Elternforum Kaiserschnitt

Angst vor Geburt, Kaiserschnitt?

Angst vor Geburt, Kaiserschnitt?

Andee92

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Hallo ihr Lieben, einmal kurz die Vorgeschichte. Ich habe schon 3 Kinder spontan zur Welt gebracht. Die dritte Geburt war sehr schlimm, hat mich schlimmer getroffen im Unterbewusstsein als gedacht. Die Angst kommt täglich mehr hoch. Es lief erst ganz gut, es kam aber vieles zusammen. Wehensturm, vorher nicht tief ins Becken gerutscht (Mehrgebärend halt), für meine Größe dann echt ein Klopper mit über 3800g und 54 cm. Hat einfach alles nicht gepasst und endete mit einer Schulterdystokie, Horror für alle Beteiligten. Wir haben es, Gott sei Dank, heile überstanden. Aber dennoch habe ich einfach Angst. Was ist, wenn die Ärzte sich in Gewicht und Größe verschätzen? Das ist ja sehr schwierig genau zu messen. Es ist dann auch die 4. Geburt und da ist es ja auch normal, dass das Kind vorher nicht runter rutscht eventuell usw. Die ersten zwei Geburten waren mit einer sekundären Wehenschwäche verbunden. Wehentropf musste ran. Und die dritte hatte von selber einen Wehensturm. Ich würde am liebsten einfach sagen "macht auf, holt gesund und heile raus, und zu". Aber das ist eine große OP. Ich hatte noch nie so eine OP. Hinterher ist das ja echt kein Pillepalle. Die Zeit danach macht mir auch enorm Angst. Aber irgendwie muss das Baby ja raus. Ich weiß nicht weiter....Ging es auch jemandem so? Hat hier jemand sich bewusst wegen schon erlebtem Notfall für einen Kaiserschnitt entschieden? Ist es hinterher wirklich so schlimm, dass man völlig flach liegt? Die ersten Versuche aufzustehen sind enorm...das habe ich bei den Bettnachbarinnen erlebt. Aber sie sagten auch schnell, dass es ganz gut geht. Wie würdet ihr vielleicht entscheiden? Noch habe ich ja genug Zeit (24.ssw). Aber die Gedanken spielen natürlich.


mamavonbaby

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Antwort auf Beitrag von Andee92

Wie du dich am Ende entscheidest liegt allein bei dir. ich habe mich direkt nach der ersten vaginalen Geburt schon für einen KS entschieden und die 3 folgenden Kinder mit Kaiserschnitt entbunden und ich empfand das danach wirklich ein Spaziergang im Vergleich zur vaginalen Geburt und dem danach. Denn die Geburtsverletzungen haben bei mir wirklich viel länger geschmerzt als der KS. Und bis die Vagina selbst nach der Heilung der Verletungen wieder fit war verging nochmal eine Ewigkeit. Noch heute 20 jahre nach der Geburt zwickt meine Dammnaht bei Wetterumschwung oder wärend meiner Tage. Aber von den 3 Kaiserschnitten merke ich nichts mehr.


Muschelnudel

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Ich hatte Wunschkaiserschnitte aus anderen Gründen als du und habe es nie bereut. Die Tage danach sind schmerzhaft , aber aushaltbar für mich gewesen. Würde und werde ich wieder so machen , ist nach 2 Kaiserschnitten aber auch so geplant.


nita83

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Hallo Also so pauschal lässt sich das nicht sagen doch grundsätzlich wie du sagst es ist ne große OP und schmerzfrei ist auch anders zumindest hinterher. Ich habe 3 ks gehabt den am 16.6. Zweimal beim ersten und jetzt ist die Narbe wieder aufgegangen. Beim ersten hatte ich ein richtig blaues schambein allerdings ist das im Vergleich zu dem hämatom was ich jetzt hatte kein Vergleich. Beim ersten bin ich erst am Folge Tag aufgestanden was ich persönlich als Fehler empfinde. Beim zweiten nach 4 Std und jetzt knapp 3 Std später. Der Kaiserschnitt jetzt war nicht ganz einfach und ich habe heute noch Schmerzen. Freiwillig würde ich es nicht machen lassen. Klar ich unendlich dankbar für die Möglichkeit das hat mir gesunde und lebende Kinder beschert .Doch ohne wars nicht der erste war schon mit längeren Problemen und jetzt noch mehr.aber Schmerz empfinden ist ja bei jedem anders und ich bin sicherlich auch kein Regelfall. LG nita


