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Thema Asperger - Wie waren Eure Kinder mit 3 1/2 Jahren?

Thema Asperger - Wie waren Eure Kinder mit 3 1/2 Jahren?

Halluzinelle von Tichy

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Ich habe jetzt ein paar Asperger-Beiträge hier gelesen und vielleicht könnt ihr mir ein bisschen schreiben, wie sich eure Asperger-Kinder im Kindergartenalter verhalten haben. Ich bin mir nicht sicher, ob meine 3 1/2-jährige Tochter das hat. Eine Erzieherin im Kindergarten hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass ich doch mal wegen Verhaltensauffälligkeiten einen Termin beim Kinderarzt machen sollte. Den Termin haben wir erst Ende Mai. Wir stehen also ganz am Anfang. Ich habe aber in der Zwischenzeit etwas nachgelesen, was zu dem Verhalten meiner Tochter passen könnte. Sie kann sich, wenn SIE WILL sehr lange konzentrieren. Sie macht oft 2 Stunden oder länger große Puzzles. Sie kann einige Buchstaben schreiben, obwohl sie den Stift völlig falsch hält. Wenn sie irgendwas nicht will, geht gar nichts. Sie interessiert sich für viele Kleinigkeiten am Wegrand. Allerdings kommen wir so auf dem Weg nicht voran. Sie läuft sehr langsam. Für 800 m brauchen wir oft 1 Stunde. Wenn sie nicht schneller gehen will, ist sie kaum dazu zu bewegen. Sie wirkt oft verträumt. Klar: Manchmal sitzt sie dann einfach im Fahrradanhänger. Aber eigentlich will ich, dass sie sich mehr bewegt. Allgemein rastet sie schnell aus, wenn sie irgendwas sich anders vorgestellt hat. Geht dann gerne mal 1/2 bis 3/4 Stunde bis wieder Kommunikation möglich ist. Sie reagiert sie auch oft nicht auf das, was ich sage, obwohl sie zu wollen scheint und steht sich dann selbst im Weg. Und ich bin mir nicht sicher, ob sie den Zusammenhang überhaupt versteht. Wie z.B. Du kannst mitgehen, wenn Du Schuhe anziehst. Kind schreit. Ich will mit. Soll ich Dir die Schuhe anziehen? Nein. Ziehst Du Schuhe an? Kind schreit. Ich will mit....Bin öfter am Verzweifeln. Andere Zusammenhänge wie im Winter schneit es und dann kann man einen Schneemann bauen, versteht sie dafür gut. Auch hält sie an bestimmten Vorgängen stark fest und duldet keine Abweichung. Sie kann völlig ausrasten, weil die Klettverschlüsse von den Turnschuhen nicht mm genau aufeinander liegen. Im Kindergarten hat sie bisher auch keine Freunde gefunden, hat aber inzwischen Kontakt zu einzelnen Kinder, die sie mag und die sie mögen. Klar, sie macht da auch häufig den ganzen Morgen Puzzles und keiner darf helfen. Sie hat eine gute Freundin aus der alten Kita. Kontakt zu anderen Kindern im gleichen Alter hat sie schon, aber natürlich von mir geregelt, hauptsächlich Kinder von Müttern, mit denen ich befreundet bin. Vielleicht auch altersgerecht? Sie spricht sehr gut und fast ununterbrochen. Erzählt alles allen Leuten, auch völlig Fremden. Sie kann locker eine ganze Gesellschaft im Bus oder auf einer Feier unterhalten. Man kann ein Gespräch mit ihr führen und diskutieren. Man muss in ihre Gedankenwelt einsteigen. Es ist selten so, dass sie versucht zu verstehen, wie sich jemand anders gerade fühlt. Auch wenn man sie mehrfach darauf hinweist. Oft tut sie ihrem Bruder oder anderen kleinen Kindern auch weh und hört nicht auf auf, wenn er schon schreit. Oft lacht sie dann.Vielleicht einfach Eifersucht. Was sagt ihr? Manches ist vielleicht auch altersgerecht? Wie waren Eure Kinder in dem Alter?


Muddie2006

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Antwort auf Beitrag von Halluzinelle von Tichy

Hallo, wenn du dir Gedanken machst, dann sprich mit dem Kinderarzt darüber und ggf. mit einem Kinderpsychiater.... Ohne es wirklich aus der Ferne und von deinen Zeilen beurteilen zu können empfinde ich dein Geschriebenes erst einmal nicht als ungewöhnlich für ein so kleines Kind. Deine Tochter ist doch noch wirklich klein und mit drei Jahren trotzen Kinder gerne... Auch Freundschaften sind in dem Alter noch eher ungewöhnlich. Das deine Tochter sich auf andere Kinder einlassen kann ist doch für dieses Alter völlig angemessen, oder? Auch das Sprachverhalten ist in diesem Alter völlig unterschiedlich, ein Kind kaut einem ein Ohr ab und ein anderes eben nicht.... Will sagen: die Unterschiede in der Entwicklung sind gerade in diesem Alter doch wirklich sehr groß! Bei Sorgen deinerseits gehe zum Kinderarzt, aber lass dich erst einmal nicht verunsichern. Wie genau beschreibt denn die Erzieherin das Verhalten deiner Tochter? Und wie kommst du genau auf Asperger? Lg


