Elternforum Kaiserschnitt

Kaiserschnitt anstatt Einleitung

Kaiserschnitt anstatt Einleitung

Hibiskus87

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Hallo Ihr Lieben, Bin sonst immer gern stille Mitleserin, heute habe ich das Bedürfnis auch mal einen Beitrag zu verfassen und Euch nach euren Meinungen ggf. Erfahrungen zu fragen. Ich bin 36Jahre alt und schwanger mit dem 3. Kind. Ich habe zwei Töchter. Die Große wurde 2015 geborgen, die Kleine 2017. Beide waren über ET, beide wurden damals eingeleitet. Bei beiden kam es zum Geburtsstillstand und beide Male wurden sie mit Saugglocke geholt. Die 1. Einleitung dauerte von Freitags 15Uhr bis Sonntag 06.54Uhr. Die 2. Einleitung dauerte 5 Tage, Montags morgens wurde angefangen, Freitags um 14.34 Uhr ist sie dann endlich geboren. Seit dem war für mich klar: keine Kinder mehr, wir sind komplett. Durch einen ganz doofen Umstand bin ich nun 36+0. Wir freuen uns aber über unser kleines Ü-Ei. Aber diese Schwangerschaft macht mich fertig. Ich habe Bluthochdruck und musste 10Tage im KH medikamentös eingestellt werden. Nun fing es an mit: sie ist zu klein, wächst nur auf der untersten Perzentile. Es droht Wachstumsretadierung/ SGA, sie soll grade 2100g wiegen. Im Urin wurde bei der FÄ Protein nachgewiesen. Daraufhin wieder ab ins KH, dort waren Laborwerte unauffällig, Ich soll aber engmaschig kontrolliert werden. In der 37SSW empfiehlt man mir nun eine Einleitung. Ich muss aber sagen, ich bin derart verängstigt von meinen bisherigen Einleitungen und nun auch von diesem Schwangerschaftsverlauf, dass ich wirklich zum Kaiserschnitt tendiere. Meine Fragen: Muss ich der Einleitung zustimmen? Oder kann ich auch sagen, dass ich unter all den Umständen lieber einen Geplanten KS vornehmen lassen will? Hat jemand von Euch ähnliche Erfahrung machen müssen? Ich bin gespannt, was Ihr dazu so sagt.


mamavonbaby

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Antwort auf Beitrag von Hibiskus87

Du kannst über dich und DEINEN Körper bestimmen wie es dir beliebt, du musst gar keiner Behandlung zustimmen und ohne weiteres einen Kaiserschnitt verlangen. Aber auf gar keinen Fall kann dich irgendjemand zwingen eine Einleitung an dir vornehmen zu lassen. Alles Gute für dich.


Hibiskus87

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Antwort auf Beitrag von mamavonbaby

Hey, danke für deine Meinung. Ja, ich werde im KH nun besprechen, dass ich den KS möchte. Ich weiß, es ist nicht optimal, aber das ist eine Einleitung unter den Umständen auch nicht. Ich bin in dieser Schwangerschaft nervlich so kaputt gegangen... und nur noch am heulen, einfach durch.... energielos, kraftlos.... Meine Kinder nun wieder Tage lang alleine zu lassen (meint man ja nur, es geht Ihnen bei Papa und den Omas ja gut) ist auch so belastend, weil die natürlich auch traurig sind, wenn Mama weg muss. Alles scheiße....


Ninchen321

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Antwort auf Beitrag von Hibiskus87

Hey, Ich bin zwar nicht in deiner Situation aber trotzdem in einer Entscheidungssituation. Meine Kleine liegt schon seit je her in Beckenendlage und ich muss entscheiden, ob ich ein Krankenhaus wähle, dass aus BEL entbindet oder ob ich einen (wirklich von mir gefürchteten) Kaiserschnitt machen lasse. Zuerst erst war mein Plan alles dran zu setzen den KS zu umgehen. Äußere Wendung und bei Scheitern die Entbindung aus BEL war mein Ziel. Aber seit kurzem sagt mir mein Bauchgefühl, dass ich lieber den KS machen soll. Ich habe das Gefühl, dass die BEL-Entbindung furchtbar schief gehen wird. Und deshalb entscheide ich mich trotz meiner riesigen Angst davor für den KS. Also hör auf dein Bauchgefühl und steh dahinter. So viele Patientinnen können sich für einen Wunsch-KS entscheiden, ohne irgendwelche medizinischen Dinge, die dafür sprechen. Warum sollte das dir nun verwehrt bleiben, bei dieser Vorgeschichte? Ein Geburtsstillstand ist für das Kind ja auch stress. Nicht nur für dich. Alles Gute