Andee92

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Danke für eure Antworten. Es ist gut, nicht nur böses über den Kaiserschnitt zu hören. Es bleibt dennoch nicht gerade mein Wunsch nach so einer Geburt. Erstmal bleibt wohl abzuwarten, was die Ärzte am Ende meinen und dann abzuwägen.


Windpferdchen

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Ich hatte zwei Kaiserschnitte, und der erste kam erst gegen Ende der Entbindung, ich weiß also auch, was 22 Stunden Wehen bedeuten und kann ein bisschen vergleichen. Ich kann Deine Ängste total gut verstehen. Aber das Ding ist, dass ein Kaiserschnitt nach meinem Empfinden nicht weniger belastend ist als eine spontane Geburt. Der Blutverlust (man ist hinterher extrem bleich), die gemeinen Schmerzen (etwa drei, vier Tage lang ist es wirklich fies), die Wundheilung (Narbe nässt anfangs und kann sich auch entzünden etc.), die OP-Risiken, die man unterschreiben muss (Möglichkeit eines Herzinfarkts oder eine Lungenembolie wegen erhöhtem Gerinnungsfaktor im Blut nach großer OP) - all das ist nicht schön. Beim geplanten KS ist man außerdem „live“ dabei und wach, denn geplante KS werden ja unter Spinalanästhesie gemacht. Angeschnallt im gekachelten, kalten OP zu liegen, während mit dem Skalpell an einem herumgeschnitten wird, ist auch psychisch sehr belastend, ich selbst fand das schwer erträglich. Hinzu kam, dass bei mir (was häufig passiert), die Spinalanästhesie nicht nur abwärts wirkte, sondern auch aufwärts. Das hieß, der Atemreflex wurde lahmgelegt und ich musste unter Anleitung einer OP-Schwester bewusst alle paar Sekunden atmen, das ging nicht von selbst. Nicht schlimm, aber auch nicht schön. Übrigens kann etwas Ähnliches wie eine Schulterdystokie auch beim KS passieren, das war nämlich bei meinem Sohn der Fall. Er lag beim geplanten (zweiten) KS so ungünstig, dass er mit viel Kraft und Problemen herausgezerrt werden musste, die Ärztin kam richtig ins Schwitzen. Dabei wurde seine Schulter stark gestaucht. Der Schnitt wird ja möglichst schmal gesetzt, weil man bei dieser sog. Großen Bauchoperation sowieso schon recht viel Blut verliert. Mein Sohn musste danach in der Klinik noch eine Woche lang täglich vom Kinderarzt untersucht werden, um bleibende Nervenschäden in Schulter und Arm auszuschließen, und zuerst war nicht klar, ob das Ganze gutgegangen war. Ich finde unterm Strich, der KS erspart einem nicht wirklich etwas. Ich hätte gern auf meine zwei KS verzichtet. Es gibt aber auch Frauen, die den KS psychisch tatsächlich entlastender finden. Vielleicht sprichst Du mal mit Deinem Gyn über Vor- und Nachteile? LG


Andee92

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Antwort auf Beitrag von Windpferdchen

Danke für deinen ausführlichen Bericht. Die Risiken der OP bereiten mir ja auch große Sorgen. Am aller meisten Thrombosegefahr. Die halbe Verwandtschaft stirbt daran. Schmerzen machen mir keine Angst. Die Wehen zu den Geburten waren bisher auch 72 Stunden, 21 Stunden, 27 Stunden. Und die Geburten selber, vor allem die dritte, neben Baby noch 3 Hände drin. Davor habe ich keine Angst. Ich habe Angst, dass das Kind nicht heile geboren werden kann mit einer spontanen Geburt. Ich muss einfach noch Geduld haben. Zum Glück ist noch Zeit und es soll am Ende eine Einschätzung der Experten kommen. Dann kann ich ja immer noch wählen bis zum Schluss.


