburtsanmeldung Die Frage ist ja warum es nicht geklappt hat,statistisch ist es so dass bei Frauen wo der Grund eben bei der Mutter lag die Wahrscheinlichkeit dass es wieder im KS endet höher als wenn der Grund beim Kind liegt Ich selber bekomme z.b.überhaupt keine Wehen,ich kenne weder senk,noch übungs,geschweige denn Geburtswehen,mein Muttermund geht null auf,er wird auch nicht kürzer und Nachwehen gibt es auch trotz Tropf keine,ich habe die Rückbildung mit Bauchlage geschafft Ich sehe es einfach so,dass ich dankbar bin dass ich dank der modernen Medizin vier wunderbare Töchter haben darf,ohne hätte ich vermutlich die erste Schwangerschaft gar nicht überlebt(ich hatte eine Gestose und postpartales Hellp,mein Zustand würde in der Klinik nicht so kritisch gesehen wie es letzen Endes war,ich hab die Kurve Grade so gekriegt)


Bela66

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Etwa zwei Drittel aller Frauen entbinden nach KS das nächste Kind spontan. Eine Uterusruptur kann auch ohne vorangegangen KS passieren. Und sie ist in beiden Fällen so selten, dass darüber nicht mal eine Statistik existiert. Sprich darüber einfach mal mit Deinem Arzt, er kann dazu etwas sagen und Dich beraten. Ich wollte noch etwas zu Deiner ersten Entbindung sagen. Der "Geburtsstillstand" ist oft eine Verlegenheitsdiagnose. Eigentlich ist er gar keine Diagnose. Man wählt dieses Wort immer, wenn es aus irgendeinem Grund länger dauert oder nicht recht vorangehen will. Diese Gründe können medizinischer Natur sein, wenn das Kind z. B. recht groß ist oder sich nicht optimal ins Becken einstellt. Der Beckenausgang ist oval, und der Querschnitt des Babyköpfchens ist auch oval. Nur wenn beide Ovale sich decken, passt das Baby durch. Ein häufiger Grund für einen "Geburtsstillstand" ist aber eher ein seelischer: Die Klinik-Atmosphäre, das helle Kunstlicht, die Überlastung der oft ziemlich unpersönlichen Hebammen, die Angst - all das sorgt dafür, dass die Natur die Entbindung stoppt. Die Evolution hat das so eingerichtet, damit eine Frau die Geburt nochmal ein paar Stunden aufschieben konnte, wenn eine Notlage eintrat: Wenn das Dorf der Sippe gerade überfallen wurde, wenn man gerade auf einer langen Wanderung war, wenn man einer Gefahr entkommen musste usw. Dieser alte Mechanismus, der in der Urzeit Sinn machte, holt uns heute ein. Oft fühlen Frauen sich in der Klinik nicht geborgen, nicht gesehen, sie haben Angst vor dem Medizinischen, vor der kühlen, technischen Krankenhaus-Atmosphäre, vor den Details der Geburt. Sie haben keine echte, tiefe Zuversicht, dass sie ein Kind gut auf die Welt bringen können. Mir ging das auch so, und auch ich hatte einen "Notkaiserschnitt" wegen Geburtsstillstands. Erst mein neuer Arzt erklärte mir diese Zusammenhänge. Was mir beim zweiten Kind half: eine Beleghebamme. Sie wird zur Vertrauten, mit ihr duzt man sich, sie hat keinen Schichtwechsel mitten in der Entbindung, und sie ist auch nicht für mehrere Frauen zuständig, sondern nur für einen selbst. Sie hält die Hand, gibt Zuversicht, Gelassenheit, Wärme, Freundlichkeit und Zuwendung. Sie ist fast wie eine Freundin, und zugleich ist sie eine erfahrene Fachfrau. Sie begleitet einen (abwechselnd mit dem Frauenarzt) schon in der Schwangerschaft, so dass man sich gut kennt und sie auch den Verlauf der Schwangerschaft kennt usw. Kliniken haben Listen, welche Beleghebammen bei ihnen zugelassen sind, einfach fragen. Auch Geburtshäuser haben Beleghebammen, die mit in die Klinik gehen, man muss also nicht dort im Geburtshaus entbinden, das ist nur ein Angebot. Meine Hebamme war aus einem Geburtshaus. Wir haben dort die Vorsorge gemacht, und am ET ist sie mit in die Klinik gekommen. Wenn Du den Wunsch nach einer spontanen Entbindung hast, ist das schonmal eine gute Basis, dass sie auch gelingen kann. Damit Dich aber in der Klinik nicht der Mut verlässt (und Dein Körper nicht wieder aufhört, ausreichend starke, geburtswirksame Wehen zu produzieren), wäre es gut, eine eigene Hebamme stünde Dir zur Seite. Alternativ geht auch Deine Mutter oder eine ältere Schwester oder auch eine Tante, die schon Kinder haben. Dein Partner ist dafür kein Ersatz. Eine erfahrene, vertraute Frau gehörte schon seit zehntausenden von Jahren zu einer Entbindung dazu, und die angestellten, menschlich oft nicht so warmen, oft unter Zeitdruck stehenden Klinikhebammen können das oft nicht ausreichend bieten. LG


