stjerne
Meine Tochter (8J, 3. Klasse) hat große Probleme mit der Rechtschreibung. Am schlimmsten ist es, wenn sie frei schreibt, dann achtet sie wirklich auf keine einzige Regel. Sie lässt jeden Doppelkonsonanten weg, sie ist sogar in der Lage "fon" zu schreiben. Häufig schreibt sie auch nur "s" statt "sch". Wenn man sie bittet, Wörter zu buchstabieren, so macht sie es in der Regel fehlerfrei, aber beim Schreiben lässt sie kaum einen Fehler aus. Bei Diktaten konzentriert sie sich mehr aus die Rechtschreibung und macht weniger Fehler - aber immer noch genug. Und es ist so unberechenbar: Sie schreiben bisher nur vorbereitete Diktate. Da kann es sein, dass sie zu Hause 10 Fehler macht und in der Schule 0, aber es kann auch sein, dass sie beim Üben fast alles richtig macht und in der Schule dann daneben haut. Ein Beispiel: das letzte Diktat enthielt Wörter, die für sie schwierig sind: "kommt", "brennt" und "schenken", da schreibt sie oft "komt", "brent" und "senken". Im Diktat schrieb sie jedoch "kmmt", "brnnt", "schnken". Der Lehrer sagte ihr, sie habe offensichtlich nicht geübt, das hatte sie jedoch, ich war ja dabei. Mir kam es eher so vor, als habe sie sich so sehr auf ihre Schwachstellen konzentriert, dass sie das offensichtliche vergessen hat. Sie nimmt sich diese Misserfolge sehr zu Herzen und wäre gerne besser. Sonst ist sie in allen Fächern sehr gut. Mich erinnert es ungut an meine eigene Schulzeit, auch ich hatte als Grundschülerin eine schlechte Rechtschreibung, irgendwann hat sich das von selbst gebessert (Heute habe ich eigentlich keine Probleme mehr und es hat mich nicht daran gehindert sowohl Abi als such Doktor mit 1 zu machen). Aber heute kommt (komt) es mir so vor, als ließe man den Kindern nicht mehr die Zeit, dass sich Sachen "zurechtwachsen". Schon wird von überall Alarm gemacht. Also: Wie kann ich meiner Tochter helfen?
... möchte ich anmerken, dass ich den Ausspruch des Lehrers nicht beschrieben habe, um diesen zu kritisieren, sondern weil ich fand, dass er gut illustrierte, welchen Eindruck ihre Diktate selbst nach mehrfachem Üben erwecken.
Huhu, ist hier ähnlich! Geübte Diktate laufen zwar gut, aber dafür müssen wir oft üben. Ganz grottig ist das freie Schreiben - im Aufsatz hätte sie ne glatte 1 haben können, wären nicht 4 von 4 Punkte wegen der Rechtschreibung abgezogen gewesen. Einem Rat hab ich auch nicht, ist wohl aber noch bei vielen so. Unsere schreibt im freien Aufsatz auch ganz viel zusammen, lässt Buchstaben weg wie z. B ei statt ein. Wir üben noch mit Gut 1
"Unsere schreibt im freien Aufsatz auch ganz viel zusammen, lässt Buchstaben weg wie z. B ei statt ein." Genau das macht unsere auch. Ist zwar tröstlich, dass sie da kein Ausnahmefall ist, aber in der Klasse fällt sie wohl schon auf mit ihrer "kreativen" Schreibweise. Außerdem hat sie auch noch eine totale Krakelschrift. *seufz* Schreiben ist definitiv nicht ihre Königsdisziplin...
