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Meine Kaiserschnitt "Saw" Erfahrung

Meine Kaiserschnitt "Saw" Erfahrung

Mitglied inaktiv

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Hi miteinander, Am 26. September kam unserer kleine Wendy per geplanten Kaiserschnitt auf die Welt. Eigentlich war ich auf eine normale Entbindung vorbereitet. Doch der Chefarzt vom Klinikum in Grünstadt meinte es gäbe ein Missverhältnis zwischen Babys Kopf und meinem Becken und das der Kopfumfang in der 38. SSW. schon 38-39 cm betrug. In der 39 SSW+2 sollte der Eingriff erfolgen. Am Tag vor der OP unterhielten sich mein Partner und ich lange mit dem zuständigen Narkose Arzt und der Chirurgin. Ebenfalls mit dem Assistenz Arzt. Mein Partner warf ein, das die PDA nicht so Toll sei, da man schon öfter gehört hätte, das die Schmerzen nicht voll ausgeblendet würden und das die Spinal Anästhesie zuverlässiger wirken würde. Der Narkose Arzt meinte dies wären Ammenmärchen und empfahl uns. aufgrund mehrerer Vorteile, die PDA. Wir vertrauten auch hier der Einschätzung des Arztes. Wir dachten alles wird gut. Doch als die Chirurgin los schnitt spürte ich diesen heißen unbeschreiblichen Schmerz! Meine Mutter berichtete mir später, das das Blut ganz schön hoch gespritzt sei, doch dies sah ich nicht. Ich spürte nur diesen brennenden Schmerz und suchte mit den Augen nach Hilfe und sagte das es schlimm weh tut. Danach fing ich an zu schreien, weil ich spürte wie die Hände in meinem Bauch wühlten. Der Schmerz war zu schlimm um ihn auszuhalten. Ich schrie, das es Brennt und das sie die Hände da raus nehmen sollten. Ich war voll da und spürte die Schmerzen zu 100 %. Meine Mutter war anwesend, sie verlangte das man mir sofort etwas gegen die Schmerzen geben sollte. Die Chirurgin und der Assistenzarzt schauten sich an. Sie nickte ihm zu. Dann schrie ich wieder und mein Kinn zitterte. Die Tränen liefen mir übers Gesicht, dabei hatte ich mir so vorgenommen nicht zu weinen. Ich verdrehte die Augen. Man spritzte mir was. Dann kippte meine Mom um. In dem Moment fing die Spritze an zu wirken und ich war weg. Ich vermute, es waren nicht mehr als 15 - 30 Sekunden in denen ich alles spürte. Doch zählt mal bis 25 und stellt euch mal vor ihr spürt die Schmerzen eines solchen massiven Eingriffs. Ich wusste in diesem Moment, wie sich die armen Menschen fühlen, die einem Gewalt Verbrechen zum Opfer fallen. Eigentlich sollte alles anders ablaufen. Mann sollte mir meine Tochter direkt auf die Brust legen und ich wollte diesen wundervollen Moment erleben auf den ich so lange gewartet hatte. Doch nun war alles anders. Für meine Family war dies sehr schlimm, da die Hebamme ohne mich wieder aus dem OP kam und nur meine Tochter in Armen hielt. Sie sagte dann mit aufgerissenen Augen, das etwas war. Das die PDA nicht so gewirkt hätte und das sie das in 5 Jahren noch nicht erlebt hätte und das das aber passieren könne. Mein Partner fragte sofort wie es mir ginge und ob ich schon mein Baby gesehen hätte. Nein, mein Baby hatte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht gesehen, den ich war für fast eine Stunde weggetreten. Meine Familie muss Todesängste ausgestanden haben. Ständig wollten sie mich sehen aber man ließ sie nicht zu mir, bis ich wach wurde. Dann kam mein Partner auch schon mit unserer Tochter auf dem arm in den Aufwachraum. Ich hörte die kleine schreien und wusste das sie zu mir gehört. Ich lächelte sofort, dann lag sie auf meiner Brust und wir hielten uns im Arm. Direkt im Anschluss sprach mein Partner mit dem Assistentsarzt. Er bestätigte ihm, das der Zeitraum in dem ich Schmerzen empfand etwa 12 bis 27 Sekunden gewesen sein müsste. Etwa eine halbe Stunde Später wurde ich aufs Zimmer geschoben. Von da an lief alles sehr gut. Ich erholte mich schnell und das Elternzimmer war Traumhaft. Man kümmerte sich sehr gut um mich. 4 Tage später verließ ich die Klinik mit einem 18 cm langen Kaiserschnitt in der Bikinizone, den man kaum sehen kann. Noch oft verfolgte mich dieses Erlebnis in den letzten 4 Wochen. Mein Partner hilft mir dabei es zu verarbeiten und rät mir es fallen zu lassen und mich darüber zu freuen das ich Gesund bin und unsere Tochter auch. Als ich letzte Woche in der Apotheke ein paar Globuli kaufen wollte, fragte mich die Apothekerin wie meine Tochter auf die Welt kam. Ich erzählte ihr davon und sie machte große Augen. Sofort meinte sie, das ihrer Freundin genau das selbe im selben Krankenhaus in Grünstadt passiert sei, nur etwa eine Woche davor. Sie meinte, das die im Krankenhaus sich momentan, offenbar zu wenig Zeit lassen bevor sie schneiden. Der Kopfumfang unserer Tochter betrug übrigens nur 34 cm.


kati1976

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oh man das ist echt heftig tut mir leid das du sowas erleben musstest haben die verantwortlichen sich wenigstens bei dir entschuldigt?


