starlight.S
Hi, gleich vorneweg... es ist jetzt kein echtes Problem oder so, ABER mich nervt das irgendwie. Meine Große ist in Bayern in der Grundschule und wir wohnen direkt an der hessischen Grenze, meine Familie ist komplett aus Hessen, sodass ich auch ganz gut vergleichen kann.
Die Bayern spinnen mit ihrem dämlichen Schulsystem, ich frage mich was die Schüler davon haben. Die Hausaufgaben sind echt immer sehr viel und arg anspruchsvoll. Es werden jede Woche Tests geschrieben (finde ich nicht so dramatisch, außer für HSU und Diktat muss ja nicht zusätzlich gelernt werden)...
Neuster Aufreger ist das Gedicht, dass sie lernen sollen. Die Tulpe von Josef G. Warum müssen 2. Klässler so ein furchtbares Gedicht lernen. Kann es nicht was normales sein, mit Wörtern und Sätzen die aus Kindersicht normal sind?
Ich rege mich ja selten auf und sie ist auch gut in der Schule, aber ich verstehe den Sinn einfach nicht!
Müssen eure auch sowas lernen? Fehlt mir der poetische Sinn..? Kann mir jemand vielleicht sogar erklären, ob da ein tieferer Bildungssinn dahinter steckt?
Hier auch Bayern, mittlerweile 3. Klasse und ja ich wundere mich auch schon seit der 1. Klasse über die seltsamen Gedichte die sie lernen müssen, wenn sie sich wenigstens reimen würden.... Kind groß fällt sowas zum Glück leicht, bei meinem kleineren Kind seh ich da eher schwarz, sie ist kommt aber erst in die Schule, wird sich also erst noch zeigen. Grundsätzlich finde ich Gedichte lernen ja nicht schlecht, wenn sie wirklich Mal was richtig auswendig lernen müssen, aber warum es ausgerechnet so seltsame Gedichte sein müssen, entzieht sich auch meinem Verständnis.
Mein Sohn geht in die 2. Klasse, ebenfalls in Bayern und er musste noch kein Gedicht auswendig lernen.
Josef Guggenmos Die Tulpe Dunkel war alles und Nacht. In der Erde tief die Zwiebel schlief, die braune. Was ist das für ein Gemunkel, was ist das für ein Geraune, dachte die Zwiebel, plötzlich erwacht. Was singen die Vögel da droben und jauchzen und toben? Von Neugier gepackt, hat die Zwiebel einen langen Hals gemacht und um sich geblickt mit einem hübschen Tulpengesicht. Da hat ihr der Frühling entgegengelacht. Dieses Gedicht?? Das ist doch super süß für 2-Klässler. Solche lernen sie bei uns (BaWü) auch früh. Später wird es dann wesentlich anspruchsvoller. Sohnemann kann heute noch den kompletten Zauberlehrling (Rap) auswendig. Ich hatte mich in der 2. Klasse etwas über das "Frühling lässt sein blaues Band..." von Mörike geärgert, weil es eben wirklich für Kinder teilweise unverständlich ist. Bzw man muss es eben auch erklären. Aber das Tulpengedicht ist doch sehr bildlich und einfach.
Josef Guggenmos Die Tulpe Wenn man es etwas "verschiebt", kann man die Reime erkennen. Dunkel war alles...................................und Nacht. In der Erde ......tief die Zwiebel ......schlief, ..............................................................................di e braune. Was ist das für ein Gemunkel, ...................................................was ist das für ein Geraune, dachte die Zwiebel, ....................plötzlich erwacht. ...Was singen die Vögel da droben ...............und jauchzen und toben? Von Neugier gepackt, ..........hat die Zwiebel einen langen Hals gemacht und um sich geblickt mit einem hübschen Tulpengesicht. .................Da hat ihr der Frühling entgegen gelacht. Sollte dein Kind Schwierigkeiten beim Lernen haben, dann empfehle ich, den Text mit Handbewegungen zu begleiten. So als würde aus einer Blumenzwiebel (beide Hände zusammengefaltet) eine Blume erblühen (die Hand(die Finger ist dann die Blüte).