Hibiskus87

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Antwort auf Beitrag von Ninchen321

Hey, Danke für deine aufbauenden Worte. Ich finde in meinem Fall weder eine Einleitungsgeburt (weil ich weiß, was auf mich zukommt) noch einen KS besonders toll, aber Zwergin muss raus. Bin nun im KH stationär unter Beobachtung, bis zur Geburt... und ich denke es läuft auf KS hinaus. Ist dein Mäuschen dein 1. Kind? Wie weit bist du? Entbindung in BEL, da hab ich auch großen Respekt vor. Das hätte ich mich auch beim 3. Kind nicht getraut. Mach es so, wie du dich wohl fühlst. Du musst niemandem was beweisen. Nur du und dein Kind müsst gesund sein, alles andere spielt keine Rolle. Hab keine Angst vor KS, am Ende hast du dein Baby im Arm und das ist alles was zählt. Und genau so wunderschön und emotional wie eine "normale" Geburt auch. Alles Gute auch für Dich Vielleicht meldest du dich mal bei mir, wie es gelaufen ist.


Bela66

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Antwort auf Beitrag von Hibiskus87

Hallo, im Moment wird der Wunsch-Kaiserschnitt sowohl von den Kliniken durchgeführt als auch von den Krankenkassen bezahlt. Dafür muss kein medizinischer Grund vorliegen. Du kannst einfach sagen, dass du einen KS möchtest, und fertig. Du musst aber dann jetzt sehr zeitnah einen Termin in der Klinik zum Vorgespräch ausmachen. Ruhig gleich morgen früh anrufen, dich mit der Entbindungsstation verbinden lassen und sagen, wie weit du bist, dass dein Kind früher auf die Welt sollte wegen bestimmter Werte, und dass du einen Wunsch-KS möchtest. Die OP-Pläne werden mehrere Wochen im Voraus gemacht, es ist also eilig. Und es ist nicht sicher, dass du so kurzfristig noch einen Termin bekommst, wenn wirklich schon so weit vor dem ET das Kind geholt werden soll. Notfalls musst du - wenn die Klinik nein sagt - rasch zu deinem Frauenarzt gehen und deinen Wunsch dort dringend machen. Wenn ein Arzt für dich in der Klinik anruft, klappt es manchmal doch noch mit dem Termin. Theoretisch ist eine Entbindungsstation natürlich immer in KS-Bereitschaft, aber das ist für Notfälle gedacht (Sauerstoffmangel unter der Geburt, schlechte Herztöne). Es ist nicht ganz einfach, da aus heiterem Himmel zu sagen: "Ach, ich will doch keine Einleitung, sondern jetzt adhoc einen Kaiserschnitt." Da das im Zweifel schwierig wird und nicht unbedingt klappt, bitte lieber vorher klären! LG


Hibiskus87

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Antwort auf Beitrag von Bela66

Hey, Danke für deine Antwort. Bin nun zur Beobachtung im KH und komm hier auch erst mit Baby wieder raus. Hab den KS schon mehrfach angesprochen und es scheint auch keine Unmöglichkeit zu sein.


mamavonbaby

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Antwort auf Beitrag von Bela66

Das kein Wunsch-Kaiserschnitt. Sondern eine geplante Sectio mit relativer Indikation. Ein Wunsch-Kaiserschnitt liegt laut Definiton nur vor, wenn die Frau keinen anderen Grund hat als den Ort und den genauen Zeitpunkt der Geburt zu bestimmen. Die TE hat aber gute Gründe. Schlimm genug, das Frau da überhaupt Gründe für haben muss und nicht wie jeder andere mündige Erwachsene für eine Behandlung, für die es mehrere Behandlungsmöglichkeiten gibt, diese frei wählen kann.