sterntaler82

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Wenn ich sich richtig verstehe, denkst du darüber nach das dein Kind Asberger hat weil eine Erzieherin dich drauf angesprochen hat. Meine erste Frage wäre was für Erfahrungen hat die Erzieherin mit dem Asberger syndrom ?? Alles was du geschrieben hast finde ich nicht Besorgnis erregend. Mein heute 11 jähriger Sohn saß noch mit vier im buggy und sicher nicht weil ich es so toll fand sondern weil er nicht mal 800 m freiwillig gelaufen wäre und glaub mir ich habe alles versucht geklappt hat es weil er Fußball spielen wollte und ich mich geweigert habe ihn im buggy hinzuschieben. Mein Sohn hatte super Wut Ausbrüche weil alles 100Prozent sein musste. Er konnte mir mit fünf Jahren Schach erklären ( ich kann kein Schach spielen aber ich hab verstanden) ich kenne auch nur sehr wenige Kinder die mit drei Freunde hatten. Ach und mein Sohn konnte in dem alter deiner Tochter 100 Teile puzzle machen mehrere hinter einander. Meiner hatte irre Probleme im Kindergarten besonders mit der Gruppenleiterin, er musste sogarbden Kindergarten wechseln. Ich hab ihn bei einer sehr guten kinderpsychaterin testen lassen was kamm raus ??? Sensibles Kind kein Asberger nur viel verhalten was dem Asberger hinterher gesagt wird aber einen IQ von über 130 und somit hochbegabt. Ich würde abwarten und mich damit du sicher bist an einen guten Arzt der darauf spezialisiert ist wenden.


Filu07

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Mein Asperger Mädchen wird 6. Mit 3,5 wurde sie auffällig. Vorher war nur ihre Sprache auffällig (sprach mit 1 Jahr perferkt). Sie zog sich zurück, war im Kindergarten immer allein und hat nur Lego gebaut. Mit 4 beherrschte sie die Groß und Kleinschreibung, sie zog nur noch Fleecekleidung an (das hat sich gebessert). Mit 5 rechnete sie Malaufgaben. Sie kann Lautstärke nicht ertragen, kann aber ihre eigene Lautstärke nicht regulieren. Sie redet oftmals in altdeutscher Sprache, spricht total übergenau. Mit 3,5 gab sie Dingen andere Namen...z.b. gelb war sonnenfarben....ausrasten tut sie nie, kann sich super konzentrieren, aber nur wenn sie was interessiert...zu Tieren hat sie ein ganz besonderes Verhältnis. Wenn Fremde mit ihr in Kontakt treten wollen, funktioniert das eigentlich nur, wenn sie ihren Hund bei sich hat...


Sille74

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Antwort auf Beitrag von Filu07

Wie redet man denn in "altdeutscher Sprache" bzw. was ist das denn? Benutzt sie antiquierte Woerter?


Mibu

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Unsere Tochter ist knapp 12 und war mit 3,5 Jahren im Kindergarten schon auffällig. Sie suchte nie Kontakt zu anderen Kindern, sprach selbst im ersten Jahr nicht mit der Gruppenerzieherin und sprach mit 2,5 Jahren alles perfekt und grammatikalisch richtig aus. Wutanfälle hatte sie in der Öffentlichkeit nie, die waren eher zu Hause, aber auch erst, als sie mit 10 Jahren auf die weiterführende Schule kam. Ich würde an Deiner Stelle den Termin beim Kinderarzt abwarten und ggf. um eine Überweisung für einen KJP bitten. Wenn sie wirklich Asperger hat, seid Ihr wirklich früh dran mit der Diagnose. Bei uns kam es erst vor sechs Monaten dazu, obwohl ich immer wusste, dass nicht alles ok ist, aber der Kinderarzt und die Klassenlehrerin auf der Grundschule haben immer gemeint, das verwächst sich... Von daher finde ich den Tipp der Erzieherin prima, dass sie mal dem Kinderarzt vorgestellt werden sollte. Mimi


Halluzinelle von Tichy

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Antwort auf Beitrag von Halluzinelle von Tichy

Danke für Eure Antworten. Wir sind ja tatsächlich sehr am Anfang. Die Erzieherin, die uns nun darauf aufmerksam gemacht hat, hat sehr viel Berufserfahrung. Es gab mir dann schon zu denken, dass sie sagte, sie habe in ihrer ganzen beruflichen Laufbahn kein Kind mit so großen Unterschieden im Entwicklungsstand in den verschiedenen Bereichen erlebt. Woher das kommt wissen wir ja eben nicht, trotzdem denken wir darüber nach. Der Kinderarzttermin ist Ende Mai. Wir haben schon von der vorangegangenen Kita gehört, dass unsere Tochter Besonderheiten aufweist und haben da gedacht, das gibt sich. Damals war sie ja noch 2 Jahre alt.