Andee92

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Antwort auf Beitrag von Andee92

Und auch nach der spontanen Geburt sind monatelang Schmerzen möglich. Dammriss, Naht, ein ganzes Jahr intimes Leben nur mit Schmerzen bis es wieder geht usw. Das kommt auch bei beiden Geburtsarten auf einen zu unter Umständen...


Neverland

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Antwort auf Beitrag von Andee92

Nach einer schulterdystokie wird man dir frühzeitig zu.einem ks raten sobald denen das zu kritisch wird. Umso mehr wenn du nahe am ET bist oder gar drüber.


Sonnenstern79

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Antwort auf Beitrag von Andee92

Ich hatte einen Kaiserschnitt und hätte mir keine bessere Geburt vorstellen können. Betäubung ging schnell, alles andere auch. Schmerzen hatte ich kaum. Schon am Nächsten Tag konnte ich ganz normal rumlaufen und hatte keine Schmerzen. Für meinen Partner war es auch gut, da er so dabei sein konnte. Bei einer vaginalen Geburt hätte Ich ihn nicht dabei haben wollen.


Andee92

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Antwort auf Beitrag von Sonnenstern79

Danke für deine Antwort. So hätte ich es auch gerne, sollte es zum Kaiserschnitt kommen. Vor den Schmerzen selber habe ich nicht an erster Stelle Angst...es ist halt einfach eine OP. Und ohne meinen Mann betrete ich gar keinen Kreißsaal, ob spontan oder Kaiserschnitt. :D


Sassenach75

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Antwort auf Beitrag von Andee92

Mein KS ist lange her. Erst im KH erfuhr ich dass mein Kind sich seit der letzten Untersuchung gedreht hatte und sich im Steißlage befand. Ich habe geweint, wahrscheinlich ist man in solchen Momente sehr emotional. Der Arzt hat mich sehr gut über das Risiko für Mutter und Kind aufgeklärt. Habe dann für KS zugestimmt. Ich hatte nur eine kurze Wehe. Paar Stunden später war ich auf OP Tisch, die spinalnarkose verlief problemlos. Mein Mann war bei mir wir haben Scherze gemacht und kurze Zeit später war unsere Tochter da. Sie ging mit meinem Mann und eine Schwester zu Untersuchung. Apgar test war 9 von 10.Ein Punkt Abzug wegen der Farbe. War ein bisschen gelb. Ansonsten ging es ihr prima. Ich lag gefühlt viel länger da bis alles zugenäht wurde. Dann war ich eine Nacht auf eine andere Station und habe nur einmal wegen mehr Schmerzmittel geklingelt. Es ging schnell und konnte danach schlafen. Schon am nächsten Tag konnte ich selbstständig auf Toilette, wenn auch ein bisschen gekrümmt. Stillen war anfangs etwas schwierig aber die Hebammen haben mich kräftig massiert (hat weh getan) danach fließte ohne Probleme. Habe meine kleine 6 Monate gestillt. Sie war gesund und rosa, der Kopf war rund Reflexe Atmung alles prima. Nach 3 Tagen wurde ich entlassen, konnte sie tragen, konnte laufen und sitzen. Mein Fazit : Ich würde es immer wieder KS wählen. Ich würde nie freiwillig diese höllische Schmerzen aushalten wollen. Ich habe keinen Dammriss, meine Vagina ist wie vorher, der KS Narbe fast unsichtbar. Klar muss das jeder Frau für sich selbst entscheiden. Wünsche dir und dein Baby alles Gute!


Andee92

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Antwort auf Beitrag von Sassenach75

Danke für deine motivierende Antwort. Ich habe ja schon drei Kinder spontan entbunden. So schlimm sind die Schmerzen gar nicht bzw eigentlich absolut auszuhalten. Für mich zumindest. Aber gut...Wir werden sehen, was mich erwartet. Bisher liegt Madame auch noch zusätzlich dauerhaft in Quer-/Beckenendlage. Noch nicht einmal gedreht in der Schwangerschaft....es wird spannend.