oT
Hallo Über das Schulsystem in Bayern kann ich nicht viel sagen, aber das Gedicht "Die Tulpe" finde ich nicht schlimm, auch wenn es bestimmt schönere gibt :) Die (für Kinder) unbekannten Wörter sind rasch erklärt und erweitern den Wortschatz, wenn das das Ziel ist. Dann sind sie zumindest in der 7./8. KLasse nicht ganz unvorbereitet wenn Goethe und Schiller in Originalversionen gelesen werden müssen:) Liebe Grüße Mäxie
Das Gedicht haben meine Kinder auch in der 2. Klasse auswendig gelernt (NRW) - ich finde es überhaupt nicht schrecklich. Ich weiß nicht mehr so genau, welche Gedichte sonst noch dran waren, ich erinnere mich noch an Die Kuh die saß im Schwalbennest Der Lattenzaun Die Gäste der Buche Die Weihnachtsmaus In der dritten Klase mussten sie "Herr von Ribbeck" auswendig lernen, das fand ich für die dritte Klasse schon sehr lang
Ich find das Gedicht auch total süß. Was ist daran schrecklich??? Auch von der Länge ist es doch eigentlich kein Problem. Die Kinder sollen ja auch ihren Wortschatz erweitern.
Ich finde das Gedicht auch sehr schön für 2. Klasse.
Bei uns (Bawü) haben sie bisher in der 2. Klasse gelernt:
Die drei Spatzen
Irgendeines mit Nikolaus
Markt und Straßen stehn verlassen
In 3. Und 4. fallen mir gerade nicht mehr alle ein aber auf jeden Fall
Zauberlehrling und Herr von Ribbeck war dabei.
Ich kann am Gedichte auswendig lernen nichts schlechtes finden
Das Gedicht ist doch gut geeignet für die 2. Klasse. Was sagst du, wenn in der 7. Klasse Die Glocke gelernt werden muss? Alle Strophen von Montag zu Freitag. Auswendiglernen, gerade mit Worten, die im Wortschatz nicht so gängig sind, trainieren das Gehirn.
Die Glocke, alle Strophen? Never ever! Glaub ich nicht. Ich hab das mal auswendig gelernt (war eine Wette). Man braucht zum Aufsagen 16 Minuten. Wer hat dafür in der Schule Zeit. Außerdem lässt das niemand auswendig lernen! Gedichtverwechslung?
Nein, keine Gedichtverwechslung. Ich (meine Klasse) musste dieses Gedicht Auswendiglernen. Und es wurde auch abgefragt, allerdings im Wechsel. Eine Strophe nächster Schüler manchmal auch nach einer halben Strophe, einige kamen doppelt dran. Grins, ich gestehe, ich habe es nicht gelernt, nur die erste Strophe. Und die meisten anderen auch nicht. Wir hatten eine Lehrerin die immer die Augen schloss, wenn wir Gedichte aufsagten. Die meisten hatten das Gedicht vor sich liegen, etwas stockend vorgelesen, ist nie aufgefallen.
Aber klar werden heute noch lange Balladen und Gedichte auswendig gelernt. Und das ist auch gut und wichtig so.
Dann liegt es wohl an dem fehlenden Poesiesinn... die Länge ist gar kein Thema. Sie hat als Vorschülerin auch zu Nikolaus, von drauß vom Walde komm ich her ohne Probleme gelernt und der Text für das 1,5 stündige Vorschultheater war auch kein Ding. Ich kenne es von den Kindern meine Cousine nur, dass sich da alles reimt und eben nicht so ein (wie gesagt-mir fehlt vielleicht der Sinn-) sinnloses "die braune" am Satzende-als Beispiel... Aber Hirntraining ist es sicher und man kann halt nicht alles mögen. Den Sinn von vielen Dingen die man in der Schule lernt sollte man ja ohnehin nicht hinterfragen.
Ich muss ein bisschen lachen, weil du erst sagst, dass es sich reimen soll und dich dann beschwerst über „die braune“, die ja gerade für einen relativ starken Reim im Gedicht sorgt. Inhaltlich weist die Farbsymbolik auf das Dunkle unter der Erde hin - abgesehen davon sind viele Blumenzwiebeln ja nun einmal braun - und bereitet den kommenden Kontrast vor, wenn die Blume durch die Erde bricht und dort den Frühling ( blauer Himmel, Sonne, grünes Gras, wären wohl gängige Assoziationen, also helle Farben) sieht.
Ist doch perfekt, das jetzt Anfang März zu lernen. Bald kann deine Tochter das ja überall beobachten. Oder pflanzt doch mal was zusammen. Dann wird es sehr deutlich für sie. Ich würde auch empfehlen, mal mit geschlossenen Augen im Gras zu liegen, dann wird das ‚Geraune‘ deutlich...
Ich liiiiiiebe Gedichte! Nichts für ungut...
Merkt man gar nichts, dass du es magst...
Die Tulpe hatte sie letztes Jahr schon in HSU und da wir das Gück eines tollen Gartens haben hat sie natürlich auch schon gepflanzt und kennt Tulpen an sich natürlich auch.