Filu07

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Da hab ich mich blöd ausgedrückt. Ja sie benutzt so wörter wie Weiher, Contenance, bächeln usw.


Sille74

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Dachte ich mir fast so. Das ist cool, finde ich ;-)) Meine Tochter ueberrascht mich auch des oefteren mal mit so altmodischen Woertern und Aus drucken (sie hat kein Asperger). Woher hat's Eure? Meine schnappt das auf von den Machen (Buch oder Hoerspiel).


Sille74

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Antwort auf Beitrag von Sille74

Es soll natürlich "Ausdrücke" heissen, und sie schnappt es aus Märchen auf ...


Filu07

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oftmals können wir es nicht nachvollziehen, woher sie die Wörter kennt. Manchmal sind es aber auch Wörter aus alten Märchenbüchern.


MamaMalZwei

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Hallo, für mich hört sich das so an, als wäre das Kind hochsensibel. Oft haben Erzieher bzw. Ärzte Schwierigkeiten damit, das auseinander zu halten. Ich würde einen Termin beim Kinderpsychologen machen, der sich mit Asperger auskennt. Vielleicht gibt es aber auch bei Euch in der Nähe ein ATZ, die haben auch Ahnung (so als niederschwellige Anlaufstelle). LG


Lauch1

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Auch hochbegabte Kinder können Teilleistungsstörungen haben. Und nicht jedes skurile Verhalten muss gleich pathologisiert werden. Da muss man wirklich aufpassen, sonst hat man schnell einen Stempel aufgedruckt.


Filu07

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wie meine Tochter...ist auch nicht wirklich selten.


Halluzinelle von Tichy

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Antwort auf Beitrag von Filu07

Bin dankbar für einige Eurer Perspektiven. Ja, wir müssen wohl noch zu einigen Anlaufstellen. Erziehungsberatung und SPZ gibt es hier - mit langen Wartezeiten. Aber ich habe auch Angst vor einer Art Stempel. Auch so früh! Allerdings wäre es gut, ich könnte mein Kind besser verstehen. Vielleicht brauche erstmal ich Beratung.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Halluzinelle von Tichy

-wenig Schlaf (5h) -nur trockenes Brötchen, Banane und Milch war fast alles an Essen - Anderes war schwierig ,durfte nicht warm oder zu kalt sein(und auf keinen Fall vermischt) -Schmerzen beim Haare kämmen und bei Sonne im Gesicht , mag aber allg. keine Berührung auf dem Kopf und Rücken -keine typischen Rollenspiele -ist vor allem im Kiga aufgefallen- er fand das absolut seltsam was die Kinder da machen -Ausraster in der Öffentlichkeit? Nie eher im Gegenteil - richtig erstarrt - sehr exakte hochdeutsche Sprache, kaum Blickkontakt zu Fremden -immer die selben Anziehsachen - Schleifen und essen mit Besteck war schwierig -extrem lärmempfindlich - dabei selbst am lautesten um die anderen zu übertönen -mit 4 konnte er fast alle Was ist Was Bücher auswendig , +Lexikons und seine Lieblingsendungen auf N-TV - dafür hat er nicht ein einziges Märchen kapiert:-) Freunde hatte er am Anfang im Kiga nur ein Mädchen das Hochsensibel war und sie deswegen stundenlang zusammen erzählen konnten! Aber richtig wohl gefühlt hat er sich im Kiga nie und wenn es dort besonders hektisch zu ging war zu Hause eigentl. nichts mehr mögl. außer 2-3h durch den Wald zu laufen (Viell. insg. 1km*grins*) IQ angebl. 129 wir waren mit 5 beim Kinderpsychologen wegen IQ Test und massive Verweigerung im Kiga- dort sagte man uns , dass man denkt da ist mehr dahinter und sind dann ambulant zur Kinderpsychiatrie . Allerdings war man sich damals noch unsicher in dem Alter mit der Diagnose - was aber in den Jahren glasklar geworden ist , uns hat aber das zeitige "Training" mit einer Sozialtherapeutin seeeehr geholfen!


Pamo

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Antwort auf Beitrag von Halluzinelle von Tichy

