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Heute Logopädie - wen es interessiert

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Hallo! Heute hatte mein 2 3/4jähriger das 1. Mal Logopädie bei einer Logopädin, die nach Padovan arbeitet. Sie sagt, es würden hier so Turnübungen gemacht, die neurologisch viel bewirken und Verknüpfungen im Gehirn schaffen usw. usw... und es wird ganz viel für die Mundmotorik gemacht. Sie macht überhaupt nix mit nachsprechen lassen oder sonstiges, wie es ein 'gewöhnlicher'Logopäde so macht und sie habe damit suuuper Erfolge... Heute wurde mir also mal gezeigt, wie und was da geturnt werden soll. Es geht viel um die Eigenwahrnehmung des Körpers... Dann wurden noch so mundmotorische Übungen gemacht, so mein Sohn mit einem gaaaanz dünnen Strohalm bzw. eher so eine Leitung war das, saugen mußte (also WAsser aus einer Flashce trinken), wo er sich extremst anstrengen muß, das wäre super für die Mundmotorik, Zunge usw. usw. Dann wurde er noch 'gebürstet', also mit Bürsten einfach über den Körper gefahren... Und all das muß ich jetzt daheim täglich mit ihm machen. Es kommt noch einiges anderes dazu, wir waren ja heute nur 1x dort... Es ist alles neu für mich, auf so eine Art haben wir noch gar nie was gemacht bzw. hab ich auch noch nie gehört. Auch solle ich mir eine HÄngematte kaufen und meinen Sohn dort drinnen schaukeln.... Sie arbeitet gaaanz viel mit neurologischen Elementen... Also - was meint ihr dazu? Lg


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Hi! Ich war mit meinem jüngsten als er 2 1/4 war beim Logopäden , da er zwar viel gesprochen hat, aber sehr heiser war dabei. Diagnose Schreiknötchen... Bei ihm hat die Logopädie sehr viel gebracht, eigentlich so wie bei dir mit röhrchen, pusten (wattebällchen zb. huiiiiiii beim ballwerfen etc) oder "pizzabacken" auf dem rücken. Uns hat es super viel gebracht und nach 10 mal war bei uns Logopädie beendet und wir wiederholen nur noch zu hause bißchen... lg Moni


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Hallo, hat dein Sohn eine Wahrnehmungsstörung ? Ich kann dir da ein super Buch empfehlen, wo genau diese Sachen (Hängematte, bürsten usw)auch gemacht werden. Es heißt "Drück mich mal ganz fest" von Roswitha Defersdorf. Habs hier schon ein paar mal empfohlen. Es ist von einer Mútter eines wahrnehmungsgestörten Jungen geschrieben und enthält ganz viele Tipps. LG Tanja


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Hallo Tanja Das ist genau das richtige für uns. Werd mal diese Woche gleich mal schauen wo es das bei uns gibt. Margreth 1203 Genau das gleiche macht unsere Ergotherapeutin mit meinem Sohn auch. Körperwahrnehmungsübungen , Gleichgewicht und Muskelaufbau. Logopädisch fehlt ihm nichts. Er redet eigentlich ganz gut. LG Karin


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Hallo Du, wir machen eine Päpki Therapie mit unserem Sohn seitdem er ca. 3 jahre alt ist, es sind dieselben Ansätze wie Du schreibst. Ich kann Dir das nur nahelegen wir haben unseren Luca damit so gut weitergebracht. Er hat eine Sprachentwicklungsverzögerung und dazu ein großes Problem mit der Körperwahrnehmung, fast kein Schmerzgefühl. Er hat ein KISS und das behandeln mit den neuromotorischen Übungen, alles zusammen wirklich eine gute Sache. Wenn Du magst wir können uns gerne per Mail austauschen alles gute und viel Glück, wenn Du selbst auch einen gutes Gefühl zu den Logopäden hast, dann habt ihr einen guten Weg vor Euch. Gruß Kathrin PS..erschrecke nicht wenn Dein Kind unter den Übungen mal ganz fisselig oder auch ganz anhänglich wird, diese täglichen Übungen bewirken ganz viel in der Neuomotorischen Aufrichtung der Kinder