Yvon

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Hallo! Ich habe 2018 bei ET + 10 per Kaiserschnitt entbunden, auch wegen Geburtsstillstand. Es war wohl eine Kombination aus Wehen, die nicht wirksam genug waren und dem kindlichen Kopf, der sich nicht richtig ins Becken einstellen wollte. Baby Nummer zwei kam 23 Monate später und ich war super nervös, ob es diesmal spontan klappt. Tatsächlich verliefen die beiden Geburten so unterschiedlich wie Tag und Nacht. Baby Nr. 2 kam 5 Tage vor ET nach Blasensprung und diesmal hatte ich heftige Wehen fast ohne Pause dazwischen und die Muttermundöffnung ging extrem schnell vonstatten. Ich brauchte zwar eine PDA aber konnte trotzdem komplikationslos spontan entbinden. Also Geburtsstillstand beim ersten Kind muss überhaupt nicht bedeuten, dass es beim zweiten genauso läuft. Such dir besten eine Klinik mit Erfahrung bei Spontangeburt nach Kaiserschnitt und lass es entspannt auf dich zukommen. Eine Garantie gibt es natürlich nicht, aber die Chancen stehen nicht schlecht. LG


Ninii

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Hallo ich habe auch meinen ET im Januar mit unserem 2. Kind Ich hatte den großen 2019 auch nach einem Stillstand (20 std. Wehen, geöffneter Muttermund und blasensprung) per Kaiserschnitt bekommen. Meine Narbe sieht nicht wirklich schön aus fühlt sich auch nicht toll an, dennoch spricht laut Kh und FA nichts gegen eine spontan Geburt. Beim kleinsten Haken wird großzügig auf den 2. KS umgeschmissen um eben solche Risiken zu vermeiden, denn den Verlauf der Geburt und wie stabil die Narbe oder alles andere ist hängt vom jeweiligen Körper usw. ab. Ich würde es nehmen wie es kommt also wenn es spontan geht Probier es und wenn es nicht klappt weist du ja schon was kommt, Versuch es locker anzugehen oder zu sehen und lass es auf dich zukommen. Natürlich würde ich lügen wenn ich sagen würde ich bin nicht aufgeregt oder hätte nicht ein wenig Angst bzw. Respekt davor, da die erste Geburt nicht schön war, aber ich möchte es trotz allem versuchen und ja entweder es klappt auf natürlichem Weg oder es wird dann eben wieder ein KS. Das wichtigste an der ganzen Sache ist das du vertrauen in deine Klinik und Ärzte hast, das Umfeld und der Rest der dich begleitet auch stimmt dann ist das meiste meiner Meinung nach schon gewonnen. Mein ET wäre der 9.01.23 und geplanter KS um eine Einleitung zu vermeiden am 17.01.23 also schön weit rausgezögert solange es uns gut geht. Ich hoffe ich konnte dir ein wenig helfen. Liebe Grüße Nina