aus http://sensibel-beraten.de/hsist Hochsensibilität ist ... ... eine physiologische Veranlagung, bei der das Nervensystem mehr Reize, Stimulationen und Informationen aufnimmt, als dies bei Normal-Sensiblen der Fall ist. Das betrifft ca. 15-20% aller Lebenwesen, und zwar vom Säugling bis zum Senior. Hochsensibilität kann sich in allen Lebensbereichen bemerkbar machen und hat tiefgreifende Auswirkungen für die Betroffenen. So wirkt Licht möglicherweise greller, das Temperaturempfinden ist empfindlicher, Farben, Emotionen, Stimmungen oder Klänge werden feiner und intensiver wahrgenommen, je nach Hochsensibilitäts-Typ. Zusätzlich werden bei Hochsensiblen die reichhaltig aufgenommen Informationen vom System intensiver verarbeitet als bei Normal-Sensible. Das Wissen um Hochsensibilität ist in Deutschland noch relativ neu. Mitte der 90ger hat Elaine N. Aron, klinische Psychologin und Psychotherapeutin aus den USA, dieses Phänomen (wieder-)entdeckt und ihm den Namen "Hochsensibilität" (HS), bzw "hochsensible Person" (HSP) gegeben. Wie jede Veranlagung oder "Talent", denken Sie nur an Hochbegabung, braucht auch die Hochsensibilität einen förderlichen und stärkenden Lebensrahmen, um sich optimal entfalten zu können. Daher bedürfen hochsensible Menschen einer ihnen entsprechenden Lebensweise. Einige Wesenszüge hochsensibler Menschen, die wir meist als Stärken empfinden: ◾sind oft sehr einfühlsam ◾arbeiten gerne detailgenau und perfektionistisch ◾denken ganzheitlich und vernetzt ◾können sehr kreativ, künstlerisch begabt und/oder ideenreich sein ◾sind gewissenhaft und verantwortungsvoll ◾haben einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn ◾erfassen schnell Stimmungen anderer Menschen ◾suchen immer einen Sinn im Leben, im Handeln ◾ ... Einige Wesenszüge hochsensibler Menschen, die wir zuweilen als Schwächen empfinden: ◾ziehen sich schnell zurück, auch als Schüchternheit beschrieben ◾sind scheinbar geringer belastbar, weniger stressresistent ◾neigen schneller zu Erschöpfung ◾erschrecken leicht ◾mögen keine Veränderungen ◾sind schneller von äußeren Einflüssen (grelles Licht, Lärm, Gestank, grobe Stoffe, Menschenmassen etc.) überreizt ◾neigen zu hoher Empfindlichkeit gegen Medikamente, oder neigen zu Allergien ◾lassen sich schnell von den Stimmungen anderer beeinflussen ◾ ... Dies sind nur einige Wesenszüge und nicht jeder dieser "Charakterzüge" trifft auch auf jeden Hochsensiblen zu. So unterschiedlich Nicht-Hochsensible voneinander sind, so unterschiedlich sind auch Hochsensible voneinander.


Lauch1

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Antwort auf Beitrag von Pamo

Das Hochsensisitivität überhaupt gibt, weiß ich nur von Pamo. Noch nie zuvor gehört. Und es gibt einige Überschbeidungen zum Asperger Autismus. Da muss man wirklich aufpassen, nicht dass es dann heißt, das Kind ist leichter Fall von Autismus. Es gibt eben Kinder, die besonders im Sinne von exzentrisch, skuril sind. Was anderes ist es natürlich, wenn der Leidensdruck für Kind und Eltern hoch ist. Aber nur um eine Diagnose zu haben, würde ich nichts mehr austesten lassen. Mein Sohn könnte, je nach Arzt, 3 unterschiedliche Diagnosen haben.


Muddie2006

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Antwort auf Beitrag von Lauch1

Hallo, HSP ist aber keine Diagnose... Es sind Charaktereigenschaften und mit Sicherheit gibt es Überschneidungen zum AS. Ich denke aber, dass man einem Kind und Eltern auch keinen Gefallen tut, wenn man keine Diagnostik macht. Es kommt mit Sicherheit auf den Leidensdruck an, aber nicht jede Diagnose muss als Stempel "missbraucht" werden. Eine Diagnose kann auch im positiven Sinne eine Hilfe sein. Eine Möglichkeit Unterstützung zu erhalten und das Kind und seine Besonderheiten anders und vielleicht mit mehr Verständnis anzunehmen. Eine AS Diagnose kann Eltern ja auch entlasten, von dem ewigen Vorwurf das Verhalten des Kindes durch Erziehungsinkompetenz "verursacht" zu haben.... Ich denke, dass ein Kind mit einer ASS weitaus mehr Schwierigkeiten aufweist, als ein Kind mit einem hypersensiblen Charakter. Zu einer vernünftigen Autismusdiagnostik gehören ja auch diverse Tests, Gespräche etc. Auch Hochbegabung liefert einige Überschneidungen- sie kann aber auch in VB mit einer Asperger Symptomatik auftreten und Teilleistungsstörungen sind dann ggf. auch vorhanden. Bei Unsicherheit würde ich einen kompetenten Arzt aufsuchen, dies ist aber nicht immer so einfach. Bei Rehakids gibt es einen User mit einer Liste von diagnostizierenden Ärzten/Zentren und Erfahrungsberichten. LG


Lauch1

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Antwort auf Beitrag von Muddie2006

Ich habe ja geschrieben, wenn der Leidensdruck nicht hoch ist. Mein Kind ist z Bsp Gesichtsblind, erkennt den Schwimmlehrer nur in Badebekleidung. Deswegen würde ich mit heutigem Wissen keine Testung mehr machen.


