Elternforum Die Grundschule

Sohn zeigt aggressives Verhalten in der Schule

Sohn zeigt aggressives Verhalten in der Schule

Wunschkind_2021

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Hallo zusammen, mein Sohn (3. Klasse) fällt in letzter Zeit vermehrt negativ in der Schule auf. Fast jeden zweiten Tag hat er einen Eintrag in seinem Schulheft, dass er wieder andere Kinder geschubst, gehauen oder verbal beleidigt hat. Mit seiner Lehrerin habe ich schon mehrfach darüber gesprochen. Ich soll meinem Sohn erklären, dass sein Verhalten falsch ist und ihm andere Lösungen vorschlagen. Das habe ich bereits mehrmals getan. Er sagt die anderen Kinder ärgern ihn auch. Habe ihm dann erklärt, dass er sie nicht beachten soll bzw. sagen soll, dass sie aufhören sollen und wenn das nicht passiert, er sich an die Lehrkraft wenden soll. Auch seine Lehrerin hat ihm diese Vorgehensweise ans Herz gelegt. Leider macht er das nicht und obwohl er immer wieder verspricht, damit aufzuhören, geht es nach ein paar Wochen wieder von vorne los. Er lässt sich sehr leicht provozieren. Ich habe ihm auch die möglichen Konsequenzen seines Fehlverhaltens aufgezeigt (Verlust von Freunden, evtl. Schulwechsel, etc.). Ich bin mit meinem Latein am Ende. Hat jemand vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht und kann mir Tipps geben, was ich noch machen kann? Gibt es für Kinder Anti-Aggressionstrainings? Wollte mich jetzt auch an die Erziehungsberatung wenden, vielleicht können die mir auch weiterhelfen. Aber Tipps von betroffenen Müttern sind sicherlich auch hilfreich.


mellomania

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Antwort auf Beitrag von Wunschkind_2021

hat die lehrerin keine vorschläge gemacht? sie sollte die schulsozialarbeiterin mit ins boot nehmen wenn es bei euch an der schule eine solche gibt. die ist genau für das da. du kannst von zuhause wenig tun, da es in der schule zu den auffälligkeiten kommt.


cube

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d.h. vorher war das nicht so? IdR gibt es dann ja einen Auslöser dafür. Auch wenn er schon immer leicht reizbar war, hat es ja vorher offenbar gut funktioniert. Da würde ich mal ansetzen. Was hat sich in letzter Zeit geändert. Was sagen/tun denn die anderen, dass er sich provoziert fühlt. Wie fühlt er sich in dem Moment, wo er sich nicht anders zu helfen weiß oder "rot sieht". Sind das seine Freunde, die ihn da ärgern oder wer ist das? Einfach so wird ein Kind ja nicht derart zum Störenfried/aggressiver, dass jeden 2. Tag ein Eintrag im Buch steht - da muss es irgendeinen Grund für geben. Oder gab es vorher schon Probleme und diese sind jetzt schlimmer geworden? Schulsozialarbeiterin fände ich auch gut. Wie ist er denn zu Hause? Müsstet ihr tatsächlich generell an seinen Emotionen bzw. der Art und Weise, wie er die zeigt, arbeiten oder betrifft das nur die Schule? Denn ein Aggressions-Training nutzt ja nur bedingt, wenn der Auslöser in der Schule zu suchen ist und ansonsten alles im Rahmen ist. Und dann nützt auch nicht wirklich etwas, ihm zu Hause täglich zu erklären, was das für Konsequenzen hat. Liegt das Problem in der Schule, wird er sich erst recht ungerecht behandelt fühlen, wenn er zu Hause auch nochmal Stress deswegen hat.


Caot

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Ich bin nicht betroffen. Aber ich würde mich in der Tat an eine Erziehungsberatungsstelle wenden, an die Schulpsychologin und/oder an die Sozialarbeiter der Schule. Eine weitere Anlaufstelle wäre der Kinderarzt. Vor allem, wenn man eine ÜW benötigt. Die würdest Du benötigen, wenn Du dich an einen Kinder- und Jugendpsychiater wendest, die oftmals entsprechende Trainings anbieten. Du solltest das zeitnah angehen. Denn die entsprechenden Anlaufstellen haben lange Wartezeiten.


Wunschkind_2021

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Antwort auf Beitrag von Wunschkind_2021

Letzten Freitag hat mir mein Sohn ganz stolz erzählt, dass er wieder geärgert wurde und dieses Mal dann gleich zu der Lehrerin gegangen ist. Ich hoffe er wird es so beibehalten. Nächste Woche ist auch Elternsprechtag, da werde ich nochmal mit der Lehrerin besprechen, ob es seitens der Schule Angebote/Hilfe gibt.


cube

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Antwort auf Beitrag von Wunschkind_2021

Das ist doch schön :-) Und das du mit der Schule über Hilfsangebote sprechen willst, finde ich auch richtig und wichtig. Genau so wichtig fände ich aber auch herauszufinden, warum er sich da offensichtlich verändert hat. Also wo der Auslöser liegt. So, wie du es beschrieben hast, war sein Verhalten in der Schule ja nicht immer so. Da würde mich schon interessieren, was sich für ihn da verändert hat, dass er nun Schwierigkeiten mit der Impulskontrolle hat. Viel Erfolg auf jeden fall!


Bela66

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Antwort auf Beitrag von Wunschkind_2021

Ihr könnt einen Termin mit der Schulpsychologin ausmachen, die ja regelmäßig an die Schule kommt, oder wie hier bereits vorgeschlagen wurde, mit der Sozialarbeiterin sprechen, so als erste Maßnahme. Wenn ein Kind in meiner Klasse so ist, lege ich es den Eltern aber auch ans Herz, nach familiären Ursachen für das aggressive Verhalten zu schauen. Nicht immer, aber doch oft gibt es zu Hause unterschwellige Probleme, wenn ein Kind durch Aggressionen zeigt, dass es eigentlich Hilfe braucht. Dass Dein Sohn sein Verhalten nicht kontrollieren und die Ratschläge der Lehrerin nicht aufgreifen kann, könnte ein Hinweis darauf sein, dass es eine zugrundeliegende Ursache gibt, die noch nicht behoben ist. Was das ist, darüber müsst Du und Dein Partner selbst sprechen, das kann man von außen schwer sagen. Das kann latente Unzufriedenheit eines der Elternteile in der Partnerschaft sein (Kinder spüren das und reagieren ebenfalls verunsichert oder durch auffälliges Verhalten). Manchmal gibt’s auch einen dominanten Vater, der mit der Mutter oft abwertend, höhnisch oder ironisch spricht. Auch auf so etwas reagieren gerade Jungen nicht selten mit aggressivem Verhalten, weil sie die unterschwellige Aggression des Vaters aufgreifen. Das muss alles bei Euch überhaupt nicht so sein, es ist nur ein Anstoß. Vielleicht gibt es doch etwas, was Dir da spontan in den Sinn kommt und wo es haken könnte. Wenn aber alles in Ordnung ist: Was wirklich sehr gut hilft, sind einige Termine bei der Erziehungsberatung. Hier bekommen Eltern manchmal Aha-Erlebnisse, weil ein Außenstehender manchmal auch in Sachen Erziehungsalltag etwas bemerkt, was ihnen selbst noch gar nicht aufgefallen ist. Das habe ich mehrfach erlebt, und oft konnten die Eltern relativ schnell eine Verbesserung erzielen. Kostenlos beraten z. B. die Psychologen bei Diakonie, Caritas und Kinderschutzbund. Einfach mal anrufen und einen Termin ausmachen, da ist wirklich nichts dabei. LG