Hallo stjerne, hier ist es ganz genau dasselbe. Mein Sohn ist auch 8, auch 3. Klasse. Und ganz genau dieselben "Symptome". Doppelkonsonanten kennt er auch keine. Beim freien Schreiben vergisst er auch gerne Vokale und schreibt z.B. "dchte" statt "dachte". "fon" hatten wir auch schon oft, ebenso "fergesen". Auch bei ihm: Wenn ich ihn anschließend frage, wie schreibt man denn z.B. "konnte" (er schrieb "konte") bzw. wie heißt die Grundform, kann er mir das genau erklären und ableiten. Auch die Vorsilben vor- und ver- waren bereits im Unterricht dran und sollten theoretisch gewusst werden. Beim freien Schreiben eben nicht mehr. Diktate klappen, wenn ich sie mit ihm ca. 5x geübt habe. Wobei dann auch - wie bei euch - oft die schwierigen Wörter stimmen und irgendwo Fehler drin sind, die er vorher noch nie gemacht hat. Mehr mache ich momentan auch nicht. Die Lehrerin fand es bei Gespräch im Dez. im normalen Rahmen. Ich hoffe, dass es sich von selbst bessert. lg Anja
Meine Tochter hat in der 2. immer die kompletten Diktattexte bekommen und mit viel Übung 1er und 2er geschrieben. Zeugnisnote 2. Jetzt in der 3. bekommen sie nur noch Übungswörter und Diktate sind jetzt die totale Katastrophe... Könnte nur noch heulen und wegrennen. Sie hat im letzten ne 4 geschrieben - trotz täglichem üben. Ich hab ungelogen Rotz und Wasser geheult, als sie die 4 mit nach Hause brachte (natürlich nicht vor der Armen). Die Bildergeschichte hat sie auch vergeigt und ne 5 geschrieben. Sie ist echt nicht dumm - in Mathe schreibt sie 2er ohne für Arbeiten üben zu müssen. Sie ist unglücklich, dass es in Deutsch jetzt so schlecht läuft. Sagt selbst von sich, dass sie dumm ist. Lese-Rechtschreibschwäche ist es angeblich nicht. Ich hab keine Ahnung wie ich ihr helfen kann. Ich hatte mit Deutsch nie Probleme - ehr mit Mathe. Sie liest auch nicht gerne. Hab sie jetzt dazu verdonnert täglich vorzulesen. Man liest überall - wenn die Kids viel lesen, dann wird auch irgendwann die Rechtschreibung besser. Nächste Woche laufen Tests an wegen LRS und auch auf ADS bzw. ADHS. Ach - und sie findet ganz schrecklich, dass z.B. die Mädels in ihrer Klasse die Migrationshintergrund haben auch besser sind als sie. Und ich kann sie nicht trösten... Traurige Grüße
Hallo, ja, bei uns gibt's noch komplette Texte. Sie schreiben allerdings immer 3 geübte Diktate, also mit unverändertem Text. Dann ein ungeübtes, in dem zwar die Lernwörter vorkommen, aber es ist eben ein fremder Text. Die geübte Variante wird so bewertet: 1 Fehler = 1, 2 F = 2, 3 F = 3 ... und zählt halb. Beim ungeübten Text "darf" man die doppelte Fehleranzahl haben, also z.B: 6 Fehler ergeben noch eine 3. Zählt ganz. Hast du mal mit der Lehrerin gesprochen? lg Anja
Ja - wir haben regelmäßigen Kontakt zur Lehrerin. Sie meint - LRS würde anders aussehen. Sie ist unkonzentriert - was für ADS spricht. Sie findet es noch nicht dramatisch - sollen die Tests abwarten.
Seh mein armes Kind wegen Deutsch schon auf der Hauptschule und finds schlimm. Ist irgendwie als ob ich selbst scheitere... Mit Hauptschulabschluss ist man doch der letzte Depp mit fast 0 Chance auf nen ordentlichen Job. Mein Kind soll doch irgendwie in der Gesellschaft bestehen können und nicht Hartzer werden
Ja, bei uns gibt es den ganzen Text. Sie schreiben auch erst seit der 3. Klasse Diktate, vorher hat die Rechtschreibung noch keinen interessiert. Meine liest viel, gern und gut - das allein hilft also auch nicht...
"Nächste Woche laufen Tests an wegen LRS und auch auf ADS bzw. ADHS." Sind die Leistungen des Kindes nicht wie von Mama gewünscht, muss eben schnell eine Ausrede her. Diagnosen gibt es ja genug, aus denen man auswählen kann.