MamaMalZwei

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Hallo, Katy war mal probeweise zu Besuch in einer Selbsthilfegruppe für Hochsensible, daher weiß ich das. Sie wurde mit Infomaterial geradezu bombardiert. Es trifft auch sehr vieles auf sie zu, insbesondere die Geräuschempfindlichkeit und das sehr detailgenaue Sehen. Die Überschneidungen zu anderen Störungen sind da, deshalb muss man sehr genau gucken, was es denn jetzt eigentlich ist. Von anderen Eltern weiß ich, dass Ärzte dazu neigen, erst mal gar nicht den "Stempel" ASS zu vergeben. Es kann also sein, dass man erst einmal einen wahren Ärztemarathon absolvieren muss, bis die Diagnose ASS steht. Das, was die AP schrieb über ihr Kind fand ich auch nicht sooo auffällig, insbesondere den Zirkus mit den Schuhen hätte man mit einem Trotzkind vielleicht auch so gehabt. Manche Kinder sind damit überfordert, zwei als Frage formulierte Entscheidungen zur gleichen Zeit zu treffen: 1. 'Sollen wir rausgehen' und 2. 'Willst Du Dir die Schuhe anziehen' und dann auch noch die Diskussion auszuhalten, wenn wir 1. machen musst Du auch 2. leisten. Da wäre es vielleicht besser zu sagen "Wir gehen raus. Ich helfe Dir, die Schuhe anzuziehen!". LG


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von MamaMalZwei

das es keine gab! Alles was nur irgendwie rational zu erklären war- war eben so! Wir gehen raus - also braucht man Schuhe - wir essen also geht man Händewaschen, der Teller muss da stehen , der Becher da- wir gehen schlafen -also geht es vor her Zähne putzen, dann der Schlafanzug aber ja zuerst die Hose ect.pp. Erst wenn jemand oder etwas DIESE Abläufe durcheinander brachte DANN gab es Probleme! Aber solche Diskussionen :Ich will das und dies nicht, ich mag nicht Zähne putzen , ich will Nudeln ...... bei alltägl. Dingen wie jetzt bei meinem Kleinen , gab es NIE! Eher das Gegenteil - wie ein Kümmelspalter , exakt drauf erpicht das alles in geregelten Bahnen ablief ,undenkbar bei etwas was dazu gehört zum "Plan" zu diskutieren!


Pamo

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Mein HS-Kind war auch viel zu sehr in Sorge um ihren vertrauten Tagesablauf, als dass sie getrotzt hätte.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Pamo

Ich meine wenn man sensibel und einfühlsam auf seine Umwelt reagiert und trotzdem gern sein "Schema X" hat , muss es doch schwer sein ,seine eigene Gefühle dann auszudrücken, wenn man sieht , es macht andere "unglücklich" oder die wollen es anders als man selbst? Bei meinem weiß ich wenigstens , dass es Ihm absolut wurscht ist was wir anderen wollen , es kommt irgendwie gar nicht in seinem Denken vor ;-) und auch unsere Reaktionen sind Ihm oft ein Rätsel .Deswegen auch keine Diskussionen , denn in seinen Augen gibts (wenn jeder sich an`s festgelegte/abgesprochene hält) nichts zu diskutieren. Und wenn sah es eher so aus! Mittwoch: Rest- Familie hat mal Appetit auf Pommes - Er: Nein! Ich: Warum nicht? Er:..... es ist Mittwoch ...... Ich:Na Und? Er:.......da gibt's Nudeln... nicht Pommes ...Nudeln.......Mittwoch gibt´s immer Nudeln......keine Pommes Ich: Hääääää? Er: Pommes gibt`s Freitag ...nicht Mittwoch- da gibt´s schon immer Nudeln..... Ich: Soll ein Witz sein oder? Wir anderen wollen aber heute Pommes! Er: Ja Pommes sind lecker aber nicht Mittwoch! Freitag.......wusstest Du das der Mars so viele Eisschichten bla bla bla bla bla Ich schwöre ich liebe dieses Kind aber manchmal............


MamaMalZwei

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Antwort auf Beitrag von Pamo

Hei, da hat mich jemand mißverstanden... Dass Asperger fast keine Trotzphase haben, weiß ich.. Mir ging es darum (da ja nicht klar ist, ob das Kind der AP Asperger ist) herauszustellen, dass ein "normales" Kind mit 3 1/2 Jahren durchaus noch in der Trotzphase sein KANN. Und wie man die umgeht, indem man eben nicht suggeriert, dass ein Kind Entscheidungsfreiheit hat, wo keine ist. Wenn wir rausgehen, ziehen wir Schuhe an und fertig... Hast Du ja selber auch so beschrieben. Meine Kinder haben auch wenig getrotzt, nur Lemmi war ein "Problemfall", wenn er zu spät gesagt bekam, was er zu lassen hat: "Wenn wir heute zum Einkaufen fahren bleibst Du mit deinem kleinen Einkaufswagen neben mir. Du fährst den Leuten nicht in die Hacken". LG


armadilla

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Antwort auf Beitrag von Halluzinelle von Tichy

Was genau am Verhalten deiner Tochter hat denn den Verdacht der Erzieherin ausgelöst? Da muss doch dann wohl noch was anderes sein, denn an dem Verhalten deiner Tochter, das du hier schilderst, ist doch absolut nichts Ungewöhnliches. So oder so ähnlich verhält sich sowohl mein Sohn gleichen Alters als auch die Kinder, in dem Alter, die ich kenne.