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Hi, mein Sohn bekam auch kurzzeitig Therapie nach Padovan, aber nach 3 Sitzungen hatte ich absolut genug davon. Seither habe ich mich ziemlich in die Materie eingelesen. Ergebnis: die Padovan-Methode ist offenbar in Fachkreisen nicht unumstritten. Viele empfehlen sie, andere halten sie für nutzlos. Tatsache ist: die Padovan-Methode wurde von Beatrice Padovan entwickelt einer Sprachtherapeutin - und Waldorflehrerin. Theoretische Grundlagen dazu waren u.a. die Philosophie Rudolf Steiners, was mich persönlich sofort skeptisch macht (ich hab's nicht so mit den Anthroposophen, aus verschiedenen Gründen, aber das würde jetzt zu weit führen! ). Das Prinzip ist ganzheitlich (so weit, so gut) und nennt sich "Neurofunktionelle Reorganisation". Es geht davon aus, dass das Nervensystem des Menschen bei der Geburt noch nicht ausgereift ist, was ja auch stimmt, und sich erst allmählich herausbildet mit dem Erlernen der frühkindlichen Bewegungsabläufe. Frau Padovan ist der Ansicht, dass das Wiederholen bzw. Wiedererarbeiten dieser Abläufe (Rollen, Robben, Krabbeln usw.) das zentrale Nervensystem dazu bringt, sich quasi neu zu organisieren und auf diese Art Störungen beseitigen kann. Passend dazu entwickelte sie eine Reihe von Mundübungen, die auf die gleiche Art eine Reorganisation der vegetativ-reflexhaften Funktionen im Mundbereich (Saugen, Kauen, Schlucken, Atmen) bewirken sollen. Ihr geht es dabei um die "innere Fähigkeit der Nervenzellen, gegen chemische und strukturelle Veränderungen zu kämpfen", diese soll durch die Übungen aktiviert werden. Es handelt sich also, ähnlich wie bei Castillo Morales, um myofunktionelle Übungen, allerdings zielt CM eher auf die Muskeln ab und die Verbesserung der Ganzkörperspannung. Mich persönlich überzeugt die wundersame Neuorganisation des Nervensystem nicht. Veröffentlich hat Frau Padovan ihre Erkenntnisse auch nicht in zusammenhängender Form (Begründung einer Padovan-Therapeutin: "PADOVAN ist in erster Linie Praktikerin. Sie vermittelt ihre Methode ausschließlich in Kursform, weshalb sie bisher nur einige wenig detaillierte Artikel veröffentlicht hat." (Nachzulesen hier: http://www.sprachtherapie.kgrossweis...inleitung.html) So kann man's natürlich auch sehen. Ich möchte hier keine Polemik machen, allerdings: der größte Kritikpunkt an der Methode ist, dass sie für jedes Kind (und auch für Erwachsene z.B. nach einem Schlaganfall) exakt das gleiche Trainingsprogramm, genau die gleichen Übungen vorsieht (da das Nervensystem sich ja bei allen annähernd auf gleiche Art entwickelt bzw. entwicklen soll), ohne z.B. auf spezielle Probleme beim einzelnen Kind oder auch nur das spezielle Behinderungsbild gezielt und individuell einzugehen. Klar, sie wollen bewusst keine "Symptome" behandeln, sondern eben ganzheitlich, aber liegt es nicht auf der Hand, dass man beim Training die Stärken und Schwächen des einzelnen Kindes beachten sollte?! Find ich. Allerdings, wenn es sich um eine logopädische Behandlung handelt, werden ja sicher nur einzelne Aspekte der Methode angewandt werden. Kann hoffentlich nicht schaden. Die Frage ist nur, ob es auch nützt? Dazu liegen bislang keine gesicherten Erkenntnisse vor. War wahrscheinlich nicht das, was Du gerne gehört hättest, aber ich hoffe das hilft irgendwie weiter.... LG Kirsten


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Hallo Mein Sohn ist seit er 2 ist in Logopädischer Behandlung. Gibt es bei euch kein SPZ (bei uns ist das im Krankenhaus angegliedert)? In einem SPZ gibt es viele Therapeuten mit verschiedenen Fachgebieten. So kann man Hand in Hand arbeiten und ggf Therapien/Therapeuten auch wechseln. So hast du ja keine Auswahl bzw weiss ich auch nicht ob die Therapeutin Auswahlmöglichkeiten hat (also ob sie verschiedene Therapiearten beherrscht).... Was ist denn die genaue Störung beim Sprechen von deinem Sohn?