"Seh mein armes Kind wegen Deutsch schon auf der Hauptschule und finds schlimm. Ist irgendwie als ob ich selbst scheitere... Mit Hauptschulabschluss ist man doch der letzte Depp mit fast 0 Chance auf nen ordentlichen Job. Mein Kind soll doch irgendwie in der Gesellschaft bestehen können und nicht Hartzer werden " Überdenke mal Deine Einstellung, das ist ja haarsträubend.......
"Ich hab ungelogen Rotz und Wasser geheult, als sie die 4 mit nach Hause brachte " ???????????????????????? Also, manche Eltern haben Ansprüche an ihre Kinder..... Unglaublich
Du weinst nicht vor ihr aber den unausgesprochenen Vorwurf merkt sie. Sie ist doch nicht bescheuert.
Meine Mutter war genauso. Bei mir resultierte das in Lernverweigerung und extremer Prüfungsangst.
Dein Kind ist nicht Du. Es ist ein Individuum. Wenn Dein Kind für Dein Versagen büßen muß erweist Du ihm einen Bärendienst. Aber es ist so viel einfacher Dein Kind mit einer Krankheit abzustempeln. Dann mußt Du nicht Dein Verhalten infrage stellen. Nicht wahr. Ich finde es schlimm daß Du Dein GS Kind schon so unter Druck setzt.
Hallo, war bei meiner Tochter auch so. Diktate mit 20 Fehlern waren keine Seltenheit. Sie ist jetzt in der 5. Klasse auf dem Gym. Die erste Schulaufgabe war, wegen der Rechtschreibung, eine 4- (und da hatte die Lehrerin noch sämtliche Hühneraugen) mit zugedrückt. Die 2. Schulaufgabe 6 Wochen später, wegen der Rechtschreibung eine 3+! Bei mir war es als Kind ähnlich. Was mir geholfen hat, und jetzt offensichtlich meiner Tochter auch: Tippen lernen! Da ist man gezwungen Buchstabe für Buchstabe abzutippen. Gerade am Computer sind diese Tip-Programme super. Die meckern ja sofort, sobald der falsche Buchstabe getippt wird :o) LG Inge
"als ließe man den Kindern nicht mehr die Zeit, dass sich Sachen "zurechtwachsen". Schon wird von überall Alarm gemacht. " Von wem denn? Vom Lehrer doch wohl eher nicht, wenn der nur lapidar meint "zu wenig geübt". Also wer macht hier den "Alarm?
Wie der Lehrer die Sache sieht, weiß ich noch nicht, denn den spreche ich erst Ende des Monats (Ende des Halbjahrs findet für alle Eltern verpflichtend ein Lehrer-Eltern-Gespräch statt). Aber ich erwarte von ihm in der Tat auch keinen "Stress". Ich meinte das auch nicht so sehr auf meine Tochter bezogen, sondern eher allgemein. Den "Alarm" erlebe ich vor allem bei Kindern aus der vierten Klasse, bei denen ein unglaublicher Druck besteht, nur ja die begehrte Empfehlung auf das Gymnasium zu bekommen, inklusive heulender Eltern, wenn es nicht geklappt hat usw. Ist doch schrecklich! Zu meiner Zeit hat sich das erst nach der 6. Klasse entschieden, da hatte man ja schon mal zwei Jahre mehr Zeit. Und auch dann habe ich das alles wesentlich unaufgeregter in Erinnerung, wobei das natürlich auch ein Irrtum sein kann.
"Heute habe ich eigentlich keine Probleme mehr und es hat mich nicht daran gehindert sowohl Abi als such Doktor mit 1 zu machen" Es wird hoffentlich kein Doktor in Pädagogik sein.
"Es wird hoffentlich kein Doktor in Pädagogik sein." Nein, ist es nicht. Darf ich fragen, worauf du hinaus willst?
worauf sie hinauswill? das kann ich dir sagen: ihren frust an threadstellern ablassen. macht sie gerne und täglich. ich fand dein ausgangsposting überaus sympathisch.
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