Muddie2006

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Antwort auf Beitrag von armadilla

Wie ich Anfangs bereits schrieb, auch ich frage mich, was genau die Erzieherin meinte. Ich empfinde das Verhalten im Trotzalter nicht als ungewöhnlich... Und mein Asperger Sohn hat übrigens auch nicht getrotzt, ihm reichten Erklärungen ;0) Lg


Eve84

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Hallo, Ich habe die "Diagnose" Hochsensibles Kind von unserer Kinderaerztin bekommen. Es ist unser erstes Kind und da immer gesagt wurde, mein Kind schrie Tag sowie nachts dachte ich anfangs es sei normal das unser Kind 8 von 12 Stunden durchschrie. Wir hatten viel Besuch am Anfang wie wohl jeder dazu aber auch noch Wochenend besuche, und es find an das sie nachts nie schlief. Die ersten 5 1/2 Monate schlief sie frühestens um 4 Uhr morgens ein, meistens erst um 6 Uhr morgens. Dann habe ich beobachtet letztes Jahr im Sommer da war sie ca 8 Monate das sie jedesmal nach dem Besuch wenn sie jemand auf den Arm nahm nicht mehr zu beruhigen war hinterher, sie schrie bis zu einer Woche Tags und nachts.... Und möchte keinen körperkontakt selbst von ihrer Mama u Papa weil sie zu überreizt war. Und wenn ich zb bei meinen Freundinnen und deren babys war, war sie anschließend ok, weil sie nur auf meinem Arm war. Sie kann es nicht ab, irgendwo eingesperrt zu sein wie zb ihr gitterbett es müssen die streben draußen sein damit sie selbst herein u raus kommt. Jetzt ist sie 1 1/2 Jahre und wir haben immer noch das Problem das sie von Ausflügen wenn dort Menschen sind völlig überreizt ist. Wenn ich mit ihr alleine bin oder ich mit ihr in der Natur bin ist alles ok. Aber sobald Menschen dort sind auch wenn es nur die eigene Familie ist und es kann auch nur ein 1 Stunden Besuch sein. Ist sie anschließend 3 Tage total quÄngelig und schreit und nachts wacht sie Stuendlich auf, sie schreit im Schlaf auf als hätte ihr jemand eine Nadel in den hintern gestochen, durch koerperkontakt durch mich lässt sie sich super beruhigen mittlerweile aber schreit trotzdem in Extremfällen bis zu alle 20 Minuten laut auf. Es ist sehr anstrengend und ich habe den richtigen Weg noch nicht gefunden. ach habe noch vergessen! Sie reagiert dann in den schreitagen auch mit essensverweigerung! Zb waren wir vor kurzen im Urlaub 4 Tage und sie hat fast nichts gegessen etc. ich möchte sie diesen Sommer zurück nehmen und besuche sehr kurz halten da es mir jedesmal das Herz zerreißt sie anschließend so leiden zu sehen und ich selber brauche auch eine Pause. Nur bekommt man gerade von Oma u Opa wenig Verständnis wenn man öfter absagt oder wochenend besuche kurz hält etc. Kennt ihr so ein Verhalten? Wisst ihr wo ich mir Rat / Informationen holen kann? Möchte gerne wissen wie ich mich verhalten soll. Lg Eve


Muddie2006

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Antwort auf Beitrag von Eve84

Hallo, das hört sich sehr anstrengend an- für euch alle. Ich kann dich gut verstehen, ich kann einige deiner Erfahrungen nachvollziehen. An deiner Stelle würde ich eine richtige Diagnostik anstreben. Vielleicht kannst du in ein SPZ gehen? Dein Kinderarzt kann dich dorthin überweisen. Ansonsten wäre auch ein Termin bei einem Kinder und Jugendpsychiater möglich.... Ich kenne diese Reizoffenheit und absolute Überforderung von meinem Sohn. Er ist mit Sicherheit hochsensibel. Allerdings ist er auch Asperger Autist. Seine Wahrnehmung ist einfach in vielen Bereichen eine andere... Lg


Eve84

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Antwort auf Beitrag von Muddie2006