Lillimax

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Antwort auf Beitrag von mamavonbaby

Man muss gar keinen Grund angeben, wenn man einen Wunsch-Kaiserschnitt möchte, wie kommst du darauf…? Ein medizinisch nicht notwendiger Kaiserschnitt (den man durch eine Einleitung vermeiden kann), ist auch keine „Behandlung“. Ganz so einfach ist das alles nicht. Ein Kaiserschnitt ist eine der sog. Großen Bauchoperationen mit seltenen, aber gravierenden Risiken. Ich selbst bin hin- und hergerissen, ob ein Laie selbst entscheiden sollte, ob diese OP gemacht werden sollte. Natürlich, man wird vorher aufgeklärt - aber nicht wirklich. Man kriegt ein mehrseitiges Papier, das man unterschreiben soll, und in der Regel liest man sich das nicht eine Viertelstunde lang durch. Obwohl da spannende Dinge stehen, auf die ein Arzt einen eigentlich selbst und mit eigenen Worten hinweisen sollte: die Möglichkeit eines Herzinfarkts während oder nach der OP, einer Thrombose, Lungenembolie, Möglichkeit, dass wegen schwerer Blutungen die Gebärmutter gleich mit herausgenommen werden muss (es werden in der Gebärmutterwand fingerdicke Adern durchschnitten) und-und-und. Das ist alles andere als ein heiteres Wunschkonzert, finde ich. Ich bin nicht unbedingt gegen den Wunschkaiserschnitt, wenn eine Frau massive psychische Probleme oder Ängste vor einer normalen Entbindung hat. Ich denke aber, die Beratung müsste wesentlich umfassender sein. Viele Frauen wissen kaum etwas über diese OP. Und ja, sie sollte nicht völlig ohne Grund gemacht werden, dafür ist sie zu belastend und letztlich auch zu riskant. Ich hatte übrigens selbst zwei (ungewollte) KS. LG


Hibiskus87

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Antwort auf Beitrag von Lillimax

Hallo, Danke für deine Meinung. Ich gebe Dir Recht, aber ich habe mich die letzten Wochen sehr intensiv mit der Thematik auseinander gesetzt. Und ich würde es auch nicht als WunschKS bezeichnen, und auch nicht als der "einfachere Weg". Aber ich hab 2 Einleitungen hinter mir, beide mit Geburtststillstand, beide kurz vor knapp am KS vorbei. Es waren auch sehr einschneidende Erlebnisse, ich würde nicht von Trauma sprechen, aber die 3. Einleitung macht mir schon Panik.


BabyBoy20

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Antwort auf Beitrag von Lillimax

Mach bitte mal Halblang (und der AP keine Angst)! Es tut mir sehr leid, dass du ungewollt gleich zwei KS haben musstest. Fast alle Risiken, die du aufgezählt hast, gib es aber leider auch bei einer “normalen” Geburt. Einleitung und vaginale Geburt haben außerdem auch noch eigene, andere Risiken (Geburtsverletzungen wie Beckenbodenabriss..) Von Saugglocke und Co fange ich gar nicht erst an - im Gegensatz zum Kaiserschnitt wird man als Frau über diese Risiken aber leider nicht aufgeklärt, deswegen sind sie weniger präsent in den Köpfen. Fakt ist: Kinderkriegen war früher lebensgefährlich. Dank modernen Medizin müssen wir uns diesbezüglich zum Glück keine Sorgen mehr machen. Trotzdem hat jede Art der Geburt ihre Vor- und Nachteile. Für was sich Frau entscheidet, ist zum Glück Privatsache. Beides wird von den Krankenkassen bezahlt. Für alle Wege gibt es gute Argumente. @AP: mach das, was sich Richtig anfühlt! Für gleich zweimal Saugglocke hättest du schon meinen vollen Respekt. Dazu noch Einleitung - ich hätte da auch wenig Lust auf noch eine Wiederholung.


Neverland

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Antwort auf Beitrag von BabyBoy20

Natürlich wird man ü er die Risiken aufgeklärt bei einer natürlichen Geburt. Wenn man zum geburtsplanungsgespräch geht. Auch im Geburtsvorbereitungskurs wird da vieles angesprochen.