Mitglied inaktiv

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Nein. Bis jetzt nicht.


Sarii

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Oh man, ich habe grade Phantomschmerzen....!! Sowas habe ich ja noch nie gehört. Ich hatte Spinal... Gibts bei uns "Nur".... PDA fürn OP... das hab ich noch nie gehört. Das tut mir echt leid, was du erleben musstest. Zum Glück ist alles "gut" gegangen.... KRASS! Bin richtig perplex - Sowas DARF nicht passieren!!!


Mijou

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Hallo, das tut mir unheimlich Leid, vor allem, weil es so unnötig war. Geplante Kaiserschnitte werden nur ganz selten unter PDA gemacht, weil es natürlich stimmt, dass diese wesentlich unzuverlässiger wirkt. Ich selbst hatte bei der ersten Entbindung eine PDA gegen die Geburtswehen. Auch die saß schlecht, wirkte kaum und musste ständig nachgespritzt werden. Als es dann ein Not-Kaiserschnitt wurde, bekam ich deshalb eine Vollnarkose. Mit der PDA hätte man so nicht operieren können. Sogar die Klinikärzte dort sagten, dass eine PDA schon besonders gut sitzen muss, damit man unter ihr die OP wagt. Bei geplantem KS wird sie dort überhaupt nicht eingesetzt. Dass eine PDA schlecht sitzt, kommt jeden Tag vor, und nicht "alle fünf Jahre", wie man Dir erzählt hat. Meine zweite Entbindung war ein geplanter KS (Querlage). Ich bekam eine Spinalanästhesie. Sie saß von Anfang an bombensicher, ich spürte absolut null und war auch hinterher noch stundenlang völlig schmerzfrei. Ich kann Dir nur empfehlen, beim nächsten Mal in eine andere Klinik zu gehen, das mit Deiner PDA war absoluter Murks und darf gar nicht passieren. Selbst wenn man unter PDA operiert (z. B. weil die Frau schon vorher eine gegen die Wehenschmerzen hatte), muss vorher durch Tests sichergestellt sein, dass die Frau absolut rein gar nichts spürt, was bei Dir offenbar schiefgegangen ist. Es kann auch sein, dass die Klinik Grünstadt einfach zu klein ist. Bei Geburten gilt: Je mehr Entbindungen eine Klinik pro Jahr hat, desto sicherer ist es dort, man hat dann einfach mehr Erfahrung. Als Faustregel gilt: 1000 Entbindungen pro Jahr dürfen es schon sein. Viele kleinere Krankenhäuser schaffen das nicht. Auch deshalb würde ich beim nächsten Mal in ein größeres Klinikum (mit gutem Ruf) gehen. Überhaupt scheint mir der ganze KS überflüssig gewesen zu sein. Auch bei groß geschätztem Baby kann man ruhig eine spontane Geburt versuchen, ein KS läuft ja nicht weg, den kann man jederzeit noch machen. Wenn ein Kind sich mit seinem ovalen Köpfchen gut in die ovale Beckenöffnung einstellt (beide Ovale sich decken), dann passen oft auch 4,5-Kilo-Babys durch. Wenn ein Kind sich aber nicht gut einstellt, können auch kleine und zierliche Babys "klemmen". Die Größe und der Kopfumfang sind also nicht allein ausschlaggebend, auch wenn große Babys statistisch etwas häufiger einen KS brauchen. Leider machen Kliniken sehr gern KS, weil sie dafür doppelt soviel abrechnen können wie für eine spontane Entbindung. Ich würde jetzt nicht mehr damit hadern, denn im Endergebnis zählt ein gesundes Kind und eine gesunde Mutter. Trotzdem würde ich diese Klinik nicht wieder beehren, falls Du weitere Kinder möchtest. LG


still-water

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Hi das klingt echt heftig. Wie ich damals das Gespräch hatte über die Anästhesie habe ich direkt gefragt ob man das unter PDA machen könne, weil ich gern wach sein möchte (kannte mich ja nicht aus)... Da sagte die Ärztin sofort "Nein Kaiserschnitte werden generell nur in Spinal oder Vollnarkose gemacht, die spinale weil sie besser und schneller wirkt!". Daher schockt mich dein beitrag sehr. Ich würde mal drüber nachdenken Schmerzensgeld zu verlangen!!! Sowas darf nicht passieren!!!


Mitglied inaktiv

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Ja, ich bin seid einiger Zeit am überlegen, ob ich das nicht in Erwägung ziehen sollte. Zuerst wollte ich mich mal mit der Leidensgenossin (Apotheke) unterhalten, ob die den selben Anästhesisten hatte wie ich.


Fussel0311

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Ich hatte dass gleiche Problem!!! Nach 21Std. wehen hat der OA endlich entschieden dass ich einen Not KS bekommen sollte. Da ich bereits eine PDA hatte, hat der Annestesist nur noch mehr Schmerzmittel reingespritzt und immer wieder mit dem Eisspray kontrolliert ob ich noch was spüre. Nach einer halben Stunde konnte ich immer noch alles auf der linken Seite spüren, der Annestesist meinte nur: Bis die OP beginnt MÜSSTE die betäubung wirken. Hat sie aber leider nicht, ich habe auch mitbekommen wie sie mich aufgeschnitten haben!!! Dass waren unerträgliche Schmerzen, ich habe auch geschriehen und mein Mann, der mir die Hand hielt hat gleich geweint. Nachdem ich dass halbe KH zusammengeschriehen hatte, hat mir endlich mal jemand noch eine Schmerzmittel gespritzt!!! Diese Erfahrung wünsche ich wirklich niemanden.