Hallo, Vielen Dank fuer deine Antwort! Was ist ein SPZ? Kannst du mir mehr von deinem Sohn erzählen zb Beispiele geben? Und du meintest das seine Wahrnehmung eine ganz andere ist, könntest du es genauer beschreiben? Also meine Tochter nimmt alles sehr genau wahr, zb. Bin ich mit ihr mit der Bahn gefahren und wir waren komplett alleine, dann stoppte ein Polizei Auto an der Station und natürlich wie soll es auch anders sein, kamen sie direkt zu meiner Tür mit einer Frau die sie abgeführt haben, sie sagten entweder sie fahren zurück nach hh oder sie kommen ins Gefängnis... Egal was ich sagen wollte die Frau stieg ein, saß uns gegenüber und heulte lautstark manchmal mit ihren Händen vor dem Gesicht. Da ich alleine war traute ich mich nicht woanders hinzugehen weil sie vielleicht wütend geworden wäre etc also blieb ich eine Station lang sitzen. Meine Tochter nahm anschließend eine ganze Woche! ihre Hände vor ihr Gesicht und weinte immer wieder.... Sie kopiert Leute unheimlich was ja viele Kinder machen. Und guckt andere Menschen auch an, wenn ihr Blicke zu viel werden dann verdreht sie die Augen oder macht die Augen zu. Also Kontakt nimmt sie auf deswegen wuerd ich nicht auf Autismus tippen, nur sie bemerkt einfach nicht wenn ihr was zuviel wird, wenn sie weinen würde wuerde ich sofort gehen, sondern es kommt alles hinterher. Sie kann sich gut alleine beschäftigen aber sobald ich den Raum verlasse bekommt sie panik. Sie reagiert auf Geräusche ängstlich obwohl sie sie kennt zb Mixer Staubsauger Telefon etc. Ich weiß nur nicht ob es mit 1 1/2 zu früh ist irgendwas sagen zu können. Vielleicht verwächst es sich noch? Vielleicht ist sie noch nicht richtig angekommen.... Ich möchte als erstes ausprobieren wie es ist nur 1 Std bei jemandem zu Besuch zu sein... Nur da werd ich schon Diskussionen von der Familie erwarten und wie ich es diesen Sommer mit Wochenend besuchen machen werde keine Ahnung... Die Fliegen extra hierher sie werden nicht verstehen wenn ich sage ihr duerft sie am Tag nur ein paar Std sehen. Ich weiß ich muss das beste fuer mein Kind machen, aber es ist immer so einfach gesagt.... Lg Eve


Pamo

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Antwort auf Beitrag von Eve84

Erst mal: Du bist nicht allein. Und die schwere Babyzeit geht vorbei. Du merkst ja selber was dem Kind nicht gut tut: Zuviele Menschen, zuviele Orte. Ich bin mit meinem zarten Pflänzchen zuhause geblieben und habe einen fast auf die Minute getakteten Zeitplan eingehalten. Zum Mittagsschlaf waren wir immer Zuhause, da war ich eben nicht flexibel. Natürlich gab es Leute, die das nicht verstanden haben, aber damit konnte ich leben. Es gab also so gut wie keine Ausflüge, außer in den nahgelegenen Park, Zoo, Museum. Wir haben nur kurze Besuche innerhalb des Zeitfensters gemacht; das schloß lange Fahrten aus. Ich hin nicht zur Beerdigung meiner Großmutter gegangen, weil das 7h Autofahrt bedeutet hätte - undenkbar als das Kind unter 4 Jahre war. Urlaub ging natürlich auch nicht, keine außerhäusigen Übernachtungen. Gegessen wurde im Hochstuhl auf der richtigen Seite des Tisches vom richtigen Teller welcher richtig herum gedreht stand... Diese Einschränkungen haben sich für uns gelohnt, das Kind hat fast nie geweint, war zufrieden und gesund. Und ab 4 Jahren wurde alles viel einfacher und Reisen wurden möglich.


Muddie2006

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Antwort auf Beitrag von Pamo

Das könnte unser Leben damals gewesen sein ;0) Auch ich denke, dass du auf dein Kind hören musst (das tust du ja auch)- es ist nicht immer einfach. Gerade weil einem von aussen suggeriert wird, dass man sein Kind in Watte packt und einem einfach wenig Verständnis entgegen gebracht wird! Zur Entschuldigung: Eltern mit "normalen" Kindern können es einfach nicht nachvollziehen. Bei meinem zweiten Kind habe ich das verstanden... Ein SPZ ist ein Spezial Zentrum. Dort könntest du die Sorgen um deine Tochter ansprechen. Deine Tochter ist wirklich noch sehr klein, dennoch braucht ihr vermutlich Unterstützung und Entlastung! Vielleicht hat deine Tochter Schwierigkeiten in einigen Wahrnehmungsbereichen und könnte von Frühförderung profitieren? Was auch immer, du bist nicht alleine und du solltest dir kompetente Hilfe holen. Die zu finden ist aber nicht immer ganz einfach :-( Und mach dir erst einmal keine Sorgen, dein Kind muss nicht gleich Autistin sein. Wobei die Spannbreite dort auch extrem ist und mein Kind (zB) auch Kontakt aufnimmt! Bei ihm ist es auch die massive Reizoffenheit, die dominiert! Hierbei halfen va früher viele Routinen und Pläne. Zusätzlich ist mein Sohn sehr lautstärkeempfindlich.... Zu Beginn hatten wir die von dir beschriebenen Schwierigkeiten, mit Eintritt in den Kiga kamen weitere hinzu (er war einfach überfordert). Erst einmal LG