Aber ich werde wohl kein Fan von den Klassikern, hab mir grade mal die Glocke angeschaut
Entzieht sich mir völlig, was daran toll sein soll
Aber ich höre jetzt besser auf bevor ich von den Kunstliebhabern und Kulturfans gesteinigt werde
Und ich liebe auch Gedichte. Geschmack ist einfach unterschiedlich. Es gibt viele Menschen, die Stillleben gerade mit Blumen wunderschön finden. So ein bisschen ist halt auch dieses Gedicht.
Ich kann auch mit Stillleben nicht viel anfangen. Über Geschmack lässt sich nicht streiten
Ja, hier auch, BaWü 2. Klasse "die Tulpe".
Ist das dritte Gedicht in diesem Schuljahr.
Weder ich noch mein Kind finden das schlimm .
Ist halt Grad Thema Frühling.
Hier 2. Klasse bisher: "Der Herbst steht auf der Leiter" und "Das Büblein auf dem Eise". Die Glocke war früher nicht unüblich zum Lernen. Wir habe "Die Bürgschaft" gelernt. Und noch ein paar andere. So ganz verkehrt finde ich Gedichtelernen nicht. Grüße, Jomol
Oh ja, Die Bürgschaft durften wir auch lernen. Leider oder zum Glück eine andere Lehrerin. Bei ihr musste jeder zum Lehrerpult und von dort zur Klasse sprechen. Damit keiner "schummeln" konnte. Das Gedicht kann ich heute noch. Wie so manch anderes auch. Sehr gut kann ich mich an ein Weihnachtsgedicht aus der 1.Klasse erinnern. Manche Kinder konnten da noch nicht richtig lesen, aber das Gedicht Das Lichtlein konnten alle.
Ja, das merkt man sich eben. Und wenn man alt und verkalkt ist, kann man das immer noch, auch wenn das vielleicht ein schräger Grund ist. Meine Oma hatte total viel Spaß, mit mir Volkslieder zu singen. Das war kein künstlerischer Hochgenuß und bei der dritten Strophe gab es mal ne Textlücke, aber wenn sie die als Kind nie gelernt gehabt hätte, wäre ihr diese kleine Freude verwehrt geblieben- und so viele Glücksmomente hatte sie zu diesem Zeitpunkt nicht mehr. Grüße, Jomol
Die Sprache mag etwas ungewöhnlich sein, aber es ist gerade für den beginnenden Frühling ein tolles Gedicht und quasi ein Klassiker. Man kann es auch super im Musikunterricht vertonen und im Rahmen des Themas "Frühblüher" im Sachunterricht aufgreifen. Kein Grund auf das bayerische Schulsystem zu schimpfen, denn auch in Hessen wird dieses Gedicht durchaus im Unterricht verwendet.
Formal ganz gut gemacht, bietet sich für Frühling an. Mir gefällt es auch nicht besonders, aber trifft halt Mainstream Geschmack. Es ist völlig harmlos, wenn Du das als Lehrer benutzt, kannst Du Dir recht sicher sein, dass es da nicht irgendwelchen Ärger von Eltern oder Kollegenseite gibt. Vielleicht hat die Lehrerin auch einfach keine Lust, mal was Ansprechenderes, Modernes rauszusuchen und macht seit 20 Jahren immer die Tulpe? Zum Auswendiglernen, hier waren es 'populäre' kindergeignete Gedichte, grad das zu Weihnachten war echt witzig.
Hat meine Tochter schon im ersten Schuljahr in NRW auswendig gelernt... ich fand es eigentlich recht nett. Sie auch
Josef Guggenmos Die Tulpe Wenn man es etwas "verschiebt", kann man die Reime erkennen. Dunkel war alles...................................und Nacht. In der Erde ......tief die Zwiebel ......schlief, ..............................................................................di e braune. Was ist das für ein Gemunkel, ...................................................was ist das für ein Geraune, dachte die Zwiebel, ....................plötzlich erwacht. ...Was singen die Vögel da droben ...............und jauchzen und toben? Von Neugier gepackt, ..........hat die Zwiebel einen langen Hals gemacht und um sich geblickt mit einem hübschen Tulpengesicht. .................Da hat ihr der Frühling entgegen gelacht. Sollte dein Kind Schwierigkeiten beim Lernen haben, dann empfehle ich, den Text mit Handbewegungen zu begleiten. So als würde aus einer Blumenzwiebel (beide Hände zusammengefaltet) eine Blume erblühen (die Hand(die Finger ist dann die Blüte). Hier in NRW war das auch eins der üblichen Gedichte. Und fast alle, die hier erwähnt wurden, hat meine Tochter auswendig gelernt. Insgesamt sicher 20 bis 30 Gedichte.
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