Eve84

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Antwort auf Beitrag von Muddie2006

Hallo, Vielen Dank fuer eure Antworten! Es ist immer sehr schwer alles schriftlich zu erklären/ erzählen als wenn man es in einem Gespräch schnell erklären beschreiben kann... Ich habe mir zu dem Asperger nochmal einiges durchgelesen genauso auch zu Autismus generell, und da finde ich keine uebereinstimmenden "symptome". Sie macht Blickkontakt und auch wenn sie aufgetaut ist ca. nach einer Stunde zeigt sie Emotionen zb wenn jemand lacht dann lacht sie auch etc. sie kommt mit Kindern viel besser zurecht als mit Erwachsenen. Wenn ein baby zb weint geht sie hin legt sich zu dem baby auf den Boden und brabbelt in babysprache. Auf dem Spielplatz ist sie mit anderen Kindern zufrieden. Jedoch ist es eben hinterher das sie die ganzen Dinge nicht verarbeiten kann, teilweise sooo schlimm das ich sie nicht anfassen darf und sie sich richtig weg schreit. Es deutet alles auf hochsensible ich selbst denke ich, bin auch hochsensible. Und wie ist es jetzt bei deiner Tochter? Du sagtest ab 4 wurde es besser? Hat sie jetzt noch Einschränkungen? Kann sie normal in den Kindergarten/ Schule gehen. Es wäre undenkbar meine Tochter in den Kindergarten/ Krippe zu bringen. Ach es ist nicht einfach... Lg


Pamo

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Antwort auf Beitrag von Eve84

Keine Einschränkungen. Sie ging ab 2,5 Jahren ganztags in eine Kita (integrativ, altershomogen, die Betreuer kannten sich aus) und wurde regulär eingeschult. Sie ist natürlich eigen, aber genau so gefällt sie mir. Sehr intelligent, sehr aufgeweckt, sehr kreativ. In so einen deutschen Mischkindergarten mit den üblichen Gruppenerwarten hätte ich sie nicht geschickt.


Halluzinelle von Tichy

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Antwort auf Beitrag von armadilla

Besonders aufgefallen ist ihr die extrem lange Konzentrationsfähigkeit und die gute Auffassungsgabe, eher Vorschulalter als Anfänger im Kindergarten. (Sowohl große Puzzles, als auch Liedtexte und Gedichte, Geschichten, Zahlen, Buchstaben...). Soziale Kontakte sucht sie wenig. Sie ist fast ausschließlich an einer bestimmten Sache interessiert, Personen scheinen austauschbar zu sein und eher in ihrer Funktion wahrgenommen zu werden. Die Erzieherinnen, nicht Frau ... Emotional reagiert sie entweder gar nicht oder sehr überschießend.


Fliederblüte

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Antwort auf Beitrag von Halluzinelle von Tichy

Mein Sohn hat die Diagnose Autismus high functioning das ist vergleichbar mit Asperger Autismus. Er hat in dem Alter auch leidenschaftlich gerne Steine gesammelt und hat sich sehr für Gullideckel interessiert. Es war manchmal extrem schwierig voran zu kommen. Er hat auch oft Kindern weh getan oder hat inadäquat Kontakt aufgenommen. Er hat dann auch meistens gelacht, was viele dann erst recht provokativ empfanden. Er hatte kein Problem mit Fremden Kontakt aufzunehmen und ihnen Dinge zu erzählen , Dinge die ihn interessierten, auf Fragen gab er oft keine Antwort. Im Kindergarten fiel er mit seiner Kreativität auf, er hat viel alleine gebastelt, er mochte es nicht so, wenn andere Kinder bei ihm mitmachen wollten. Es war für ihn schwer sich an Regeln zu halten und braucht sehr viel Struktur. Am Besten verstand er Regeln indem man es ihm aufgemalt hat. Wenn der Kindergarten einen Waldausflug gemacht hat, vermied er es seine Hände schmutzig zu machen, den restlichen Körper legte er aber voll in den Matsch. Kein Kind war so matschig wie er, die Erzieherinnen meinten er hat es so genossen. Ihnen fiel aber auch auf, dass er die Hände nicht schmutzig machen wollte, das sah schon komisch aus wie er sich im Matsch wälzte, aber die Hände dabei immer hoch hielt oder aufgepasst hat, dass diese nicht voll werden. Auffällig war auch er machte nicht im Singkreis mit, im Gegenteil er sang ein anderes, eigenes Lied, das die anderen störte. Er ist nach wie vor ein sehr intelligentes Kind, das immer wieder durch seine besonderen Einfälle und Interessen auffällt, aber im sozialen Beteich große Defizite hat.